Wirbel vor TV-Duell: Ex-ZDF-Chefredakteur wirft Merkel „Erpressung“ vor
Am 3. September wird das einzige TV-Duell von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem Herausforderer Martin Schulz (SPD) stattfinden. Ab 20.15 Uhr wird es live übertragen von ARD, ZDF, RTL und Sat.1.
Nun erhob der Ex-Chefredakteur des ZDF, Nikolaus Brender, schwere Vorwürfe gegen Angela Merkel: Sie habe durch massiven Druck ihrer Vertrauten die Rahmenbedingungen der Sendung so diktiert, dass daraus ein reines Kanzlerformat wurde. Die Sender hatten zuvor einige Wünsche zum Ablauf des Duells geäußert, denen die Kanzlerin nicht zugestimmt hatte. Erst als die Sender die Konditionen erfüllten, kam die Zusage.
„Erpressung durch das Kanzleramt“
„Die Einigung ist unter Erpressung durch das Kanzleramt zustande gekommen“, sagt Brender in der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“. „Solche Vereinbarungen nennt man sittenwidrig.“
Für ihn sei die Absicht dahinter klar: „Das Kanzleramt verlangt ein Korsett für die Kanzlerin, in dem sie sich nicht bewegen muss. Und zugleich eines für Schulz, in dem er sich nicht bewegen darf“, so Brender.
Als Fernsehformat sei das „eine Missgeburt.“ Merkel mache einen Wahlkampf „im Schlafmodus“, warf Brender ihr weiter vor. Ein Fernsehduell, „das Funken schlägt, würde dabei nur stören“.
Wie der Spiegel weiter schreibt, wird das TV-Duell als neuralgischer Punkt gesehen: SPD-Kandidat Martin Schulz hofft, in der TV-Debatte noch etwas herumreißen zu können, heißt es aus dessen Umfeld. Die Kanzlerin sieht die Begegnung mit ihrem Herausforderer eher als Risiko. Bisher vermied sie es in Interviews, Schulz zu erwähnen, ganz so, als gäbe es überhaupt keinen Herausforderer. Bei der Live-Begegnung wird diese Strategie nicht mehr möglich sein.
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