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Angehörige des US-Militärs agieren in 147 Ländern, 75% des Planeten

in Politik
130624-F-IM476-902 Soldiers from the U.S. Army’s 82nd Airborne Division ready their gear prior to a mass parachute jump from Air Force C-130J Hercules aircraft during a Joint Operation Access exercise at Pope Field, N.C., on June 24, 2013. The exercise designed to prepare airmen and soldiers to respond to worldwide crises and contingencies. DoD photo by Airman 1st Class Damon Kasberg, U.S. Air Force. (Released)
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Im vergangenen Jahr unterhielt das US Militär “Special Operations” in 147 Ländern, also auf etwa 75% des Planeten.

Laut Special Operations Command (SOC) Sprecher Ken McGraw stellen diese Zahlen einen massiven Sprung im Vergleich zu denen der Bush Regierung dar.

Die militärischen Operationen der USA und NATO sind über die letzten Jahre exponenziell angestiegen – seit die westlichen Länder sich als Weltpolizei verstehen und diese Position zu jeder sich bietenden Möglichkeit zum eigenen Vorteil nutzen. Der Fakt, dass Angehörige des Militärs innerhalb eines Jahres in so vielen verschiedenen Bereichen der Erde eingesetzt werden, sollte ein Indiz dafür sein, das das US Imperium sehr viel tiefer verstrickt ist, als die meisten amerikanischen Bürger erahnen können.

Ab welchen Punkt wäre es sicher, anzunehmen, dass das US Militär versucht, die Welt unter seine Kontrolle zu bringen? Man sollte an dieser Stelle erwähnen, dass das US Militär eher selten seinen “Friedenseinsätzen” nachgeht, wie sie es selbst bezeichnen – meist sind sie in den Einsatzgebieten sogar eher unerwünscht. Typischerweise wird das Militär von den Bürgern der Länder sogar als Besatzungsarmee angesehen.

Mit Sicherheit würde es den meisten US-Bürgern übel aufstoßen, fremde Truppen im eigenen Land zu wissen – warum sollte es also akzeptabel sein, dass Angehörige des US Militärs agieren dürfen, wo immer es ihnen beliebt?

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In der Reihe militärischer Auseinandersetzungen, in die die Vereinigten Staaten seit Ende des zweiten Weltkrieges involviert waren, stellten sie diese immer als Reaktion auf eine Art Bedrohung dar, als würden sie den Menschen helfen, die sie bombardieren.

Diese Vorgehensweise wird vom Großteil der Öffentlichkeit hingenommen, entweder weil sie zu beängstigt oder schlicht nicht fähig sind, hinter der Vorgehensweise der Regierung arglistige Intentionen zu sehen. Um gar nicht erst die Nonsense-Aktionen, die in ihrem Namen geschehen, hinterfragen zu müssen, sind viele fest Überzeugte der Idee, das ihre Regierung Gutes bewirkt, indem sie “Weltpolizei” spielt.

Wären wir ehrlich zu uns selbst, würden wir uns darüber einig sein, dass die US-Regierung versucht, andere Regierungen zu übernehmen und ihre Bodenschätze plündert – denn das ist genau das, was gerade um uns herum geschieht. Krieg ist – und war schon immer – ein Eroberungszug zum Plündern und für Macht. Da sind die mannigfaltigen Kriege, die um uns herum geschehen, keine Ausnahme.


Verfasst von John Vibes

Ins Deutsche übersetzt von Murphy

Feature Image (C) uspeacecouncil.org

Terroranschläge in Paris – Obama: “Attack on all of humanity”

in Kriminalität/Welt
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UPDATE: Einer der Terroristen ist gebürtiger Franzose und hatte schon 8 Strafverfahren hinter sich ohne große Konsequenzen, bis er radikalisiert wurde (laut RT.com und französischen Quellen).

Völlig unerwartet begannen um etwa 21:15 (CET) in Paris die Anschläge. Aus dem Fußballstadion, in dem gerade das Freundschaftsspiel Frankreich-Deutschland abgehalten wurde, waren mindestens zwei deutliche Explosionen zu hören.

Die Situation vier Stunden später: Der Notstand ist ausgerufen worden. Die Grenzen wurden geschlossen. Mit etwa 150 getöteten Personen (Stand 02:00 UTC) soll der Terroranschlag das blutigste Ereignis in Frankreich seit Ende des zweiten Weltkrieges sein. Der Notstand wurde zum letzten Mal 2005 als Reaktion auf die “French Riots” ausgerufen, ein nationaler das letzte Mal während des Algerienkriegs. Die Grenzen wurden seit Ende des zweiten Weltkrieges nicht mehr geschlossen, ebenso gab es seitdem keine Ausgehsperre mehr für die Einwohner Paris´.

Insgesamt wird der Umfang der Anschläge auf sieben verschiedene Angriffe beziffert – mindestens drei Sprengstoffattentate und sechs Schusswechsel. Um 1:30 UTC wurde bekannt gegeben, dass die Terroranschläge an sich zu Ende seien und die Situation unter Kontrolle. Es gibt noch keine bestätigte Gruppe, die für den Anschlag verantwortlich gemacht wird. Allerdings wurde bereits mehrmals vermutet, dass der Anschlag durch ISIS organisiert und in Zusammenhang mit Syrien stünde.


Die Anschläge fanden an sieben Orten statt:

  • Petit Cambodge und Le Carillon Stadtbezirk “10. Arrondissement”:
    – im Restaurant “Petit Cambodge” sollen 4 Menschen erschossen worden sein
    – vor der Bar “Le Carillon” wurden weitere Menschen erschossen
    – lt. Polizeiaussagen wurden 11 Menschen getötet
  • Bataclan Theater Geiselnahme
    – im Theater fand ein Konzert statt
    – 2 oder 3 bewaffnete Männer sollen das Gebäude gestürmt haben
    – 35 Menschen wurden erschossen
    – etwa 100 Leute befanden sich in Geiselhaft
    – nach Sturm durch die Polizei wurde bekanntgegeben, dass 120 Menschen getötet wurden
  • Stade de France
    – mind. 10 Menschen wurden außerhalb des Stadions durch Explosionen verwundet oder getötet
    – vermutetes Selbstmordattentat
  • Forum de Halles Einkaufsmeile
    – Schießerei und Bombenexplosionen im Shopping Center
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Die Geiselnahme in der Bataclan Konzerthalle soll durch die Antiterroreinheit RAID der französischen Bundespolizei beendet worden sein. Videomaterial von Journalisten vor Ort dokumentierte deutlich seh- und hörbar den Gebrauch von Blendgranaten und automatischen Schusswaffen.

 


Frankreichs Präsident Hollande rief den nationalen Notstand aus, ließ drei französische Notfallpläne (plan multi-attentats, plan blanc, plan rouge) inkraft treten und kommandierte das französische Militär nach Paris, um wieder für Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Außerdem gab er bekannt, dass er nicht am G-20 Gipfel in der Türkei teilnehmen würde, sondern sich durch zwei Minister vertreten lassen würde.

US-Präsident Barack Obama bezog bereits vor 00:00 UTC Stellung zu den Anschlägen:

Wir wurden Zeuge eines abscheulichen Versuchs, unschuldige Bürger zu terrorisieren. Dies ist ein Angriff, nicht nur auf Paris, nicht nur auf die Bevölkerung Frankreichs, sondern ein Angriff auf die gesamte Menschheit, die gemeinsamen Werte, die wir teilen. Wir sind vorbereitet, alles Nötige, was die französische Regierung und Bevölkerung für eine Reaktion brauchen, bereitzustellen. […] Diejenigen, die denken, sie könnten die Bevölkerung Frankreichs, oder die Werte, die sie repräsentieren, angreifen, irren sich. […] Wir werden alles notwendige unternehmen, mit der französischen Bevölkerung und Ländern dieser Erde zusammenarbeiten, um diese Terroristen ihrer gerechten Strafe zuzuführen und jedem Netzwerk nachgehen, das meint, unsere Bevölkerung angreifen zu müssen.

Neben Obama bekundeten viele weitere Staatschefs, darunter auch David Cameron und Angela Merkel, ihre Bestürzung und Anteilnahme.


Feature Image (C) The Daily Mail

Hillary´s E-Mails legen nahe, dass Bush und Blair über den Irak gelogen haben – ein „Blutsversprechen“ geschlossen haben, um den Menschen den Irakkrieg aufzuzwingen

in Politik
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Es scheint so, als sei George W. Bush in Bezug auf den Irakkrieg nicht ganz aufrichtig gewesen.

Aber wen interessiert das schon; erbauen wir ihm zu Ehren doch lieber noch ein weiteres Museum; das als Ehrung für den Mord an Millionen Irakern wird ein wenig einsam..

Deklassifizierte Emails haben nun offengelegt, wie oft die Bush Administration und seine Vertreter in der Vorkriegsperiode gelogen haben. US Gerichte haben nun die Veröffentlichung beschlossen.

Den Email Verkehr „erbte“ niemand geringeres als Hilary Clinton (auf ihrem privaten Email-Server) während ihrer Amtszeit als Staatssekretärin unter Obama. Gut gemacht, Hilary! Abgesehen davon, dass es ein unglückliches Versehen war, dass überhaupt jemand Kenntnis davon nahm, scheint die Paranoia des Hortens von Daten zumindest einmal ihr Gutes gehabt zu haben.

Unter den Autoren der Mails befindet sich auf Colin Powell, ehemaliger Staatssekretär – die Nachricht, verfasst am 28 März 2002, eine Woche vor dem berühmt-berüchtigten Treffen Blairs mit Bush auf dessen Ranch in Crawford, Texas (5. bis 7. April 2002). Das Treffen der beiden Gefährten wurde als Crawford Gipfel bekannt. Auch wenn Verschwörungstheoretiker schon lange behaupteten, dass dort die Invasion des Iraks besprochen wurde – die E-Mail beweist dies nun zweifelsohne.

Powell: Blair steht in Bezug auf den eingeschlagenen Weg der Terrorismusbekämpfung und des Iraks auch weiterhin zu dir und den Vereinigten Staaten. Er wird dir strategische, taktische und auch Leitfäden zum öffentlichen Sektor darlegen, die aus seiner Sicht den globalen Rückhalt für unser Vorhaben bestärken werden… Vor allem von zwei Punkten ist er überzeugt… der Sieg über Saddam wird zu mehr regionalen Erfolgen führen.

In einer Stellungnahme während des Crawford „Gipfels“ ließ Blair verlauten, dass „[wir] in dieser Angelegenheit […] alle Punkte in Betracht ziehen [müssen]. Militärische Interaktionen schließen wir bisher aus.“ – außerdem strebe man eine diplomatische Lösung an. Bullsh**. „Diese Stellungnahme war keine geheime, sondern eine öffentlich erklärte. Hier geht es nicht um eine Lüge, eine Verschwörungstheorie, oder eine mutwillige Täuschung. Es handelt sich um eine Entscheidung. Was ich damit meinte, war „Wir werden euch in der Konfrontation und dem Umgang mit dieser Bedrohung unterstützen.““ Notiz an mich selbst: Immer wenn Politiker etwas als „Verschwörung“ bezeichnen, ist das ein Indiz dafür, dass sie alles daran setzen, die Wahrheit ans Licht zu bringen..

In seinen Memoiren betonte Blair ein weiteres Mal, dass es sich um „einen Mythos“ handelt, dass er ein „Blutsversprechen“ eingegangen sei, in den Krieg einzutreten. Er hält daran fest: „Ich habe nie so ein Versprechen gegeben.“

In Bezug auf den Irakkrieg hat er bei jedem Schritt, jedem Atemzug, jedem niedergeschriebenen Wort, gelogen… die beiden (Bush und Blair) planten einen Konflikt und die Eroberung des Iraks, um diesen als Stützpunkt nutzen zu können – oder einen „regionalen Erfolg“, wie Powell es nennt.

Die Bevölkerung wurde tatsächlich im Glauben gelassen, Blair folge nur Bush´s Weisungen – ganz im Stile eines Schoßhündchens – und habe dabei keine Ahnung gehabt, in welche Situation er das Vereinigte Königreich hineinführte. Wohingegen die Mails nun ganz klar zeigen, dass er auf voller Linie mit Bush war und ihm sogar bei dem Entwerfen des Master Plans geholfen hat… Wenn überhaupt war Bush derjenige, der ahnungslos darauf hoffte, dass Blair eine Lüge zum Besten geben würde, die groß genug wäre, um die Bevölkerung hinters Licht zu führen.

Ein Memo der US Botschaft in London zeigt, dass Blair, bzw. einige seiner Bediensteten, Bush ausspionierten, um Informationen sicherzustellen, die Bush verwenden könnte, um die britische Bevölkerung dazu zu bringen, diesen Krieg zu befürworten. Politiker, die uns dahingehend manipulieren, dass wir unschuldige Menschen ermorden? Sag mir bitte, dass das nicht wahr ist!

Premierminister Tony Blair bekräftigte öffentlich seine Überzeugung für eine aktivere Irak-Politik. Führt man sich allerdings Umfragen der Wählerschaft vor Augen, so fällt auf, dass eine hohe Anzahl an Parteikollegen gegen militärische Aktionen jedweder Art im Irak sind. Ein Großteil bestätigte aber, dass sie gewillt sind, ihre Meinung zu ändern, falls es Beweise dafür gäbe, dass der Irak in die Geschehnisse des 11.09.2001 oder anderen terroristischen Handlungen involviert gewesen sei. Einige würden sogar von einer passiven Politik absehen, falls es tatsächliche (und öffentliche) Erkenntnisse über den Massenvernichtungswaffen-Status des Iraks bzw. eine Zuspitzung dieses gebe.

Wie zu erwarten war, schlüpften auch die Medien kurz nach dem Gipfel in ihre Rollen. So spielten sie die Bedrohung durch Terrorismus hoch, indem sie andeuteten, Saddam Hussein unterstütze Al-Qaida und besitze Massenvernichtungswaffen… So wurde die öffentliche Meinung völlig umgekehrt – und das nur durch fortwährende Lügen.

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Die Veröffentlichungen waren für diejenigen von uns, die bereits zwei und zwei zusammengezählt hatten, wenig überraschend – allerdings mag dies vielleicht für den Rest von uns der entscheidende Denkanstoß sein, die Mainstream Medien und Aussagen unserer Politiker zu hinterfragen, wenn es darum geht, unsere Kinder in einen sinnlosen Krieg marschieren zu lassen.

Unten ist der deklassifizierte Email-Verkehr beigefügt:

***MAIL ONLINE - IF RUN FULL DOCUMENTPLEASE SUN SIDE BY SIDE AND MAKE FONTS LOOK SAME SIZE *** For Tony Blair story for Mail on Sunday Politics page Email from Colin Powell Image vis Glen Owen MOS political reporter

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***MAIL ONLINE - IF RUN FULL DOCUMENTPLEASE SUN SIDE BY SIDE AND MAKE FONTS LOOK SAME SIZE *** For Tony Blair story for Mail on Sunday Politics page Memo 2 From the embassy Image vis Glen Owen MOS political reporter

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Verfasst von CoNN

Ins Deutsche übersetzt von Murphy

Feature Image (C) Al Arabiya News

Atomare Aufrüstung in Deutschland – Ist es wieder soweit?

in Politik/Welt
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In letzter Zeit driftet die veröffentlichte Meinung immer mehr in den Tenor ab, dass sich Ost und West wieder auf einen neuen Kalten Krieg zubewegen. Manche bezeichnen die aktuelle Lage bereits als diesen. Andere, wie beispielsweise der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, verneinen dies. Offene oder schwelende Konflikte wie Syrien und die Ukraine werden als Stellvertreterkriege bezeichnet. Russland stockt seine Interkontinentalraketen auf. Die NATO bereitet sich auf einen Krieg im Baltikum vor. Das typische Zeigen mit dem Finger auf den anderen hat wieder begonnen. So behauptet jede Seite, dass die andere offensiv handelt, man selbst aber stets nur defensiv und reaktiv. (…) Man rufe sich an dieser Stelle die Weisung Gustav Heinemanns ins Gedächtnis: “Wer mit dem Zeigefinger auf andere Leute zeigt, sollte nie vergessen, dass drei Finger seiner Hand auf ihn selbst zeigen”. Wenn aber schon die politische (und vor allem militärische!) Führungsschicht keinen kühlen Kopf bewahren kann, so sollte dies doch in jedem Fall die Bevölkerung versuchen.

Sonderlich beruhigend wirkt da die Meldung, dass nun auch in Deutschland Atomwaffen aufgerüstet bzw. “erneuert” werden sollen, nicht. Als Begründung wird wie schon im Kalten Krieg die Gegenseite ins Feld geführt. So absurd kann das Verweisen auf “die Anderen” sein:

Bekanntlich ist Reden ja Silber und Handeln Gold. Warum warnt Herr Dr. Schäfer im Hinblick auf die militärische und auch atomare Aufrüstung Russlands dann davor, in eine beschleunigte Eskalationsspirale einzutreten, befürwortet auf der anderen Seite aber die Aufstockung und Modernisierung der Atomwaffen in Deutschland? Bezeichnet das russische Verhalten als politisch, das eigene als technisch? Letztlich bewirkte ja eben diese Praxis das stetig wachsende Aufrüsten und Verhärten der Fronten im Kalten Krieg.

Die Atomwaffen, von denen die Rede ist, lagern momentan im Fliegerhorst Büchel, Rheinland-Pfalz. Bisher waren dort etwa 20 Atombomben vom Typ B-61 gelagert worden. Dabei ist die Sprengkraft jeder einzelnen so hoch wie die von etwa 13 Hiroshima Bomben. Im Rahmen der “Nuklearen Teilhabe” sollen deutsche Tornado-Piloten im Ernstfall diese Atomsprengkörper in vorgegebene Ziele befördern. Dies wird bisher mit Attrappen geübt. Allerdings scheint dies in Widerspruch mit dem deutschen Atomwaffensperrvertrag und der Dienstanweisung für deutsche Soldaten zu stehen, in denen festgeschrieben ist, dass jene nicht mit atomaren Waffen zu agieren haben.

Bereits 2009 hielten CDU und FDP im Koalitionsvertrag fest, dass die Atomwaffen aus Deutschland abgezogen werden sollten. Allerdings scheint sich dieses Versprechen, wie in der Politik so oft, in Luft aufgelöst zu haben. So stellte Merkel erst kürzlich klar, dass sie gegen eine atomare Abrüstung Deutschlands sei.

Meine Haltung im Koalitionsvertrag 2009 war immer schon so, dass wir aufpassen müssen, was an Folgewirkungen ist. Denn wir müssen gucken, wenn an anderer Stelle dann Atomwaffen stationiert werden und in Deutschland keine mehr sind – muss man sich fragen: Ist dann eigentlich der Balance und der Sicherheit mehr gedient?

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Das Novum, dass zuletzt medial für Furore sorgte ist, dass die bereits vorhandenen B-61 Bomben um eine verbesserte Variante aufgestockt werden sollen – die B-61-12. Wesentlicher Unterschied ist, dass diese über eine wesentlich genauere Zielerfassung verfügen sollen , wodurch man sie sie nun präzise ins Ziel lenken könne. Militärisch gesehen wird so die Grenze zwischen taktischen und strategischen Atomwaffen verwischt. Gerade dies beinhaltet in Anbetracht mit der sich zuspitzenden Beziehung zu Russland reichlich außenpolitischen Zündstoff. Fraglich bleibt, inwiefern auf eine verdeckte atomare Aufrüstung in Deutschland seitens Russlands reagiert werden könnte. Die Befürchtung liegt nahe, dass ein erneutes atomares Aufrüsten, ganz im Stile des “ersten” kalten Kriegs provoziert werden kann.

b-61-12


Doch was kann man als Individuum in den aktuellen Geschehnissen, einer erneuten Zeit des “Säbelrasselns”, unternehmen? In einer Zeit, in der das Farbspektrum der Medien und Politiker sich auf Schwarz und Weiß begrenzt? In einer Zeit, in der wirtschaftlicher Egoismus und Neoliberalismus als alternativlos kommuniziert werden? In einer Zeit, in der Zweifel und Kritik an der veröffentlichten Meinung wieder drohen, als unpatriotisch, opportunistisch oder feige bezeichnet zu werden? Nichts? Weit gefehlt.

Informiert euch tiefgreifend und breitgefächert. Ein medienkritisches Bewusstsein zeichnet sich nicht dadurch aus, dass man nur die Nachrichten konsumiert und zitiert, die die eigene Meinung wiederspiegeln. Das ist eher das Gegenteil. Medienkritik bedeutet, möglichst viele Perspektiven und Meinungen  zu sichten, reflektieren und daraufhin selbst zu urteilen. Hinterfragt – nicht nur nach dem Grundsatz “Cui bono” (Wem nützt es?), sondern auch nach “Wem nützt es nichts?”, oder “Was verfolgt der Autor?”. Vertauscht die Perspektiven und Rollen – projeziert die Geschehnisse im Nahen Osten auf Europa oder die USA. Versucht, die “andere Seite” zu verstehen. Befasst euch nicht nur mit gemäßigter, sondern auch mit linker und rechter Presse. Beschränkt euch nicht auf Deutschland, sondern erforscht, wie über Themen wie  Ukraine, Syrien oder TTIP und TiSA in den USA, Russland, China oder gar in Indien, der Schweiz oder Afrika berichtet wird.

Und nachdem ihr euch einen breiten Überblick verschafft habt, tretet in Dialoge, Diskussionen – Redet! Streitet! Startet Unterhaltungen im Kreis der Kollegen, Mitschüler, Nachbarn oder Freunde. Legt eure Meinungen dar, lasst euch die Meinungen der anderen darlegen. Informiert und ergänzt euch gegenseitig. Bleibt sachlich und respektvoll.

Zeigt auch Präsenz auf der Straße – macht von eurem Demonstrationsrecht Gebrauch und verschafft euch durch gewaltlose und objektive (!) Kundgebungen Gehör. Zieht die Aufmerksamkeit der Politiker und der Öffentlichkeit auf Themen, die eurer Meinung nach zu wenig Berücksichtigung erfahren. Lasst euch dabei aber nicht durch euer Bauchgefühl leiten, sondern durch reflektierte Fakten. Hütet euch vor Fremdenfeindlichkeit. Xenophobe und rechtslastige Bewegungen wie Pegida sind nicht die Lösung, sondern nur Indiz für eine fehlgeschlagene Informationsgesellschaft, die die Schuld lieber im Fremden, statt bei sich selbst sucht. Bedenkt: Die Freiheit des Einzelnen hört dort auf, wo die des Anderen beginnt!

Haltet euch immer vor Augen – zum Triumph des Bösen genügt es, dass das Gute schweigt und untätig bleibt. Fördert das politische Bewusstsein eures Umfeldes – stellt klar, dass Gewalt nie eine Lösung ist – Appelliert an Vernunft und Gewaltlosigkeit. Denn am Ende des Tages spielt es keine Rolle, welcher Nationalität, Religion, Hautfarbe, Weltanschauung oder sozialer Herkunft wir sind – wir alle sind nur Gäste dieser Erde. Und nach einem globalen atomaren Konflikt spielt es keine Rolle mehr, wer zuerst den Knopf gedrückt hat, wer offensiv, wer defensiv war, wer die besseren Ansichten hatte – was bleibt ist die Zerstörung und Unbewohnbarkeit unseres Planeten. Wir alle haben eine Verantwortung – fangen wir an, politisch mündig zu werden und Politik, Wirtschaft und dem Militär zu signalisieren, dass diese Welt von Konsenz, nicht von Konkurrenz geprägt sein soll – durch das Miteinander, nicht Gegeneinander.


Feature Image (C) John D. Clare – “OK Mr. President, Let’s Talk”

Anonymous veröffentlicht Identitäten prominenter KKK-Mitglieder – #OpKKK

in Onlinewelt
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Der Hacktivist-Teil des Anonymous Kollektivs hatte in der Vergangenheit angekündigt, anlässlich des Ferguson-Jahrestages zahlreiche Kontaktdaten wie Mail-Adressen und Telefonnummern von Mitgliedern des Ku Klux Klans zu leaken. Nun wurde bereits ein Teil veröffentlicht – weitere Daten sollen folgen.

Am 9. August 2014 war Michael Brown, ein afroamerikanischer Bürger Fergusons (Missouri), von einem weißen Polizisten erschossen worden. Daraufhin kam es zu zahlreichen, teils gewaltsamen Protesten; auch drei Monate später, als der Polizist nicht verurteilt wurde. Die “Ferguson Unrests” lösten sowohl in Amerika als auch teils global eine Debatte über Polizeigewalt und Rassismus aus.

Am 1. November 2015 veröffentlichte Anonymous in sozialen Netzwerken wie Twitter Links zu einer großen Anzahl von Kontaktdaten, um Rassismus zu ächten und die Hauben der Mitglieder des KKK zu lichten.

Unter den Mitgliedern sollen auch zahlreiche politische Größen vertreten sein:

  • die US Senatoren Dan Coats, John Cornyn, Johnny Isakson und Thom Tillis
  • Bürgermeister großer US Städte:
    – Paul D. Fraim (Norfolk, Virginia)
    – Jim Gray (Lexington, Kentucky
    – Kent Guinn (Ocala, Florida)
    – Tom Henry (Fort Wayne, Indiana)
    – Madeline Rogero (Knoxville, Tennessee)

Jim Gray widersprach den Veröffentlichungen vehement und stellte klar, dass er sich in jedweder Weise vom KKK distanziere.

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Ich lehne alles ab, wofür der KKK steht. Ich habe keine Ahnung, woher die Informationen stammen sollen, aber woher auch immer – sie sind falsch.

 

So wurden die Kontaktdaten in 4 Parts veröffentlicht, die man hier in diesem Artikel findet.

Folgende Stellungnahme veröffentlichte Anonymous:

Heute haben wir Server heruntergefahren, sind an persönliche Informationen von KKK Mitgliedern gelangt und haben eure Twitter-Accounts und Webseiten infiltiert. Und dies ist nur der Anfang. Am 4. November werden wir einen “Twitter Storm” starten, um die Aufmerksamkeit auf unsere Operation zu ziehen. Am 5. November werden wir dann mehr als 1000 Namen von Ku Klux Klan Mitgliedern veröffentlichen. Namen und Websites, alte und neue.


Feature Image (C) CounterCurrentNews

Schach Matt! Die russische Zentralbank

in Wirtschaft
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Die Zentralbank Russlands gehört nicht Russland, sondern einem anderen Staat – der Stadt (-‘Staat’) London. So gibt London immer noch Anweisungen an die russische Finanzinstitution, während Washington dabei genauestens über die Schulter schaut. Wenn die Zentralbank also Geldscheine drucken möchte, kann sie dies nur mit einem entsprechenden Tausch ihres Devisen Cashflows, und kann US-Staatsanleihen in Dollar nur für russisches Öl kaufen. Die Situation kommt einer Schlinge um die russische Wirtschaft gleich. Ist der Knoten dann ersteinmal angezogen, wird die Wirtschaft straucheln und ersticken. [1] putin-russia-rothschild-bank

Putin ist eine Persönlichkeit, die für ihre defensiven Taktiken bekannt ist. Außerdem scheint er ein wenig Weitsicht in Sachen Finanzen zu haben – so kalkuliert er jeden seiner Schritte gleich einem Schachspiel. Ost gegen West. Und beide Seiten spielen auf ein Schachmatt.

us-journalist-critical-of-putin-kicked-out-of-russia

“Das Gesetz besagt, dass die Zentralbank durch internationale Abkommen geleitet wird.” Lasst uns diese Aussage genauer anschauen. Zuallererst – keiner zweiten Zentralbank dieser Welt ist es nicht gestattet seine eigene Wirtschaft zu stützen. Die russische Zentralbank ist die einzige ihrer Art, deren Gesetze sie nicht nur daran hindern, die eigene Wirtschaft zu unterstützen, sondern sogar daran , das Fortbestehen dieser zu gewährleisten. [2] Tatsächlich existieren detailierte Dokumente, die die Steuerung der Institution von außerhalb regeln. Das folgende Zitat umschreibt die Situation, in der Russland sich befindet, ziemlich treffend:

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Wenn du in den Industriestaaten niedrige Zinsen hast, spielt der risikofreie Zinssatz in deine Karten. Wenn du hohe Zinsen hast, wie es in den Entwicklungsländern der Fall ist, arbeitet der Zinssatz gegen dich. So sind freie Zinssätze gut, wenn du ein freies Land hast. Wenn dein Land aber eine Kolonie mit hohen Auflagen ist, arbeitet der Zinssatz genau andersherum und entreißt deinem Land das Geld.”[3]

Russland wird im Vergleich zu westlichen Nationen immer noch als unterentwickelt gesehen – somit sollte klar sein, auf welcher Seite es sich befindet.

Putin steht in vielerlei Hinsicht unter Druck: geopolitisch, wirtschaftlich und militärisch. Aus genau diesem Grunde sollte man die Zentralbank Russlands auch mit Argusaugen betrachten. Eine Nationalisierung wäre ein erstes Indiz dafür, dass die Dinge im Umschwung sind. Ein Wechsel der Besitzverhältnisse vom Privaten zum Staatlichen dürfte andeuten, dass Putin Geld für andere Projekte benötigt; Projekte, die wohl kaum auf Zustimmung durch den Westen hoffen können. Es würde verdeutlichen, dass die Regentschaft der Rothschilds (über die Bank und damit über Russland selbst) nicht mehr länger toleriert würde.


Verfasst von AnonWatcher

Ins Deutsche übersetzt von Murphy

RFID Chips – ‘Gechippte’ Menschheit?

in Welt
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Spätestens seit der NSA „Späh-Affäre“ sollte sich jeder Gedanken über häusliche bzw. Überwachung von Einzelpersonen gemacht haben. Dabei sind die individuellen Reaktionen und Verhaltensweisen mannigfaltig. Während die einen dazu neigen, paranoid zu werden, beruhigen sich andere mit dem Gedanken, bei einer flächendeckenden Überwachung so oder so nicht von Bedeutung zu sein, geschweige denn aufzufallen. Versuchen die einen per VPN- oder Proxy-Verbindung ihre digitalen Spuren zu verwischen, findet bei anderen die Schere nicht mehr nur im Kopf, sondern auch im Gespräch und an der Tastatur statt.

1984 – Der Roman George Orwells wird immer öfter im Zusammenhang mit den heutigen Sicherheits- bzw. Überwachungsmaßnahmen genannt. Seit Edward Snowdens Enthüllungen wurden bereits viele Ähnlichkeiten zwischen der Realität des Romans und der heutigen aufgezeigt – dabei sind diese aber Interpretationssache. Möchte man sicher sein, nicht ungewollt belauscht oder geortet zu werden, solle es meistens reichen, Snowdens Ratschlägen Folge zu leisten: Handy aus, Akku entnehmen oder ins Kühlfach legen (…) Spätestens wenn man sich im Freien befindet und keine technischen Geräte bei sich trägt sollte sich ein Ausspähen also schwierig gestalten. Bis jetzt – gegen die folgende Maßnahme nützen all diese Praktiken nichts.

Werden Orwell zynisch oft prophetische Fähigkeiten nachgesagt, taucht das folgende nicht in seinem Werk auf – höchstwahrscheinlich aus dem Grunde, dass es seinerzeit schlichtweg technisch undenkbar gewesen ist.

Wie so vieles ist auch der technische Fortschritt bei RFID-Chips ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite steht das Positive: Eine weitreichende Erleichterung alltäglicher Abläufe. So wäre u.A. das kontaktlose Bezahlen noch einfacher, medizinische Informationen wären immer parat. Besorgte Eltern könnten ihre Kinder orten, wenn sie sich in der Schule befinden oder unterwegs sind. Schlüssel für Haus, Auto usw. wären überflüssig. In den folgenden Videos sind einige, teils bereits alte Spots zu sehen.

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Auf der anderen Seite steht vor allem ein Risiko: Der Verlust der informationellen Selbstbestimmung. Da RFID-Chips durch ihre Größe nicht immer wahrnehmbar sind, kann es schnell zu einer unfreiwilligen „Überwachung“ kommen. So erhielten bereits die Deutsche Bahn und die Metro AG den „Big Brother Award“ (nach dem Großen Bruder in Orwells Roman) dafür, dass sie ohne Ankündigung RFID-Chips in Kundenkarten anbrachten. Das angeführte Beispiel, seine Kinder orten zu können, sorgte auch in den USA für Aufsehen, nachdem die Chips von Schülern zu „Marktforschungszwecken“ von Unternehmen missbraucht worden waren. Neben anderem wurden die Aufenthaltsorte (Restaurants, Spielhallen) aufgezeichnet und analysiert. Abhängig von der Güte des Sicherheitsschutzes sind auch Zahlungsmittel oder Schlüssel vor fremden Eingriffen nicht sicher.

 

Letzten Endes liegt die Befürwortung oder Ablehnung der Chips (noch) beim Anwender. Die Nutzung sollte in jedem Fall reichlich überlegt sein.

ISIS-Kämpfer fliehen vor Luftangriffen in Syrien – als Frauen verkleidet?

in Welt
ISIS forces prepare for battle in Iraq. Islamic State militants in Iraq Iraq_ISIS_Abu_Wahe_2941936b.jpg
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Es scheint kurios und grotestk zugleich: Schenkt man den Aufnahmen der Journalistin Hala Jaber, oder den russischen Medien (!) Glauben, sollen sich ISIS-Kämpfer aus Syrien den Bart abrasiert haben. Warum?

Zuerst einmal sollte zum Verständnis der Bedeutung dieser Rasur, die für uns Bewohner des Okzidents ja nichts außergewöhnliches darstellt, eines erwähnt sein: Nach der streng interpretierten Scharia-Lehre ist das Rasieren nämlich “haram”, also untersagt.

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Die angeblich von IS-Kämpfern abrasierten Bärte

Grund dafür sollen unter anderem die immer stärker zunehmenden Luftangriffe auf IS-Stellungen sein, an denen sich nun neben der NATO auch Russland beteiligt. Den Ausschlag für die Flucht in die Türkei soll nun die Offensive syrischer Truppen, unterstützt von iranischen und russischen, auf Alleppo, Homs und Hama gegeben haben. So seien es mittlerweile laut dem russischen Verteidigungsministerium etwa hundert Kämpfer pro Nacht, die als Flüchtlinge, laut anderer Quellen sogar als Frauen verkleidet, die Grenze überqueren. Wodurch nun zwischen einem “normalen” und einem “ISIS”-Flüchtling unterschieden werden kann wird nicht erörtert (…)

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Laut einem Hisbollah Kommandeur verfolge man nun das Vorhaben, die ISIS-Kämpfer, deren Vorherrschaft durch die starke russische und iranische Präsenz nun bedroht sei, in Richtung der irakischen Grenze zu treiben, um sie dort aufzureiben. Angst sei aber nicht der einzige Grund für die Flucht der Kämpfer – die Präsenz in Lybien solle aufgestockt werden. Auch dort “erleide” die militante Gruppe Rückschläge.

Wie schon am Anfang des Artikels  angedeutet, sollte man diese Neuigkeiten eher distanziert sehen. Stammen die Infos doch unter anderem auch aus russischen Medien. Und wer würde schon in den eigenen Medien kundgeben, dass der Einsatz seiner Luftwaffe keine Wirkung zeigt? Drastisch formuliert – potentielle Propaganda.


Feature Image (C) Dailymail

Schulverweis nach geäußerter Kritik an Bundeswehr

in Welt
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Stünde in der Überschrift nicht „Bundeswehr“ – so sollte man doch meinen, diese Schlagzeile stamme aus Nordkorea. Doch dem ist nicht so – der Vorfall ereignete sich im Februar in Bayern – in Bamberg um genau zu sein.

Wer kennt es nicht: Zur beruflichen Beratung kommt jedes Jahr die Bundeswehr an die eigene Schule, oder die des Kindes. Pünktlich, um noch unentschlossenen Schulabsolventen eine „gute Perspektive“ bei der Bundeswehr aufzuzeigen. Gängige Praxis? Ja. Umstritten? Auf jeden Fall.

Dass sich der Unmut in Protest statt heißer Luft äußert ist allerdings seltener – vor allem seitens eines Schülers. Genau dies ereignete sich allerdings Anfang des Jahres an einer Wirtschaftsschule in Bamberg. Der 17-jährige Schüler Niklas H. sah die Werbeveranstaltung der Bundeswehr im Rahmen eines Berufswahlseminars weitaus kritischer als mancher Mitschüler.

Die relativ einseitigen Lobpreisungen der utopischen Zustände im „Arbeitsalltag“ beim Bund seitens des anwesenden Werbeoffiziers, oder gar grenzwertig undifferenzierte Äußerungen zum Luftangriff der Bundeswehr in Kundus 2009, empfand der Schüler als dreiste, einseitige Informationen. Im Anschluss an den Vortrag des Werbeoffiziers besuchte er einen Stand der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“, zu deren Mitgliedern auch er zählt. Als er darauffolgend wieder das Schulgebäude betreten wollte, wurde er durch zwei Hausmeister, von denen zumindest einer bereits durch rechtsanrüchige Äußerungen und Verhaltensweisen (bspw. durch Assoziierung des Schultores mit „Reichsgrenze“ oder das partielle Tragen von Militärkleidung) auffällig geworden waren, nicht nur am Betreten des Komplexes gehindert, er sollte sich sogar einer Leibesvisitation unterziehen – als Begründung wurde das vermutete Mitführen von Aufklebern und damit verbundener Vandalismus angeführt. Auf die Verweigerung seitens des Schülers Niklas H. folgte neben Hausverbot auch ein „verschärfter Verweis“ seitens des Direktors.

Nachdem der Schüler, da er seine „zweifelhaft linksorientierte Gesinnung“ auch weiterhin vertrat, von der Polizei abgeführt wurde, musste er am folgenden Tag Stellung zu seinem Verhalten vor der Schulleitung beziehen. Nicht nur, dass seitens seiner Klassenlehrerin geäußert worden sein soll, dass sie auf jedwede Art verhindern werde, dass Niklas H. Mitschülern seine Meinung darlege; der Schuldirektor führte als Begründung für den Beweis an, Lehrer und Schüler würden sich aufgrund der Äußerungen als „politisch und persönlich bedrängt“ sehen.

So stehen an dieser Stelle die Aussagen der Schülers Niklas H. und des Direktors Mattausch gegenüber. Sieht der eine die an den Werbeoffizier gestellten Fragen als „kritisch“, interpretiert der andere sie als „Störung“.

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Verständlich, dass nach diesen Geschehnissen, nicht zuletzt wegen steigender medialer Aufmerksamkeit, der Tenor der Bevölkerung Bambergs nach einer Klärung des Vorfalls stetig lauter wurde. In einem offenen Brief bekundete die Schülervertretung eines naheliegenden Gymnasiums sogar ihre Solidarität mit dem Schüler. „Die Tatsache, dass an einer Bamberger Schule engagierte Schüler allein ihrer politischen Einstellung wegen derart hart und restriktiv bestraft werden“ mache jenes notwendig. Letztlich wurde der „verschärfte Verweis“, wohl vor allem wegen des öffentlichen Protests, zurückgenommen. Der Schüler Niklas H. sei schwierig, aber „begabt“. Man wolle keine unnötigen Steine in seine weitere Laufbahn legen – so Direktor Mattausch. Er müsse in Zukunft allerdings „Äußerungen bezüglich seiner extremistischen politischen Meinung [zu] unterlassen“. Dass der Verweis aber so oder so rechtsungültig war – er entsprach nicht den Richtlinien für disziplinarische Maßnahmen Bayerns – sei an dieser Stelle nur erwähnt.

So habe die gesamte Angelegenheit laut Niklas H. doch ein Positives: Der öffentliche Aufruhr habe zu einer Diskussion unter den Schülern über das Thema geführt – zumindest ansatzweise. Es sei wichtig, die Vermittlung von Geschichts- und Moralvorstellungen nicht dem Militär zu überlassen. Er wies aber auch darauf hin, dass ein solcher Protest gegen die Präsenz der Bundeswehr an Schulen sich nicht auf Bamberg begrenzen dürfe, sondern in ganz Deutschland wichtig sei. Immerhin geschehe die Militarisierung der Bildungsstätten oft ohne Einbeziehung der Eltern und Schüler – so der Vorsitzende der Bamberger „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“.

Quellen:

http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=in&dig=2015/02/25/a0047&cHash=ab7081af59cab6a39bde6ec41793721e

http://www.attac-netzwerk.de/cottbus/aktuell/detailansicht/news/schueler-aeussert-sich-gegen-die-bundeswehr-auf-einer-werbeveranstaltung-der-armee-in-seiner-schule/?tx_ttnews[year]=2015&tx_ttnews[month]=03&tx_ttnews[day]=12&cHash=b429f54cc6b75f4edd1723feb108e2c3

http://heilbronn.vvn-bda.de/2015/03/16/bamberger-schule-muss-nach-kritischen-medienberichten-verweis-gegen-jungen-antimilitaristen-zuruecknehmen/

http://nuernberg.vvn-bda.de/wp-content/uploads/sites/18/2015/02/Bamberger-Gym-Verweis-f%C3%BCr-linksradikales-Denken.pdf

Die Vorratsdatenspeicherung ist durch – DDR 2.0?

in Onlinewelt

2007 erstmaliger Versuch, sie einzuführen, 2010 als verfassungswidrig erklärt, 2014 teilt die entsprechende EU-Richtlinie dasselbe Schicksal. Nun wurden einige Punkte wie Dauer und Umfang der zu speichernden Daten eingeschränkt. Aber macht das die Speicherung legitim?

Schützt die VDS den Bürger wie behauptet vor Terrorismus und hilft Verbrechen schneller aufzuklären, oder ist sie selbst bereits Staatsterrorismus? Historische Beispiele für eine flächendeckende Überwachung gibt es zuhauf – allein in Deutschland die der Nationalsozialisten und der DDR durch die StaSi. Worin unterscheiden sie sich also? Und ist es nicht so oder so hinfällig, da die NSA und der BND ja ohnehin schon alles aufzeichnen? Hier also ein grober Überblick über die Punkte des Beschlusses und was genau gespeichert werden soll:

  • Telefon- und Internetmetadaten, d.h. Infos zu
    – Personen
    – Websites
    – Rufnummern
    – IP-Adressen von PCs
    – Standorten
    – Bewegungsprofilen
    – Dauer, Anzahl, Regelmäßigkeit von Websitebesuchen und Gesprächen
  • 10 Wochen Speicherung, außer bei Standortdaten – verkürzte Frist auf 4 Wochen
  • Inhalt von Gesprächen oder Seiten und E-Mails sind ausgenommen
  • richterlicher Beschluss ist für den Zugriff notwendig
  • 3 Jahre nach Beginn der VDS ist eine Bewertung dieser zwingend

Bereits jetzt wird aber schon Kritik laut. So sei die Trennung von Meta- und Inhaltsdaten bei SMS aus technischen Gründen nicht möglich. Damit werden Inhalte von SMS also auch über eine Frist von 10 Wochen gespeichert. Des Weiteren wird die Gefahr, dass die gespeicherten Daten anfällig für Hacker-Angriffe sind, als nicht hinnehmbar gesehen.


Mit 404 zu 148 Stimmen wurde der Neuregelung im Bundestag vergangenen Freitag zugestimmt. Die Meinungen gehen dabei allerdings weit auseinander:

“Der Gesetzentwurf ist rechtspolitisch eine Katastrophe und rechtsstaatlich inakzeptabel.”, sagt Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE. Politiker würden gewählt werden, damit Interessen der Bürger vertreten und gewahrt würden, nicht um sie auszuspionieren und zu überwachen.

„Die anlasslose Vorratsdatenspeicherung ist ein rechtsdogmatischer Dammbruch par excellence.“, so Konstantin von Notz, Bündnis 90/Die Grünen. Wie auch DIE LINKE kündigten Die Grünen eine Verfassungsklage an.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch reichlich Zuspruch für die VDS:

„Mit einer verbindlichen Speicherung können deutlich mehr Straftaten aufgeklärt werden.“, behauptet Elisabeth Winkelmeier Becker, Angehörige der CDU. Ob dies der Fall ist, wird sich bei Durchsetzen der VDS durch die verpflichtende Evaluation in drei Jahren zeigen.

Laut SPD-Politiker und Bundesjustizminister Heiko Maas handele es sich zwar um “einen Eingriff in die informationelle Selbstbestimmung, aber in verhältnismäßigem Maße.”

Generell sind die Stimmen in der SPD zum Thema VDS sehr gespalten. – das zeigt sich an den 43 Parteizugehörigen, die gegen die VDS stimmten. Während auch Parteichef Siegmar Gabriel mit Begründung auf die schnellere Aufklärung von Straftaten der Auffassung “Wir brauchen das” ist, kontert die Vorsitzende der Jugendorganisation der SPD (JuSo), Johanna Uekermann, mit “Wir brauchen das nicht” und kritisiert die Meinung Gabriels scharf.


Welche Meinung letztlich die richtige ist, muss jeder für sich entscheiden. Dass hier aber wieder ein Beschnitt der informationellen Selbstbestimmung stattfindet, ist unumstößlich. Ein nicht zu vernachlässigendes Problem stellt auch die eigene Bequemlichkeit dar. So ist seit Edward Snowden zwar bekannt, dass man online quasi keine Privatsphäre genießen kann – doch an ihrem Umgang mit der digitalen Welt dürften nur wenige etwas geändert haben. Was angesichts der haarsträubenden Enthüllungen nicht verständlich erscheinen mag, lässt sich auf eine einfache Tatsache zurückführen – nämlich dass digitale Anonymität mit einem großen Aufwand verbunden ist, der meist technisches Verständnis und ein weitreichendes Befassen mit der Materie voraussetzt. Doch darf man sich damit zufrieden geben? Darf man darauf hoffen, dass Behörden wie die NSA, der BND etc. dem öffentlichen Druck nachgeben und das Ausspionieren einstellen? Kevin Mitnick, bekannt als “Hacker-Legende”, hat dazu eine klare Stellung: “Die NSA wird sich niemals ändern. Jeder, der das glaubt, ist naiv.”

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) gibt zu Bedenken, dass die Neuauflage der Vorratsdatenspeicherung dem Informantenschutz schade und folglich die Presse- und Rundfunkfreiheit in “unvertretbarem Maße” einschränke. Die Entscheidung des europäischen Gerichtshofes, die EU-Richtlinie zur VDS mit der Berufung auf mangelnden Schutz von Berufsgeheimnisträgern für ungültig zu erklären, wird befürwortet. Der DJV macht darauf aufmerksam, dass zukünftig Informanten und anonyme Quellen nicht mehr geschützt werden könnten, da Behörden diese zurückverfolgen dürften. Potentielle “Whistleblower” wie Snowden oder Manning dürften damit, auf Deutschland bezogen, in Zukunft eine noch höhere Hemmschwelle haben, da ihre Anonymität und ihr Schutz nicht mehr gewährleistet werden könnten.


Im Folgenden die Links, zu den Dokumenten und die Übersicht der Tagesordnung des Bundestags vom 16.10.2015:

https://www.bundestag.de/dokumente/tagesordnungen/tagesordnung_131/383284

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/051/1805171.pdf

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/063/1806391.pdf

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/049/1804971.pdf

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/063/1806391.pdf

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/050/1805088.pdf


Feature Image: (C) Bündnis 90/Die Grünen (Plakatdesign)

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