Moskau: USA benutzen Flüchtlinge als menschliche Schutzschilde für US-Stützpunkt al-Tanf in Syrien

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Von rt.com – Bild Quelle: Reuters ©

Das russische Verteidigungsministerium erhebt einen schweren Vorwurf: Das US-Militär schütze seinen Stützpunkt im Südosten Syriens mit „menschlichen Schutzschilden“, die aus einem Flüchtlingslager rekrutiert worden seien. Moskau spricht in diesem Zusammenhang von einer Geiselnahme.

Laut einer Stellungnahme des russischen Verteidigungsministeriums vom Freitag schützt das US-Militär seinen im Südosten Syriens errichteten Stützpunkt mit sogenannten menschlichen Schutzschilden. Der illegale Stützpunkt der US-Armee befindet sich in al-Tanf (auch at-Tanf), nahe der Grenze zu Jordanien und zum Irak.

Laut dem Pentagon werden dort Angehörige der „Freien Syrischen Armee“ (FSA) im Kampf gegen den „Islamischen Staat“ (IS) ausgebildet. Die US-geführte Anti-IS-Koalition hatte im Juni angekündigt, den Stützpunkt erst nach der völligen Niederlage des IS zu verlassen. Die Basis wird unter anderem von einem dort stationierten Raketenwerfer-System vom Typ HIMARS gesichert.

Bereits vor zwei Tagen hatte Moskau darauf hingewiesen, dass die jüngsten Angriffe des IS auf Truppen der syrischen Armee nur eines gemeinsam hatten: Sie alle stammen demnach aus einer 50 Kilometer breiten Zone um die Stadt al-Tanf, wo sich der US-Stützpunkt befindet. Russland sei nicht länger bereit, das als Zufall zu betrachten, warnte am Mittwoch der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalleutnant Igor Konaschenkow:

Wenn die Vereinigten Staaten solche Operationen als unvorhergesehene ‚Zufälle‘ betrachten, dann ist die russische Luftwaffe in Syrien bereit, mit der vollständigen Zerstörung all dieser ‚Zufälle‘ in den Gebieten unter ihrer Kontrolle zu beginnen.

Das Haupthindernis für die Vollendung der Niederlage des IS liege nicht in der militärischen Fähigkeit der Terroristen, sondern in deren Unterstützung durch die Vereinigten Staaten. Konaschenkow warf den USA vor, mit der Terrormiliz „zu flirten“. Washington wies die Vorwürfe als „haltlos“ und „wenig hilfreich“ zurück. Es gebe keine Kooperation mit dem IS.

Moskau: Flüchtlinge aus Rabkan werden zu Geiseln

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Am Freitag erneuerte der russische Generalleutnant den Vorwurf. Das Grenzgebiet um al-Tanf habe sich in ein „schwarzes Loch“ gewandelt, aus dem islamistische Aufständische heraus agierten.

Aus al-Tanf ist ein 100 Kilometer langes ‚schwarzes Loch‘ an der syrisch-jordanischen Staatsgrenze geworden. Und anstelle von der Freien Syrischen Armee, spuckt dieses Loch mobile IS-Gruppen aus, die von dort terroristische Operationen gegen syrische Truppen und Zivilisten unternehmen.

Weiter sagte Konaschenkow laut der Agentur TASS:

Die illegale Errichtung des US-Militärstützpunktes an der syrisch-jordanischen Grenze im April 2017 wurde offiziell mit der ‚Notwendigkeit der Durchführung von Anti-IS-Operationen‘ begründet. Aber wir wissen von keiner US-Operation, die von dort in den letzten sechs Monaten gegen den IS eingeleitet wurde.

Tatsächlich gibt es keine Frontlinie, an der sich die in al-Tanf stationierten Kräfte und der IS gegenüberstehen. Mit ihrem Vormarsch hat die syrische Armee die Region um al-Tanf von dem vom IS gehaltenen Gebiet abgeschnitten.

Unweit von al-Tanf befindet sich – auf der jordanischen Seite – das Flüchtlingslager Rubkan, dass laut dem russischen Verteidigungsministerium mindestens 60.000 Frauen und Kinder beherbergt. Konaschenkow warf dem US-Militär am Freitag vor, humanitäre Konvois daran zu hindern, die eingeschlossenen Bewohner des Lagers zu erreichen. Zudem würde die US-Armee die Flüchtlinge als Schutzschild für ihren Stützpunkt missbrauchen:

Die Flüchtlinge aus Rukban sind de facto Geiseln, quasi ein ‚menschlicher Schutzschild‘ für den US-Stützpunkt“, so der Sprecher des Verteidigungsministeriums.

Diese Vorgehensweise würde sonst nur von Terroristen angewendet, die die USA vorgeben, zu bekämpfen.

 

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