Was macht Marihuana mit Ihrer Lunge?

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Da Tabakrauchen Krebs verursacht, muss es bei Marihuanarauchen genauso sein, richtig? Falsch!

Marihuana verringert das Risiko für Lungenkrebs. Marihuana verursacht keine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Daher ist Marihuana sicherer als Zigaretten.

Der emeritierte Medizinprofessor von der University of California, Los Angeles (UCLA), Dr. Donald Tashkin, der zugleich einer der führenden Lungenspezialisten der Vereinigten Staaten ist, untersucht seit über 30 Jahren Marihuana und seine Auswirkungen auf die Lungen. Er versuchte einst zu beweisen, dass Marihuana Lungenkrebs verursacht, aber die Beweislage zwang ihn dazu, zu der Schlussfolgerung zu gelangen, dass durchschnittliches Marihuanarauchen keinen Lungenkrebs verursacht oder die Lungenfunktion beeinträchtigt:

Der Rauchanteil von Marihuana ist dem von Tabak sehr ähnlich. Es gibt eine höhere Konzentration an krebsauslösenden Chemikalien bei in Marihuana enthaltenem Teer, und es erreicht die Lungen, bevor es in irgendein anderes Organ gelangt, daher gibt es diese Vorstellung, dass es einen Zusammenhang mit der Verursachung von Gesundheitsproblemen bei der Lunge gibt. Aber bei meinen Studien ist es uns nicht gelungen, irgendeine positive Verknüpfung [mit Krebs] zu finden. Statdessen stellte sich die Verknüpfung zwischen Lungekrebs und dem Konsum von Marihuana als negativ heraus. Wir tendieren dazu, dass wir trotz der Tatsache, dass Marihuanarauch krebserregende Stoffe enthält, nicht die gleichen erhöhten Risiken für Krebs sehen, die wir bei Tabak sehen.

Dr. Tashkin ist mit seiner Analyse nicht allein. Um den Zusammenhang zwischen Cannabisrauchen und einem Lungenkrebsrisiko zu untersuchen, wurden Daten aus 2.159 Fällen von Lungenkrebs und 2.985 Kontrollen innerhalb des International Lung Cancer Consortium aus sechs Kontrollstudien in den USA, Kanada, Großbritannien und Neuseeland zusammengefasst. Die Ergebnisse aus den gesammelten Analysen von 2014 lieferten kaum Beweise für ein zunehmendes Lungenkrebsrisiko bei gewohnheitsmäßigen oder langfristigen Cannabisrauchern.

Ich war gegen die Legalisierung, weil ich dachte, dass es zu vermehrtem Konsum und vermehrten gesundheitlichen Auswirkungen führen würde. Aber zum jetzigen Zeitpunkt bin ich für die Legalisierung. Ich würde niemanden dazu ermutigen, irgendwelche Substanzen zu rauchen. Aber ich denke nicht, dass es als illegale Substanz stigmatisiert werden sollte. Tabakrauchen verursacht mehr Schaden. Und was Rauschmittel betrifft, richtet Alkohol viel mehr Schaden an. – Dr. Tashkin

Tweet: “Ich werde nie verstehen, wie es sein kann, dass Marihuana illegal ist, aber Tabak, der die Lungen ruiniert & Alkohol, der die Leber ruiniert, legal sind.”

Dr. Tashkin fand auch heraus, dass Marihuanarauchen, im Unterschied zu Tabak, kein COPD verursacht.

Der Grund dafür könnte darin liegen, dass Marihuana ein wirksamer Entzündungshemmer und [Tumor-]suppressiv ist. Aber COPD wird durch Tabakrauch und andere giftige Substanzen ausgelöst. Die andere große Auswirkung von Tabakrauchen auf die Lunge, ist die Verbindung zwischen Tabakrauchen und der Entwicklung zerstörerischer Lungenkrankheiten – der dritthäufigsten Todesursache in Amerika.

Bildtext: “Frage: Was haben all diese Leute gemeinsam? Antwort: Sie haben alle Marihuana geraucht”

Erneut spiegeln seine aktuellen Befunde die Ergebnisse von vorherigen Forschungen wider. In einer großen Querschnittsanalyse US-amerikanischer Erwachsener im Alter zwischen 18 und 59 Jahren, unter Einbeziehung der Daten von zwei Runden der statistischen Erhebungen der National Health and Nutrition Examination Surveys (NHANES), fanden Forscher von der Emory University in Georgia 2015 heraus, dass gelegentlicher und wenig zunehmender Gebrauch von Marihuana nicht mit nachteiligen Auswirkungen auf die Lungenfunktion in Verbindung stand.

Zunehmender lebenslanger Gebrauch von Marihuana, von bis zu 20 Joints am Tag, steht nicht in Zusammenhang mit nachteiligen Veränderungen mit dem spirometrischen [die Fähigkeit einer Person auszuatmen] Maß der Lungen. Obwohl eine  jahrelange zunehmende Einwirkung von Marihuana mit mehr als 20 Joints pro Tag mit einer zweifachen Zunahme der Chance einer FEV1 [forciertes Ausatem-Volumen]/FVC [forcierte Vitalkapazität] von weniger als 70% einhergeht, war dies das Ergebnis einer Zunahme an FVC anstatt einer unverhältnismäßigen Abnahme von FEV1, wie es typischerweise mit obstruktiven Lungenkrankheiten in Zusammenhang gebracht wird.

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Die größte und längste je durchgeführte Studie zur Untersuchung des Sachverhaltes [die Forscher testeten die Lungenfunktion von 5.115 jungen Erwachsenen über den Verlauf von 20 Jahren, und begannen 1985, als diese 18 bis 30 Jahre alt waren], und die 2012 in Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurde, ergab, dass gelegentliches Marihuanarauchen die Lungenfunktion nicht beeinträchtigt.

Marihuana kann vorteilhafte Auswirkungen auf die Schmerzkontrolle, den Appetit, die Stimmung und die Handhabung anderer chronischer Symptome aufweisen. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass gelegentlicher Gebrauch von Marihuana für diese und andere Zwecke nicht mit nachteiligen Konsequenzen auf die Lungenfunktion in Zusammenhang gebracht werden kann.

Marihauna plus Tabak kommt einem Lungengift gleich

Der beratende Arzt am St. Lucia’s Victoria Hospital, Dr. Martin Didier, warnt:

Tabak beinhaltet über 4.000 giftige Substanzen, die Ihre Lunge zuerstören. Marihuana ist, nach allem was wir wissen, weniger giftig, indem es wahrscheinlich bis zu 400 enthält, aber die Kombination des Rauchens von Marihuana und Tabak interagiert miteinander und verwandelt die ganze Sache in ein Gift. Ein Gift, das die Struktur und Funktion der Lunge mit einer Vielzahl an Konsequenzen zerstört.

Tweet: “Lasst uns alle zugeben, dass Marihuana medizinische Vorteile hat, aber gleichgültig was man auch raucht, es ist immer verdammt schlecht für die Lungen.”

Der Marihuana-Konsum allein verursacht keine signifikanten Abnormalitäten der Lunge

Allen St. Pierre, der Exekutivdirektor der National Organization to Reform Marijuana Laws sagte zu ThinkProgress:

Wenn wir seriöse Leute in Bezug auf die öffentliche Ordnung sein wollen, sollten wir es den Wissenschaftlern überlassen, dies herauszufinden. Bringt eine Reihe pflanzlicher Materialien eine bestimmte Auswahl krebserregender Stoffe hervor? Wenn ja, in welchem Maße und Umfang? Wie konsumieren es die Leute? Diese ganze Diskussion sollte wissenschaftlich fundiert sein. Aber es ist lächerlich, dass die Regierung gegen diese Art Forschung ist. Alles was wir haben, sind Anekdoten, aber was wir brauchen, ist eine Wissenschaft, welche die Standards einer Kontrolle durch Kollegen erfüllt.

Verweise:

Übersetzt aus dem Englischen von http://anonhq.com/what-does-marijuana-do-to-your-lungs/

3 Comments

  1. Bin sehr stark für die Legalisierung von Cannabis. Aber ja Joints Rauchen ist vermutlich die schlechteste Methode um Cannabis zu konsumieren. Öl aus Cannabis zu gewinnen oder mittels eines Vaporizer zu verwenden zählen zu den besseren Optionen.

  2. Danke für den Artikel. Es stimmt schon, dass einige Interessensgruppen Cannabis blind verteufeln, wohingegen andere Cannabis in den Himmel loben. Man sollte ganz klar eine Mitte finden. Es ist nicht so einfach, zu sagen, Cannabis ist nicht schädlich- dieser Artikel zeigt etwas anderes. Zumindest wenn man Joints raucht. Kann mich Christian nur anschließen, Öl, Essen oder Vape kann gesünder sein.

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