WhatsApp gibt nun Ihre persönlichen Daten an Facebook weiter – So können Sie es verhindern

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Die weltweit beliebteste Instant-Messaging-App wird Ihre persönlichen Informationen – einschließlich Ihrer Telefonnummer und ihrer Kontaktlisten an ihren Mutterkonzern Facebook weitergeben, um Ihnen dabei zu ‘helfen’, Freunde zu finden und Ihre Facebook-Werbeanzeigen und Produkterfahrungen zu verbessern.

Laut der neuen, in die Privatsphäre eingreifenden Geschäftsbedingungen, wird WhatsApp als Teil der größten Veränderung seiner Datenschutzrichtlinie damit beginnen, Telefonnummern, Profildaten, Statusmeldungen und den Online-Status an Facebook weiterzugeben, was Unternehmen einen neuen Zugang ermöglicht, um potenzielle Kunden zu erreichen. Die aktualisierten Datenschutzbestimmungen ebnen Unternehmen auch den Weg, WhatsApp-Nutzern Nachrichten zu schicken – was im Endeffekt bedeutet, dass Sie danach ungewollte Werbeanzeigen auf Ihrem Mobiltelefon bekommen werden. Das Unternehmen kündigte dies in einem Blogeintrag vom 25. August an:

“Wir werden Ihre WhatsApp-Nummer nicht an andere weitergeben, einschließlich Facebook, und wir werden Ihre Telefonummer weiterhin nicht verkaufen, teilen, oder an Anzeigenkunden weitergeben. Aber durch eine weitreichendere Koordination mit Facebook, werden wir in der Lage sein, bestimmte Dinge zu tun, wozu die Nachverfolgung grundlegender Messgrößen gehört, etwa wie oft Leute unsere Dienste in Anspruch nehmen, oder wie wir besser Spam auf WhatsApp bekämpfen können.”

“Und durch die Verbindung Ihrer Telefonnumer mit den Facebook-Systemen kann Facebook Ihnen bessere Freundschaftsvorschläge anbieten und relevantere Werbung anzeigen, wenn Sie bei ihnen ein Konto angelegt haben. Zum Beispiel könnten Sie eine Anzeige von einem Unternehmen sehen, mit dem Sie bereits zu tun haben, anstatt von einem, von dem Sie noch nie etwas gehört haben.”

Als Facebook 2014 WhatsApp für 19 Milliarden Dollar aufkaufte, stellte der WhatsApp-Mitgründer Jan Koum “die Angelegenheit klar”:

Respekt vor Ihrer Privatsphäre hat für uns höchste Priorität…und wir haben wirklich nicht vor, daran etwas zu ändern. Wenn die Partnerschaft mit Facebook bedeuten würde, dass wir dafür unsere Werte aufgeben müssten, hätten wir diesen Schritt nicht getan. Stattdessen bilden wir eine Partnerschaft, die es uns erlauben wird, weiterhin unabhängig und autonom zu arbeiten.”

Als kürzlich lückenlose Verschlüsselung eingeführt wurde, versicherte uns WhatsApp erneut, dass jeder Anruf, den Sie tätigen und jede Nachricht, jedes Foto, Video, jede Datei und Sprachbotschaft, die Sie senden, standardmäßig lückenlos verschlüsselt ist, einschließlich von Gruppenchats, wenn Sie und Ihre Kontake die neueste Version der App benutzen.

Jedoch scheint WhatsApp bei den Versprechungen einen Rückzieher gemacht zu haben und hat damit natürlich weltweit für Ärger gesorgt. Pamela Clark-Dickson, Analystin bei dem Technik-Beratungsunternehmen Ovum sagte der BBC:

“Als WhatsApp von Facebook gekauft wurde, hat es den Nutzern versichert, dass es unabhängig bleiben würde. Nun gibt es Telefonnummern an Facebook weiter – manche könnten sagen, dass dies ein Vertrauensbruch ist. In gewisser Weise ist es nun dazu zurückgekehrt, was es nach eigener Aussage nicht tun würde.”

MAN KANN SICH IMMER NOCH FÜR DAS ABMELDEN ENTSCHEIDEN

Man hat nur ein 30-Tage-Zeitfenster, um WhatsApp daran zu hindern, seine Telefonnummer an Facebook weiterzugeben. Wenn Sie die neuen Nutzungsbedingungen nicht akzeptiert haben, wählen Sie die kleinere “Weiterlesen”-Option unter der grünen Schaltfläche “Zustimmen” aus und heben Sie die Auswahl beim Kästchen mit der Aufschrift “Teile mein WhatsApp-Kontoinformationen mit Facebook…” auf.

Wenn Sie bereits WhatsApp auf Ihrem Mobiltelefon aktualisiert, oder den neuen Nutzungsbedingungen zugestimmt haben, gehen Sie zum Menu “Einstellungen” und klicken Sie auf den Reiter “Konto”. Dort müssen Sie die Auswahl beim Kästchen “Teile meine Kontoinformationen” aufheben. Glückwunsch, Sie haben vorläufig sowohl erfolgreich Ihre Erlaubnis widerrufen als auch Ihre Privatsphäre wiederhergestellt!

whatsapp

In die Privatsphäre eindringende Datenschutzregelung im Visier

Die Informationsbeauftragte (ICO) Großbritanniens, Elizabeth Denham, untersucht die letzte Datenschutzrichtlinie von WhatsApp, um sicherzustellen, dass Sie mit dem Data Protection Act übereinstimmt; ein Unternehmen, das gegen das Datenschutzgesetz verstößt, kann durch die ICO mit einer Geldstrafe bis zu einer Höhe von 500.000 Britischen Pfund bestraft werden.

Einige könnten in Erwägung ziehen, dass es Ihnen einen besseren Service bieten würde, während andere durch den Mangel an Kontrolle beunruhigt sein könnten. Unsere Rolle ist, solche Vorgänge wie diesen offenzulegen, um sicherzustellen, dass Unternehmen gegenüber der Öffentlichkeit für Transparenz sorgen, wie ihre persönlichen Daten weitergegeben und die Endkunden geschützt werden, indem sichergestellt ist, dass die Gesetze befolgt werden. Während Organisationen keine vorherige Erlaubnis vom ICO einholen müssen, um Änderungen dabei vorzunehmen, wie sie mit persönlichen Daten umgehen, müssen jegliche Veränderungen in Übereinstimmung mit den Datenschutzgesetzen vorgenommen werden.

Währenddessen behauptet das Electronic Privacy Information Center (EPIC), dass die neuen Nutzungsbedingungen von WhatsApp gegen ein Anerkenntnisurteil der Federal Trade Commission verstoßen, das von dem Unternehmen verlangt, eine klare Zustimmung zu erhalten, bevor es die Nutzer dazu auffordert, den neuen Nutzungsbedingungen zuzustimmen. Engadget schreibt, die Datenschutzgruppe plane auch, eine Beschwerde gegen WhatsApp und Facebook wegen des Verstoßes gegen Statuten der Verordnung der Federal Trade Commission vorzubringen, die vor “unfairen oder betrügerischen Taten oder Praktiken” warnt.

Übersetzt aus dem Englischen von AnonHQ.com

3 Comments

  1. Hallo, ich würde ja gerne den Mißbrauch meiner Daten verhindern, aber ich finde unter den Button Konto nicht die Einstellung “Teile meine Kontoinformationen“. Ist mein Smarthphon etwa zu alt?

    • WhatsApp hat mich zwar nicht nach der Weitergabe meiner Daten an Facebook gefragt, mir aber ausschließlich erlaubt zu telefonieren sowie Telefonate entgegen zu nehmen, insofern ich dem Zugriff auf mein Mikrofon und der daraus resultierenden Gesprächsaufnahme zustimme.

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