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Deutsche Bank Gegen Indianer und Ihre Wasserversorgung

in Menschenrechte/Wirtschaft
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Seit Monaten tobt in North Dakota, USA, ein Kampf um die heiligen Stätten der Standing Rock Sioux, ihre Wasserversorgung und den Klimaschutz. Denn mitten durch heiliges Land soll die Dakota Access Pipeline gebaut werden – ein Monstrum, das täglich mehr als 55 Millionen Liter Erdöl transportieren soll.

 

Die Indigenen Nordamerikas wehren sich dagegen. Und Menschen auf der ganzen Welt unterstützen ihren Protest: durch Spenden, Demonstrationen, oder Solidaritätsbekundungen. Auch prominente US-Schauspieler wie Samuel L. Jackson und Mark Ruffalo setzen sich für sie ein.

Alle können sich den weltweiten Protesten anschließen: Denn einige der Banken, bei denen viele tagtäglich ihre Geldgeschäfte abwickeln, finanzieren diese Pipeline – mit hunderten Millionen Dollar in Krediten und Anteilen.

In North Dakota gab es in den letzten zwei Jahren fast 300 Öl-Unfälle mit Pipelines. Kein Wunder, dass die Sioux dieses Megaprojekt auf ihrem heiligen Land ablehnen, das ihr Trinkwasser gefährdet.

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Ursprünglich sollte die Pipeline an anderer Stelle gebaut werden: in der Nähe der Stadt Bismarck. Die Bewohner protestierten gegen die Pipeline mit dem Argument, sie bedrohe die Wasserversorgung. Daraufhin wurden die Pläne geändert. Der Protest der Standing Rock Sioux wird dagegen nicht nur ignoriert, private Sicherheitsleute gehen brutal gegen die DemonstrantInnen vor Ort vor.

Finanziert wird die Pipeline durch ein Konsortium von Banken, denen es nur um ihren Profit geht – darunter ist auch die Deutsche Bank. Deshalb können UnterstützerInnen der Proteste in Standing Rock auch in Deutschland öffentlichen Druck zu machen. Und der Moment ist günstig, denn die Deutsche Bank, hat sich gerade erst von einer Reihe von Skandalen und Prozessen erholt. Zum ersten Mal seit Langem weist sie wieder Gewinn aus. Gerade jetzt kann sie sich einen solchen Skandal nicht leisten – das ist eine Chance für erfolgreichen Widerstand und praktische Solidarität.

Auch der Bau der Keystone XL Pipeline konnte gestoppt werden, weil Zehntausende ihre Stimme erhoben und den Protest vor Ort unterstützt haben. Und immer mehr werden indigene Gemeinschaften in ihrem Kampf gegen rücksichtslose Großkonzerne durch öffentlichem Druck und finanzielle Unterstützung unterstützt.

Die norwegische Bank DNB erwägt bereits, sich aus dem Projekt zurückzuziehen nachdem die öffentliche Aufmerksamkeit eingesetzt hat. Lasst uns jetzt gemeinsam dafür sorgen, dass auch Deutsche Bank sich aus der Finanzierung der Pipeline zurück zieht.

Die Dakota Access Pipeline darf nicht rücksichtslos durch das heilige Land der Sioux gebaut werden!

Stoppen Sie Ihre Unterstützung der Dakota Acess Pipeline. Unterschreiben Sie die Petition: https://actions.sumofus.org/a/deutsche-bank-kein-geld-fuer-die-dakota-access-pipeline

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Staatliches Verbrechen: Berliner Behörden vermittelten jahrelang Kinder an pädophile Pflegeväter

in Kriminalität/Menschenrechte
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Schwere Vorwürfe wegen Missbrauchs von obdachlosen Jugendlichen belasten die Jugendverwaltung des Berliner Senats, wie B.Z. unter Berufung auf eine Studie berichtet. Bildungssenatorin Sandra Scheeres spricht dabei von einem „Verbrechen in staatlicher Verantwortung“.

Eine am vergangenen Freitag vorgestellte Studie der Uni Göttingen hat enthüllt: In den Jahren 1969/70 hat der damalige Abteilungsleiter des Pädagogischen Zentrums Helmut Kentler den Auftrag für ein „Experiment“ erhalten.

Bei diesem Experiment ging es darum, dass mindestens drei sogenannte „Trebergänger“ zwischen 13 und 17 Jahren von der Straße ausdrücklich an pädophile Männer zur „liebevollen Erziehung“ vermittelt wurden.

„Man wollte herausfinden, wie sich diese Jugendlichen entwickeln, was aus ihnen wird in diesem Umfeld“, zitiert B.Z. eine Wissenschaftlerin. Ihr zufolge wusste die Senatsbildungsverwaltung davon. Allerdings sei unklar, ob die Erlaubnis von Mitarbeitern oder von den Senatoren selbst kam.

„Die ausgewählten Jugendlichen schickte der Senat zur Odenwaldschule. An dem Internat wurden etliche Missbrauchsfälle bekannt. Die Kirche hat zur Aufarbeitung einen runden Tisch eingerichtet“, so B.Z.

Dabei blieben viele Fragen offen, beispielsweise wie viele Betroffene es wirklich gab. Der Zugang zu den Akten der „Pflegeeltern“ im Landesarchiv sei den Forschern wegen „Schutz von Persönlichkeitsrechten“ versagt worden. Einer umfassenden Aufklärung steht allerdings Desinteresse der Politik im Wege.

Die Göttinger Wissenschaftler, die eine Verstrickung des Berliner Senats zu Pädophilie-Aktivisten untersucht haben, fanden auch heraus, dass es auch eine Verbindung zur Odenwaldschule gab. Der Senat finanzierte dort Schulplätze für Kinder der Jugendhilfe. Die Wissenschaftler fordern nun den Senat zur Nachforschung auf, ob die von ihm entsandten Jungen dort sexuell missbraucht wurden.

„Das ist kein Thema der Vergangenheit“, sagt auch Christine Bergmann, ehemalige Familienministerin und heute Mitglied in der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. Die vor etwa einem Jahr gegründete Kommission beschäftigt sich mit sämtlichen Formen von sexuellem Kindesmissbrauch in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR.

Dass der Kommission jegliche Befugnisse fehlen, kritisiert Norbert Denef vom Netzwerk B., das sich für betroffene von sexualisierter Gewalt im Kindesalter einsetzt. Er sagt: „Das Vertuschen von Missbrauchsskandalen hat System und es fehlt der politische Wille, hier wirklich etwas aufzuarbeiten.“

Anmeldungen, Anhörungen, aber keine Aufarbeitung

Im Zeitraum von rund einem Jahr sind bei der Kommission rund 415 Anmeldungen für vertrauliche Anhörungen sowie 67 schriftliche Berichte eingegangen. 38 vertrauliche Anhörungen gab es bisher seit September. Hinzu kommen rund 200 Telefonate. In einem Sputnik-Interview sagte Norbert Denef: „Diese Kommission ist politisch nur dazu befugt, sich die Opfergeschichten anzuhören, Aufarbeitung findet dort nicht statt.“

Auch die neuerlichen Vorwürfe rund um die Odenwaldschule wundern Denef nicht: „Man hat den Eindruck, dass dort eine große Mauer des Schweigens ist, auch von Prominenten, die an der Odenwaldschule vertreten waren. Diese haben verhindert, dass stelle ich mal als These in den Raum, dass hier eine wirkliche Aufarbeitung stattfindet.“

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Norbert Denef hat selber Erfahrungen mit der Arbeitsweise der Kommission gemacht. Als er angeboten hat, seinen Fall exemplarisch aufzuarbeiten, wurde dies abgelehnt. Er wollte die Anhörung bei der Kommission aufzeichnen, um sie seinem Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Die Kommission habe dies jedoch abgelehnt.

Man habe weiterhin Interesse an dem Fall Denef, eine Aufzeichnung des Gesprächs werde aber abgelehnt, hieß es.

Das ärgert Denef: „Wir haben in den letzten sechs Jahren schon immerzu Geschichten angehört. Auch die therapeutische Welt hört sich schon seit Jahrzehnten immer wieder Geschichten an. Das ist aus unserer Sicht eine Hinhaltetaktik, dass man wieder einmal „nur“ anhört. Und wieder schöpfen die Betroffenen Hoffnung, dass sich vielleicht etwas verändert.“ Seine Erfahrungen mit dem Thema zeigen, dass es an der Zeit ist, aktiv zu werden.

Kommission machtlos

Doch genau das kann die Kommission nicht leisten. Sie hat keine weitreichenden Befugnisse, erhält keine Akteneinsicht. Auch bei der Finanzierung der Arbeit der Kommission gibt es Schwierigkeiten. Bis Mitte 2017 werden weit mehr als 500 Anmeldungen für die rund zwei Stunden dauernden vertraulichen Gespräche erwartet. Der Kommission stehen bis 2019 rund 1,4 Millionen Euro zur Verfügung. Mit diesem Geld können jedoch nur 500 Anhörungen geführt werden. Bis heute haben sich jedoch schon rund 415 Menschen für eine vertrauliche Anhörung gemeldet.

Norbert Denef stellt fest: „Wir brauchen keine Kommission, wo uns von der Politik vorgegaukelt wird, dass etwas getan wird, aber in Wirklichkeit passiert nichts.“

Was den Skandal beim Berliner Senat betrifft, so haben die Mitglieder der Kommission ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dies nun die Arbeit des Senats sei, umfassende Aufklärung zu leisten. Christine Bergmann von der Aufklärungskommission sagt:

„Wir müssen es schaffen, dass das freiwillig passiert. Weil wir Kinder in Zukunft schützen wollen. Dass es dafür auch ein Bewusstsein in der Gesellschaft gibt. Es gibt nichts Wichtigeres, was man tun könnte.“ Um aber eine wirkliche Aufarbeitung zu gewährleisten, müssten sich aber die Betroffenen und die Kommission erst einmal zusammenfinden.

 

Quellen:

http://www.bz-berlin.de/berlin/berliner-senat-vermittelte-jugendliche-an-verurteilte-paedophile

https://de.sputniknews.com/panorama/20161202313613219-berlin-senat-paedophilieskandal/

Nie in der Geschichte gab es so viele Sklaven wie heute – Vor allem in Deutschland

in Kriminalität/Menschenrechte
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“Sklaven und Zwangsarbeiter gibt es bei uns nicht”, denken viele. Das Dokuteam von ARD macht sich in Deutschland auf die Suche nach Menschen, die wie Sklaven behandelt werden. Sie treffen Schlachtarbeiter, Pflegekräfte privater Haushalte, Frauen, die nach Deutschland verkauft und prostituiert wurden, und Flüchtlinge, die in Gefahr sind, Deutschlands nächste Schattenarbeiter zu werden.

Hier geht es zur ARD Doku, welches Sie online in der ARD/ZDF Mediathek kostenlos anschauen können: http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/wir-sklavenhalter-ausbeutung-in-deutschland-100.html

Das Ende des Westens naht: Putin mobilisiert russische Killer-Kraken-Horden

in Medien
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Von rt.com

 

Eine britische Zeitung hat Putins neuesten Plan, die Welt zu beherrschen, veröffentlicht. RT Deutsch hat sich entschlossen, mit offenen Karten zu spielen und offenbart daher den abscheulichen Plan in voller Länge.

Grüne Männchen, FSB-Agenten, kremlgelenkte Medien: Die Liste der Machtinstrumente, die der russische Präsident Wladimir Putin laut westlichen Medien angeblich einsetzt, ist ziemlich lang und bisweilen recht skurril. Die englische Boulevardzeitung „Daily Express“ setzte jedoch mit ihrem Artikel über Putins neueste Superwaffe einen Weltrekord in Sachen antirussischer Hysterie.

Ein gewisser Doktor Anton Padalka habe an einer russischen Expedition zu einem unterirdischen See in der Arktis teilgenommen. Die Wissenschaftler hätten dort ein schreckliches Seemonster namens „Organismus 46-B“ entdeckt.

Schon am ersten Tag sei die Expedition auf einen Riesentintenfisch mit 14 Armen gestoßen. Die Kreatur zerstörte durch seine mysteriösen Superkräfte das Radio des Teams, zitiert Joey Millar, der Autor des Artikels, den russischen Wissenschaftler. Seine Opfer könne der Killerkrake durch ein Gift von fast 50 Meter Entfernung aus paralysieren.

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Zudem verfüge das Monstrum auch über die Fähigkeit, seine Gestalt zu verändern um sich zu verstecken. Der Riesentintenfisch habe sich in die Gestalt eines Tauchers transformiert, um die Forscher in einen Hinterhalt zu locken. Die Tentakel des Leviathans können auch Stunden, nachdem sie vom Körper abgehackt wurden, Menschen angreifen und erwürgen.

Der Killerkrake habe zudem zwei russische Wissenschaftler getötet.

Trotz dieser schier unüberwindbaren Hürden sei es den Forscher nach fünf Tagen jedoch gelungen, das Ungeheuer zu fangen. Russische Beamte hätten das Tier aber sichergestellt und den Vorfall verschwiegen. Nachdem Dr. Padalka herausgefunden habe, dass Putin das Seemonster als Waffe einsetzten möchte, sei er aus Russland geflohen.

„Einige Tintenfische legen 200.000 Eier. Stellen Sie sich vor, sie würden in Seen in Nordamerika ausgestreut“, zitiert der Daily Express.

Überhaupt scheint sich diese britische Zeitung auf etwas eigenartige Geschichten zu spezialisieren. Sie veröffentlichte etwa auch Artikel über Behauptungen, dass Hitler mit seinem brasilianischen Liebhaber zusammenlebte und 95 Jahre alt wurde und, dass Elvis Presley – ja, Sie haben es erraten – noch lebt.

Die Geschichte mit dem Killerkraken liest sich natürlich wie eine schlechte Science-Fiction-Story. Das ist sie auch, denn sie wurde ursprünglich im Jahr 2012 auf einem Science-Fiction-Blog veröffentlicht. Der Daily-Express-Artikel ist also nicht einmal originell, sondern ein Plagiat. Einen Doktor Anton Padalka gibt es also mit nahezu hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit nicht. Vor russischen Killerkraken müssen Sie sich folglich auch nicht fürchten.

Anscheinend scheint der Druck auf westliche Massenmedien, antirussische Hetzstorys zu veröffentlichen, inzwischen so groß zu sein, dass sie nicht mehr mit eigenen Beiträgen nachkommen und daher auf diverse Funde im Internet zurückgreifen müssen. Es ist daher gar nicht verwunderlich, dass das Vertrauen der Bevölkerung in die westlichen Massenmedien angesichts derart schlechter journalistischer Praktiken ständig sinkt.

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Wer glaubt, dass unsere Medien oder auch die russischen Medien besser wären als die britischen, irrt sich.

Siegeszug der Dummheit: Die menschliche Intelligenz geht rasant zurück

in Welt
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Von deutsche-wirtschafts-nachrichten.de

 

Bis zum Jahr 2050 wird der durchschnittliche IQ auf 86 fallen. Bis vor rund zehn Jahren stieg die Intelligenz in der entwickelten Welt wegen der sich verbessernden Lebensbedingungen. Doch dieser Trend scheint sich nun umzukehren. Die weltweite Armut verhindert Bildung, die geistige Inaktivität breiter Bevölkerungsschichten nimmt zu. Die Regierungen profitieren von dieser Entwicklung, weil sie die Bürger leichter manipulieren können.

Während die Weltbevölkerung steigt, scheint der weltweite Intelligenzquotient (IQ) zu fallen. In den 50er Jahren erreichte der durchschnittliche menschliche IQ vorerst seinen Höhepunkt. Seitdem ist er bereits um 3 Prozentpunkte gefallen, und Forscher erwarten einen weiteren Rückgang der menschlichen Intelligenz. Dies widerlegt den sogenannten Flynn-Effekt, wonach die Menschheit immer intelligenter wird.

In einer Untersuchung haben Michael A. Woodleya, b, Jan te Nijenhuisc und Raegan Murphy die Reaktionszeit der Menschen von heute im Vergleich zum Viktorianischen Zeitalter getestet. Die Reaktionszeit gilt als ein Indiz für den IQ. Ihr Ergebnis: Im späten 19. Jahrhundert war die Reaktionszeit auf einen bestimmten Reiz durchschnittlich 194 Millisekunden, im Jahr 2004 betrug die Spanne 275 Millisekunden. Vor zweihundert Jahren hatten die Menschen demnach eine bessere Reaktionszeit als heute, was als Teilaspekt einer höheren Intelligenz angesehen wird.

Die University of Hartford hat eine Berechnung veröffentlicht, die ergibt, dass der durchschnittliche IQ für das Jahr 2011 bei 88,54 gelegen hat – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren.

Studien in Ländern wie Neuseeland, Australien, Brasilien und Mexiko haben gezeigt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Bevölkerungswachstum und dem Rückgang des IQ gibt. Es wird angenommen, dass der durchschnittliche IQ bis zum Jahr 2050 auf 86,32 fällt, wenn die Weltbevölkerung mit anhaltend hoher Geschwindigkeit wächst. Im Jahr 1950 lag er noch bei 91,64 – mehr als 5 Punkte höher.

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Möglicherweise gibt es auch einen direkten Zusammenhang zwischen dem Rückgang des IQ und Armutsquoten. Die Armutsquoten sind heute auf einem historisch hohen Stand. Dadurch entgehen vielen Menschen die Bildungs-Chancen, sie können ihren Kindern keine Möglichkeit bieten, sich auf hohem Niveau zu entwickeln.

Der Zusammenhang von Bildung und Intelligenz ist ein in der Wissenschaft kontrovers diskutiertes Thema. Doch hat sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine höhere Bildung Auswirkungen auf den Intelligenz-Quotienten hat. Ein interessantes Beispiel lieferten dazu vor einiger Zeit die Neurowissenschaftler Daniel Ansari von der University of Western Ontario und Harvard-Professor Aaron Berkowitz: Sie haben anhand einer Improvisations-Aufgabe nachgewiesen, dass die Hirntätigkeit bei musikalisch gebildeten Testpersonen anders ist und zu besseren Ergebnissen führt als bei musikalischen Laien. Die Ergebnisse wurden von anderen Untersuchungen bestätigt, etwa in Österreich. Die Forscher glauben, dass die Ergebnisse nicht nur auf den Bereich der Musik zutreffen, sondern auch auf andere Branchen.

Vor allem in kreativen Branchen ist Bildung eine entscheidende Voraussetzung zur Lösung von komplexen Aufgabenstellungen.

Im Jahr 1988 veröffentlichte Robert Flynn das Buch „Der Flynn-Effekt“. Als Flynn-Effekt bezeichnet man den steigenden IQ in vielen westlichen Ländern zwischen 1930 und 1980. Flynn erklärt die wachsende Intelligenz als eine Folge der besseren Nahrung und Lebensbedingungen sowie der besseren Förderung der Kinder.

Flynn unterscheidet dabei zwischen der phänotypischen (umweltbedingten) Intelligenz und der genotypischen (vererbten) Intelligenz. Er entdeckte bereits, dass die genotypische Intelligenz um 0,57 Punkte pro Generation fällt. In der entwickelten Welt wurde bis vor rund zehn Jahren der Rückgang der genotypischen Intelligenz durch einen Anstieg der phänotypischen Intelligenz ausgeglichen.

In diesem Zusammenhang bemerkenswert: Seit zehn Jahren geht der IQ offenbar auch in der entwickelten Welt zurück. Dies zeigen etwa Untersuchungen in Dänemark. Dort wird die militärische Tauglichkeit aller jungen Männer untersucht, auch wenn nur einige von ihnen den Wehrdienst tatsächlich ableisten. Diese Untersuchung umfasst auch einen IQ-Test. Seit 1998 sind die Werte im Schnitt um 1,5 Punkte gefallen, berichtet der NewScientist – und das trotz weiter günstiger Lebensbedingungen im Wohlstandsland Dänemark.

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Berlin bedauert Rückeroberung von Aleppo durch syrische Truppen – Sind Frau Merkel Jihadisten lieber als Assads Truppen?

in Geopolitik
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Von service-rh

 

Die deutsche Bundesregierung hat über das Auswärtige Amt in Berlin sein Bedauern über die Rückeroberung von Teilen der syrischen Stadt Aleppo durch die legitime syrische Regierung unter Baschar-al Assad geäußert.

„Mit den jüngsten schweren Kämpfen und der Einnahme großer Teile des Ostens Aleppos durch das Regime und seine Unterstützer stehen die Menschen dort vor dem absoluten Nichts“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Montag.

Tausende versuchten, sich wegen der heftigen Kämpfe zwischen den Anti-Regierungsrebellen und der syrischen Armee in angrenzende Stadtviertel zu retten.

„Hunderte haben in den vergangenen Tagen ihr Leben verloren oder sind schwer verletzt worden, ohne noch die geringste Chance auf überlebensnotwendige medizinische Hilfe zu haben,“ so das Auswärtige Amt und verweist die Schuld der Tragödie auf Assad.

Gleichzeitig fordert Deutschland eine sofortige humanitäre Feuerpause. „Diese Tragödie muss ein Ende haben. Dafür tragen das Regime und seine Unterstützer, allen voran Russland und Iran, die größte Verantwortung“, so die Sprecherin des Auswärtigen Amtes.

Die syrische Regierung unter Baschar-al Assad ist eine legitime Regierung. Der Westen bombardiert Syrien ohne UN-Mandat. Russland ist in den Krieg erst auf Bitten der syrischen Regierung eingetreten.

 

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16 Mythen über das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen

in Menschenrechte
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Von Christina Nuñez von globalcitizen

Vor einem Jahr habe ich an einem Seminar in Utah teilgenommen und dort von der erschreckenden Tatsache erfahren, dass ein Drittel aller Mädchen weltweit in ihrem Leben eine Form der Gewaltanwendung erfahren, entweder durch erzwungenen Sex, durch Prügel oder durch Missbrauch auf eine andere Art und Weise. Eine von Dreien … es fällt mir immer noch schwer, das zu begreifen, vor allem wenn ich dabei an die Frauen in meinem Leben denke die mir wichtig sind.

Wenn man darüber nachdenkt, dass Gewalt gegen Frauen derart verbreitet ist, kommt man zu dem Schluss, dass wir alle eigentlich mehr darüber wissen müssten. Man würde erwarten, dass in den Nachrichten ständig darüber gesprochen und geschrieben würde und in der Schule das Thema ausdrücklich und umfassend thematisiert wird. Bedauerlicherweise ist das aber nicht der Fall. Generell spricht man nicht gerne darüber, und aus diesem Grunde bleibt das Thema oft im Dunkeln.

Wissen bedeutet jedoch Macht. Um also etwas Licht in die Angelegenheit zu bringen, sind hier 16 Mythen über das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen, mit denen ein für alle mal aufgeräumt werden soll.

1. Mythos: Gewalt gegen Frauen betrifft nur Frauen bestimmter Herkunft.

Flickr: Ninja Midia

Laut dem Verband amerikanischer Psychologen sind von Gewalttaten “alle Einkommens- und Bildungsschichten und alle Berufsstände unabhängig vom sozialwirtschaftlichen Status betroffen”.
Nichtsdestotrotz sehen sich von Armut betroffene Frauen verhältnismäßig öfter Gewalttaten ausgesetzt, was es für sie noch schwieriger macht, sich selbst aus der Armut zu befreien.

2. Mythos: Täter sexueller Übergriffe sind hauptsächlich fremde Person und nicht jemand aus dem Umfeld der Opfer.

Flickr: Laura Goins

Genau das Gegenteil ist leider der Fall. Tatsächlich ist bei zwei von drei Übergriffen der Täter eine für das Opfer bekannte Person. Noch tragischer ist die Tatsache, dass der Täter häufig aus dem familiären Umfeld stammt.

3. Mythos: Opfer von sexuellen Übergriffen sind nicht nur verantwortlich für das Geschehen, sondern hätten es auch verhindern können.

Ein junges Mädchen nimmt an dem Singapore Slut Walk in Hong Lim Park teil | Flickr:Tamara Craiu

Egal welcher Umstand zu dem sexuellen Übergriff geführt hat, eins ist absolut, unumstößlich klar: niemals ist es dabei die Schuld der Opfer.
Leider werden viele Opfer all zu oft mit scharfer Kritik aus ihrem Umfeld konfrontiert, wenn sie sich öffnen und über den Missbrauch sprechen. Man wirft ihnen mitunter vor, sich vermutlich provokativ gekleidet zu haben, betrunken gewesen zu sein, oder es wird schlichtweg vermutet, sie hätten extrem geflirtet und somit die Situation herbeigeführt.

Auch werden Opfer mitunter gefragt, warum sie den Angriff nicht gestoppt haben. Es wird ihnen unterstellt, sie hätten den Übergriff aufhalten können wenn sie es denn wirklich gewollt hätten. Eigentlich sollten solche Fragen nicht mal eines Blickes gewürdigt werden, aber nur mal so als Anmerkung: in den USA finden 29% der sexuellen Übergriffe mittels Waffengewalt statt.

4. Mythos: „Jungs sind nun mal so.“

“Stop Rape” concert in Monrovia, Liberia 2008 | Flickr:United Nations Photo 

Der Gedanke, dass sexuelle Übergriffe auf Frauen stattfinden, weil die Täter unfähig sind, sich selbst zu helfen, ist absolut falsch – wir gehen einen Schritt zurück und sehen uns das Große Ganze an.

Die Grundlagen der Soziologie lehren uns, dass Männer und Frauen unterschiedlich sozialisiert sind, um unterschiedliche Rollen auszufüllen. Wir sind dazu erzogen worden, diesen Idealen zu entsprechen. Bedauerlicherweise werden in vielen Gesellschaften Männer in dem Glauben erzogen, dass Dominanz, Macht und Gewalt Qualitäten sind, nach denen Männer streben sollten. Im Zusammenhang mit dem Glauben daran, dass Frauen weniger wert sind, ist das eine gefährliche Kombination. Eine Änderung dieser Denkweise wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung.

5. Mythos: Eine Heirat bedeutet eine Zustimmung / Zusage / Einwilligung.

Flickr: Nishanth Jois

Egal ob verheiratet oder nicht, eine Frau muss das Recht haben entscheiden zu können was sie will und was nicht, so dass es einem Ehemann durchaus angelastet werden kann wenn er seine Ehefrau sexuell nötigt. Doch nicht in allen Ländern wird das als ein Recht anerkannt. Im Jahr 2011 hat ein UN Bericht ausgewiesen, dass in 127 Ländern Vergewaltigung in der Ehe nicht als Straftat anerkannt werden.

6. Mythos: Kriegsgewalt betrifft nur Männer.

Lt. Marimakile Kiakimuakisubua trainiert gemeinsam mit Kongolesischen Rebellen. Sie schloss sich ihnen an, nachdem ihre Mutter und ihre Schwester von den FDLR vergewaltigt worden war. | Flickr: Matchbox Media Collective

In Ländern in denen Frauen nicht am aktiven Kriegsgeschehen beteiligt sind, erfahren viele dennoch eine gewisse Art an Kriegsgewalt. Sexuelle Gewalt gegenüber Frauen (in manchen Fällen auch gegenüber Männern) wird als Kriegswaffe benutzt, vorsätzlich geplant um den Feind zu beschämen, ihn zu terrorisieren und zu demoralisieren.

Beispiele hierfür gab es in Bosnien, in Ruanda und in der Demokratischen Republik Kongo, die manchmal als die “Vergewaltigungsmetropole der Welt“ bezeichnet wird.

7. Mythos: Das Gesetz schützt Frauen vor Gewalt.

Polizisten in Shanghai. China ist nur eines von vielen Ländern, das Vergewaltigung in der Ehe nicht unter Strafe stellt. | Flickr: Tim Sheerman-Chase

Überraschenderweise wird häusliche Gewalt in ein Drittel aller Länder weltweit nicht strafrechtlich verfolgt, was bedeutet, dass mehr als 600 Millionen Frauen ungeschützt bleiben.

8. Mythos: Gewalttätige/sexuelle Angreifer machen nur einen kleinen Prozentsatz der Bevölkerung aus.

Flickr: Alexander C. Kafka

Das meiner Meinung nach Furchterregendste: eine UN multinationale Studie hat herausgefunden, dass ein Viertel der befragten Männer schon mal ihrem Partner gegenüber Gewalt angewendet haben, und dass jeder Zehnte in seinem Leben gegenüber einer Frau schon mal sexuell übergriffig geworden ist.

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Überrascht über solch offensichtliche Geständnisse? Solche Studien formulieren ihre Fragen sehr vorsichtig und gebrauchen keine Worte wie „Gewalt“ oder „Vergewaltigung“. Stattdessen klingen die Fragen eher so: „Hatten Sie je Sex mit jemandem, der zu berauscht war, um sein Einverständnis dazu zu geben“?

9. Mythos: Häusliche Gewalt und sexuelle Übergriffe sind die einzigen Arten von Gewalt die Frauen erleben.

Malala Yousafzai, Jugendleiterin und Ausbildungs-Befürworterin | Flickr: Torbjorn Kjozvold/ FMS 

Frauen und Mädchen erfahren viele verschiedene Arten von Gewalt.

In manchen Gegenden der Welt ist der Mythos, dass Frauen selbst dafür verantwortlich sind sexuell angegriffen zu werden, so tief in einer Kultur verankert, dass ein Übergriff als Schande für die Familie der Opfer betrachtet wird. Um die Familienehre wieder herzustellen, haben Mädchen bereits mit ihrem Leben durch sogenannte „Ehrenmorde“ bezahlen müssen.
Darüber hinaus erfahren Frauen auch andere Arten von Gewalt wie beispielsweis in Form von Verbrennungen durch Säure. Die junge Aktivistin Malala Yousafzai, die sich für Bildung und Ausbildung stark macht, wurde zum Beispiel von den Taliban angeschossen, weil sie sich für diese Themen einsetzt.

10. Mythos: Heutzutage gibt es keine Sklaverei mehr.

Flickr: Ira Gelb

Es klingt schockierend, entspricht aber der Wahrheit! Im Jahr 2014 gibt es weltweit immer noch Millionen von Menschen die für ganz unterschiedliche Zwecke als Sklaven gehandelt wurden. Was bedeutet das für all die Frauen? Das bedeutet, dass jährlich zwei Millionen Frauen als Sex-Sklavinnen gehandelt werden.

11. Mythos: Kinderhochzeiten gehören der Vergangenheit an.

Die Geschwister Nana und Zakia Abdulrahman Mohamed Ahmed. Nana wurde mit erst 13 Jahren verheiratet und sie durfte nicht mehr zur Schule gehen. Zakia wurde 2010 verheiratet. Sie war erst 17 Jahre alt. | Flickr: Alberrt Gonzales Farran/ UNAMID

CARE berichtet, dass „heutzutage in Entwicklungsländern 51 Millionen Mädchen im Alter von 17 Jahren (oder jünger) verheiratet sind. Wenn die Kinderhochzeit in diesem Rahmen weiter ansteigt, werden in den nächsten zehn Jahren zusätzliche 100 Millionen Mädchen in den Entwicklungsländern verheiratet sein. Das bedeutet, dass 25.000 Mädchen im Laufe des kommenden Jahrzehnts täglich neu verheiratet werden“.

„Das ist eine gängige Praxis in gewissen Regionen der Welt – einschließlich Schwarzafrika und Süd-Asien. Mädchen, die jünger als 10 Jahre alt sind, sind Teil dieser Gruppe und viele davon werden mit Männern verheiratet, die mehr als doppelt so alt sind wie sie“.

12. Mythos: Weibliche Genitalverstümmelung (WGV) wird nur gegen den Willen der Frauen durchgeführt.

Yvonne Kabore ist Peer Erzieherin in Zitenga village in Zentral Burkina Faso und klärt über die Gefahren von WGV auf. | Flickr: UK Department for International Development

In einigen Fällen entspricht es tatsächlich der Wahrheit, dass man junge Mädchen die Genitalien gegen ihren Willen verstümmelt. Allerdings ist das nicht immer so.

Fardosa Mus von CARE erläutert, dass WGV „tief verankert ist in den sozialen, kulturellen und traditionellen Praktiken“. Es scheint, dass manche Mädchen diese Praktiken also möchten, weil sie glauben, dass sie dadurch heiratsfähiger werden, während hingegen andere dieser Praktik zustimmen um keine Schande über ihre Familien zu bringen. Um diese Mädchen zu beschützen, ist der erste Schritt demnach, die Gemeinschaften darin auszubilden, die Gefahren der WGV zu erkennen und die kulturellen Gründe anzusprechen.

13. Mythos: Weibliche Genitalverstümmelung (WGV) gibt es nur in Entwicklungsländern.

In Italien warnt ein Schild vor den Gefahren von WGV| Flickr: Paolo Margari

Während WGV in Afrika und im Mittleren Osten am häufigsten praktiziert wird, haben Einwanderer hingegen diese Praxis auch in andere Teile der Welt gebracht. In England zum Beispiel, unterziehen sich jährlich über 20.000 Mädchen unter 15 Jahren der WGV.

14. Mythos: Männer spielen keine große Rolle in dem Vorhaben, Gewalt gegen Frauen zu beenden.

Wikimedia Commons

Rund um die Welt gehen bereits immer mehr Männer auf die Straße, um ein Ende der Gewalt gegen Frauen zu fordern.

Sie nehmen an öffentlichen Veranstaltungen teil, haben ein wachsames Auge für Ihre Umwelt oder erziehen ihre Söhne dazu, Frauen gleichwertig zu behandeln. Ihre Unterstützung ist äußerst wichtig, um der Gewalt gegen Frauen ein Ende zu setzen.

15. Mythos: Regierungen sind machtlos darin solche Geschehnisse aufzuhalten.

Präsident Barack Obama unterschreibt den „Violence Against Woman Reauthorization Act of 2013 (VAWA) | White House Photo by Chuck Kennedy

Die Verabschiedung von Gesetzen, um Frauen zu schützen, ist nur ein Weg von vielen, wie verantwortungsvolle Regierungen ihre Bürger schützen können. Darüber hinaus ist Bildung gleichermaßen wichtig. So lange es Gesellschaften gibt, die glauben, dass Frauen den Männern untergeordnet sind, wird es weiterhin Gewalt geben – Gesetz hin oder her.

16. Mythos: Opfer von Gewaltverbrechen sind nicht in der Lage, für sich einzustehen.

Flickr: Amanda Richards

Vor allem in Filmen werden Opfer von Missbrauch oft als zerbrechlich und schwach dargestellt. Während es Opfer gibt, die sich nur schwer von dem was ihnen widerfahren ist, erholen können, gibt es aber auch solche, die ihre Stimme erheben und aktv werden, um andere Frauen vor solchen Erfahrungen zu bewahren.

Zum Beispiel bringt die Bewegung 1 Billion Rising Opfer und die allgemeine Öffentlichkeit gleichermaßen zusammen, um ein Ende der Gewalt gegen Frauen voranzutreiben.


Willst du dazu beitragen, dass Gewalt gegen Frauen der Vergangenheit bald angehört und Frauen dabei unterstützen, sich selbst aus der Armut zu befreien? Unsere Partner von CARE gehen gegen globale Armut vor, in dem sie ein besonderes Augenmerk auf Frauen und Mädchen legen. Wie jeder andere Global Citizen auch ist CARE ebenfalls der Meinung, dass Frauen, die mit geeigneten wirtschaftlichen Möglichkeiten ausgestattet werden, die Macht haben, ihren Familien und den Gemeinschaften zu helfen, der Armut zu entkommen.
Gehe auf www.care.org um mehr zu erfahren.

Die Geister, die ich rief: F.A.Z. denkt über deutsche Atomwaffen nach

in Medien
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Von rt.com

 

Der designierte US-Präsident Donald Trump ist noch nicht im Amt. Er hat noch keine einzige außenpolitische Entscheidung getroffen. Doch diesseits des Atlantiks wird schon postfaktisch über eine neue Weltordnung fantasiert – mit Deutschland als Weltmacht.

Mit Tabus ist es so eine Sache: Einerseits sind sie nötig, damit eine Gemeinschaft funktionieren kann. Sie stabilisieren die Bezugssysteme zwischen Menschen und schützen eine Gesellschaft vor der Selbstzerfleischung. Andererseits können Tabubrecher durchaus eine sinnvolle Funktion innehaben, wenn sie ein hochemotionales gesellschaftliches Thema ansprechen. Sie zeigen der Gesellschaft damit ihre dunklen Seiten auf.

Stockdunkel wird es nun jedoch in einem Beitrag des F.A.Z.-Mitherausgebers Berthold Kohler vom 27. November über die militärischen Herausforderungen der Zukunft. Kohler zeigt sich besorgt. Sehr besorgt. Der neue Außenminister nach Frank-Walter Steinmeier “muss die deutsche Außenpolitik einer Revision unterziehen, insbesondere was deren sicherheitspolitische Aspekte angeht”. Ein schlichtes “Weiter so” entlang der bekannten Pfade sei nicht möglich, wenn jene Kontinentalverschiebung eintrete, die sich in der Weltpolitik ankündige, so Kohler in seinem Beitrag.

Bis dahin durchaus eine ergebnisoffene Analyse, der man ohne weiteres folgen kann. Doch wer nun mit einem Plädoyer für eine neue Offenheit und Dialogbereitschaft rechnet, wird wenige Zeilen später eines Besseren belehrt. Denn Kohler geht es mitnichten darum, Brücken zu bauen. Noch nicht einmal mehr Atlantikbrücken:

Nun aber wählten sich die Amerikaner auch noch einen Präsidenten, der sich im Wahlkampf gerierte, als hielte er die Pax Americana für eine Pizza mit Mais und Hot Dogs. Seine Ankündigungen und Versprechungen zur Außen- und Sicherheitspolitik zeigten, dass er keinen blassen Schimmer von den Dingen hat, über die er redete. Klar war nur eines: Er will den Rückzug Amerikas aus der Welt befehlen.

Trump hat keinen blassen Schimmer, Kohler hingegen den glasklaren Durchblick. “Die Zeit ist aus dem Leim – Fluch ihr Tücken, Dass ich zur Welt kam, sie zurechtzurücken!”, sagt Hamlet im 1. Akt des berühmten Shakespeareschen Dramas, und das Ende ist bekannt. Und wie Hamlet sieht auch Kohler Geister. Geister aus der Vergangenheit und aus der Zukunft:

Die Ordnung, die nach dem Sieg der liberalen westlichen Demokratie über die sowjetische Despotie in Europa entstanden war, ist schon Erschütterungen ausgesetzt, seit Putin Russland “great again” machen will. Auch China erwachte bereits vor Jahren aus einem Dämmerschlaf und begann sich daran zu erinnern, dass Drachen große Reviere beanspruchen.

 

Deutschland und Europa allein zu Haus. Die USA mit Pizza, Hot Dogs und Mais beschäftigt. Die Russen und Chinesen im Anmarsch. Es liest sich wie ein Schauerroman der Sorte “Pulp Fiction”. Zu Deutsch: Schundliteratur. Doch der Höhepunkt ist noch nicht erreicht. Der Spannungsbogen holt mächtig aus, um mit einem Paukenschlag zu enden.

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Kohler möchte sich und Deutschland wappnen. Denn es ist keineswegs sicher, dass Trump “auf weise Berater hören werde, dass er sich vom amerikanischen Politiksystem bremsen lasse oder dass die gute Fee ihm nachts politischen Verstand eingebe”, so Kohler. Deswegen kann es nur eine Marschroute geben:

Höhere Ausgaben für die Verteidigung, die Wiederbelebung der Wehrpflicht, das Ziehen roter Linien – und das für deutsche Hirne ganz und gar Undenkbare, die Frage einer eigenen nuklearen Abschreckungsfähigkeit, welche die Zweifel an Amerikas Garantien ausgleichen könnte.

Zum Glück wirbt die F.A.Z. mit dem Slogan “Dahinter steckt immer ein kluger Kopf”, was sich auf deren Leser bezieht und nicht auf die Macher. Man kann also hoffen, dass die Leser mit ihren “deutschen Hirnen” diesem Slogan gerecht werden. Denn hier wird nichts anderes versucht, als einem neuen deutschen Militarismus das Wort zu reden. Nur diesmal mit Atomwaffen.

Hätte man den Comic-Helden “Captain America”, der zwischen 1940 und 2011 im Polarkreis eingefroren war, in Frankfurt wieder aufgetaut statt wie im Film “The First Avenger” in den USA, und ihm dann den Artikel Kohlers in die Hand gedrückt – er hätte nicht bemerkt, dass er über 70 Jahre eingefroren war. Der neue alte Kalte Krieg nimmt gerade in Deutschland immer groteskere Züge an.

Die Forderung, wieder über Atomwaffen nachzudenken, ist eine wohlkalkulierte Provokation. Sie fällt in eine Zeit, in der von Abrüstung weltweit keine Rede mehr ist. So hat zum Beispiel Barack Obama den Friedensnobelpreis 2009 unter anderem deswegen bekommen, weil er versprochen hatte, eine Abrüstung bei atomaren Waffen einzuleiten. Doch statt abzurüsten, wurden die Waffen nur modernisiert. Zu dem Modernisierungsprogramm gehören auch Lieferungen neuer Sprengköpfe nach Deutschland.

Und das, obwohl eine klare Mehrheit der Deutschen mit Atomwaffen nichts zu tun haben will. Im April ermittelte eine von der IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges) in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage, dass 93 Prozent der Bevölkerung der Meinung sind, Atomwaffen sollten, ähnlich wie Chemie- und Biowaffen, völkerrechtlich verboten werden.

Auf die Frage, ob die in Deutschland stationierten Atomwaffen abgezogen werden sollten, antworteten 85 Prozent mit einem Ja. Und 88 Prozent sind nicht damit einverstanden, dass die in Deutschland gelagerten Atomwaffen modernisiert werden. Im Zusammenhang mit solchen Zahlen kann man den Vorstoß von Kohler durchaus als Testballon verstehen.

Doch Kohler ist nicht der einzige, der mit dem Feuer spielt. Vor wenigen Tagen forderte schon der CDU-Außen- und Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter den Aufbau einer europäischen atomaren Abschreckung. Das Deutschland bei einer neuen Sicherheitsarchitektur eine besondere Rolle zukommt, bestätigte Bundespräsident Gauck in einem Interview mit der Welt am Sonntag. Auf die Frage, wer künftig die Rolle der Führungsmacht der “freien westlichen Welt” übernehmen solle, antwortete Gauck:

Dann wird mehr Verantwortung auf Europa und damit auch Deutschland zukommen. Übrigens: In fast allen Ländern, die ich in den vergangenen Jahren bereist habe, wurde mir der Wunsch nach einer größeren Rolle Deutschlands in der Welt entgegengebracht.

Und deswegen sei es “gut, wenn wir ‘Ja’ sagen zu dieser Rolle”. Man könnte jetzt erwidern, dass in Umkehrung eines alten AEG-Slogans deutsche Führungsansprüche historisch gesehen “Aus Erfahrung schlecht” ausgegangen sind. Doch dafür ist es wohl zu spät. Der Geist ist aus der Flasche.

7 Gefahren, die unseren Planeten akut bedrohen

in Umwelt
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von Christina Nuñez von globalcitizen

 

Was bedeutet eigentlich der Begriff Nachhaltigkeit für dich? In den vergangenen Jahren avancierte das Wort zu einer Art Modewort, zusammen mit weiteren, eher schwammigen Begriffen wie ‘grün’, ‘umweltschonend’ und ‘CO2-Fußabdruck’.

Okay, vielleicht ein klein wenig irreführender Auftakt. Denn ich wollte hier jetzt den Begriff ‘Nachhaltigkeit’ nicht in die Breite treten, sondern viel mehr darauf hinweisen, dass ‘Nachhaltigkeit’ weit mehr bedeutet, als ‘nur’ den Klimawandel zu bekämpfen. Denn irgendwie hab ich in letzter Zeit das Gefühl, dass diese beiden Begriffe synonym benutzt werden.
Versteht mich bitte nicht falsch, der Klimawandel ist und bleibt ein großes Thema – aber er darf bei weitem nicht isoliert betrachtet werden, denn manchmal ist der Klimawandel nur die Antwort auf etwas, was bereits als Gefahr im ersten Schritt unseren Planeten bedroht.
Kurzum: die Menschheit hat echt einiges verbockt, und der Klimawandel ist die Antwort, welche die Natur uns Menschen gibt, mit dem sehr ernstzunehmenden Hinweis: Leute, es muss sich was ändern, und zwar bald!

Kling ich zu dramatisch? Tut mir leid – aber das hier ist echt harter Tobak der nicht runtergespielt werden sollte. Unser Planet wird tagtäglich angegriffen, und hier sind die 6 größten umweltbezogenen Gefahren, die derzeit auf ihn einwirken:

1. Der Klimawandel

Okay okay, ich weiß, ich hab gerade gesagt, dass man den Klimawandel nicht isoliert betrachtet soll. Will ich auch gar nicht. Ich fang meine Aufzählung lediglich mit dem Klimawandel an, um zu zeigen, dass er an der Spitze steht. Alle folgenden Gefahren bedrohen unseren Planeten UND tragen zudem dazu bei, dass der Klimawandel immer weitere Ausmaße annimmt: Hitzewellen, Dürren, Überflutungen, schwere Stürme, ein Rückgang der Ernten und steigende Meeresspiegel  – um hier mal nur eine Handvoll Auswirkungen zu nennen. Klingt nicht nach Spaß.

2. Abholzung

Die massive Abholzung unserer Wälder weltweit bringt gleich mehrere schwerwiegende, negative Auswirkungen mit sich. Zum einen erzeugt es eine Sauerstoffabnahme in unserer Atmosphäre. Des Weiteren ist es für eine massive Verdrängung der Tier- und Pflanzenwelt verantwortlich, was da heißt: die Biodiversität nimmt gewaltig ab. Immer mehr Tierarten sind vom Aussterben bedroht. Und: die Abholzung gilt als einer DER Faktoren für den Klimawandel (und da wären wir wieder bei Punkt Eins).

3. Umweltverschmutzung

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Ein verschmutzter Strand in Lima, Peru | Flickr: Geraint Rowland

Laut der Weltgesundheitsorganisation stellt “Luftverschmutzung inzwischen das weltweit größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko dar”. Diese Schlussfolgerung wurde anhand der geschätzten 3.7 Millionen Todesopfern pro Jahr (laut einer Studie aus dem Jahr 2012) gezogen.

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Natürlich gibt es auch andere Formen der Umweltverschmutzung, wie zum Beispiel Abfälle. Meine Kollegin Natalie Prolman hat letztens vom Bericht der World Bank berichtet, der besagt, dass ‘unsere Städte derzeit ungefähr 1.3 Milliarden Tonnen massiven Müll pro Jahr produzieren…und angesichts des derzeitigen Trends zur städtebaulichen Entwicklung wird diese Zahl aller Voraussicht nach bis zum Jahr 2025 auf 2.2 Milliarden Tonnen Müll anwachsen – ein Anstieg von 70%”. Umweltverschmutzung vergiftet den Boden und Wasserstraßen, tötet Pflanzen und schadet gleichermaßen Mensch und Tier. Plus, es ist schlicht und ergreifend ekelig.

4. Verlust an Biodiversität

In Folge von Überfischung, Abholzung, Zerstörung von Lebensraum, Umweltverschmutzung und weiteren Faktoren, sind mehr und mehr Pflanzen und Tiere vom Aussterben bedroht. Selbst der kleinste Eingriff in ein Öko-system kann demnach einen Domino-effekt mit sich bringen, der auf uns alle Auswirkungen haben kann! Die biologische Vielfalt zu schützen sollte daher ebenfalls oberste Priorität besitzen.

5. Todeszonen im Ozean

Todeszonen im Meer entstehen, wenn der Sauerstoffgehalt im Wasser so tief fällt, dass die Meeresflora und -fauna nicht mehr überleben kann. Typischerweise entstehen solche Zonen in der Nähe dicht besiedelter Küstenregionen wie beispielsweise an der Golfküste in Nord Amerika, wo viele Chemikalien im Wasser zu finden sind. Falls Fans von Meeresfrüchten unter uns sind, dann drück ich euch die Daumen, dass euer Abendessen nicht aus einer dieser Todeszonen kam – denn selbst wenn das Meeresleben sich dort einigermaßen durchschlagen kann, können die Chemikalien immer noch im Essen und somit ihr euren Mägen landen.

6. Überbevölkerung

Da die menschliche Bevölkerung weiterhin kontinuierliche wächst, wächst somit auch der Druck auf unsere Umwelt, und mehr und mehr Ressourcen gehen verloren. Und nein, ich spreche hier nicht von Lebensmitteln – wir haben tatsächlich mehr als genug zu Essen, um alle Menschen satt zu kriegen. Ich spreche von der Tatsache, dass um so mehr die Weltbevölkerung wächst, desto mehr müssen unberührte Naturgebiete Platz für neue Infrastrukturen schaffen und desto mehr ‘Zeugs’ wird produziert und desto mehr wird die Umwelt verschmutzt.

7. Überfischung der Meere

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Fischfang in Alaska, USA | Flickr: Nick Rahaim

Für eine viel zu lange Zeit nehmen wir unsere Ozeane schon für selbstverständlich wahr, entsorgen unliebsamen Müll in ihnen und bedienen uns unaufhörlich aus dem Meer ohne über die Auswirkungen nachzudenken. Tja…der Tag der Abrechnung ist gekommen. Aufgrund von rücksichtslosem Fischfang stehen viele Fischarten bereits kurz vor dem Aussterben. Und wie ich bereits oben erwähnt habe: ein Verlust an Biodiversität bringt IMMENSE Schwierigkeiten für uns alle mit sich.


Also, das alles ist mehr als angsteinflößend. Aber hier sind die guten Nachrichten: wir haben die Möglichkeit in einigen Dinge nochmal die Kurve zu kriegen, und zwar genau dieses Jahr!

Im September dieses Jahres wird die UN über eine neue weltweite To-Do Liste für die Entwicklungszusammenarbeit entscheiden, die dort ansetzen will, wo die letzte To-Do Liste aus dem Jahr 2000 aufgehört auf (auch bekannt unter Millennium Development Goals, zu deutsch: Millenniums Ziele). Daran anschließend will im Dezember die UN Klimaschutzkonferenz in Paris neue Maßnahmen für den Klimaschutz festlegen, die essentiell im Kampf gegen den Klimawandel sein werden. Wir von Global Citizen werden beide Ereignisse im Auge behalten und sicher gehen, dass wir sowohl davor, dabei und danach die weltweite Aufmerksamkeit auf den Umweltschutz legen, so dass die Treffen nicht nur heiße Luft produzieren, sondern dort verbindliche Ergebnisse zustande kommen.

Der wahre Grund für den Brexit

in Geopolitik/Wirtschaft
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Während die internationale Presse nach den Mitteln einer europäischen Neukonstruktion sucht, immer noch ohne Russland und inzwischen ohne Großbritannien, ist Thierry Meyssan der Meinung, dass nichts mehr den Zusammenbruch des Systems verhindern kann. Indessen, so unterstreicht er, steht nicht die EU selbst auf dem Spiel, sondern die Gesamtheit ihrer Institutionen, welche die weltweite Dominanz der USA ermöglichen wie auch den Zusammenhalt der USA selbst.

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Indem sie den Brexit begünstigt, wird Königin Elisabeth ihr Land neu ausrichten können auf den Yuan.

emand scheint die Konsequenzen der britischen Entscheidung, die EU zu verlassen, zu verstehen. Die Kommentatoren, welche die Politik der Politiker interpretieren und seit langem ein Bewusstsein über internationale Herausforderungen verloren haben, haben ihre Aufmerksamkeit auf die Einzelheiten einer absurden Kampagne gerichtet. Einerseits die Gegner einer unkontrollierten Einwanderung und andererseits die “Knecht Ruprechte” welche Großbritannien mit den schlimmsten Heimsuchungen drohen.

Oder anders gesagt, die Herausforderungen dieser Entscheidung stehen in keinerlei Zusammenhang mit diesen Themen. Der Abstand zwischen Realität und politisch-mediatischer Diskussion verdeutlicht die Krankheit, an der die westlichen Eliten leiden: Ihre Inkompetenz.

Während also vor unseren Augen der Schleier zerreißt, verstehen unsere Eliten die Lage nicht besser, als die kommunistische Partei der Sowjetunion im November 1989, die die Konsequenzen des Falls der Mauer nicht berücksichtigte. Die Auflösung der UdSSR im Dezember 1991, des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW – auch _Council for Mutual Economic Assistance – , – Comecon -) schließlich des Warschauer Paktes sechs Monate später sowie anschließend die Versuche Russland selbst aufzulösen, das dabei fast Tschetschenien verloren hätte.

In einer nahen Zukunft werden wir einer identischen Auflösung der Europäischen Union und dann der NATO beiwohnen können und, wenn man sich dort nicht in Acht nimmt, auch einer Auflösung der USA.

Welche interessen Verstecken sich hinter dem Brexit ?

Ganz im Gegensatz zu den Prahlereien von Nigel Farage steht die UKIP nicht am Anfang des Referendums, welches sie gerade gewonnen hat. Diese Entscheidung wurde David Cameron von den Mitgliedern der konservativen Partei aufgezwungen.

Für sie muss die Politik Londons eine pragmatischen Anpassung an die Weltentwicklung sein. Diese “Krämer-Nation”, wie sie Napoleon einst charakterisierte, beobachtet, dass die USA nicht mehr, weder die weltweit erste Wirtschaftsmacht, noch die größte Militärmacht sind. Sie hat somit nicht mehr den Anspruch privilegierter Partner zu sein.

Genausowenig, wie Margaret Thatcher gezögert hatte die britische Industrie zu zerstören um ihr Land in ein weltweites Finanzzentrum zu verwandeln, genausowenig haben dieselben Konservativen gezögert Schottland und Nord-Irland den Weg in die Unabhängigkeit zu öffnen. Damit haben sie den Verlust des Erdöls in der Nordsee in Kauf genommen um aus der City das erste Off-Shore Finanzzentrum des Yuan zu machen.

Die Brexit-Kampagne wurde daher auf breiter Basis von Gentry und Buckingham-Palast unterstützt, welche die Boulevard-Presse mobilisiert haben, um zur Unabhängigkeit zurück zu kehren.

Ganz im Gegensatz zu dem, was die europäische Presse erklärt, wird der Abschied der Briten aus der EU nicht langsam vor sich gehen, weil die EU schneller zusammenbrechen wird, als die Bürokratie für den Abschluß der Austrittsverhandlungen benötigen wird. Die Mitgliedstaaten des Comecon brauchten über ihren Austritt nicht verhandeln, weil Comecon, in dem Moment wo sich die zentrifugale Bewegung abzeichnete, aufgehört hat zu funktionieren. Die Mitglieds-Staaten der EU welche sich an ihren Teilbereichen festklammern und darauf bestehen, das von der Union zu retten, was übrig bleibt, werden ihre Anpassung an die neuen Gegebenheiten versäumen mit dem Risiko die schmerzhaften Krämpfe der ersten Jahre des neuen Russlands kennen zu lernen wie: Atemberaubender Absturz des Lebensstandards und der Lebenserwartung.

Für hunderttausende von Funktionären, Abgeordneten und europäischen Kollaborateuren, die unweigerlich ihren Job verlieren werden und für die nationalen Eliten, die ebenfalls von diesem System abhängig sind, ist es dringend geboten die Institutionen zu reformieren um sie zu retten. Alle irren in der Annahme, dass der Brexit eine Bresche schlägt in welcher sich die Euroskeptiker zu Tode stürzen werden. Dabei ist der Brexit nur eine Antwort auf den Niedergang der USA.

Das Pentagon, welches in Warschau den NATO-Gipfel vorbereitet, hat genausowenig begriffen, dass es nicht mehr in der Position ist seine Alliierten zu zwingen ihr Verteidigungsbudget aufzublähen und seine militärischen Abenteuer zu unterstützen. Die Dominanz Washingtons über den Rest der Welt ist beendet.

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Wir wechseln in ein neues Zeitalter.

Was wird sich ändern

Der Sturz des sowjetischen Blocks hat zunächst den Tod einer Vision für die Welt nach sich gezogen. Die Sowjets und ihre Verbündeten wollten eine Solidargemeinschaft aufbauen, wo so viel Dinge wie möglich in die gemeinschaftliche Verantwortung übertragen wurden. Sie erhielten eine gigantische Bürokratie und sterbende Lenker.

Die Mauer wurde nicht von Anti-Kommunisten geschleift, sondern von einer Koalition der kommunistischen Jugend und der protestantischen Kirchen. Sie waren sich einig darin, befreit von der sowjetischen Vorherschaft, den politisierten Geheimdiensten und der Bürokratie, das kommunistische Ideal neu zu begründen. Sie wurden von ihren Eliten verraten, die, nachdem sie den Interessen der Sowjets gedient hatten, sich mit genau demselben Elan darauf gestürzt haben, denjenigen Washingtons zu dienen. Die engagiertesten Befürworter des Brexit suchen zunächst ihre nationale Souveränität wieder zu erlangen und den west-europäischen Lenkern ihre Arroganz heimzuzahlen, welche sie, nach der durch das Volk erfolgten Ablehnung der Europäischen Konsitution (2004-2007), mit dem Diktakt des Lissabonner Vertrag unter Beweis gestellt haben. Auch sie könnten enttäuscht sein von dem was folgen wird.

Der Brexit markiert das Ende der ideologischen Dominierung der USA, derjenigen der Demokratie mit Rabatt für die “Vier Freiheiten”. In seiner Rede über den Zustand der Union von 1941 hatte sie Präsident Roosevelt definiert als
1.) Freiheit des Wortes und sonstiger Ausdrucksformen.
2.) Freiheit für jeden, Gott zu verehren wie er es für richtig hält
3.) Freiheit der Bedürfnisse
4.) Freiheit der Angst vor einer äußeren Bedrohung

Wenn die Engländer zu ihren Traditionen zu rückkehren werden, so werden die Kontinentaleuropäer die Fragen der französischen und russischen Revolution über die Legitimierung der Macht wiederfinden und ihre Institutionen auf den Kopf stellen mit dem Risiko, die Wiederauferstehung des deutsch-französischen Konfliktes zu erleben.

Der Brexit markiert auch das Ende der militärisch-wirtschaftlichen US-Dominanz; NATO und EU waren nur zwei Seiten derselben Medallie, selbst wenn die Konstruktion der Aussenpolitik und der gemeinsamen Sicherheit länger zu ihrer Umsetzung gebraucht hat, als diejenige des freien Handels. Kürzlich redigierte ich einen Bericht über diese Politik gegenüber Syrien. Ich prüfte alle internen Dokumente der EU, ob öffentlich oder nicht offentlich, um schließlich zu dem Schluß zu kommen, dass sie alle ohne jegliche Kenntnis der Realitäten vor Ort erstellt wurden, sondern ausgehend von Vermerken des deutschen Aussenministeriums, welches selbst wiederum die Instruktionen des US-State-Department abgeschrieben hatte. Ich hatte vor einigen Jahren für einen anderen Staat dieselbe Aufgabe durchzuführen und war zu einem ähnlichen Ergebnis gelangt. (nur dass in diesem anderen Fall der Vermittlungsagent nicht das deutsche, sondern das französische Aussenministerium war)

Erste Konsequenzen innerhalb der EU

Aktuell verweigern die französichen Gewerkschaften das Projekt zur Änderung des Arbeitsrechtes, welches von der Regierung Valls auf der Grundlage eines Berichtes der EU, der wiederum vom US-Staatsministerium inspiriert war, redigiert wurde. Wenn auch die Mobilisierung der CGT den Franzosen erlaubt hat die Rolle der EU in dieser Angelegenheit aufzudecken, so haben sie doch immer noch nicht die gelenkte Verbindung EU-USA nachvollzogen. Sie haben verstanden, dass in Umkehrung der Rechts-Normen und in der Vorrangigkeit der Unternehmensvereinbarungen über die Vereinbarungen der Branche, die Regierung in Wahrheit den Vorrang des Gesetzes über den Vertrag wieder in Frage stellte. Aber sie ignorieren die Strategie von Joseph Korbel und seinen beiden Kindern, seine natürliche Tochter die Demokratin Madeleine Albright und seine Adoptivtochter die Republikanerin Condoleezza Rice. Professor Korbel versicherte, dass um die Welt zu dominieren es genügen würde, wenn Washington lediglich eine Umschreibung der internationalen Beziehungen in die juristischen Termini des angeslächsischen Rechtes erzwingen würde. Indem der Vertrag über das Gesetz gestellt wird, privilegiert In der Tat das angelsächsische Recht langfristig die Reichen und Mächtigen gegenüber den Armen und Elenden.

Es ist warscheinlich, dass Franzosen, Niederländern, Dänen und noch weitere versuchen werden, sich von der EU abzukoppeln. Sie müssen dazu ihrer herrschende Klasse die Stirn bieten. Wenn die Dauer dieses Kampfes unvorhersehbar ist, so besteht über den Ausgang kein Zweifel mehr. Wie dem auch sei, in der Periode der Umwälzungen welche sich ankündigt, werden die französichen Arbeiter sich nur schwer manipulieren lassen, ganz im Gegensatz zu ihren, heute noch unorganisierten, Kollegen in England,

Erste Konsequenzen für Großbritannien

Premierminister David Camerion hat Sommerferien als Begründung vorgebracht, um seinen Rücktritt auf Oktober zu verschieben. Sein Nachfolger, im Prinzip Boris Johnson, kann dementsprechend den Wechsel vorbereiten um sich gleich nach seiner Ankunft in Downing Street ins Zeug zu legen. Großbritannien wird nicht den definitiven Austritt aus der EU abwarten um seine eigene Politik zu gestalten, angefangen von seiner Abwendung von den Sanktionen gegen Russland und Syrien.

Im Gegensatz zu den Äußerungen der europäischen Presse, ist die City of London nicht direkt vom Brexit betroffen. Angesichts ihres speziellen unabhängigen Status, der sie direkt unter die Hoheit der Krone stellt, war sie nie Bestandteil der EU. Sicherlich wird sie nicht mehr als Sitz bestimmter Firmen dienen können, welche jetzt in die EU abwandern werden, aber ganz im Gegensatz dazu wird sie die Souveränität Londons jetzt dazu nutzen können, um den Markt mit dem Yuan zu entwickeln. Bereits im April hat sie die dazu nötigen Privilegien erhalten, indem sie ein Abkommen mit der chinesischen Zentralbank abgeschlossen hat. Darüber hinaus dürfte sie ihre Aktiviäten als Steuerparadies für die Europäer ausbauen.

Wenn der Brexit die britische Wirtschaft, in der Erwartung neuer Regeln, vorübergehend durcheinander bringen wird, so ist es doch sehr wahrscheinlich, daß Großbritannien – oder zumindestens England – sich zu seinem größten Vorteil sehr schnell reorganisieren wird. Bleibt die Frage, ob die Drahtzieher dieses Erdbebens die Weisheit besitzen, das Volk daran teilhaben zu lassen: Der Brexit ist eine Rückkehr zur nationalen Souveränität, er garantiert nicht die Souveränität des Volkes!

Die internationale Landschaft kann auf sehr unterschiedliche Art und Weise sich entwickeln, je nach den Reaktionen, die folgen werden. Selbst wenn dies für manche Völker schlecht wäre, so ist es doch stets besser, sich an die Realität zu heften, wie es die Briten machen, als unbeirrt an einem Traum festzuhalten, bis er zerspringt.

Übersetzung: Horst Frohlich von voltairenet

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