Die Steuerzahler in Brasilien werden über 3,8 Milliarden £ (derzeit etwa 4,4 Milliarden €) dafür bezahlen, dass sie dieses Jahr Gastgeber der Olympischen Spiele sind. Gleichzeitig werden viele der Einwohner der Stadt Rio de Janeiro bei den Ereignissen von ihren Dächern aus mitfiebern müssen, weil sie sich den Eintritt nicht leisten können.
Die Olympischen Spiele sind in vollem Gange in Rio de Janeiro, Brasilien. Was allerdings nur wenige weltweit wissen, ist dass die Mehrzahl der Bürger in diesem üppigen Land es sich nicht einmal leisten können, an dem Event teilzuhaben, dass die Steuerzahler rund 4,4 Milliarden € kostet.
Tatsächlich verdient der durchschnittliche Brasilianer nur rund 460 € pro Monat und kann guten Gewissens nicht ca. 27 € für ein Ticket ausgeben. Deshalb sehen sich viele die Spiele von den Dächern der Slums aus an und die Fotos, die Künstler von ihnen dabei machen, zeichnen ein sehr genaues Bild davon, wozu der sinnentleerte Konsumerismus in dieser Welt beigetragen hat.
Wenn ihr noch mehr visuelle Beweise dafür braucht, wie verschwenderisch die Olympischen Spiele sind – und es auch in der Vergangenheit bereits waren – dann werden euch die nachfolgenden Fotos in klarer Deutlichkeit bestätigen, dass das in diese Tradition investierte Geld wahrscheinlich für viel bessere Zwecke verwendet werden könnte.
Obwohl die Olympischen Spiele alle vier Jahre an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt seit 1896 stattgefunden haben, sind viele der Austragungsorte verlassen und/oder von der Öffentlichkeit vergessen worden. Von Beijing nach Berlin, von Athen bis Atlanta: Es gibt eine ganze Reihe an Orten, die nach den Spielen wiederverwendet oder einem neuen Einsatzzweck zugeführt hätten werden können.
Das regt uns zu der Frage an: “Wenn die Einheimischen in Brasilien gerade eine der schlimmsten Krisen seit Jahrzehnten durchmachen und Millionen immer noch in Armut leben: Wie kann es dann gerechtfertigt werden, dass Millionen für die Spiele ausgegeben werden?”
Während ihr euch auf die Suche nach einer Antwort für diese Frage begebt, solltet ihr euch die nachfolgenden Bilder zu 20 Austragungsorten ansehen, die von Bored Panda zusammengetragen und betitelt wurden. Sie zeigen auf, was mit den Austragungsstätten der vergangenen Spiele geschehen ist, die einst Millionen bei den Olympischen Spielen begeistert hatten.
#1 Bobschlitten-Bahn, Sarajevo, Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1984
Die stillgelegte Bobschlitten-Bahn von den Olympischen Winterspielen in Sarajevo 1984; aufgenommen am Trebević-Berg in der Nähe von Sarajavo am 19. September 2013. Die meisten Austragungsstätten der Olympischen Winterspiele aus dem Jahr 1984 in Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien, wurden sowohl durch Vernachlässigung als auch durch den Konflikt der 1990er Jahre in Schutt und Asche gelegt, der das ehemalige Jugoslawien auseinandergerissen hat.
Quelle: Dado Ruvic
#2 Rodelbahn, Sarajevo, Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1984
Die Rodel- und Schlittenbahn am Trebević-Berg, die Skisprung-Strecke am Igman-Berg und die dazugehörige Infrastruktur zerbröckeln immer mehr mit jedem weiteren Jahr, das vergeht. Aber Adrenalin, Angst und Rausch sind auf die Rodelbahn zurückgekehrt, weil die Downhill-Biker Kemal Mulic, Tarik Hadzic und Kamer Kolar auf dem mit Graffiti übersäten Beton trainieren.
Quelle: Dado Ruvic
#3 Olympisches Dorf, Athen, Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2004
Ein verlassenes Schwimmbecken, das als Trainingsort der Sportler im Olympischen Dorf ausgedient hat.
Quelle: Thanassis Stavrakis/AP
#4 Skisprung-Schanze, Cortina D’ampezzo, Italien, Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1956
Ein interessanter Fakt zu diesen Skisprung-Türmen: Der schweizerische Skispringer Andreas Dascher hat einen neuen Sprung-Stil eingeführt, der kurz danach schon als die Dascher-Technik bekannt geworden ist. Vor diesen Spielen haben die Springer ihre Arme nach vorne über ihren Kopf hinaus gehalten. Dascher argumentierte, dass ein Sportler weiter fliegen würde, wenn er seine Arme stattdessen an den Seiten seines Körpers hielt. Anhänger dieser neuen Technik dominierten das Feld in dem Wettbewerb.
Quelle: Fabio Gregoroni
#5 Schwimmbecken, Berlin, Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1936
Eine Ansicht des Schwimmbeckens, das im Olympischen Dorf im Elstal 1936 westlich von Berlin verwendet wurde. Das Dorf, das während der berüchtigten Olympischen Spiele in Berlin im Jahr 1936 mehr als 4.000 Sportler beherbergte, damals zu Zeiten des Nazi-Regimes, wurde kurz danach als Kaserne für die deutsche Armee verwendet und nach 1945 als Kaserne für die russischen Offiziere, bis sich die russische Armee letztendlich im Jahr 1992 zurückzog.
Quelle: Peter Bromley
#6 Skisprung-Schanze, Grenoble, Frankreich, Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1968
Ein verlassener Zeitzeuge und ein wunderschöner Ausblick.
Quelle: Maxime B
#7 Olympische Anlage, Sarajevo, Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1984
Ein Friedhof wurde dort errichtet, wo einst ein Teil der olympischen Sportanlage in Sarajevo für die Olympischen Winterspiele im Jahr 1984 errichtet worden war.
Quelle: Michael J. Haggerty
#8 Kajak- und Kanu-Veranstaltungsstätte, Athen, Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2004
Eine ehemalige Veranstaltungsstätte für Kajak- und Kanu-Wettbewerbe in Athen, die für die Olympischen Sommerspiele im Jahr 2004 verwendet wurde.
Quelle: Ioanna Sakellaraki
#9 Olympisches Kanu- und Kajak-Slalom-Zentrum, Athen, Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2004
Quelle: Milos Bicansk
#10 Beachvolleyball-Veranstaltungsstätte, Beijing, Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2008
Der Austragungsort für diesen Wettbewerb bei den Olympischen Spielen in Beijing im Jahr 2008 liegt verlassen und ungepflegt mitten in Beijing. Die Aufnahme stammt vom 2. April 2012.
Quelle: David Gray/Reuters
#11 Zentrales Schwimmbecken, Athen, Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2004
Die Sitzplätze für die Reporter sind im Jahr 2014 verlassen und verfallen.
Quelle: Kyodo News/ Newscom
#12 Olympische Maskottchen werden nicht länger gebraucht und verrotten, Beijing, Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2008
Nini (links) und Yingying waren zwei der fünf Maskottchen von den Olympischen Sommerspielen im Jahr 2008. Man sieht, wie sie inmitten von Bäumen hinter einer verlassenen, niemals fertiggestellten Einkaufspassage in Beijing liegen. Die gefallenen Maskottchen erinnern uns an die immensen Kosten, die für den Gastgeber des Events anfielen. Dass sie so heruntergekommen sind, spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen sich China konfrontiert sah, als es versuchte, einen neuen Nutzen für die Investitionen zu finden, die es für Olympia getätigt hatte. Viele der Spielstätten verwahrlosen und einige Bauprojekte sind unfertig belassen worden.
Quelle: Greg Baker/AFP/Getty Images
#13 Olympisches Dorf, Berlin, Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1936
Verlassene Häuser für die Athleten im ehemaligen Olympischen Dorf der Olympischen Spiele in Berlin im Jahr 1936.
Quelle: Martin Sachse/Getty Images
#14 Olympische Flaggenmasten, Athen, Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2004
Quelle: N/A
#15 Barrikaden außerhalb des Stadions, Athen, Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2004
Quelle: Арыстан Аубакир
#16 Sowjetische Veranstaltungsstätte, Tallinn, Austragungsort der Olympischen Sommerspiele Moskaus 1980
Die alte sowjetische Spielstätte wurde für die Moskauer Olympiade in den 1980er Jahren erbaut. Sie befindet sich in Tallinn in Estland.
Quelle: Oh Brezhnev
#17 Brunnen im olympischen Dorf, Athen, Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2004
Die Überreste eines Brunnens, der mit den olympischen Ringen dekoriert war und durch Graffitis entstellte Marmorblöcke, die den griechischen Medaillengewinnern bei Olympia gewidmet worden waren. So sahen sie dann im Jahr 2012 aus.
Quelle: Thanassis Stavrakis/ AP
#18 Olympisches Dorf, Berlin, Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1936
Das erste permanente Olympische Dorf. Die Athleten waren beeindruckt – jedes Haus verfügte über einen eigenen Verwalter und zuvor hatte es in einem olympischen Dorf auch noch nie ein Schwimmbad gegeben.
Quelle: N/A
#19 Skisprung-Schanze, Sarajevo, Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1984
Ein Anblick der nicht mehr verwendeten Skisprung-Schanze von den Olympischen Winterspielen in Sarajevo, die 1984 am Igman-Berg in der Nähe von Sarajevo als Wettkampfort diente. Die Aufnahme ist vom 19. September 2013. Sie ist verwahrlost und zerfällt sich selbst überlassen zu Staub und Asche. So ergeht es den meisten olympischen Stätten in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo.
Quelle: Dado Ruvic/Reuters
#20 Tennisplatz, Atlanta, Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1996
Das verfallene Netz und die verrottete Punktetafel im Hintergrund auf einem Tennisplatz befinden sich im Stone Mountain Tennis-Center, wo die Tennis-Events der Olympischen Sommerspiele 1996 in Stone Mountain, Georgia, ausgetragen wurden. Das Foto stammt vom 19. Juli 2016. Die dauerhaft errichtete Tennisanlage wurde in einer Ecke des Stone Mountain-Parks errichtet und wurde schnell zu einem Verlustgeschäft. Jetzt tut sich dort gar nichts mehr, Unkraut wächst im Außenbereich der Plätze und die Punktetafel müsste längst repariert werden.
Quelle: David Goldman/AP Photo
Von trueactivist.com. Übersetzt aus dem Englischen von AnonHQ.com.
Das Bild Nummer 13 ist Falsch kommentiert
Diese Blöcke sind erst nach 1945 gebaut worden zwar auf dem ehemaligen Olympia Gelände aber nicht von den Nazis sie wurden von der DDR im Auftrag der Russen zur Unterbringung von Soldaten gebaut.