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Pressekonferenz in Sotschi: Kanzlerin Merkel und Präsident Putin + Video

in Geopolitik
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Titelbild: Wladimir Putin (L) begrüßte Kanzlerin Angela Merkel am 18. Mai 2018 in Sotschi.Foto: MIKHAIL KLIMENTYEV/AFP/Getty Images

“Wir haben ein strategisches Interesse daran, gute Beziehungen zu Russland zu haben”, sagte Merkel am Freitag nach Gesprächen mit Putin. Sie fordert Putin auf, seinen Einfluss auf Syrien zu nutzen und eine Enteignung der Flüchtlinge in Syrien zu verhindern.

Nach einem Vier-Augen-Gespräch in Putins Sommerresidenz am Schwarzen Meer beschrieb Merkel den gegenwärtigen Zustand des Verhältnisses so: „Die deutsch-russische Zusammenarbeit muss sehr schwere Differenzen aushalten und manchmal auch sehr grundsätzliche.“ Es gebe aber auch „Themen, bei denen wir durchaus einer Meinung sind, und das ist ja dann auch gut bei den vielen Fragen, bei denen wir nicht einer Meinung sind“.

Die beiden Politiker, die sich seit mehr als zwölf Jahren regelmäßig austauschen, betonten ihren Willen zur gegenseitigen Abstimmung. „Ich halte das Miteinander-Reden für absolut wichtig“, sagte Merkel. Putin sagte: „Die Probleme zu lösen ist aber nicht möglich, wenn man keinen Dialog miteinander führt.“ Gerade in der Wirtschaft sei Deutschland ein „Schlüsselpartner“ für Russland.

Mitschnitt der Pressekonferenz in Sotschi  mit deutscher Übersetzung

Strategisches Interesse an guten Beziehungen

„Wir haben ein strategisches Interesse daran, gute Beziehungen zu Russland zu haben“, sagte Merkel am Freitag nach Gesprächen mit Putin in Sotschi. Bei allen Differenzen gebe es „auch Themen, bei denen sind wir durchaus einer Meinung“, sagte die Kanzlerin. „Ich halte das Miteinander-Reden für absolut wichtig.“

Auch Putin sprach sich für einen engen Dialog mit Deutschland aus. Zwar gebe es „verschiedene Einschätzungen der einen oder anderen Situation auf der Welt“, sagte er. „Die Probleme zu lösen ist aber nicht möglich, wenn man keinen Dialog miteinander führt.“ Gerade in der Wirtschaft sei Deutschland ein „Schlüsselpartner“ für Russland.

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Merkel und Putin berieten in der Sommerresidenz des russischen Präsidenten unter anderem über die Zukunft des Atomabkommens mit dem Iran nach dem Ausstieg der USA. Beide verfolgen das Ziel, das Abkommen zu retten. Auch der Syrien-Krieg und der Konflikt in der Ukraine kamen zur Sprache. Bei diesen Themen sieht Deutschland die Rolle Russlands kritisch.

Angela Merkel (L) und Wladimir Putin auf der Pressekonferenz. Foto: KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP/Getty Images

Merkel fordert Putin auf: Enteignung der Flüchtlinge in Syrien verhindern

Russland sollte aus Sicht der Bundesregierung seinen Einfluss geltend machen, um eine Enteignung der Flüchtlinge aus Syrien zu verhindern. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem Gespräch in Sotschi auf ein Dekret an.

Es sieht vor, dass Syrer, die sich nicht binnen weniger Wochen an ihrem Heimatort melden, ihr Wohneigentum verlieren. „Das wäre eine große Barriere für eine Rückkehr“, sagte Merkel – auch mit Blick auf syrische Flüchtlinge in Deutschland.

Merkel und Putin betonten übereinstimmend, dass der politische Prozess zur Beilegung des Syrien-Kriegs vorangetrieben werden müsse. Beide bekräftigten zudem ihre Unterstützung für die Minsker Vereinbarungen zum Waffenstillstand in der Ukraine.

Einig waren sich Merkel und Putin darüber, dass das Atomabkommen mit dem Iran auch nach dem Ausstieg der USA erhalten werden müsse. Zu den Streitfragen zählten der Syrien-Krieg und der Konflikt in der Ukraine. In beiden Krisen spielt Russland eine wichtige Rolle, die Deutschland missfällt.

Merkel und Putin stimmten aber in dem Ziel überein, in beiden Ländern die politischen Bemühungen um eine Konfliktbeilegung zu verstärken und dabei den Vereinten Nationen eine wichtige Rolle zukommen zu lassen – im Fall der Ukraine etwa in Form von UN-Truppen.

Pressefreiheit in Russland beachten

Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte weiterhin Respekt für die Pressefreiheit. „Ich habe von meiner Seite darauf hingewiesen, dass Fragen der Pressefreiheit von entscheidender Bedeutung sind“, sagte Merkel am Freitag nach einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Sotschi. Sie sei „durchaus beunruhigt“ über die Behinderung der Arbeit von Journalisten in Russland.

Zudem habe sie „in speziellen Fällen darum gebeten, die Dinge noch einmal zu betrachten“, fügte die Kanzlerin hinzu. Um welche Fälle es dabei geht, sagte Merkel nicht.

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Medizinischer Leiter spricht über Zustände in Asylunterkunft – jetzt wurde er gekündigt

in Politik
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Der Ex-Leiter des medizinischen Bereichs in der Erstaufnahmeeinrichtung Fürstenfeldbruck, Dr. Kainzinger, sprach trotz unterzeichneter Verschwiegenheitserklärung mit den Medien über die angespannte Situation in der Flüchtlingsunterkunft. Offenbar wurde er dafür jetzt gekündigt.

Dr. Werner Kainzinger hat als Arzt in den letzten vier Jahren seine Fachwissen in den Aufbau der medizinischen Versorgung in der Ertsaufnahmeeinrichtung (EAE) Fürstenfeldbruck (Bayern) eingebracht.

Flüchtlinge in der Erstaufnahmeeinrichtung Fürstenfeldbruck feiern Weihnachten | Fürstenfeldbruck

Jetzt kündigte der medizinische Dienstleister MKT, der im Auftrag der Bundesregierung engagiert wurde, seinen Vertrag mit 68-jährigen Arzt. Hintergrund ist offensichtlich, dass er sich kritisch zu den Zuständen innerhalb der EAE gegenüber „Focus“ äußerte.

In den vergangenen Wochen gab es in der EAE Fürstenfeldbruck immer wieder Spannungen. Polizeikräfte und der Wachdienst mussten mehrfach in Auseinandersetzungen zwischen den untergebrachten Asylbewerbern eingreifen. Es kam auch zu Demonstrationen der Asylbewerber in der Innenstadt, die teilweise gewaltsam aufgelöst werden mussten.

Kainzinger berichtet von den angespannten Verhältnissen in der EAE

Dr. Kainzinger beschrieb dem „Focus“ unter anderem die angespannte Atmosphäre in dem Lager. Er verwies auf die aus seiner Sicht zu hohe Belegung und plädierte für Abschiebungen am Tage, um den psychischen Druck für die Bewohner zu minimieren.

Der Arzt hatte in den Gesprächen mit dem „Focus“ erklärt, dass er eigentlich nicht mit der Presse sprechen dürfe, aber trotzdem zitiert werden wolle.

Wie alle in der EAE beschäftigten Ärzte, unterschrieb auch Kainzinger eine Verschwiegenheitsverpflichtung beim medizinischen Dienstleister MKT.

Der „Focus“ zitierte eine kritische Stelle aus dem Schreiben: „Ich verpflichte mich hiermit, über alle mir bei meiner Tätigkeit bekannt werdenden Informationen sowohl während als auch nach Beendigung meines Arbeitsverhältnisses (…) in den Objekten des Auftraggebers Stillschweigen zu bewahren.“

Dr. Kainzinger empfand diese Passage als „Maulkorb“. „Ich habe schon vorher dagegen protestiert, weil es für mich einer Demokratie unwürdig ist, dass man kritische Stimmen mundtot machen will. Ich sehe aber meine Aufgabe auch darin, mich den Fragen, die es vor Ort gibt, zu stellen und ich lasse mir den Mund nicht verbieten“, so der Arzt.

Da er an seiner Tätigkeit als Arzt hing, unterschrieb er dennoch die Vereinbarungen.

Immer wieder kam es in Fürstenfeldbruck zu Ausschreitungen zwischen den Asylbewerbern und der Polizei.

Regierungsbehörde legte MKT die Kündigung Kainzingers nahe

MKT-Abteilungsleiter Stephan Höllmüller berichtete dem „Focus“ auf Nachfrage: die Regierung von Oberbayern habe sich bei seinem Unternehmen gemeldet und ihm „nahegelegt“, die Zusammenarbeit mit Kainzinger zu beenden.

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Man habe mit dem Arzt vor seiner Kündigung gesprochen und ihn gebeten, zukünftig auf Gespräche mit der Presse zu verzichten. Der habe sich aber uneinsichtig gezeigt, so Höllmüller. „Und wenn sich jemand nicht an die Spielregeln hält, dann müssen wir reagieren.“

Dr. Kainzinger behauptet jedoch, dass er ohne Vorwarnung entlassen worden sei. Am 20. April bekam Werner Kainzinger dann eine E-Mail vom MKT, worin es heißt, „aufgrund einer Beschwerde seitens der Regierung von Oberbayern“ werde man ihn „ab sofort“ nicht mehr einsetzen.

Daraufhin bat Kainzinger schriftlich um Auskunft über die „Beschwerde“. Der MKT-Abteilungsleiter Höllmüller teilte ihm knapp mit: „Es geht darum, dass Sie sich entgegen unseres mit der RegOBB bestehenden Vertrags gegenüber der Presse zu den `Zuständen in der EAE` geäußert haben.“

Verschwiegenheitserklärung stammt vermutlich von der Regierungsbehörde

Was auffällig ist, ist, dass die Verschwiegenheitserklärung nicht etwa den Kopf des Dienstleisters, also MKT, trägt, sondern den der Regierung von Oberbayern. War es also eigentlich eine Abmachung mit der Regierungsbehörde, die Kainzinger unterschrieb und war sie auch für die Sanktion zuständig? „Nein“, sagt der Sprecher der oberbayerischen Regierung, Martin Nell, zum „Focus“.

„Es geht um eine Vereinbarung zwischen dem MKT und Herrn Kainzinger: Was zwischen diesen Parteien passiert, bewerten wir nicht.“ Tatsache sei aber, dass man dem MKT wie auch anderen Auftragnehmern die Vorgabe erteilt habe, dass Presseauskünfte nur durch die Regierung von Oberbayern erfolgen dürfen, so Nell.

Derartige Regelungen seien „nicht ungewöhnlich und finden unseres Wissens bei vielen Verträgen Anwendung, auch zwischen rein privatwirtschaftlichen Unternehmen“, so der Sprecher weiter.

Die Regierungsbehörde bezichtigt damit den Dienstleister der Lüge: Weder habe die oberbayerische Regierung den MKT auf die Äußerungen von Kainzinger gegenüber „Focus“ aufmerksam gemacht, noch habe man das Unternehmen dazu aufgefordert, „vertragsrechtliche Konsequenzen“ zu ziehen.

Kündigung sieht nach einem angestrebten „Schlussstrich“ der Regierungsbehörde aus

Da es bereits vorher Konflikte zwischen Dr. Kainzinger und der Regierungsbehörde gab, wirkt die Kündigung wie ein „Schlusspunkt“ eines schon Monate währenden Konfliktes, schlussfolgert der „Focus“.

Dr. Kainzinger sagt: Die Regierungsbehörde habe ihm und weiteren Ärzten Rechnungen gekürzt, rund 6.000 Euro seien noch offen. Die Regierungsbehörde wirft Kainzinger und seinen Kollegen jedoch vor, sich eigenmächtig über eine Stundenbegrenzung hinweggesetzt und überhöhte Rechnungen gestellt zu haben.

Dr. Kainzinger sagt aber: „Nachdem die Bewohnerzahlen lange zurückgegangen waren, sind sie im Herbst 2017 plötzlich schlagartig gestiegen. Um die Versorgung sicherzustellen, mussten wir die Sprechstunden ausweiten. Und in unserem Vertrag mit der Regierung gab es keine Begrenzung.“

Der Abteilungsleiter der MKT Höllmüller wirft Dr. Kainzinger nun vor, die Behörden wegen den Rechnungen „erpresst“ zu haben. Kainzinger soll damit gedroht haben, medizinisches Gerät aus dem Flüchtlingslager abzuziehen oder an die Presse zu gehen, wenn die Rechnungen nicht bezahlt würden.

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Britisches Geheimdokument von 1971 zeigt Pläne zur nationalen Entmachtung durch die EU

in Geopolitik
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Von epochtimes.de

In einem über Jahrzehnte geheim gehaltenen Dossier eines leitenden britischen Beamten wies dieser schon 1971 auf aktuelle Entwicklungen in der EU hin, nämlich die Entmachtung der nationalen Parlamente.

Ein auf April 1971 datiertes Dossier und Strategiepapier eines leitenden Beamten des britischen „Foreign and Commonwealth Office“ musste nach den Bestimmungen der „30 Jahre Verordnung“ schon 2001 freigegeben werden.

Das unter der Bezeichnung FCO 30/1048 abgelegte Papier enthält Voraussagen über die Entwicklungen der EU, damals noch als EWG bzw. EEC bezeichnet, die fast alle eingetroffen sind.

Außerdem sind in dem Papier Hinweise enthalten, auf welche Weise Fragen zur EU zu beantworten sind, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in die gewünschte Richtung zu lenken.

Das von Kevin Booker 2002 bei Recherchen entdeckte Dokument, in einem Artikel des „Telegraph“ im Jahr 2012 besprochen und vom „Express“, aktuell am 12. Mai 2018 dargestellte Dokument, ist in Deutschland nie richtig bekannt geworden. Aktuell beachtet wurde dieses Dokument wegen der Versuche vieler Seiten, die Entscheidung für den Brexit jetzt nicht wirklich durchzuführen.

Kernaussagen

Das für die Regierung des Premierministers Edward Heath verfasste Papier, der damals die EU-Verträge im britischen Parlament durchdrückte, sagte schon damals voraus:

Die EU wird eine gemeinsame Währung einführen
Die EU wird eine Fiskalunion anstreben
Die EU wird eine europäische Armee anstreben
Die EU wird eine gemeinsame Außenpolitik anstreben
Die EU wird Verfahren anstreben, die EU-Regelungen über nationale Gesetze stellt
EU Gerichte werden über nationale Gesetze richten

Die vorgenannten Punkte führen dazu, dass die Kompetenzen gewählter Parlamente zunehmend auf nicht gewählte EU-Beamte übertragen werden. Das wird dazu führen, dass sich das Volk von seinem Parlament zunehmend nicht mehr vertreten fühlt.
Als Schlussfolgerung daraus ergibt sich für den Verfasser:

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Das Volk und die Presse sei über die vorgenannten Folgen im Dunkeln zu belassen, es gelte „“die öffentliche Besorgnis nicht zu verschärfen, indem sie unpopuläre Maßnahmen…. auf das entfernte und unkontrollierbare Funktionieren der Gemeinschaft zurückführen.“

Es gelte den Eindruck der vollen Souveränität für mindestens 30 Jahre aufrecht zu erhalten, damit, wenn dem Volk klar wird in welche Richtung es geht, ein Ausstieg nicht mehr möglich wäre.

Außerdem müsse der Eindruck, dass es demokratisch zugehe, durch die Einführung von Wahlen zu einem europäischen Parlament aufrechterhalten werden.

Voraussagen eingetroffen

Betrachtet man die aktuelle europäische Entwicklung, kann man nur sagen: Voraussagen eingetroffen.

Immer mehr Entscheidungen werden nach Brüssel verlagert. Unpopuläres wird mit EU-Recht entschuldigt. Das EU-Parlament verdient den Namen nicht, da es nicht einmal eigene Gesetzesvorschläge einbringen und beschließen kann. Es ist auf die Vorlagen beschränkt, die die nicht gewählten EU-Bürokraten und Kommissionen ihnen vorlegen.

In einem Punkt jedoch irrte der Experte des FCO. Das britische Volk merkte noch rechtzeitig, was gespielt wird und entschied sich für das Verlassen der EU.“

Annabelle Sanderson, eine Expertin der Brexit Befürworter merkte an:

„Trotz aller Behauptungen von Politikern vieler Parteien, dass die EU kein Zentralstaat werden sollte, zeigt dieses Dokument von 1971, dass genau das der Plan war.

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Schießerei im Saarland: Täter erschießt mehrere Personen, mehrere verletzt

in Kriminalität
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In Fechingen im Saarland hat ein Mann mit einer Schusswaffe um sich geschossen. Zwei Menschen wurden getötet, mehrere verletzt. Die Polizei hat einen Verdächtigen festgenommen.

In Saarbrücken schoss am Samstag ein Mann um sich. Die Polizei nahm den Täter fest.

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Im Saarbrücker Stadtteil Fechingen hat am Samstag ein Mann mit einer Schusswaffe wahllos um sich geschossen und dabei zwei Menschen getötet und mehrere verletzt. Das berichtete der „Saarländische Rundfunk“ am Nachmittag. Die Polizei konnte den Täter vor Ort festnehmen. Er und die beiden Opfer stünden in einem zumindest erweiterten Verwandtschaftsverhältnis, sagte der Sprecher. Weitere Details nannte er zunächst nicht. Mehrere Medien hatten zuvor darüber berichtet. …

Der Vorfall ereignete sich nach Angaben der Polizei gegen 14:30 Uhr. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. (dts)

So viel zur Meinungs- und Künstlerfreiheit in Deutschland: “SZ” trennt sich von Karikaturisten nach Netanyahu Karikatur

in Medien
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Wenn Mohammed Karikaturen mit Bomben auf den Köpfen gezeichnet werden, feiert es die westliche Welt als Kunst und Meinungsfreiheit.

Wenn Jan Böhmermann den türkischen Präsidenten und das türkische Volk als “Schaf- und Ziegenfi**er” und als pädophil und zoophil beleidigt, jubelt die deutsche Presse. Doch wehe, man kritisiert die israelische Kriegspolitik und Kriegsverbrechen gegenüber den Palästinensern.

Die “Süddeutsche Zeitung” hat Konsequenzen aus der “Antisemitismus-Kritik” um eine Karikatur gezogen: Sie beendete ihre jahrzehntelange Zusammenarbeit mit dem Zeichner Dieter Hanitzsch.

Nach Kritik an einer als antisemitisch kritisierten Karikatur wurde “die jahrzehntelange Zusammenarbeit zwischen der ‘Süddeutschen Zeitung’ und mir gestern gelöst”. Das teilte der Künstler Dieter Hanitzsch selbst heute auf seiner Facebook-Seite mit. Den Vorwurf des Antisemitismus wies er zurück. “Ich bereue die Karikatur nicht”, sagte der 85-Jährige dem “RedaktionsNetzwerk Deutschland”.

Die SZ-Chefredaktion gab als Grund für die Beendigung der Arbeit mit Hanitzsch “unüberbrückbare Differenzen” an “darüber, was antisemitische Klischees in einer Karikatur sind”. Diese hätten sich nicht nur in der veröffentlichten Karikatur selbst, sondern auch in Gesprächen mit Hanitzsch gezeigt.

“SZ” entschuldigte sich öffentlich

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Die Zeichnung des Karikaturisten zeigt den israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu in Gestalt der Gewinnerin des Eurovision Song Contest, Netta. Er hält eine Rakete mit Davidstern in die Höhe – in den Mund gelegt ist ihm der traditionelle jüdische Ausspruch “Nächstes Jahr in Jerusalem”. Netanyahu ist mit großen abstehenden Ohren dargestellt, was als antisemitisches Stereotyp gilt.

Die “Süddeutsche Zeitung” hatte sich nach massiver Kritik an dieser Darstellung bereits öffentlich entschuldigt. Hanitzsch wollte sich nach einem Bericht der “Jüdischen Allgemeinen Zeitung” dagegen nicht entschuldigen.

Hanitzsch wies den Vorwurf zurück, er habe Netanyahu “typisch antisemitisch” und in einer Weise dargestellt, die auch im “Stürmer” hätte erscheinen können. Das sei eine üble Verleumdung. “Einen Netanyahu zu karikieren heißt, ihn nicht schöner zu machen als er ist. Das ist der Sinn der Karikatur. Sie soll verzerren”, sagte Hanitzsch. Er sei kein Antisemit, betonte er zugleich. “Natürlich bedauere ich es und tut es mir leid, wenn sich jemand verletzt fühlt. Mir ist bewusst, wie sensibel das Thema ist.” Die Zeichnung zähle sicher nicht zu seinen Glanzstücken: “Aber was da jetzt alles hineingedichtet und interpretiert wird, ist völlig maßlos und im Kontext zu betrachten.”

Presserat entscheidet über den Fall

Inzwischen ist der Deutsche Presserat mit dem Fall befasst und wird ein Prüfverfahren einleiten. Wie eine Sprecherin dem epd sagte, gingen bislang sechs Beschwerden beim Presserat ein. Der Beschwerdeausschuss des Presserats entscheidet am 12. Juni über den Fall.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, sieht “Assoziationen an die unerträglichen Zeichnungen der nationalsozialistischen Propaganda geweckt”. Auch wenn Karikaturen ironisieren und provozieren sollten, sei hier eine rote Linie überschritten worden, sagte Klein der “Bild”-Zeitung.

ARD-Faktenfinder seppelt sich ins journalistische Abseits

in Medien
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Von rt.com
“Seit einem Jahr klärt der ARD-Faktenfinder über Desinformation auf“, verkündet die ARD auf ihrer Website. Doch statt der proklamierten Aufklärung dominiert faktenfreie Meinungsmache. Paradebeispiel ist der letzte Artikel zu “russischer Propaganda”.

von Florian Warweg

Ein krimineller Journalist, ein Propagandist sei er, der Sportler verleumdet: Schon seit Jahren versuchen russische Staatsmedien, die Glaubwürdigkeit des ARD-Journalisten Seppelt zu zerstören.

Mit diesem schweren verbalen Geschütz beginnt der neuste Beitragim Faktenfinder der ARD, um dann unverzüglich auf RT Deutsch zu referieren, welches Seppelt angeblich “seit Jahren ins Kreuzfeuer” genommen hätte.

Mediale “Kreuzfeuer” – die es nie gab

Hätten die verantwortlichen ARD-Redakteure des Faktenfinder-Artikels, Patrick Gensing und Silvia Stöbe, allerdings auch nur die banalsten Standards journalistischer Recherche eingehalten, wäre ihnen aufgefallen, dass RT Deutsch im Verlauf von drei Jahren ganze drei (!) Artikel zur Person von Hajo Seppelt veröffentlicht hat: Zwei Artikel im Jahr 2016, keinen einzigen im Jahr 2017 und einen Artikel nach seinem vorläufigen Visumsentzug im Mai 2018. Von einem medialen “Kreuzfeuer” RT Deutschs gegen Seppelt kann also nach objektiven Kriterien keine Rede sein.

Der erste Artikel, publiziert am 16. Juni 2016, ist eine Videoreportage unter dem Titel Hajo Seppelt – Zwischen eigenem Anspruch und Realität, welche nachzeichnet, wie der ARD-“Doping-Experte” in seinen Dokus mit journalistisch zweifelhaften Mitteln gearbeitet hat: Nutzung gefälschter Dokumente, Einsatz frei erfundener Zitate und unerlaubter versteckter Aufnahmen von russischen Sportlern.

Der zweite Artikel, veröffentlicht als Meinungsartikel am 28. Juni 2016, beschäftigt sich mit angeblichen “Enthüllungen” von Hajo Seppelt zu einer Blutbank in Wien, der Humanplasma GmbH, im Jahr 2008. Spitzensportler hätten dort Eigenblutdoping betrieben. Unter den angeblichen Betrügern befänden sich auch “20 deutsche Wintersportler, die zum Teil der Weltspitze angehören”. Wenige Tage nach diesen Behauptungen von Hajo Seppelt stellte sich heraus, dass diese völlig haltlos waren.

WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn erklärte damals, bei der Meldung habe es sich um eine “Panne” gehandelt, “die nicht wieder vorkommen sollte”. Die FAZ schrieb dazu am 17. Januar 2008:

Die ARD hat die Notbremse gezogen. In bisher nicht gekannter Weise hat sich der öffentlich-rechtliche Fernsehsender von der eigenen Sport-Berichterstattung über die Wiener Blutbank-Affäre distanziert. Zugleich entschuldigte sich die ARD für die erhobenen schweren Doping-Vorwürfe gegen deutsche Wintersportler.

“Pauschalverdächtigungen ohne nachprüfbare Fakten”

“Es ist nicht vertretbar und mit unserer Berufsauffassung nicht vereinbar, wenn solche Pauschalverdächtigungen erhoben werden, ohne dafür belegbare und nachprüfbare Fakten zu haben”, ließ die ARD damals zu Beginn der Live-Übertragung vom Biathlon-Weltcup im Südtiroler Antholz ihren Zuschauern mitteilen.

Doch für solche “Details” interessiert sich der Faktenfinder nicht. Im ganzen Artikel findet sich nicht ein Nebensatz, der darauf eingeht, dass sich die ARD höchstpersönlich von Hajo Seppelt wegen “Pauschalverdächtigungen ohne belegbare und nachprüfbare Fakten” distanziert hatte. Aber damals ging es ja auch um deutsche Sportler.

Würde der Faktenfinder sich tatsächlich seinem Namen verpflichtet fühlen, dann müsste er, neben dem Verweis auf die damalige explizite Distanzierung der ARD gegenüber Seppelt, auch darlegen, das die Vorwürfe ihres “Doping-Experten” gegen russische Sportler auf ebenso zweifelhaften Grundlagen beruhen.

Mehr zum Thema – Causa Seppelt: ARD-“Dopingexperte” darf zur WM einreisen

Denn Dreh- und Angelpunkt von Seppelts “Doping-Enthüllungen” ist sein “Kronzeuge”, der ehemalige Leiter des russischen Anti-Doping-Labors, Grigori Rodtschenkow. Seppelts Vorwurf des Staatsdopings stützt sich beinahe ausschließlich auf dessen Aussagen. Doch dieser Kronzeuge hat inzwischen einen großen Teil seiner Glaubwürdigkeit eingebüßt. Rodtschenkow hat gegenüber der WADA seine früheren Aussagen mittlerweile in weiten Teilen widerrufen.

Internationaler Sportgerichtshof hinterfragt Glaubwürdigkeit von Seppelts Kronzeugen

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Der ehemalige Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors und spätere Kronzeuge des Welt-Antidopingverbandes WADA hatte im Wege einer Videozuschaltung vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) zum Fall ausgesagt. Die Jury fand es bezüglich der Einordnung seiner Aussage wesentlich, dass Rodtschenkow in seinen mündlichen Darlegungen zugegeben hat, nie mit eigenen Augen gesehen zu haben, dass einer der Athleten aus der sogenannten Duchess-Liste tatsächlich den gleichnamigen Cocktail zu sich genommen habe. Auch der Internationale Sportgerichtshof hält die von Rodtschenkow vorgetragenen Beweise für nicht gerichtsfest und sprach die russischen Athleten vom Vorwurf des Dopings frei.

Diese neuen Erkenntnisse rücken die angeblichen “Doping-Enthüllungen” Seppelts über “russisches Staatsdoping”, die er via ARDverlautbaren ließ, in ein sehr zweifelhaftes Licht. Eigentlich ein klassischer Fall für den Faktenfinder und dessen selbstgewählten Auftrag, Desinformation aufzudecken.

Doch der ARD-Faktenfinder erwähnt all diese Fakten über den ARD-Kollegen und seinen Kronzeugen mit keinem Wort. Im Gegenteil. Als hätte es die Entwicklungen und Entscheidungen des CAS nie gegeben, wird Seppelt im Artikel des Faktenfinders ohne weitere Einordnung mit den Worten zitiert:

Für die WADA, den Weltleichtathletikverband und auch für das sonst so zögerliche IOC war im Fall Russland die Beweislage erdrückend.

Zu Seppelts Kronzeugen heißt es lapidar im Abschlusssatz des Artikels “Im Visier der russischen Propaganda”:

Rodtschenkow war früher Chef eines Moskauer Labors, das im Zentrum des Dopingskandals steht, und eine der wichtigsten Quellen von Seppelts Bericht über die Dopingpraktiken im russischen Sport. Er lebt versteckt in den USA.

Selbstreferenzielle Verweiskette

Keine einzige Silbe verliert der Faktenfinder über die aktuelle Einordnung des Internationalen Sportgerichtshofs zum “Kronzeugen”. Diese Einseitigkeit durchzieht den gesamten Artikel. Befragt und zitiert wird zudem ausschließlich Seppelt selbst. So auch im Fall eines Interviews von Seppelt mit dem russischen TV-Sender Rossija 1, welches eskalierte und in dessen Verlauf Seppelt die russische Journalistin Olga Skabejewa als “Idiotin” beschimpfte und gegen sie und ihren Kameramann handgreiflich wurde. Im Faktenfinder heißt es dazu:

ARD-Faktenfinder seppelt sich ins journalistische Abseits
Screenshot aus Artikel: http://faktenfinder.tagesschau.de

Um die Aussage zu belegen, verlinkt der Faktenfinder auf einen Beitrag des Deutschlandfunks. Doch auch der Beitrag des Deutschlandfunks gibt lediglich die persönliche Sicht des ARD-Journalisten zum Interview mit Rossija 1 wieder. Dabei ist das Videomaterial des erwähnten Interviews öffentlich auf YouTube zugänglich.

Die Tatsache, dass der Faktenfinder nicht auf die Videoaufnahmen verweist, mag einen einfachen Grund haben: In den gesamten Aufnahmen gibt es keinen einzigen Hinweis darauf, dass Seppelt, wie von ihm behauptet und vom Faktenfinder unhinterfragt wiedergegeben, tatsächlich gefragt wurde, “ob er das russische Volk beleidigen wolle und vom Geheimdienst bezahlt werde”.

 

Ein Faktenfinder, der den Namen verdient, hätte im Rahmen einer Recherche auch die andere Seite angefragt, und nicht nur Platz für die Version des eigenen Kollegen eingeräumt. Eigentlich eine journalistische Grundregel. Doch noch nie haben die Kollegen des ARD-Faktenfinders je bei RT Deutsch um eine Stellungnahme angefragt, bevor sie haltlose Anschuldigungen gegen RT in die Welt setzten.

Mehr zum Thema – Wie die ARD vergeblich versuchte, RT Deutsch der Fake News zu überführen

Genau sowenig haben sie im konkreten Fall des Seppelt-Interviews die betroffene russische Journalistin Olga Skabejewa kontaktiert. Deren Version des Geschehen unterscheidet sich fundamental von der Darstellung des ARD-Journalisten.

Nach US-Ausstieg aus Atomabkommen: Chinas Saat im Iran geht auf

in Geopolitik
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Von rt.com

Unmittelbar nach dem US-Ausstieg aus dem Atomabkommen eröffnete die Volksrepublik China eine Zugverbindung nach Teheran. Derweil bereitet sich der chinesische Ölgigant CNPC auf die mögliche Übernahme der Ölförderung des französischen Total-Konzerns im Iran vor.

Die neue Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Bayannur in der Inneren Mongolischen Autonomen Region der Volksrepublik China und Teheran wurde am vergangenen Donnerstag eröffnet. Die erste Fracht bestand aus 1.150 Tonnen Sonnenblumenkernen.

Genaue Details zur Strecke hat die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua in ihrer Mitteilung nicht genannt. Die Lieferzeiten sollen im Vergleich zum Transport mittels Frachtschiff demnach um mindestens 20 Tage kürzer ausfallen und das Saatgut innerhalb von zwei Wochen in Teheran eintreffen.

Während die Vereinigten Staaten nun ausländische Unternehmen drängen, ihre Aktivitäten im Iran einzustellen, schickt sich das Reich der Mitte an, das genaue Gegenteil zu tun. Der Start der Güterzugverbindung am Donnerstag war nur die jüngste Maßnahme, die China zum Zwecke der Intensivierung der Handelsbeziehungen mit dem Iran ergriffen hat. Peking scheint demzufolge nicht gewillt zu sein, sich den Forderungen der USA zu beugen.

Dies ließ auch der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Geng Shuang, durchblicken, als er erklärte, der Iran und China würden “normale Wirtschafts- Handelsbeziehungen aufrechterhalten”.

Wir werden unsere normale und transparente praktische Zusammenarbeit mit dem Iran fortsetzen, indem wir unsere internationalen Verpflichtungen nicht verletzen”, sagte er.

EU noch ohne Rezept gegen US-amerikanische Sanktionen

China steht derweil vor dem gleichen Problem wie die US-amerikanischen Verbündeten in Europa: Selbst wenn die europäischen Regierungen gegen neue Sanktionen wider den Iran votieren, müssten sich europäische Unternehmen, die in beiden Regionen tätig sind, an die US-Regeln halten oder aber riskieren, dass die Vereinigten Staaten hohe Geldbußen verhängen.

Obwohl sie bereits unverzüglich ihrer Empörung aufgrund der unilateralen Aufkündigung des Atomabkommens durch die USA Luft gemacht hatten, räumen einige hochrangige EU-Beamte mittlerweile ein, dass sie derzeit kaum Möglichkeiten hätten, heimische und im Iran tätige Unternehmen vor den Strafmaßnahmen Washingtons zu schützen. Dies erklärt auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.

Wir haben juristisch keine Möglichkeit, deutsche Unternehmen gegen Entscheidungen der amerikanischen Regierung zu schützen oder sie davon auszunehmen”, zeigte sich Altmaier vergangene Woche überzeugt.

Anders verhält sich das Kräfteverhältnis offensichtlich zwischen Washington und Peking. Auf die Frage, ob China seinen Unternehmen empfehlen würde, sich aus dem Iran zurückzuziehen, um US-Sanktionen zu vermeiden, wies der Sprecher des chinesischen Außenministeriums darauf hin, dass Peking sich der Trump-Regierung auch widersetzen könnte.

Ich möchte betonen, dass sich die chinesische Regierung wiederholt gegen die Verhängung einseitiger Sanktionen und die sogenannte ‘Gerichtsbarkeit des langen Arms’ durch welches Land auch immer gewandt hat”, gab Geng Shuang zu Protokoll.

Einen entscheidenden Vorteil scheint die Wirtschaft der Volksrepublik jedoch zu haben: “Der Unterschied ist, dass China mehr Unternehmen hat, die vom US-Markt abgekoppelt sind – und dadurch auch vor möglichen Sanktionen”, analysiert Dina Esfandiary vom King’s College in London.

Und selbst wenn sie nicht abgekoppelt sind, muss die chinesische Regierung nur entsprechende neue Unternehmen gründen”, so Esfandiary weiter.

Total gibt Iran-Geschäft auf

Auf diese Weise ist es China bereits in der Vergangenheit teilweise gelungen, US-Sanktionen zu umgehen. Statt in US-Dollar zu handeln, könnte auch die EU ihre eigene Währung im Außenhandel nutzen. Und tatsächlich rückt dieses Ansinnen nun mutmaßlich auf die Agenda europäischer Spitzenpolitiker.

Ich bin in die Information eingeweiht, dass die EU von Dollar auf Euro umstellen wird, um für Rohöl aus dem Iran zu bezahlen”, sagte eine diplomatische Quelle der russischen Presse-Agentur Sputniknews.

China setzt bereits seit geraumer Zeit auch im Öl- und Gashandel auf die eigene Währung Renminbi und den Euro. Diese Voraussicht kommt Peking nun im Iran zugute.

Nach Informationen des iranischen Regierungssenders Press TV beabsichtigt Chinas staatseigene China National Petroleum Corporation (CNPC) – hinter dem saudischen Unternehmen Aramco und der National Iranian Oil Company das umsatzstärkste Öl- und Gasunternehmen der Welt -, eine führende Rolle bei einem gigantischen Gasprojekt im Iran zu übernehmen. Dies könnte insbesondere dann zum Tragen kommen, sollte sich der französische Energieriese Total tatsächlich dazu gezwungen sehen, dem Sanktionsdruck der Vereinigten Staaten nachzugeben.

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Folglich wird Total, wie bereits erwähnt, nicht in der Lage sein, das Projekt SP11 fortzusetzen und alle damit zusammenhängenden Operationen vor dem 4. November 2018 abwickeln, es sei denn, Total wird von den US-Behörden mit Unterstützung der französischen und europäischen Behörden eine spezifische Außnahmeerklärung erteilt. Dieser Projekt bezogene Verzicht sollte den Schutz des Unternehmens vor sekundären Sanktionen gemäß der US-Gesetzgebung beinhalten, heißt es in der Presserklärung des Untenrehmens vom 16. Mai 2018.

Wohl auch um die Aktivitäten französischer Unternehmen wie Total, Renault und Peugeot vor dem US-Sanktionszugriff zu bewahren, erklärte der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian jüngst:

Wir halten die Extraterritorialität ihrer [der US-amerikanischen] Sanktionsmaßnahmen für inakzeptabel. Die Europäer sollten nicht für den Rückzug aus einem Abkommen vonseiten der Vereinigten Staaten zahlen müssen, zu dem sie selbst beigetragen haben”, sagte Le Drian gegenüber Le Parisien.

Von Reuters zitierten Industriequellen zufolge sei es unklar, ob CNPC bereits grünes Licht aus Peking erhalten hat, um weitere iranische Förderanteile zu übernehmen. Die Wahrscheinlichkeit dieses taktischen Zuges sei allerdings bereits dazu angetan, die ohnehin gestörten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und China weiter zu belasten.

Die Möglichkeit eines Weggangs von Total [aus dem Iran] ist jetzt ziemlich hoch, und in diesem Szenario wird CNPC bereit sein, es [das Ölfeld] vollständig zu übernehmen”, zitierte Reuters einen hochrangigen staatlichen Ölfunktionär, der über die Inhalte des Vertrages im Bilde ist.

Mehr zum Thema –  Chinas Petro-Yuan im Aufwind: US-Sanktionen gegen Iran beschleunigen Exodus vom US-Dollar

CNPC steht Gewehr bei Fuß für den Fall des Falles

Demnach habe die Planung für die Übernahme der von Total bisher ausgebeuteten iranischen Ölfelder “am Tag der Genehmigung der Investition” begonnen.

CNPC sah eine hohe Wahrscheinlichkeit einer Wiedereinführung von [US-]Sanktionen voraus”, erklärte der Ölfunktionär weiter.

Bereits vergangenen Dezember hatten Gespräche zwischen CNPC und Teheran über die Übernahme des South-Pars-Ölfelds vom französischen Ölkonzern begonnen. Gemäß der bislang kolportierten Inhalte der Vereinbarung zur Entwicklung von Phase 11 in South Pars könnte CNPC demnach 50,1 Prozent der Total-Anteil übernehmen und somit Betreiber des Förderprojekts werden. CNPC hält bereits jetzt einen Anteil von 30 Prozent, während die iranische Ölgesellschaft Petropars die restlichen 19,9 Prozent hält. Nach Angaben von Reuters betreibt der chinesische Ölgigant bereits zwei Ölfelder im Iran.

Derweil hofft der französische Ölriese Total, der im vergangenen Jahr einen Zwei-Milliarden-Dollar-Vertrag zur Erschließung des iranischen Erdgasfeldes South Pars unterzeichnet hatte, nicht zum Opfer der US-Sanktionen zu werden. Das Unternehmen hoffe, dass das Geschäft “in Ruhe gelassen werde”, da es nach zum Zeitpunkt seines Abschlusses geltenden Regeln unterzeichnet wurde.

Für den Fall, dass sich Total aus dem Iran zurückzieht, steht das CNPC-eigene Finanzinstitut Bank of Kunlun Co. Ltd. jedoch als Finanzierungsinstrument bereit, um die Übernahme von South Pars abzuwickeln.

Die Bank of Kunlun verfügt bereits über entsprechende Erfahrung auf dem iranischen Ölmarkt, wurde sie doch schon während der UN-Sanktionen gegen Teheran zwischen 2012 und 2015 zur Abwicklung von Ölimporten im Wert von mehreren zehn Milliarden US-Dollar eingesetzt. Es ist daher sicherlich auch kein Zufall, das Kunlun im Jahr 2012 vom US-Finanzministerium für Geschäfte mit dem Iran sanktioniert wurde. Da die meisten Geschäfte der Bank jedoch schon zu dieser Zeit vorwiegend in Euro und in chinesischen Renminbi abgewickelt wurden, verfehlten die Bestrafungsmaßnahmen ihr Ziel.

Sollte CNPC nun tatsächlich Total in South Pars ersetzen, müssten der Konzern wohl auch wichtige Gerätschaften wie etwa Großkompressoren, die für die Erschließung von Gasvorkommen dieser Größenordnung benötigt werden, selbst entwickeln. Da führende Hersteller wie die US-Firma GE und das deutsche Unternehmen Siemens unter dem Druck von US-Sanktionen von der Belieferung des Iran ausgeschlossen werden könnten, hätte dies zur Folge, dass noch mehr chinesische Unternehmen von den frei werdenden Kapazitäten profitieren würden. Die jüngst eingerichtete neue Hochgeschwindigkeits-Zugverbindung zwischen China und dem Iran wird ihr Übriges tun, um die Geschäfte voranzutreiben.

Russische und chinesische Unternehmen als Vermittler für europäische Partner?

Einige Analysten schlagen unterdessen bereits vor, dass chinesische Unternehmen als Vermittler für europäische Unternehmen fungieren könnten, die beabsichtigen, weiterhin mit dem Iran Handel zu treiben, aber eine Verletzung der US-Sanktionen befürchten. So erklärte der US-Diplomat Carlos Pascual, dass durch Ölverkäufe vom Iran über China oder Russland zum Endabnehmer die US-Sanktionen umgangen werden könnten.

Es sind jene Arten von [Sanktions-]Lecks Richtung Russland und China, die die offensichtlichsten sind, durch welche die Iraner immer noch Absatzmärkte finden könnten, um ihr Produkt exportieren zu können”, sagte Pascual.

Die Umgehung von Sanktionen gegen Teheran funktionierte demnach sogar zu einer Zeit, als Russland und China sich ebenfalls bereit erklärt hatten, den Iran vor dem Abschluss des Atomabkommens zu einem gewissen Grad wirtschaftlich zu isolieren. Auch die türkische Regierung ist Ende 2013 in Verdacht geraten, dem Iran Geschäfte ermöglicht zu haben, die eigentlich unter internationale Sanktionsbestimmungen gefallen wären. Heute wäre es demzufolge noch einfacher, den Strafmaßnahmen zu entgehen, sind sich Experten einig.

Die Tage der gemeinsamen internationalen Isolation des Iran sind vorbei”, zeigt sich Dina Esfandiary vom Londoner King’s College überzeugt.

Dennoch scheint sie sich sicher, dass “es in Europa weniger Bereitschaft gibt, die USA zu verärgern, als in China”.

“Opfer” des angeblichen syrischen Gasangriffs, sagt, dass ihm Nahrung gegeben wurde, um das Video zu machen

in Geopolitik/Medien
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Unglaubliche Zeugenaussagen von dem Jungen, der während des angeblichen “chemischen Angriffs” in Syrien letzten Monat gefilmt wurde, wie er mit Wasser abgespritzt wird:

Er behauptet, dass es keinen Angriff gegeben habe und, dass er für den Prozess des Abspritzens benutzt wurde, nur um kostenlos Essen (Datteln) zu bekommen.

In den Wochen seit dem angeblichen Chemiewaffenangriff in Douma, Syrien, tauchen weiterhin Beweise auf, die der offiziellen Geschichte widersprechen.

In dieser Woche nahmen Journalisten vor Ort Interviews mit einigen Personen auf, die für die angeblichen Anschläge da waren – Menschen, die tatsächlich in dem Video auftauchten, das am 7. April von syrischen Rebellen verbreitet wurde, die mit den oft von westlichen Medien zitierten Weißen Helmen in Verbindung gebracht wurden.

Eines der überzeugendsten Interviews war mit einem 11-jährigen Jungen namens Hassan Diab, der eindeutig mit einem der Opfer in dem Video verglichen werden kann. Glücklicherweise ist der Junge in Sicherheit und in guter Gesundheit und hatte keine chemischen Anfallssymptome, aber er ist sicherlich traumatisiert und verwirrt von dem, was er erlebt hat.

“Jemand schrie uns an, dass wir in das Krankenhaus gehen sollten”

In dem Videointerview erzählt Hassan dem russischen Journalisten Evgeny Poddubny, dass er mit seiner Mutter auf der Suche nach Nahrung durch die Straßen ging, als einer der Menschen, denen sie begegneten, darauf bestand, dass sie ins Krankenhaus gehen sollten.

“Jemand hat geschrien, dass wir ins Krankenhaus müssen, also sind wir dorthin gegangen. Als ich hereinkam, packten mich einige Leute und gossen mir Wasser über den Kopf “, sagte Hassan.

Stellen Sie sich vor, ein junges, hungriges Kind zu sein, das in ein Krankenhaus kommt, in der Hoffnung, etwas zu essen zu finden, nur um von Fremden gepackt und zusammen mit Dutzenden anderen Kindern mit Wasser vollgesogen zu werden.

Kein Zeichen von einem Giftgasangriff

Der Junge wurde schließlich von seinem Vater gefunden, der sagte, dass er keine Anzeichen für einen chemischen Angriff sah.

“Ich habe nichts über den chemischen Angriff gehört, ich war draußen, habe aber nichts gehört. Ich habe gehört, dass meine Familie im Krankenhaus war. Ich ging ins Krankenhaus, ging nach oben und fand meine Frau und meine Kinder. Ich fragte sie, was passiert sei, und sie sagten, die Leute draußen riefen ihnen zu und sagten ihnen, sie sollten ins Krankenhaus gehen. Im Krankenhaus gaben sie den Kindern Datteln und Kekse “, sagte er.

Während es möglich wäre, dass ein Kind, das durch die Straßen läuft, sich mitten in dem Chaos, mit tatsächlichen Opfern vermischen könnte, sahen selbst die Ärzte im Krankenhaus, die, diesen “Opfern” begegneten, keine Beweise, die für einen chemischen Angriff sprechen.

Ein Arzt sagte Reportern, dass sie Opfer sahen, die bei Bombenanschlägen verletzt und getötet wurden, aber keine Spur von chemischen Kampfstoffen.

Die Weißen Helme erzählten jedem von einem Giftgasangriff…

“Leute von den Weißen Helmen erzählten uns von der Verwendung von chemischen Waffen, aber wir sahen keine Anzeichen dafür. Wenn chemische Waffen gegen diese Leute eingesetzt würden, wäre auch unser medizinisches Personal betroffen gewesen “, sagte der Arzt.

Nachdem das Video am Donnerstag veröffentlicht wurde, sagte Russlands UN-Beauftragter Vasily Nebenzija Rossiya 1, dass Moskau plant, das Video über Hassan beim nächsten Treffen des UN-Sicherheitsrats zu zeigen.

Zwei weitere mutmaßliche Zeugen berichten, dass sie während des Angriffs im Krankenhaus gearbeitet hätten und, dass sie keine Beweise für chemische Substanzen hätten.

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“Wir haben eine Explosion gehört und jemand hat gesagt, dass es eine chemische Waffe ist. Wir sind dorthin gelaufen, wo der Lärm kam und begannen, Wasser über die Menschen zu gießen, aber sie schienen in Ordnung zu sein und gingen dann mit jeglicher Hilfe davon”, sagte ein Zeuge.

“Die Leute waren so verwirrt, dass jemand anfing, Wasser über die Köpfe der Menschen zu gießen, indem er sagte, dass es einen chemischen Angriff gegeben hätte. Ich war mit meiner Frau und meiner Tochter vor Ort, aber keiner von uns hatte irgendwelche chemischen Vergiftungssymptome”, sagte ein anderer.

Hier das Interview mit dem Jungen auf Englisch:

Schon wieder…

Hassans Geschichte ist sehr ähnlich dem von Omran Daqneesh, einem syrischen Jungen, der Berichten zufolge aus den Trümmern eines zerbombten Gebäudes gezogen wurde. Das Foto von Daqneesh wurde auf der ganzen Welt ausgestrahlt und als Propagandamittel gegen den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad verwendet.

Omran Daqneesh wurde ebenfalls mit seinem Vater zusammen interviewt, der behauptet, sein Sohn wurde für Propagandazwecke benutzt und geschminkt.

Die Wahrheit wurde später von The Free Thought Project und anderen offenbart, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Opposition selbst das Gebäude zerstörte, in dem Daqneesh wohnte, und dann seinFoto benutzte, um den Mythos zu verbreiten, dass er von syrischen Truppen angegriffen wurde.

Laut der New York Times erzählte Herr Daqneesh die wahre Geschichte von dem, was unmittelbar nach dem Bombenanschlag passierte. Er unterstützte die Opposition nie und erschien in syrischen staatlichen Medien, um seine Unterstützung für Assad zu verkünden. Er beschrieb, wie die Weißen Helme seinen Sohn ohne seine Erlaubnis als Propagandamittel benutzten.

“Sie nahmen Omran, brachten ihn zum Krankenwagen, wo sie ihn filmten. Es war gegen meinen Willen. Ich war immer noch oben im Haus “, sagte Herr Daqneesh und fügte hinzu, dass er unter Druck gesetzt wurde und sogar Geld angeboten bekam, um seinen Sohn als Propagandakampagne gegen das Assad-Regime einzusetzen.

Wie wir in den letzten Wochen berichteten, fangen sogar die westlichen Mainstream-Medien an, die offizielle Geschichte in Frage zu stellen. Der weltberühmte Journalist Robert Fisk wies darauf hin, dass es für diese Anschläge keine wirklichen Beweise gebe, abgesehen von Videos von den Weißen Helmen, einer islamistisch-radikalen Gruppe, die dafür bekannt ist, Propaganda gegen Assad zu machen.

 

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Bundesverfassungsgericht verhandelt über Finanzierung von GEZ – Ist das das Aus für ARD & ZDF?

in Medien
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Titelbild: Christoph Hardt / Future Image

Das Bundesverfassungsgericht verhandelt am Mittwoch und Donnerstag über vier Beschwerden gegen den Rundfunkbeitrag. Urteilt das Gericht, dass der Beitrag nicht rechtmäßig ist, stünde das Finanzierungskonzept der öffentlich-rechtlichen Sender ARD, ZDF und Deutschlandfunk auf der Kippe.

Doch viele Gegner des Rundfunkbeitrages fragen sich ohnehin: Brauchen wir einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk heutzutage noch?

Natürlich wird das in keiner der Beschwerden so formuliert. In ihnen geht es unter anderem um die Frage, ob die Rundfunkgebühr gegen den allgemeinen Gleichheitsgrundsatz (Artikel 3, Absatz 1 des Grundgesetzes) verstößt, weil er pro Haushalt erhoben wird und nicht etwa nach Anzahl der Empfangsgeräte oder Menschen, die sie nutzen.

Das Gericht soll außerdem darüber entscheiden, ob der Rundfunkbeitrag als Steuer einzustufen ist, wie die Beschwerdeführer sagen, und nicht als Abgabe.

Würde das Gericht bestätigen, dass der Rundfunkbeitrag eine Steuer ist, hätten nicht die Länder, sondern der Bund den Beitrag beschließen müssen. Das Zustandekommen des Beitrags wäre also verfassungswidrig gewesen.

Bis das Urteil verkündet wird, kann es einige Monate dauern. Die Argumente für und gegen die Rundfunkgebühr werden aber schon seit einigen Jahren ausgetauscht.

Dabei geht es meist nicht nur um die Gebühr, sondern auch um die Frage, wie wichtig öffentlich-rechtlicher Rundfunk heutzutage überhaupt noch ist. Hier die wichtigsten Argumente.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist wichtig für die Gesellschaft, deswegen muss er auch von allen getragen werden.

Die Befürworter einer Rundfunkgebühr betonen die gesellschaftliche Funktion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Er trage zur freien Meinungsbildung bei, stoße Debatten an und stärke damit die Demokratie.

Davon profitierten alle Menschen in Deutschland, weshalb auch alle für das Angebot bezahlen sollten – auch wenn sie es nicht oder nur selten selbst nutzen.

Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Frank Überall, vergleicht den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit anderen Einrichtungen des öffentlichen Lebens. “Nicht alle von uns nutzen regelmäßig Bibliotheken, Schwimmbäder oder gehen ins Theater. Trotzdem halten die meisten Menschen sie für so wichtig, dass sie nicht dagegen sind, dass sie von allen gemeinsam bezahlt werden”, sagte Überall unserer Redaktion. Unabhängiger Journalismus sei genauso wichtig.

Aber die öffentlich-rechtlichen Sender sind doch gar nicht so unabhängig.

Tatsächlich sitzen in den Kontrollgremien auch Politiker – und darüber, wie groß ihr Einfluss ist, wird immer wieder gestritten.

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Schlagzeilen hat vor einigen Jahren die Kontroverse um Nikolaus Brender gemacht. Der Vertrag des damaligen ZDF-Chefs wurde nicht verlängert – aus Gründen, die viele Beobachter nicht nachvollziehen konnten. Sie vermuteten politische Motive der in dem zuständigen Gremium vertretenen Politiker.

Die Causa zog ein Gerichtsurteil nach sich, wonach der Anteil “staatsnaher” Vertreter in dem Gremium nicht größer als 30 Prozent sein darf.

Für den Gründer der Initiative “GEZ-Boykott”, René Ketterer, reicht das aber nicht aus. Er würde sich einen “Fernsehrat, bestehend aus Bürgern” wünschen. Nur so wäre aus seiner Sicht die oft propagierte Staatsferne umzusetzen, wie er unserer Redaktion sagte.

Frank Überall sieht hingegen keinen Sinn darin, Politiker aus den Gremien fernzuhalten. “Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist ein öffentliches Gut und deswegen muss er – nicht in erster Linie, aber auch – von Politikern kontrolliert werden.” Die seien schließlich von den Bürgern als ihre Repräsentanten gewählt worden.

Mit seinen vielen verschiedenen Sendungen und Meinungen wirkt der öffentlich-rechtliche Rundfunk gegen “Filterblasen” und “Echokammern”.

Ähnlich wie eine Zeitung decken die Sendungen von ARDZDF und Deutschlandfunk sehr viele verschiedene Themen ab. So könnten Zuschauer oder Leser Interesse für etwas Neues entwickeln, statt immer nur mehr vom Selben zu konsumieren oder sich in ihrer eigenen Meinung zu bestärken, so Frank Überall vom DJV.

Dieses Phänomen kann vor allem in sozialen Netzwerken beobachtet werden, deren Nutzer sich durchaus in “Filterblasen” und “Echokammern” bewegen können.

Dass man Menschen durch eine verpflichtende Abgabe wie den Rundfunkbeitrag aus einer solchen Blase oder Kammer herausholen kann, bezweifeln Beitragsgegner wie René Ketterer jedoch. Er ist sogar der Meinung, dass der Beitrag der Meinungsvielfalt eher entgegenwirkt.

“Wenn nämlich jemand, der nicht fernsieht und nicht Radio hört, auch noch seine Zeitung abbestellen muss, weil er sich nicht beides – ein Zeitungsabo und den Beitrag – leisten kann”, sagt Ketterer.

Wie öffentliche Bibliotheken, Schwimmbäder und staatliche Theater könnte man doch auch ARD, ZDF und Deutschlandfunk über Steuern finanzieren.

Steuern sind, anders als Abgaben, zu denen der Rundfunkbeitrag zählt, nicht zweckgebunden. Wie viel Geld die öffentlich-rechtlichen Sender aus dem Gesamthaushalt bekommen, müsste dann erst einmal ausgehandelt werden.

Damit, so Frank Überall, würde sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk “absolut abhängig von der Politik machen”. Die Gefahr einer politischen Einflussnahme wäre seiner Einschätzung nach viel größer als jetzt.

Auch dem “GEZ-Boykott”-Initiator Ketterer ist diese Gefahr bewusst, er plädiert dennoch für eine Steuer-Lösung. “Natürlich müsste dann aber festgelegt werden, dass Politiker das Geld für die Sender nicht einfach nach Gutdünken kürzen können”, sagt er.

Eine Finanzierung über Steuern wäre für Ketterer aber nicht die einzige mögliche Lösung. Er könnte sich auch ein Abo-Modell vorstellen, bei dem jeder nur für die Sendungen oder Sender bezahlt, die er auch tatsächlich nutzt.

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Wegen Nestlé: Den Bewohnern von Vittel wird das Wasser knapp

in Menschenrechte/Umwelt
TORONTO, ON - JUNE 27: Interior of the Nestle candy factory in Toronto, where they produce Kit Kat, Smarties, etc. (Vince Talotta/Toronto Star via Getty Images)
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In der französischen Gemeinde Vittel sinkt der Grundwasserspiegel jedes Jahr drastisch. Die Ursache: Nestlé pumpt dort große Mengen Wasser für die Wassermarke „Vittel“ ab. Der Konzern will das Problem nun lösen – mit einer ziemlich absurden Maßnahme.

Vor allem in Deutschland gehört Vittel zu den bekanntesten Wassermarken von Nestlé. Das Wasser stammt von einer Quelle in Vittel, eine kleine Kurstadt im Nordosten Frankreichs. Nestlé besitzt Quellen und Teile des Landes rund um Vittel und füllt täglich mehrere Millionen Plastikflaschen Wasser ab.

Für den kleinen Ort hat das Konsequenzen: Wie das Reportage-Magazin „Frontal 21“ des ZDF berichtet, sinkt der Grundwasserspiegel stark – jedes Jahr um 30 Zentimeter. Es kann also nicht ewig so weitergehen, sonst bleibt irgendwann nicht mehr genug Wasser übrig.

Nestlé “sucht nach Lösungen”

Verschiedene Wassermarken: San Pellegrino und Vittel gehören zu Nestlé. (Foto: Utopia)

Schon jetzt wird das Wasser vor allem in den heißen Monaten knapp: Im Sommer sei der Bürgermeister gezwungen, Wasser mit einem Tankwagen von woanders zu holen, erzählt ein Schäfer aus Vittel in der Reportage.

Der Konzern weiß jedoch, dass sich etwas tun muss. Nestlé sucht deshalb nach Lösungen, um den Grundwasserspiegel nicht noch stärker abzusenken. Laut Frontal 21 gibt es auch schon konkrete Pläne – die jedoch das eigentliche Problem nicht lösen.

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Dem Magazin zufolge will Nestlé für die Einwohner Wasser aus benachbarten Dörfern und Regionen herbeischaffen. Dafür soll eigens eine neue Pipeline gebaut werden. Eigentlich wäre ja genug für die Bewohner vorhanden, das Wasser aus den natürlichen Quellen von Vittel ist jedoch vor allem Nestlé vorbehalten. „Das ist, als würde man Menschen am Atlantik vorschreiben, in einem Pool zu baden mit Wasser aus dem Mittelmeer“, sagt ein Anwohner in der ZDF-Reportage.

„Bürger zahlen, damit Nestlé Wasser exportieren kann“

Rund 20 Millionen Euro soll die Wasser-Pipeline kosten. Besonders ironisch: Finanziert werden soll die Pipeline über Steuergelder. „Das bedeutet im Klartext, dass die Bürger diese Pipeline bezahlen werden, … damit Nestlé das Wasser weiter exportieren kann“, sagt Odile Agrafeil, Berichterstatterin der Umweltkommission CESER Grand Est in dem Beitrag von Frontal 21.

Nestlé hat sich bereits zu einigen Vorwürfen aus der Reportage geäußert. „Freiwillig haben wir die Wasserentnahme schrittweise um 20 Prozent reduziert. Damit liegen wir bei 750.000 Kubikmeter pro Jahr, 1.000.0000 Kubikmeter sind uns von den Behörden genehmigt worden“, heißt es in einem Statement, das Focus online vorliegt. Außerdem überwache Nestlé kontinuierlich die Pegel der genutzten Wasserquellen.

Hier die Reportage von Frontal 21 im Video

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