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Private E-Mails ausgelesen: US-Datenkrake Google in Russland verknackt

in Onlinewelt
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Nachdem Wladimir Putin vor Kurzem erst die völlig durchgeknallte US-Sekte Scientology aus dem Land warf, sind russische Gerichte nun dazu übergangen gegen die Datenkrake Google vorzugehen. Jetzt gab es ein erstes wegweisendes Urteil. Es sieht ganz danach aus als sind die Verbrecher des Google-Konzern die Nächsten, die Russland auf dem Schleudersitz verlassen.

Wie jetzt bekannt wurde hat das Moskauer Stadtgericht entschieden, dass der Intertnet-Konzern 688 US-Dollar an einen russischen Staatsangehörigen zahlen muss. Der klagte, weil der Suchmaschinen-Spezialist seine privaten E-Mails gelesen hatte.

Das Stadtgericht Moskau hat Googles Beschwerde zurückgewiesen, mit der gegen die Entscheidung vorgegangen werden sollte, eine Strafe wegen Verletzung der Privatsphäre zu zahlen. Das Verfahren ging zurück auf die Klage eines Bewohners der russischen Stadt Jekaterinburg. Er hatte behauptet, dass der Suchmaschinen-Konzern seine private E-Mails lesen würde. Ein Gericht sah diese Vorwürfe im September als bestätigt an und verurteilte Google zu einer Zahlung von 50.000 Rubel. Dies entsprach zu diesem Zeitpunkt etwa 688 US-Dollar.

Gegenüber der Agentur Tass wollte der Google-Pressedienst nicht ausschließen, dass Google gegen die Entscheidung des Gerichts bis zum russischen Obersten Gerichtshof geht. Das Unternehmen gehört im Jahr 2015 zusammen mit Apple und Microsoft zu den wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt. Momentan kommt Google auf einen Börsenwert von knapp 540 Milliarden Dollar.

Im September hatte das Moskauer Stadtgericht entschieden, dass Google die 50.000 Rubel an Anton Burkov zahlen muss. Das Unternehmen argumentierte, dass Mails nur automatisch gescannt werden, um die Versendung von Spam zu verhindern. Das zweifelte Burkov an. Der Kläger argumentierte, dass „Google automatische Programme, so genannte Robots programmiert, um Informationen über die Nutzer zu sammeln und kontextbezogen Werbung zuzustellen“.

Anton Burkov verwies vor Gericht darauf, dass Russlands Verfassung das Recht auf Wahrung des Postgeheimnisses garantiert und sich der Google-Nutzungsvertrag entrechend gegen das Grundgesetz richtet. Dieser Argumentation folgte das Gericht nach einer technischen Überprüfung.

Bundesregierung: Bevölkerung soll Vorräte für Katastrophenfall anlegen

in Welt
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Zum ersten Mal seit dem Ende des Kalten Krieges will die Bundesregierung die Bevölkerung einem Bericht zufolge wieder zum Anlegen von Vorräten animieren, damit sie sich im Fall einer Katastrophe einer Terrorattacke oder eines Krieges selbstversorgen können.

(AFP) Zum ersten Mal seit dem Ende des Kalten Krieges will die Bundesregierung die Bevölkerung einem Bericht zufolge wieder zum Anlegen von Vorräten animieren, damit sie sich im Fall einer Katastrophe oder eines bewaffneten Angriffs vorübergehend selbst versorgen kann. “Die Bevölkerung wird angehalten, einen individuellen Vorrat an Lebensmitteln von zehn Tagen vorzuhalten”, zitierte die “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” aus einem Konzept für die zivile Verteidigung, das die Regierung am Mittwoch beschließen wolle.

Dem Bericht zufolge soll die Bevölkerung im Notfall zum Selbstschutz fähig sein, bevor staatliche Maßnahmen anlaufen, um eine ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser, Energie und Bargeld sicherzustellen. Daher solle die Bevölkerung auch angehalten werden, zur Erstversorgung für einen Zeitraum von fünf Tagen je zwei Liter Trinkwasser pro Person und Tag vorzuhalten, heiße es in dem vom Bundesinnenministerium erarbeiteten Text.

Je zwei Liter Trinkwasser pro Person und Tag sollten die Deutschen künftig vorrätig haben. So steht es im Notfallplan des Bundesinnenministeriums.
Je zwei Liter Trinkwasser pro Person und Tag sollten die Deutschen künftig vorrätig haben. So steht es im Notfallplan des Bundesinnenministeriums.

Laut “FAS” handelt es sich um die erste Strategie zur zivilen Verteidigung seit dem Ende des Kalten Krieges 1989. Sie war 2012 vom Haushaltsausschuss des Bundestages in Auftrag gegeben worden. In dem 69 Seiten langen Konzept heiße es, “dass ein Angriff auf das Territorium Deutschlands, der eine konventionelle Landesverteidigung erfordert, unwahrscheinlich” sei. Dennoch sei es nötig, “sich trotzdem auf eine solche, für die Zukunft nicht grundsätzlich auszuschließende existenzbedrohende Entwicklung angemessen vorzubereiten”.

Produktempfehlung: LifeStraw, vom Time Magazine zur „Besten Erfindung des Jahres“ gekürt, ist der modernste, kompakteste und leichteste Wasserfilter, den es gibt. Mit ihm kann man gefahrlos Wasser aus kontaminierten Wasserquellen trinken. Somit ist er ideal für den Gebrauch im Freien und in Notfallsituationen. LifeStraw ist einer der modernsten und haltbarsten persönlichen Wasserfilter, die heute erhältlich sind. Es filtert mindestens 1.000 Liter Wasser und entfernt mindestens 99,9999 % der Bakterien und 99,9 % der Parasiten aus dem Wasser, und er enthält keine Chemikalien, Batterien oder bewegliche Teile.

Interessant sind dabei – um diese plötzliche Entscheidung der Bundesregierung zu verstehen, wieso Sie gerade jetzt einen Notfallplan erstellt haben – folgende Artikel:
Sprengkraft von 80 Hiroshima-Bomben: USA stationieren neue Atombomben in Deutschland

Stratfor und die Prognose eines neuen Krieges

Bundeswehreinsatz in Syrien?

Droht ein neuer Weltkrieg in Europa? Österreichischer Politiker: Nato plant Angriff auf Russland!

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NATO-Austritt der Türkei? Ankara: Wir planen Militärkooperation mit Moskau

10 Fakten, die ihr aus den Mainstream-Medien nicht über den Syrien-Krieg erfahrt

Krieg gegen Russland? USA Stationieren Panzerbrigade 150 Kilometer Vor Sankt Petersburg

Krieg gegen Russland? US-Armee verschifft 415 Schiffscontainer mit mehr als 5.000 Tonnen Munition nach Deutschland!

250.000 Soldaten kampfbereit: Russland versetzt Streitkräfte in Alarmbereitschaft

Der „wahre“ Grund, warum fast JEDER in Syrien agiert

Schwere US – Waffen zur IS Unterstützung in Syrien abgeworfen

Ex-CIA-Chef will Iraner und Russen in Syrien töten

Russische Bomber treffen US-Stützpunkt in Syrien

 

Grünen-Politiker Beck Kauft Sich Frei Von Drogen-Ermittlungen

in Kriminalität
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Skandal-Politiker Volker Beck kauft sich frei – Ermittlungen eingestellt! Gegen eine Zahlung von 7.000 Euro hat die Berliner Staatsanwaltschaft die Drogen-Ermittlungen gegen den Grünen-Politiker Volker Beck eingestellt.

Genau der Politiker, der Sex mit Zwölfjährigen straffrei machen wollte. Zu lesen hier: http://www.welt.de/volkerbeck-sexmit12.html

Beck war vor einigen Wochen in Berlin mit 0,6 Gramm einer „betäubungsmittelverdächtigen Substanz“, wie es hieß, mit einer der gefährlichsten Drogen – Crystal Meth, erwischt worden. Danach war er von all seinen politischen Ämtern zurückgetreten. Auf seiner Internetseite bezeichnet er die Tat als „dumm“, beruft sich aber auch darauf, dass es Privatsache sei. Und er schreibt, er habe sich immer dafür eingesetzt Menschen nicht zu kriminalisieren, wenn sie Drogen konsumierten, habe selbiges aber nie verharmlost. Dass das ein Widerspruch ist scheint ihm nicht aufzufallen, vielleicht liegt das ja am „privaten Drogenkonsum“.

Nun will er zurück in die Politik, in welcher Form müsse die Grünen-Fraktion entscheiden. Fraktionschef Hofreiter freut sich jedenfalls dass der pädophile Junkie Politiker sein Mandat behalten will.

Wir halten also fest, wer die GEZ-Zwangsabgabe nicht bezahlt, wird wie Sieglinde Baumert (PI berichtete) in staatlich erzieherischer Absicht eingesperrt. Besitzt (konsumiert oder benötigt sie als Tauschware?) ein Politiker harte Drogen ist das „Privatsache“.

Beitrag im Original erschienen unter:

http://www.pi-news.net/2016/04/beck-kauft-sich-frei-ermittlungen-eingestellt/

Ex-CIA-Chef will Iraner und Russen in Syrien töten

in Welt
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Bild: Reuters; Artikel von deutsch.rt.com

 

Michael J. Morell, ehemaliger Vize-Chef der CIA und aktueller Unterstützer von Hillary Clinton, hat in einem Fernsehinterview dazu aufgerufen, Russen und Iraner in Syrien zu töten sowie das Präsidentenflugzeug von Assad zu zerstören. Donald Trump bezeichnete er in einem Gastkommentar als „unwissentlichen Agenten“ Putins.

Der Ex-Geheimdienstler schrieb in einem Kommentar für die US-amerikanische Zeitung „New York Times“, dass er bei den Wahlen Clinton unterstützen wird. Sie werde die Vereinigten Staaten erfolgreich führen. Die ehemalige US-Außenministerin habe von Anfang an ein aggressiveres Vorgehen in der Syrien-Krise befürwortet.

Trump dagegen „ist nicht nur für den Job unqualifiziert, sondern er stellt auch eine potentielle Gefahr für unsere nationale Sicherheit dar.“

Trump warf er vor, politische Standpunkte zu vertreten, die „mit russischen, nicht amerikanischen, Interessen“ übereinstimmen:

„Im nachrichtendienstlichen Geschäft würden wir sagen, dass Herr Putin Herrn Trump als unwissentlichen Agenten der Russischen Föderation angeworben hat.“

Morell arbeitete 33 Jahre bei der CIA, zuletzt als stellvertretender Direktor, bevor er im Jahr 2013 dem Strategieberatungsunternehmen „Beacon Global LLC“ als Seniorberater beitrat.

Der Ex-Geheimdienstler schrieb in einem Kommentar für die US-amerikanische Zeitung „New York Times“, dass er bei den Wahlen Clinton unterstützen wird. Sie werde die Vereinigten Staaten erfolgreich führen. Die ehemalige US-Außenministerin habe von Anfang an ein aggressiveres Vorgehen in der Syrien-Krise befürwortet.

Trump dagegen „ist nicht nur für den Job unqualifiziert, sondern er stellt auch eine potentielle Gefahr für unsere nationale Sicherheit dar.“

Trump warf er vor, politische Standpunkte zu vertreten, die „mit russischen, nicht amerikanischen, Interessen“ übereinstimmen:

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„Im nachrichtendienstlichen Geschäft würden wir sagen, dass Herr Putin Herrn Trump als unwissentlichen Agenten der Russischen Föderation angeworben hat.“

Morell arbeitete 33 Jahre bei der CIA, zuletzt als stellvertretender Direktor, bevor er im Jahr 2013 dem Strategieberatungsunternehmen „Beacon Global LLC“ als Seniorberater beitrat.


In einem Interview, das auf dem US-amerkanischen Fernsehkanal „PBS“ gezeigt wurde, forderte er einen härteren Umgang mit dem Iran und Russland hinsichtlich des Syrien-Konfliktes.

„Als wir im Irak waren, gaben die Iraner den schiitischen Milizen, die amerikanische Soldaten töteten, Waffen. Sie ließen uns die Zeche zahlen. Wir müssen den Iranern in Syrien die Zeche zahlen lassen. Wir müssen den Russen die Zeche zahlen lassen.“

Auf die Nachfrage des Journalisten, ob dies bedeute, Russen und Iraner zu töten, antwortete er „ja“ und fügte hinzu: „heimlich“.

„Du teilst das nicht der Welt mit. Du stehst nicht im Pentagon und sagst: ‚Wir haben das gemacht‘, aber du stellst sicher, dass die in Moskau und Teheran das wissen.“

Der Weltöffentlichkeit teilte Morell auch mit, dass er den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad „verängstigen“ möchte.

„Ich möchte seine Präsidialgarde verfolgen. Ich möchte seine Büros mitten in der Nacht bomben. Ich möchte sein Präsidentenflugzeug zerstören […]. Ich möchte, dass er denkt, dass wir hinter ihm her sind.“

Er stellte klar, dass er ein Attentat auf Assad aber nicht befürworte. All diese Gewaltphantasien würden nur bezwecken, die syrische Regierung und Russland zu einer „diplomatischen Lösung“ des Konfliktes zu bewegen. Nach einer starken Dosis amerikanischer Bomben- und Raketendiplomatie, versteht sich.

Der Nachrichtenagentur Sputnik zufolge weigerte sich das US-Außenministerium, diese Aussagen zu kommentieren. Es verwies auf eigene „Briefings und die Politik hinsichtlich Syrien“.

Der Wahre Preis Unserer Kleidung

in Menschenrechte
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“The True Cost” ist eine Geschichte über Mode und ihren wahren Preis. Über eine Milliardenindustrie, die jeden Style als immer neue Offenbarung inszeniert, an der wir teilhaben dürfen – vorausgesetzt, wir kaufen. Doch diese Geschichte beginnt nicht auf den Laufstegen, sondern hier: in den Textilfabriken Bangladeschs, Indiens und Chinas.

»Die Modeindustrie muss einfach mal zur Besinnung kommen. Sie muss innehalten und schauen, wie sie ursprünglich mal angelegt war. Sie muss sich selbst hinterfragen.«

Stella McCartney, Designerin
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Fast Fashion – eine Milliardenindustrie

Brandneue Trends rund um die Uhr, direkt von der Straße in die Fabriken und in die Stores. Das Konzept nennt sich “Fast Fashion”, eine Strategie für maximale Gewinne und ein Euphemismus für radikale Menschenverachtung.

»Das wirklich Beeindruckende an unserer Kleidung ist doch, dass sie einer der wenigen Dinge ist, die uns alle miteinander verbindet. Ich meine, wir müssen alle morgens aufstehen, uns anziehen und etwas essen. Das sind die beiden Dinge, die uns mit so vielen Menschen und so vielen Orten auf der ganzen Welt verbinden.«

Andrew Morgan, Regisseur von “The True Cost”

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Kinder, die aufgrund von Chemikalien in der Textilindustrieproduktion geistige Behinderungen davon getragen haben.

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Ein Schicksal von Millionen

Shima ist eine von etwa vier Millionen Textilarbeiterinnen in Bangladesch. Der Film begleitet die Mutter mit ihrer kleinen Tochter, die nur einmal im Jahr kurze Zeit bei ihr sein kann, weil Shima arbeiten muss, sechs Tage in der Woche, für knapp zwei Dollar täglich. Das reicht für gerade einmal zwei Liter Milch. Doch wie so vielen Menschen in Asien bleibt Shima keine Wahl.

»Viele Textilarbeiter sterben bei den Unfällen, die immer wieder passieren, wie bei dem Einsturz von Rana Plaza, wo sehr sehr viele Menschen ums Leben gekommen sind. Das ist für uns immer noch sehr schmerzhaft.«

Shima Akhter, Näherin aus Dhaka

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Opfer von Preisdruck und Ignoranz

Der Einsturz von Rana Plaza im April 2013 ist das größte Unglück in der Geschichte der Textilindustrie. 1.134 Menschen, vor allem Frauen, sterben unter den Trümmern des Fabrikgebäudes. Fast 2.000 werden so schwer verletzt, dass ihnen Arme und Beine amputiert werden müssen. Die Katastrophe hat sich angekündigt, selbst manche Fabrikbesitzer haben davor gewarnt.

»Diese tausend armen Seelen haben ihr Leben verloren, weil sich keiner um sie gekümmert hat. es geht doch allen nur um den niedrigsten Preis für beste Qualität. So sollte das nicht sein. Jeder trägt Verantwortung für diese Menschen. So ist das. Und so etwas wird wahrscheinlich wieder passieren. Sorry, aber es ist eben nicht einfach nur der Preisdruck, das ist die pure Ignoranz gegenüber dem Leben anderer Menschen. Das kann nicht sein, das ist nicht richtig. Wir leben im 21. Jahrhundert, das ist eine globale Welt, und wir ignorieren einfach das Leben anderer Menschen? Wie kann das sein?«

Arif Jebtik, Textilproduzent
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Armut, Krankheit und Tod

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“The True Cost” ist nicht nur ein Film über die Profitgier. Er zeigt die weltweiten Umweltschäden einer überhitzten Wirtschaft. Und es ist nicht nur die Natur, die stinkt. Es ist das System. Viele Flüsse in Asien sind von den Gerbstoffen der Lederproduktion so kontaminiert, das sich die Menschen verätzen, wenn sie damit in Berührung kommen. In Indien, dem größten Baumwollproduzenten, sind die Böden inzwischen so ausgelaugt und vergiftet, das trotz immer mehr Chemikalien kaum noch etwas wächst. Und in manchen Dörfern gebären die Frauen fast nur noch Kinder mit schweren körperlichen und geistigen Behinderungen.

»Viele arme Bauern und Arbeiter haben sich so hoch verschuldet, dass sie die Behandlung für ihre Kinder nicht bezahlen können. Sie müssen letztlich den Tod ihrer Kinder akzeptieren. Diese Mutter wartet auf den Tod ihres Jungen.«

Dr. Pritpal Singh, Arzt
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Die Folgen treffen alle

Was verdanken wir der Modeindustrie, der “Fast Fashion”? Unsere Städte sind inzwischen gesichtslose Shoppingmeilen. Und unser hysterisches Gebaren, das macht der Film deutlich, ist vielleicht nicht Ursache für das Desaster, aber sicher ein Symptom. Wir sind alle Leidtragende, selbst wenn sich dieses Leid als Leidenschaft tarnt.

»Unsere Rolle ist es, zu konsumieren und den ganzen Kram zu kaufen, so als würden wir am Ende einer sehr langen Warenausgabe sitzen, wo wir das ganze Zeug in Empfang nehmen und einfach in unsere Leben schleppen, so als ob wir nicht verantwortlich wären für die Art, wie diese Produkte hergestellt wurden. Die Markenkonzerne haben das in uns verankert. Und das ist kein Zufall. Denn wenn ich es schaffe, dass du dich nur mit dir selbst beschäftigst, mit der Art, wie du aussiehst und was du hast und was du noch alles brauchen könntest, dann kann ich dir eine ganze Menge verkaufen.«

Andrew Morgan
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Empathie und Verantwortung

Typisch amerikanisch fordert uns “The True Cost” natürlich wieder einmal auf, unser Konsumverhalten zu hinterfragen. Nun ja. Doch die gründliche Recherche der Filmemacher zeigt, wer eigentlich die Verantwortung trägt. Es sind die Markenkonzerne und ihre Chefmanager, die Aktionäre und nicht zuletzt die Banken. Auch wenn dieser Film nicht ohne das Pathos des “Change!” auskommt, so ist er dennoch sehenswert. Nicht zuletzt, weil er es schafft, uns für die Schicksale anderer Menschen zu interessieren, von denen wir nur gefühlt längst wissen.

Shima, die Näherin, muss ihre Tochter nach einer Woche wieder zurück zu ihren Eltern bringen. Dass sie ihr Kind nur einmal im Jahr sehen kann, ist der Preis, den Shima für die vage Hoffnung zahlt, ihrer Tochter möge es einmal besser gehen.

»Es ist für uns wirklich harte Arbeit, diese Kleidung herzustellen, und ich glaube, die Menschen haben gar keine Ahnung davon, was sie da eigentlich anziehen. Sie kaufen die Sachen und machen sich keine Gedanken. Aber ich finde, an dieser Kleidung klebt unser Blut.«

Shima Akhter, Näherin aus Dhaka

Dossier:http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/sendung-vom-28062015-108.html (Verfügbar bis 18.06.2016)

“The True Cost”
Dokumentarfilm, USA 2015
Regie: Andrew Morgan

Bisher nur auf DVD mit deutschen Untertiteln erhältlich.

Official Trailer: https://youtu.be/OaGp5_Sfbss

Trotz Dürre Bedient Sich Nestlé an Arizonas Wasser

in Umwelt/Wirtschaft
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Von actions.sumofus.org

 

Gierig, gieriger, Nestlé: Der nimmersatte Lebensmittelkonzern will nahe Phoenix in der Wüste von Arizona eine Fabrik zur Wasserabfüllung bauen — und damit den Menschen in einer der trockensten Regionen der USA auch noch ihr letztes Trinkwasser abgraben.

 

Die Bürger des dürregeplagten Bundesstaates werden dazu angehalten, sparsam mit dem Wasser umzugehen und es zu teilen — andernfalls wäre die langfristige Versorgung gefährdet. Gleichzeitig soll nun aber Nestlé erlaubt werden, mehr als 130 Millionen Liter Wasser abzupumpen — und zum 2000-fachen Preis an die Bürgerinnen und Bürger zurückzuverkaufen, die es sich vom Mund abgespart haben.

Seit 17 Jahren leidet Phoenix unter anhaltender Dürre und ist trotzdem eine der am stärksten wachsenden Städte der USA. Wenig Wasser, immer mehr Menschen — in dieser Rechnung ist kein Platz für Nestlé.

 

Statt auf Kosten ihrer Bürgerinnen die Profite eines Großkonzerns zu finanzieren, sollte die Politik sich um eine bessere Infrastruktur sorgen, um das Wasser zu denjenigen zu transportieren, die es dringend benötigen

Nicht zum ersten Mal versucht der skrupellose Nestlé-Konzern, auf diese Weise aus der wirtschaftlichen Schieflage einer Region Profit zu schlagen. Mit der gleichen Methode und leeren ökonomischen Versprechungen haben Sie es auch in Hood River in Oregon versucht.

 

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Doch 250.000 SumOfUs-Mitglieder konnten gemeinsam Nestlé stoppen. Wir haben die Proteste vor Ort unterstützt und ein historisches Bürgerbegehren ins Leben gerufen, das Nestlé aufgehalten hat — und Hood River zum ersten Ort in den USA gemacht hat, in dem das kommerzielle Abfüllen von Trinkwasser künftig verboten ist.

 

Weltweit setzen wir uns gegen die Privatisierung unseres kostbaren Trinkwassers ein. Auch in Neuseeland haben wir gerade einen großen Erfolg gefeiert und die Regierung dazu gebracht, 40 Millionen Liter Trinkwasser vor Konzernen zu schützen. Sorgen wir jetzt dafür, dass auch Nestlé in Arizona den Kürzeren zieht.

Fordern Sie die Verwaltung von Phoenix auf: Erlauben Sie Nestlé nicht, Arizona endgültig auszutrocknen!

Hier Petition unterschreiben: Petition gegen Nestlé

 

Mehr Infos:

Helft Kindersklaven, indem ihr diese Nestlé-Marken boykottiert

Nestlé Discovers Water in the Arizona Desert, and Bottles It

Nestle Pays Only $524 to Extract 27,000,000 Gallons of California Drinking Water

IS-Terrorismus: Gauck meint, die Deutschen sind Schuld

in Politik
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Kurz nach dem Terroranschlag in Würzburg fühlte sich wieder einmal der Bundespräsident Joachim Gauck, auf den Plan gerufen, ein Statement dazu abzugeben. ‘Der Bundespräsident der Herzen’ gab der BILD am Mittwoch ein Interview. Wir nehmen die skurrilen Aussagen einmal genauer unter die Lupe.

Gauck sagte: „Wir müssen besser verstehen, woher die Krisen im Nahen und Mittleren Osten kommen, aber vor allem, warum einige junge Menschen in unseren europäischen Gesellschaften so empfänglich sind für radikale islamistische Ideen und sich für menschenverachtende Untaten instrumentalisieren lassen“. Und gleich im Anschluss wird er nicht müde, wieder einmal zu betonen, wir müssten Lösungen bei der sozialen Integration suchen. Aber Bürokratiewahnsinn und Integrationspolitik wurden nicht getadelt, wie üblich. Und dass die USA laut eigenen US-Berichten, mit ihrem Krieg gegen den Terror 900% mehr Terror erzeugte, wird natürlich auch nicht erwähnt. Dass die US-Regierung seit dem 11. September 2011, ca. 1.5 Millionen Menschen im Nahen Osten umgebracht hat, zehntausende davon Kinder und Frauen, Afghanistan, Irak und Co. somit in den Chaos gestürzt hat, Waisenkinder zurückgelassen, Eltern ohne Kinder zurückgelassen, friedvolle Familien ohne Grund ausgelöscht hat, davon wird nichts erwähnt.

US Soldat bedroht einen irakischen Häftling mit einem Hund
US Soldat bedroht einen irakischen Häftling mit einem Hund

Und das durch so einen Staatsterrorismus noch mehr Terrorismus entsteht, ist für Gauk und die deutsche Bundesregierung auch nicht logisch. Logisch ist es auch nicht, dass Sigmar Gabriel im Jahre 2015 versprach, dass die deutschen Rüstungsexporte halbiert werden sollten. Stattdessen verdoppelten sich die deutschen Rüstungsexporte. Purer Zufall. Mit Menschenrechten lässt sich kein Geld verdienen, mit Toten sehr viel. Die USA gaben in den letzten 1.5 Jahren im Schnitt 11.5 Millionen Dollar TÄGLICH für den Krieg gegen den Terror aus. Und seit 15 Jahren passiert nur eines: Noch mehr Terrorgruppen entstehen. Komisch, dass keiner dies bemerken will. Die Rüstungsindustrie in den USA, UK, Frankreich und Deutschland verdienen sich dumm und dämlich, zudem profitieren auch US Bauunternehmen vom Wiederaufbau der bombardierten Länder. Mit Toten lässt es sich Milliarden verdienen.

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Zurück zu Gauk: Unser Bundespräsident meint, die Mehrheit der terroristischen Mörder komme „aus dem gesellschaftlichen Abseits, deshalb muss es auch um eine Verbesserung von Zukunftsperspektiven gehen“

„Unsere Werte wie Freiheit, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und unseren liberalen Lebensstil werden wir natürlich nicht ändern“, meinte der Gauckler weiterhin. Freiheit? Meint Gauck die Freiheit, nur das schreiben zu dürfen, was den Herrschenden in den Kram passt? Bundesjustizminister Heiko Maas hat ja erst kürzlich wieder noch mehr Zensur bei Facebook gefordert. Jeden Monat landen Tonträger und/oder Bücher auf dem Index, aber eine Zensur findet in der BRD ja nicht statt. Von Rechtsstaatlichkeit können wir auch nur noch in Geschichtsbüchern lesen. Was wir aktuell erleben, ist eine Degradierung der Deutschen zu Menschen zweiter Klasse, eine Mehrklassenjustiz (Politiker/Superreiche, Fremde, Deutsche) und Rechtsbrüche am laufenden Band.

Und da kommt auch schon die Antwort. Gauck ist ja glühender Anhänger eines gleichgeschalteten Europas, wie wir alle wissen. Grundsätzlich ist ja Zusammenhalt nicht schlecht, nur fordert er deshalb auch einen Ausbau der umfassenden Überwachung und Bespitzelung der Bürger in der EU. „Dem Terror können wir nur die Stirn bieten, wenn wir unseren Zusammenhalt stärken und eng und stärker zusammenarbeiten, zum Beispiel unsere Sicherheitsbehörden“, sagte Gauk.

Die SPD hat dabei natürlich auch gleich ein Wörtchen mitzureden. Frank-Walter Steinmeier stieß ins selbe Horn und meinte: „Wir brauchen dringend eine noch engere Zusammenarbeit der Polizei und der Sicherheitsdienste in Europa und einen besseren Informationsaustausch.“ Genau, immer mehr Überwachung ist das, was wir brauchen. Überwachung und Zensur ist das, was wir dringend benötigen, um uns zu schützen. Man sieht es ja in London, wo es super funktioniert. Kaum ein Quadratmeter in der Stadt ist nicht von einer Kamera erfasst und trotzdem gibt es jede Menge Kriminalität. Wer den Unsinn der BRD-Politbonzen noch glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Studie beweist: Wahlfälschung in Deutschland keine Ausnahme, sondern die Regel!

in Politik
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Von Monopoli

 

Schlagzeilen über Wahlbetrug kennen die Deutschen bislang nur aus Ländern wie Usbekistan. Nie sind Wähler, Parteien oder selbst der Bundeswahlleiter auf die Idee gekommen, Wahlergebnisse einmal konkret nachzuprüfen. Diese Arbeit haben sich aber die renommierten Politikwissenschaftler, Christian Breunig und Achim Goerres der Universitäten Köln und Toronto gemacht und die Ergebnisse der Bundestagswahlen zwischen 1990 und 2005 nachgerechnet. Das Ergebnis ist erschreckend und lässt darauf schließen, dass Bundestagswahlen schon seit vielen Jahren systematisch manipuliert werden. Besonders auffällig war das bei der letzten Wahl 2013, als Angela Merkels CDU mit knapp knapp 42% der Stimmen, eine sensationelles Wahlergebnis einfuhr. Fragte man damals im Freundes- oder Bekanntenkreis nach, so erhielt man stets nur ein Achselzucken und immer die gleiche Antwort: “Ich habe die CDU nicht gewählt!”. Ja, wer dann? Diese Antwort findet sich in der in der wissenschaftlichen Ausarbeitung. von Christian Breunig und Achim Goerres:

Searching for electoral irregularities in an established democracy: Applying Benford’s Law tests to Bundestag elections in Unified Germany http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S026..

Goerres und Breunig haben sich die Zahlen von Union und SPD sowie der PDS/Linken angesehen und mit den Einzelresultaten aus allen 80.000 Wahlbezirken ihren Computer gefüttert. Den Wissenschaftlern zufolge handelt es sich um die erste Arbeit[1], die Ergebnisse deutscher Bundestagswahlen unter statistischen Gesichtspunkten auf mögliche Manipulationen überprüft und sich dafür das Benfordsche Gesetz der Statistik zunutze macht.

Zur Methodik:

Es werden die Ergebnisse der großen Parteien in den einzelnen Wahllokalen innerhalb eines Wahlkreises bei den fünf Bundestagswahlen 1990-2005 untersucht. Bekanntlich macht Benfords Gesetz Aussagen über die Häufigkeit von Ziffern in empirischen Datensätzen. Zum Beispiel: als erste Ziffer hat man 30% die ’1′ und nur zu 4,5% die ’9′, als zweite Ziffer hat man 12% die ’1′ und nur zu 8,5% die ’9′. Die Autoren Breunig-Goerres untersuchen in ihrer Studie[1]. nicht die ersten, sondern die zweiten Ziffern der Ergebnisse der einzelnen Wahllokale. Bilanzfälscher wie ENRON oder Worldcom sind einst darüber gestolpert. Bei rund 1500 Tests auf Wahlkreisebene stießen sie vereinzelt auf signifikante Abweichungen. Bei 190 Tests auf Landesebene fanden sie 51 Abweichungen, das sind über 13%. Das Landesergebnis bei Bundestagswahlen gibt somit nicht den Wählerwillen wieder. Und es kann nicht sein, dass sich die Wahlhelfer einfach und zufällig verzählt haben, denn auch dies wären natürliche Prozesse. Die Verteilung der Ziffern müsste in dem Fall dem Benfordschen Gesetz entsprechen. Das tun sie aber nicht.

Vor allem zwei bedenkliche Muster sind den Wissenschaftlern aufgefallen. Bei der Wahl 2002 häuften sich im Osten die Verletzungen des Bendfordschen Gesetzes für die PDS (heute Linke). Angesichts der enormen Abweichung von mehr als 1475 Punkten ist davon auszugehen, das insbesondere die Wahlergebnisse 2002 systematisch manipuliert worden sind. Da wollten wohl die Wahlhelfer tüchtig nachhelfen? Unsere Schätzungen belaufen sich dabei auf 8 bis 12% anhand der exorbitant hohen Punktzahl der Abweichungen, die überwiegend in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen auftreten, also quasi im gesamten Osten Deutschlands.

Ostdeutschland wurde und wird manipuliert. Es hatte spätestens 2005 eine absolute linke Mehrheit! Auch bei der Wahl 2013 verlor die Linke wie 2002 (4,7%), diesmal jedoch mit 7,3%, fast doppelt soviel wie 2002 und wundersamerweise wanderte jedes einzelne Prozent zur CDU. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Siehe:

Wahlergebnisse 1998-2013, Gewinne und Verluste
http://oi61.tinypic.com/14d1qi9.jpg

Zudem traten Wahlfälschungen mit mehr als 300 Punkten gehäuft in drei Ländern auf und jeweils war die dominierende Partei davon betroffen: in Bayern die CSU, in Baden-Württemberg die CDU und in Nordrhein-Westfalen die SPD. Alle drei haben diese Wahlen dort gewonnen. Auch der Fall Dachau wird durch diese Untersuchung bestätigt, was die Richtigkeit der Ergebnisse unterstreicht.

Die statistischen Mittel sind leider nicht geeignet um exakt festzustellen, in welcher Höhe manipuliert wurde. Dass sich die Wahlhelfer einfach und zufällig verzählt haben, wird in dieser Methode als natürlicher Prozess berücksichtigt und ist daher als Begründung auszuschließen. Die Vernichtung der Wahlzettel erlauben leider keine nachträgliche Analyse. Es ist wie ein Mord, bei dem die Leiche fehlt.Die Wissenschaftler hielten sich mit ihrer Veröffentlichung wohl bewusst ein wenig zurück. Die Publikation der Studie[1]. erfolgte jedenfalls ausschließlich in Englisch. Möglicherweise befürchten man persönliche Nachteile – verständlicherweise.

Könnte es also sein, dass Wahlvorstände Wahlfälschung bei der Auszählung von Wahlen begünstigen oder gar fördern? Doch nicht einmal stichprobenartig wird die Arbeit der Wahlhelfer kontrolliert, keine wissenschaftliche Studie[1] gibt es in Deutschland, die sich damit beschäftigt, wie Wahlhelfer rekrutiert werden und wie sie ihre Aufgabe wahrnehmen.

So bleiben die Forschungsergebnisse völlig unbefriedigend. Denn mit Hilfe des Benfordschen Gesetzes lässt sich nichts über die Größenordnung sagen. Goerres und Breunig können auf Basis ihrer statistischen Berechnungen zwar eindeutig belegen, dass eine oder mehrere Parteien von der Wahlabweichung betroffen sind, aber ihre Berechnungen lassen weder eine Aussage darüber zu, in welchem Umfang das Wahlergebnis falsch ist, noch in welche Richtung manipuliert wurde. Allerdings ist das auch gar nicht nötig, denn die Menschen können sich das an einer Hand abzählen, wem da geholfen wurde.

Mitgliederzahlen im Verhältnis zum Wahlergebnis:
http://s1.directupload.net/images/140815/c4effhg2.jpg

„Unsere Analyse funktioniert wie ein Fieberthermometer“, sagt Achim Goerres, „wir haben gezeigt, dass ein ernstes Demokratieproblem existiert, können es aber nicht erklären.“ Dafür wären weitere Untersuchungen notwendig, nur haben die regierenden Parteien daran keinerlei Interesse. Warum wohl?

Das heftige Fieber ist offensichtlich nötig, damit genügend Wähler aus ihrem Wolkenkuckucksheim fallen, um das mal nachzuprüfen.

Ein Demokratieproblem sehen wir auch in der Verteilung der Sitze. Denn dabei wird der Süden aufgrund der größeren Bevölkerung eindeutig bevorzugt. Genauer gesagt, dominiert er mehr als die Hälfte aller Sitze, und zwar im Bundesrat und Bundestag. Damit kontrolliert der Süden den Rest des Landes. Wären wir alle gleich, könnte man sagen, größere Bevölkerung – mehr Stimmen, das ist gerecht. Aber wir ticken unterschiedlich und wir sind auch unterschiedlich betucht. Jeder im Norden geborene, der einmal im Süden gearbeitet hat, jeder, der zwischen Ost und West umgezogen ist, kann das bestätigen.

Im Norden und Osten Deutschlands kann der Wähler wählen was er will, er wird immer verlieren. In der Schweiz ist das anders geregelt, dort hat jedes Bundesland, egal wie groß oder klein es ist, die gleiche Anzahl Sitze.

Deutschlands “Kolonien”; der Norden und der Osten
http://oi57.tinypic.com/25ibyb7.jpg

Wahlfälschungen in Deutschland:

Der Westen – Duisburg: Staatsanwaltschaft geht von Wahlfälschung aus, 12.04.2013http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/staatsanwalt..

Hildesheimer Allgemeine – Hildesheim: Wahlbetrug im Internet leicht gemacht, 18.1.2013http://www.hildesheimer-allgemeine.de/news/article/wa..

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Legal Tribune – Schokolade und Zigaretten für jede Stimme, 17.1.2013http://www.lto.de/recht/nachrichten/n/lg-lueneburg-ur..

Märkische Oderzeitung – Schöneiche: Erste Klagen zurückgewiesen, 4.10.2012 http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1040295/

Südthüringen.de – Briefwahl mit den meisten ungültigen Stimmen, 24.4.2012http://www.insuedthueringen.de/lokal/suhl_zellamehlis..,1974384

Berliner Zeitung – Berlin: Wahlbriefe im Müll, 23.09.2011
http://www.bz-berlin.de/landespolitik/wahlbriefe-im-m..

taz – Cuxhaven: Aufregung über vergessene Stimmzettel, 13.9.2011 https://www.taz.de/Kommunalwahl-in-Cuxhaven/!78073/

Rhein Zeitung – Wahlbetrug: Zwei Jahre zur Bewährung für Emser Kommunalpolitiker, 21.6.2011http://www.rhein-zeitung.de/region.html

Cicero – Wahlhelfer unter Verdacht – wird bei Bundestagswahlen manipuliert?, 28.4.2011 (Studie)http://www.cicero.de/97.php?item=6204

Süddeutsche – 223 Briefwahl-Stimmen übersehen, 31.03.2011

FAZ – Briefwahlunterlagen im Müll gelandet, 29.03.2011

Wochenblatt Traunstein – Wahlmanipulation zu Gunsten der REPs, 23.3.2011http://www.wochenblatt.de/nachrichten/traunstein/regi..,40122

Bundesgerichtshof – Urteil zur Urkundenfälschung auf der Wahlbenachrichtigungskarte, 17.3.2011http://dejure.org/dienste/internet2?juris.bundesgeric..

Spiegel Online – Ex-SPD-Sprecher wird Haftrichter vorgeführt, 16.3.2011http://www.spiegel.de/politik/deutschland/hamburg-ex-..

Hamburger Morgenpost – So einfach ist Wahlbetrug, 11.02.2011 http://www.mopo.de/wahl-2011/buergerschaftswahl-2011-..,7137908,7185274.html

General Anzeiger Bonn – Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Geschäftsführer der IHK Koblenz, 22.01.2011 (IHK-Wahlen sind reine Briefwahlen.) http://www.general-anzeiger-bonn.de/lokales/wirtschaf..

Welt – Neue Ermittlungen gegen Ciftlik, 15.01.2011
http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article1216..

NWZ Online – Vorwurf der Edewechter FDP auf Briefwahlmanipulation bei letzter Wahl besteht weiter, 20.12.2010

bild.de – Saftige Geldstrafe für Wahlfälschung, 15.12.2010
http://www.bild.de/regional/hannover/saftige-geldstra..

taz – Urteil zu Wahlbetrug im Altenheim vertagt, 8.12.2010
http://www.taz.de/1/nord/bremen/artikel/?dig=2010/12/..

Rhein-Zeitung – Anklage gegen mutmaßliche Wahlbetrüger aus Bad Ems, 30.11.2010 http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/bad-ems_ar..,-Anklage-gegen-mutmassliche-Wahlbetrueger-aus-Bad-Ems-_arid,168219.html#.U-3O1fl_svk

SWR – Ehepaar wegen Wahlfälschung angeklagt, 25.11.2010
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/-/id=1682/ni..

Chiemgau Online – Gefälschte Wahlzettel: Prozess geplatzt – Angeklagter 60-Jähriger krank, 11.11.2010http://www.heimatzeitung.de/cho/archiv/781552_Gefaels..

Wahlfälschung – SPD-Politiker muss 3000 Euro zahlen
http://www.welt.de/politik/deutschland/article1161988..

Die Welt – Verurteilung des SPD- Kreischef von Potsdam-Mittelmark Sören Kosanke zu den Kommunalwahlen 2008, wegen fehlendem Wohnsitz im Wahlbezirk, Brandenburg, Strafe 3000 Euro – auch Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) ist unter Verdacht weil er Hinweise auf Ungereimtheiten unterdrückt hat. Der Ex-Jusos-Landeschef Sören Kosanke wohnt eigentlich in Eberswalde und meldete erst 3 Tage vor der Wahl seinen Wohnsitz um. 06.01.2012

Unter http://bit.ly/1pQMVpb findest du die Fortsetzung dieser Linksammlung auf der du noch weitere hunderte Verlinkungen zu entsprechenden Berichten über Wahlfälschung findest.

Warum Hanf? – Über die ökologischen und ökonomischen Möglichkeiten des Rohstoffs Hanf

in Umwelt/Wirtschaft
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Vom deutschen Hanfverband

 

Dieser Text bietet Ihnen einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten der Pflanze Hanf. Den größten Teil nimmt dabei der Rohstoff Hanf in seinen verschiedenen Erscheinungsformen ein. Nur kurz werden die Anwendungen Cannabis in der Medizin und von Cannabis als Droge angesprochen.

1. Geschichtliches über Hanf

Hanf (Cannabis Sativa L.) ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. In China wurde er schon vor mindestens 10.000 Jahren genutzt. “Ma”, wie die Chinesen den Hanf nannten, lieferte ihnen nicht nur wohlschmeckende und nahrhafte Samen, auch die Stängel mit ihren nahezu unverwüstlichen Fasern wusste man schon früh zu schätzen. Bereits 2737 v. Chr. beschrieb der chinesische Kaiser Shen Nung in einer medizinischen Abhandlung wie Hanf als Heilmittel gegen “Malaria, Rheuma und viele andere Unpässlichkeiten” eingesetzt werden kann.
Die so vielseitig einsetzbare, schnell wachsende Pflanze mit ihren charakteristisch handförmigen Blättern konnte nur göttlichen Ursprungs sein. So verwundert es denn auch nicht, dass Hanf bei hinduistischen Zeremonien als Schutz gegen das Böse Verwendung fand. Von Buddha (ca. 800 v. Chr.) heißt es, er habe sich auf seinem Weg zur Erleuchtung nur von Hanfsamen ernährt.

Über Indien und die antiken Hochkulturen im heutigen Irak trat der Hanf seinen Siegeszug um die Welt an. In Europa sind die ältesten Funde ca. 5.500 Jahre alt und stammen aus dem Raum Tübingen (Deutschland). Die alten Griechen und ihre ägyptischen Nachbarn kleideten sich oft mit Hanf, aber auch die angenehme Wirkung von Cannabis-Gebäck, welches “Ausgelassenheit und Vergnügen hervorruft” (Galen 200 n. Ch.) war bei ihnen bekannt und beliebt.

Über die Jahrhunderte hinweg geriet die vielseitige Pflanze nie in Vergessenheit. So fand man die, im Jahre 565 n. Chr. bestattete, Merowinger- Königin Adelheid in ein Hanfkleid gewandet, das sie in die Ewigkeit begleiten sollte. Kaiser Karl der Große erließ um 800 n. Chr. mit seiner “Capitulare” das erste Hanf-Gesetz. Es verpflichtete seine Untertanen zum Anbau dieser, für seine Kriegspläne wichtigen, Rohstoffquelle.

Über Spanien fand im 13. Jahrhundert eine weitere Anwendung der Hanffaser ihren Weg nach Europa – Die Papierherstellung. So entstand in Nürnberg bereits 1290 eine erste Papiermühle auf deutschem Boden. Gutenberg druckte 1455 seine berühmte Bibel auf Hanfpapier und auch die amerikanische Unabhängigkeitserklärung können wir nur deshalb Heute noch im Original bewundern, weil sie auf fast unverwüstlichem Hanfpapier verfasst wurde.


2. Hanf aus Biologensicht

Noch unsere Großeltern hatten durch ihren beinahe täglichen Umgang mit Hanf eine sehr genaue Vorstellung von dieser Pflanze. 60 Jahre Verbot haben dazu geführt, dass Heute kaum Jemand lebende Hanfpflanzen zu Gesicht bekommt.

Für den Biologen ist Hanf eine Pflanze aus der Familie der Cannabiceae (Hanfgewächse). Er ist der nächste Verwandte des Hopfens (lat. Humulus lupulus) und gehört zur Ordnung Urticales (Bäume, Sträucher, verholzte und krautige Kletterpflanzen).
Die Pflanze produziert sogenannte Cannabinoide. Von den heute bekannten 65 Vertretern dieser Stoffgruppe sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) in Hanfpflanzen am stärksten konzentriert. Sie werden denn auch für die psychoaktiven Wirkungen verantwortlich gemacht.

Hanf ist eine sehr schnell wachsende und hinsichtlich der Bodenzusammensetzung anspruchslose Pflanze. Er gedeiht in nahezu allen Regionen, die besten Erträge liefert er aber in Gebieten mit reichlich Wasser und gemäßigtem Klima. Oft kann bereits nach 100 Tagen der dann bis zu 4m Hohe Hanf geerntet werden. Hanf hat eine große natürliche Widerstandsfähigkeit gegen fast jeden Krankheitsbefall. Auch gegen Schädlingsbefall ist er dank seiner “Abwehrstoffe” THC und CBD bestens gerüstet.

Hanf ist von Natur aus zweihäusig (diötzisch), d.h. er wächst als männliche oder weibliche Pflanze heran. Es gibt aber schon lange einhäusige (moözische) Zuchtsorten, z.B. die ungarische Kompolti. Die weiblichen Pflanzen sind meist größer und weisen einen höheren Gehalt an THC und CBD auf. Cirka drei Monate nach der Aussaat erreicht zunächst die männliche Pflanze die Zeit der Blüte. Dabei wird der Pollen abgeworfen und so dem Wind die Bestäubung überlassen. Wird eine weibliche Pflanze bestäubt beginnt der Samen zu wachsen. Nach zehn bis vierzehn Tagen ist er ausgereift und fällt ab.

Cannabis sativa L. ist eine einjährige Pflanze, d.h. sie stirbt nach vollendeter Samenbildung vollständig ab. Unter besonderen Bedingungen ist es aber möglich Hanfpflanzen mehrjährig zu halten. Bekannt sind z.B. die nepalesischen “Hanf-Bäume”, die bis zu sieben Jahre gedeihen, da sie an der Ausbildung von Samen gehindert werden.


3. Warum Hanf verboten wurde

Die Geschichte des Hanfverbotes beginnt mit der “Ersten Internationalen Opiumkonferenz” in Den Haag 1911/12. Ein hier eingebrachter Vorschlag der italienischen Regierung “Cannabis zusammen mit Opium, Morphin und Kokain den gleichen strengen Regelungen und Strafen zu unterwerfen” wurde von den Teilnehmern der Konferenz abgelehnt. Dennoch stellt dies den ersten Versuch dar Hanf international zu verbieten. Die deutsche Regierung sah damals jedoch keinen Handlungsbedarf und so blieb Cannabis bis 1924 frei in Apotheken erhältlich. Nur diese hatten seit 25. März 1872 das Recht “Indischen Hanf” zu verkaufen.

Am 17.Dezember 1924 beschlossen die Teilnehmer der “Genfer Opiumkonferenz” auf Antrag des Ägyptischen Delegationsleiters “Indischen Hanf” unter gleich strenge Kontrolle wie Opium, Morphin, Heroin und Kokain zu stellen. Dies geschah, obwohl u. a. der amerikanische und der chinesische Delegierte zugaben “beinahe nichts über die Sache” zu wissen. Dennoch wurden keine Experten angehört. Wieder erklärte das Auswärtige Amt: “Dieser Vorschlag ist für Deutschland ohne technisches und kommerzielles Interesse.”

Die Beschlüsse der Genfer Opiumkonferenz brauchten dann noch vier Jahre um in Deutschland als Gesetz Wirkung zu entfalten. Dies lag insbesondere an starkem Druck durch die pharmazeutische Industrie. Am 10. Dezember 1929 schließlich beschloss der deutsche Reichstag ein neues Opiumgesetz, das erstmals auch Cannabisbesitz unter Strafe stellte. Seit diesem Tag ist berauschender Hanf in Deutschland verboten. Die Abgabe in Apotheken war jedoch, bei Vorlage eines ärztlichen Rezeptes, weiterhin möglich. Diese Verwendung von Hanf als Medizin verschwand aber in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg.

Erst die Studentenrevolte der Zeit um 1968 brachte Hanf wieder auf die deutsche Tagesordnung. Als Reaktion auf den Cannabiskonsum der meist jungen Revoluzzer überarbeitete der deutsche Bundestag das bestehende Opiumgesetz und verabschiedete im Dezember 1971 eine geänderte Fassung, die Cannabis und einige andere Drogen vollständig verbot. Gleich mit verboten wurde dabei die Verwendung der ältesten Kulturpflanze des Menschen – Hanf. Zum 1. Januar 1982 schließlich trat eine Änderung des BtMG in Kraft, die auch den Anbau von Hanf unter Strafe stellte.

Erst in den 90ern kam durch die Zulassung von Faserhanfpflanzen mit einem Wirkstoffgehalt von unter 0,3% wieder Bewegung in die gesetzliche Lage. Seit 1996 wird auch in Deutschland wieder legal Hanf angebaut. Die Anbauflächen wachsen kontinuierlich. Im Jahre 2005 wurde Hanf von europäischen Unternehmen schon auf mehr als 16.000 ha angebaut (Deutschland ca. 2000 ha). Hanffasern werden heute hauptsächlich für Spezialzellstoffe, Verbundwerkstoffe und Dämmstoffe genutzt.


4. Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf

Im Sommer 1973 geschah etwas, das die Sicht der Welt auf Hanf für immer verändern sollte. Ed Adair einer der ersten Legalisierungskämpfer in den USA nahm seinen Freund Jack Herer auf eine Hanf-Demonstration mit. Hier erfuhr Herer zum ersten Mal, dass man Hanf für Papier, Seile, Kleidung und vieles mehr verwenden könne. Herer war sofort von der Idee fasziniert, Hanf könnte die Welt retten. Im Dezember 1985 erschien sein Buch “The Emperor wears no clothes”, das 1993 auch Deutschland erreichte. Der Titel der von Herer und Matthias Bröckers erstellten deutschen Übersetzung ist “Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf” und nicht weniger war es für viele. Schnell wurde es das Standardwerk für Hanfaktivisten und Nutzhanfbauern, zeigt Herer doch wie vielseitig Hanf Verwendung findet.

In den Jahren nach 1985 kam es zu einem regelrechten Hanf-Boom, der nicht nur dem Rauschhanf, sondern auch den Anwendungen der Nutzpflanze immensen Vortrieb einbrachte. Im Zuge dieser Hanfwelle entstanden in aller Welt Strukturen, die sich für eine Normalisierung der gesetzlichen Lage oder schlicht eine vollständige Legalisierung einsetzten. In Deutschland entstand z.B. 1992 der H.A.N.F. e.V., der “Hanf Als Nutzpflanze Fördern” will und zu diesem Zweck unter anderem das Hanfmuseum in Berlin betreibt.

Das weltweit wachsende Engagement und der damit wachsende politische Druck führten dazu, dass man sich auf europäischer Ebene mit Hanfanbau beschäftigte. 1989 verfügte die europäische Kommission in der Verordnung Nr. 1164/89, dass der Anbau von Hanf, der in der Anlage benannten 25 Sorten, von den Mitgliedsstaaten legalisiert werden muss. Die genannten Sorten sind so genannter “Faserhanf” mit einem Wirkstoffgehalt von unter 0,3 Prozent. Geschickt gelang es damit einen Keil in die bis dahin geschlossene Legalisierungsfront zu treiben. Seither wird versucht “legalen” Nutzhanf und “illegalen” Rauschhanf zu trennen und die Nutzer gegeneinander auszuspielen.


5. Hanf Heute – Anwendungsgebiete, Chancen und Grenzen

Heute ist Hanf eine zwiespältige Angelegenheit. Auf der einen Seite wird der Besitz und Handel von so genanntem Rauschhanf mit viel Aufwand von Staaten in aller Welt verfolgt. Harmlose Hanfkonsumenten werden finanziell ruiniert, ins Gefängnis geworfen, ja sogar getötet. Kranke Menschen, die schon durch ein Gramm des Wirkstoffs der Pflanze Linderung ihrer Schmerzen erfahren würden, wird diese vorenthalten. Auf der anderen Seite wird Nutzhanfanbau von der EU mit Steuergeldern gefördert. Automobilkonzerne verbrauchen legal tausende Tonnen Hanf pro Jahr.

Zurzeit ist es möglich mindestens 50.000 Produkte aus Hanf herzustellen. Dennoch wird Cannabis sativa L. wegen eines einzigen Anwendungsgebietes verteufelt.

Die folgenden Seiten sollen ihnen einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten der Pflanze Hanf geben. Den größten Teil nimmt dabei der Biorohstoff Hanf in seinen verschiedenen Erscheinungsformen ein. Nur kurz werden die Anwendungen in der Medizin und von Hanf als Genussmittel angesprochen.


6. Hanf als Rohstoff

Wer heute von Hanf als Rohstoff, als natürliche Ressource spricht, meint damit in der Regel “Nutzhanf” (Faserhanf, unter 0,3% THC- Gehalt).

a) Einführung, Übersicht

Der landwirtschaftliche Anbau von Hanf hat seit seiner Wiedergeburt Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts kontinuierlich zugenommen. Trotzdem liegt die Produktion in Europa weit hinter der Nachfrage zurück. Dank seiner überlegenen Eigenschaften konnte Hanf in vielen Bereichen der Wirtschaft Fuß fassen. Er eignet sich zum Hausbau genauso gut, wie als Basis für Farben und Lacke. Längst sind nicht alle möglichen Anwendungen auch in die Praxis übertragen und doch kann schon heute ein Sortiment unterschiedlichster Artikel aus Hanf oder unter zu Hilfenahme von Hanf hergestellt werden.

Moderne Hanfbauern unterscheiden vier verschiedene Teile der Pflanze mit wirtschaftlicher Bedeutung.

Die Samen – Hanfsamen sind nicht nur lecker, sie sind auch gesund. Nachdem das Märchen vom “Rausch durch Samenkonsum” als solches erkannt war, fand aus den Samen gepresstes Hanföl schnell viele Freunde. Aber auch der Presskuchen, die Samenreste nach der Ölgewinnung, sind kein Abfall. Sie finden z.B. in der Viehzucht als Futtermittel Verwendung.

Die Fasern – Hanffasern sind wegen ihrer Langlebigkeit und Schädlingsresistenz als Dämmstoff gefragt. Auch für die Herstellung von Textilien und von Papier eignen sie sich. Hanffasern werden durch Brechen und Walzen der Stängel vom Rest der Pflanze getrennt. Je nach Länge der so gewonnenen Faser entstehen aus ihnen grobe Fliese oder feinster Zellstoff.

Die Schäben – Schäben sind die Reste der verholzten Pflanzenteile, die sich nicht zur Fasergewinnung verwenden lassen. Dennoch sind sie kaum weniger wertvoll. Die 31.000 t Hanfschäben, die 2003 von europäischen Hanfbauern produziert wurden, finden vor allem als Tiereinstreu Verwendung. Besonders Pferde lieben die besonders absorptionsfähige Einstreu aus Hanf. Ihre Besitzer schätzen die leichte Kompostierbarkeit.

Die Blätter – Blatt und Blüte der Hanfpflanze können heute zu “ätherischen Hanfölen” veredelt werden. Diese Wasserdampfdestillate finden dann als Geschmacksstoffe in Lebensmitteln oder als Geruchsstoff in z.B. Waschmitteln Verwendung.


b) Hanf in der Papierindustrie

Vor etwa 2000 Jahren wurde Hanfpapier von den Chinesen erfunden. Damals waren Hanftextilien die wichtigste Quelle für das Papier. Bis 1883 wurden zwischen 75 bis 90 Prozent des weltweit produzierten Papiers aus Hanffasern hergestellt. Hanf war der Grundstoff von Büchern, Bibeln, Landkarten, Papiergeld, Wertpapieren und Zeitungen. In diesem Zusammenhang ereignete sich nach dem Zweiten Weltkrieg ein makaberer Zwischenfall: Damals kaufte ein britischer Papierhersteller die Sträflingskleidung aus den Konzentrationslagern, soweit sie aus Hanf bestand.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde dann die Papierproduktion aus Holz immer billiger und das Hanfpapier wurde immer mehr vom Papier aus Holz abgelöst.

Heute ist der Marktanteil der Papierproduktion am Hanffasermarkt 70- 80 Prozent. Trotzdem kann man fast nirgendwo Schreibpapier aus Hanf im Laden kaufen. Der Grund ist dieser: Nur ein kleiner Anteil der Hanffasern für den Zellstoffbereich wird frei gehandelt, der größte Teil fließt in integrierte Prozessketten vom Rohstoff bis zum Endprodukt. Die so entstehenden Spezialzellstoffe werden zu Zigarettenpapier, Banknoten, technischen Filtern und Hygieneprodukten verarbeitet.

Nur wenige Hölzer haben einen höheren Zellulosegehalt als Hanf (beispielsweise Buchen- oder Fichtenholz). Hanfpapier hält sehr lange und ist auch im feuchten Zustand vergleichsweise reißfest. Bei der Herstellung ist der Einsatz von Chemikalien, aufgrund des sehr geringen Gehaltes von Lignin, geringer als bei der Holzpapierproduktion. Hanf liefert als einjährige Pflanze auf derselben Fläche nicht nur 4- 5 mal soviel Papier wie Wald, wegen der hohen Reißfestigkeit der Hanffaser kann dieses Papier auch öfter recycelt werden als Holzpapier.

Trotz aller Vorzüge hat Hanf an der Gesamtpapierproduktion einen verschwindend geringen Anteil. Der Grund ist der zurzeit noch deutlich höhere Preis von Hanf im Vergleich zu z.B. Fichtenholz. Die Preislücke wird sich aber durch wachsendes Umweltbewusstsein der Konsumenten und technische Fortschritte bei der Papierproduktion in den nächsten Jahren kontinuierlich schließen und Papier aus Hanf wird zu alter Wichtigkeit zurückfinden.


c) Hanf in der Automobilindustrie

“Why use up the forests which were centuries in the making and the mines which required ages to lay down, if we can get the equivalent of forest and mineral products in the annual growth of the hemp fields?” (Henry Ford)

Der Automobilpionier Henry Ford beließ es nicht bei Worten und präsentierte der Welt 1941 sein “HempCar”. Dieses Auto war zu großen Teilen aus Hanf gefertigt und hatte einen Motor der Hanfkraftstoff verbrannte.

Heute ist der Marktanteil der Automobilindustrie am Hanffasermarkt bei ca. 15%. Im Jahr 2005 verbrauchten deutsche Automobilbauer rund 1.800 Tonnen Hanf und deckten damit 9,5 Prozent ihres Faserbedarfs. Der Einsatz von Hanffasern in diesem Bereich ist seit seiner Wiederentdeckung im Jahr 1996 in einem kontinuierlichen Anstieg.

Naturfaserteile im AutomobilbauZurzeit wird Hanf beim Automobilbau im Wesentlichen für Formpressteile verwendet. Tür- und Kofferraumauskleidungen, Armaturenbretter, die oft in Spritzgussverfahren hergestellten Teile erschließen immer neue Bereiche. Da die europäische Hanfwirtschaft nur über vergleichsweise geringe Produktionskapazitäten verfügt, konnte der Bedarf der Automobilindustrie bisher nicht durch Hanf gedeckt werden. Allein bei den derzeit möglichen 5 bis 10 kg Naturfasern pro Automobil ergibt sich, bei 16 Mio. produzierten Fahrzeugen in Westeuropa, ein Marktpotenzial von 80.000 – 160.000 t/Jahr an Naturfasern nur für Formpressteile.

Unter den Naturfasern empfiehlt sich der Hanf. Hersteller und Verbraucher ziehen ihren Nutzen aus seiner natürlichen Fungizität und der relativ schlechten Entflammbarkeit. Da bei Formpressteilen aus Hanf die Kanten der Bruchstellen nicht scharf sind, ist die Schnittverletzungsgefahr bei Unfällen deutlich niedriger. Ihr Gewicht ist geringer als das der Formpressteile aus Holzfasern. Es ist leichter, komplexe Bauelemente in einem Arbeitsgang zu erzeugen, was die Produktionskosten senkt.

Hanfanbau trägt so zur Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilbauer und damit zum Erhalt der Arbeitsplätze in der mitarbeiterreichsten Branche Deutschlands bei.


d) Hanf in der Bauwirtschaft

Wer heutzutage baut hat die Wahl zwischen unzähligen Produkten aus unterschiedlichsten Materialien. Aber nur ein Produkt hat von der EU das Prädikat “Naturplus” verliehen bekommen – Thermohanf. Mehr noch: die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe des Bundeslandwirtschaftsministeriums fördert jeden Kubikmeter Hanfdämmung mit bis zu 35,- Euro. Da kommt bei Neubau oder Modernisierung viel Geld zusammen.

Hanfanwendung beim HausbauHanf ist aus der Baubranche nicht mehr wegzudenken. Schon früh schätzten die Menschen die hohe Reißfestigkeit seiner Faser und die geringe Feuchtigkeitsaufnahme der Schäben. Aus den Fasern wird eine Vielzahl von Dämmstoffen gefertigt. Die Schäben können als Schüttdämmung verwendet oder bei der Produktion von Leichtbauplatten eingesetzt werden. Durch den Zusatz von Hanffasern kann zudem die Festigkeit von Beton erhöht werden – ein Verfahren, das schon bei mittelalterlichen Lehmbauten verwendet wurde. Aus Hanffasern gefertigte “verdichtete Baudämmplatten” bieten Schall- und Trittschutz ohne Schädlingsbefall.
Zusätzliche Pluspunkte: Bei der Herstellung dieser Produkte aus Hanf wird nur wenig Energie benötigt. Aus der Nutzpflanze gefertigte Baustoffe können ohne Probleme für die Umwelt entsorgt werden, da sie deutlich weniger Schadstoffe enthalten, als vergleichbare Produkte ohne Hanfanteil.

Im Jahr 2001 gingen ca. 6,5% der Hanffasern und 8% der Hanfschäben in die Bauindustrie. Dies erscheint wenig, aber alle Fachinstitute sehen im Baubereich ein großes Wachstumspotenzial für Hanfanwendungen. Sinkende Produktionskosten und steigendes Know-how der Produzenten garantieren demnach auch weiterhin Wachstumsraten, die weit über dem Marktdurchschnitt liegen.

Die neueste Innovation ist die Formpressung eines Gemischs aus Hanfschäben und Bindemitteln auf Kalkbasis. Dabei entstehen je nach Form und Druck Baustoffe, die an Holzbalken und Gasbetonsteine erinnern. Ergänzt mit einer atmungsaktiven und feuchtigkeitsabweisenden Hanffaserisolierung ist es nun möglich Häuser zu errichten, die zu mehr als 90% aus Hanf bestehen. Theoretisch könnte man sein neues Haus auf dem eigenen Feld wachsen lassen.
Ein weiterer Vorteil ist das Gewicht der Hanfbacksteine von nur 150kg/ mł. Sie sind damit wesentlich leichter als herkömmliche.


e) Hanf in der Textilindustrie

“Die feinste flächsene Leinwand wird niemals der aus solchem Hanf gemachten Leinwand gleichkommen. Und diese wird wenigstens dreimal so lange halten als jene.”

Textilien und Seile aus Hanf kennen die Menschen seit Jahrtausenden. Bereits 2800 v. Chr. stellten die Chinesen Seile aus ihm her. Hanffasern sind nicht nur viel reißfester und haltbarer als Baumwolle, sie sind auch weicher. Hanffasern wurden deshalb nicht nur für unverwüstliche Seile oder Segel eingesetzt, sie waren auch der bevorzugte Stoff für hautfreundliche Unterwäsche, Bettwäsche und alle auf der Haut getragene Bekleidung. Nicht nur in der Reißfestigkeit, auch in der Nassfestigkeit ist Hanf die Naturfaser Nr. 1. Dies bewegte Levi Strauss dazu Hanfstoff für seine als Jeans bekannt gewordenen Goldwäscherhosen zu wählen. Erst cottonisierte Baumwolle konnte Hanf und Flachs als Hauptkleidungsstoffe ablösen.

Weil weder beim Anbau noch bei der Ernte und Verarbeitung schädliche Chemikalien eingesetzt werden müssen, kommen Hanf-Textilien giftfrei auf die Haut. Das macht Bekleidung aus Hanf auch für Allergiker empfehlenswert.

Seit Mitte der 90er Jahre wird an der Wiedereinführung von Hanf im Bekleidungssektor gearbeitet. Dabei wird aber nicht an die traditionelle Langfasertextilie gedacht, die ja bereits wieder am Markt eingeführt ist.
Viel interessanter für den Standort Deutschland ist die Herstellung sog. “cottonisierter Hanffasern”. Hierunter versteht man eine Hanffaser, die mit Hilfe modernster chemisch-physikalischer Verfahren verfeinert wurde und in ihren technischen Eigenschaften der dominierenden Baumwollfaser so weit gleicht, dass sie auf den hochproduktiven Baumwollspinnmaschinen verarbeitet werden kann. Der Schweizer Forscherin Marianne Leupin ist es gelungen Hanf auf solchen Rotorspinnern zu verarbeiten und so Garn mit einem Gewicht von nur 50tex zu erzeugen. Das bedeutet, dass 1 Kilometer dieses Garns lediglich 50 Gramm wiegt und damit z.B. für Jeans schon wieder zu fein ist. Für Jeansstoff benötigt man Garne mit rund 100tex.

Seine Vorteile gegenüber der Baumwolle kann Hanf erst ausspielen, wenn bei Hanf dieselbe Produktivität (und damit vor allem Energieeinsatz pro Kleidungsstück) wie bei Baumwolle erzielt werden kann. Bis dahin werden qualitätsbewusste Kunden für den höheren Tragekomfort und die ökologischen Vorteile von Hanftextilien tiefer in Tasche greifen müssen.


f) Hanf in der Lebensmittelbranche

Über viele Jahrhunderte hinweg war der Hanf als Grundnahrungsmittel fester Bestandteil der Ernährung in vielen Regionen, bei vielen Völkern der Erde. Sein guter Nährwert machte ihn zu DER Pflanze in Zeiten von Hungersnöten: So konnte beispielsweise die Bevölkerung Australiens im 19. Jahrhundert zwei lang andauernde Hungerkatastrophen überleben, indem sie sich von Hanfsamen und -blättern ernährte.

Lebensmittel aus und mit Hanf kann man grob in drei Kategorien unterteilen. Zunächst sind da die Lebensmittel, die essentielle Öle aus Hanf (z.B. Aromastoffe aus den Blättern) zur Geschmacks- und Geruchsverbesserung beinhalten. Unter ihnen finden sich viele Hanf-Getränke.

Eine zweite Gruppe von Lebensmittel verwenden die Samen der Hanfpflanze. Sie finden roh oder geröstet Verwendung. Speisehanfsamen können in ungeschälter und geschälter Form verzehrt werden. Ein ungeschälter Hanfsamen besitzt aufgrund der spröden Schale einen knackigen Kaueindruck (Biss). Bei manchen Lebensmitteln kann diese Eigenschaft als unangenehm empfunden werden, weshalb eine Schälung zweckmäßig ist, zumal die Schale leicht vermahlen und in zerkleinerter Form als Ballaststoffanreicherung verschiedenen Produkten zugeführt werden kann. Geschälter Hanfsamen besteht aus einem weichen Kern, der beim Kauen leicht zerfällt. Bei Gebäcken entfalten geschälte Hanfsamen ihr arteigenes, nussartiges, herbwürziges Aroma und runden den Gesamtgeschmack ab.

Zusammensetzung von SpeiseölenDie dritte Gruppe Hanflebensmittel entstehen unter Verwendung des aus den Samen gepressten Hanföls. Hanföl ist besonders reich an den für den menschlichen Organismus lebenswichtigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren (ca. 90%). Hier sind besonders die essenziellen Fettsäuren Linolsäure (50-70%) und Alpha- Linolensäure (15-25%) hervorzuheben. Der Clou ist die extrem seltene Gamma- Linolensäure. Wertvoll ist auch die Eigenschaft des Hanföls bei Temperaturen bis -15 °C flüssig zu bleiben. Damit eignet es sich hervorragend zur Herstellung von Margarine.

Der Lebensmittelbereich ist ein kleiner Nischenmarkt, hat aber überdurchschnittliches Wachstum. Die Ausweitung des Marktes hängt vor allem von geeigneten Marketingaktivitäten ab, die qualitative Eignung von Hanfsamen bzw. -öl steht außer Frage.


g) Hanf in der Landwirtschaft

Natürlich ist Hanf für die Landwirtschaft in erster Linie als Feldfrucht interessant. Durch den Anbau von Hanfpflanzen konnten in den frühen 90er Jahren viele Bauern ihre Höfe vor dem Ruin retten. Obwohl der Anbau von Hanf von der EU gefördert wird, krankt die deutsche Hanfwirtschaft an den relativ hohen Kosten einheimischer Landwirtschaftsprodukte. Deshalb weichen Erst- und Weiterverarbeiter zunehmend auf Hanf aus “billigeren Ländern” in Osteuropa oder Asien aus.

Hanf hat einen hohen Vorfruchtwert. Das heißt er bereitet den Boden gut auf den Anbau anspruchsvollerer Feldfrüchte vor. So sorgt er für eine gute Unkrautfreiheit und Bodengare. Aufgrund der ausgeprägten Konkurrenzkraft des Hanfes sind normalerweise keine Unkrautbekämpfungsmaßnahmen notwendig. Auch Schädlings- und Pilzbehandlungen können bei Hanf sehr sparsam erfolgen bzw. sind gar nicht nötig.

Für die Viehzüchter ist Hanf zweierlei interessant. Zunächst die Nutzung von Hanf als tierisches “Lebensmittel”. Presskuchen, die Reste der Hanfsamen nach der Ölgewinnung, sind z.B. erfolgreich als Kraftfutter für Schweine eingeführt. Ganze Hanfsamen findet man in fast jedem Vogelfutter. Dies führte dazu, dass nach dem Verbot von zum illegalen Anbau bestimmten Hanfsamen in Deutschland (1998) viele Samenhändler ihre Ware als Spezial- oder Kraftfutter für Vögel anboten.

Die Schäben, die bei der Faserproduktion als Reststoff anfallen, sind eine ebenso beliebte, wie geeignete Tiereinstreu. Ob für Pferde oder Tauben, gepresst als Katzenstreu oder locker als Ersatz für Sägespäne, Hanfschäben glänzen durch ihre hohe Feuchtigkeitsaufnahme, Schädlingsresistenz und gute Kompostierbarkeit. Weiterer Vorteil: Hanfeinstreu kommt nahezu frei von Giften ins Haus, weil schon beim Anbau viel weniger “gespritzt” werden muss.

Über diese Anwendungsgebiete hinaus existieren vielfältige Nischenmärkte. So werden z.B. in Gefangenschaft lebenden Vögeln Hanffasern als Nistmaterial angeboten.


h) Hanf in der Chemieindustrie

Es mag manchen verwundern, wenn von Hanf als Rohstoff für die Chemieindustrie die Rede ist, aber seit Beginn der 90er Jahre ist das Interesse der Firmen im chemisch-technischen Bereich an nachwachsenden Rohstoffen ungebrochen. Nachwachsende Rohstoffe decken mittlerweile rund 8-10% des Rohstoffbedarfs der chemischen Industrie in Deutschland (Stand Jahr 2000). In den nächsten Jahren wird sich dieser Anteil wohl noch deutlich erhöhen, verhinderte bisher doch der Preisunterschied zu Erdöl eine weitergehende Nutzung.

Der derzeit größte Verbraucher von nachwachsenden Rohstoffen in der Chemieindustrie ist die Firma Henkel. Sie stellt aus hochwertigen Ölen biologisch abbaubare Tenside für Reinigungsmittel her.

Hanf wird von Chemieunternehmen auf vielfältige Weise genutzt. Wirtschaftlich besonders interessant sind die Anwendungen in Bio-Kunststoffen, als technisches Öl, in Pflanzenölfarben und als Tensid- Lieferant. Dabei arbeiten die Hersteller nach der Devise “soviel wie technisch möglich ist” und erschließen beinahe täglich neue Anwendungsgebiete.

Arboform- Kunststoff aus HanfNeuester Clou ist “Flüssiges Holz”. Arboform, eine Thüringer Entwicklung, ist ein Bio- Kunststoff aus Hanffasern und Lignin (das bei Pflanzen für Verholzung sorgt). Das Material kombiniert die positiven Eigenschaften von Holz und Kunststoff und eignet sich für technisch anspruchsvolle Anwendungen. Die so entstandene Kunststoffalternative ist nicht nur umweltfreundlich, schadstoffarm und biologisch abbaubar, sie ist auch wirtschaftlich interessant, nutzt sie doch mit Lignin einen Stoff, von dem jährlich 50 Millionen Tonnen als Abfall bei der Papierproduktion entstehen.

Zukunftsträchtig ist der Markt der technischen Öle. Die Produktpalette reicht hier von Bio- Diesel über Schmierstoffe bis zum Straßenbau. Fast alle Anwendungen, die heute noch aus Raps entstehen, könnten in der Zukunft durch Hanf, insbesondere seinen Samen, substituiert werden. Oft ist er den herkömmlichen Ölpflanzen durch seine höhere Wirtschaftlichkeit überlegen. Allein für den Straßenbau würden nach der Umstellung auf Hanf- Bio- Bitumen mindestens 100.000 Hektar Anbaufläche benötigt.


i) Zukunftsaussichten von Hanf als Rohstoff

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Noch vor einigen Jahren schien es als könne Hanf in der Zukunft viele, wenn nicht alle menschlichen Bedürfnisse befriedigen. Dieses Bild von Hanf als Retter der Menschheit musste aber korrigiert werden. Gerade der Energiebedarf der Menschheit ist seit den Tagen der “Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf” immens gewachsen.

I. Bioenergie

Die Menschheit steht vor ihrer bisher größten Herausforderung – Der Energiekrise. Bisher funktioniert unsere Welt nur durch extensiven Verbrauch fossiler Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas und Kohle. Dadurch entstehen zwei Probleme. Zum einen, wird der Treibhauseffekt durch den Ausstoß gewaltiger Kohlendioxidmengen beschleunigt, zum anderen ist abzusehen, dass die einst unerschöpflich scheinenden Vorräte in wenigen Jahren zur Neige gehen werden. Die so entstehende Energieversorgungslücke kann zu einem großen Teil durch nachwachsende Rohstoffe gedeckt werden. Pflanzen wie Hanf sind bei ihrer Verwendung als Energielieferant CO˛- neutral, das heißt bei ihrer Verbrennung entsteht nur soviel des Treibhausgases, wie die Pflanze während des Wachstums aufgenommen hat.

Um die in Hanfpflanzen gespeicherte Sonnenenergie nutzbar zu machen, kann man die komplette Pflanze einfach in herkömmlichen Verbrennungsanlagen zur Stromerzeugung nutzen. Um den Heizwert von 1kg Heizöl zu erreichen benötigt man ca. 2,5kg Biomasse, wie z.B. Hanfstroh. Jeder Hektar Hanffeld entspricht so ca. 4 Tonnen Heizöl. Wird die Biomasse der Pyrolyse unterzogen dann entstehen Pyrolysegase, Rußkohle und hochwertige Öle, die sich sauberer verbrennen lassen als Stein- oder Braunkohle. Pyrolyse ist ein Verfahren, bei dem organisches Material in einer sauerstoffarmen Umgebung oder unter völligem Luftabschluss extrem hohen Temperaturen ausgesetzt wird.

Fraglich ist, ob jemals genug Anbaufläche für Energiepflanzen zur Verfügung steht. Hanf gedeiht zwar in fast allen Klimazonen und stellt lediglich geringe Ansprüche an den Boden, im Moment scheint der Energiehunger der Menschheit jedoch unstillbar.


II. Kraftstoffe

Auch wenn die Mineralölkonzerne abwiegeln – Erdöl wird in naher Zukunft knapp!
Da für vielfältige Anwendungen aber Erdöl erforderlich ist, liegt es nahe sich schon Heute Gedanken über Alternativen zu machen.

Bisher wird z.B. Raps angebaut um aus seinen Samen mittels Veresterung Biodiesel herzustellen. Veresterung ist die Spaltung der in Ölen und Fetten vorhandenen Moleküle in Glycerin und Fettsäureester. Machen kann das im Prinzip jeder und Zuhause. Schon heute produzieren einige Bauern so ihren eigenen Kraftstoff.

Hanfsamen eignen sich hervorragend für die Veredelung zu Hanf- Biodiesel. Hanf bringt im Vergleich zu Raps nur ein Viertel des Samenertrags. Dies scheint wenig, wird aber durch die deutlich kürzere Vegetationsphase wieder aufgewogen. Außerdem ist für seine Aufzucht weit weniger Arbeit und kaum Einsatz von Chemikalien erforderlich. Der aus Hanföl erzeugte Diesel ist der Erdölvariante in vielen Punkten überlegen. Zunächst ist er CO˛-neutral und entlastet damit die Umwelt. Biodiesel ist nahezu schwefelfrei und verhindert so sauren Regen. Bei seiner Verbrennung entstehen deutlich weniger Rußgase und keine gefährlichen Aromate und Benzole. Biodiesel ist biologisch abbaubar und gefährdet deshalb auch bei Unfällen Boden und Grundwasser nicht.
Durch den relativ hohen Flammpunkt, der bei ca. 170 °C liegt, besteht bei Biodiesel fast kein Explosionsrisiko. Dies machte es möglich Biodiesel aus der Gefahrgutliste zu streichen. Er kann deshalb deutlich kostengünstiger transportiert werden.

Schon heutige Dieselfahrzeuge können problemlos auf die Verwendung von Biodiesel umgestellt werden. Rapsdiesel ist gerade bei niedrigen Temperaturen zähflüssiger als herkömmlicher Diesel. Biodiesel aus Hanf behält jedoch auch im Winter seine hohe Viskosität. Mit über 1.800 Standorten verfügt Deutschland über ein verzweigtes Tankstellennetz für Biokraftstoffe. Der hohe Flammpunkt macht aber auch betanken aus dem eigenen Fass möglich.

Um ökologische Kraftstoffe zu fördern unterstützten die EU und die Bundesregierung Biodieselnutzer z.B. durch deutlich verringerte Mineralölsteuern. Mineralölkonzerne “verdünnen” deshalb ihren Erdöl-Diesel bereits mit bis zu 5% Biokraftstoff.


III. Papier

Im Jahr 2005 verbrauchte jeder Bundesbürger durchschnittlich 236 Kg Papier. Damit liegt Deutschland im Durchschnitt der Industriestaaten. Länder wie China verbrauchen derzeit lediglich 40 Kg Papier pro Jahr und Einwohner, Inder sogar nur 4 Kg. Die “ärmeren Länder” sind aber bestrebt möglichst schnell zum Lebensstandart der Industriestaaten aufzuschließen. Damit wächst unweigerlich auch ihr Papierverbrauch!

In den letzten Jahrzehnten führte das zu unbeschreiblichem Raubbau in den tropischen und nordischen Urwäldern. Wälder wachsen aber bei weitem nicht schnell genug um die steigende Nachfrage zu befriedigen. Der Preis für Zellstoff stieg deshalb allein seit 1999 um 80 Prozent.

Fieberhaft suchen Papierhersteller nach Möglichkeiten diesem Dilemma zu entgehen. Dabei rückt eine der ältesten Papierpflanzen mehr und mehr ins Zentrum des Interesses – Hanf.

Vor der Erfindung des chemischen Faseraufbruchs war Hanf schon einmal DIE Papierpflanze. Der im Vergleich zu Holzpapier hohe Preis beendete die 2000-jährige Kariere aber Mitte des letzten Jahrhunderts. Wachsende Holzpreise, ein gewachsenes Umweltbewusstsein und Weiterentwicklung der Hanfpapierproduktion lassen den Preisunterschied inzwischen täglich weiter schmelzen, sodass davon auszugehen ist, dass Hanf seinerseits Holz als Papierlieferant verdrängen könnte.

Holz hat einen Celluloseanteil von ca. 50%. Diese ist durch 25% Lignin gebunden, das bei der Papierherstellung gelöst werden muss. Dazu werden erhebliche Menge umweltschädlicher Stoffe wie z.B. Schwefelsalze benötigt. Jährlich entstehen bei der Papierproduktion neben 50 Millionen Tonnen Lignin so auch unzählige Tonnen hochgiftigen Schwefeldioxids und Schwefelwasserstoffs. Hanf enthält durchschnittlich 65% Zellulose in den Fasern bzw. 35% in den Schäben. Diese sind mit nur ca. 3% Lignin gebunden, was die Papierproduktion weit weniger chemikalienbelastet macht.

In Zukunft könnte Deutschland ein Großteil seines Jahrespapierbedarfs von fast 20 Millionen Tonnen decken, indem auf bisher stillgelegten Flächen Hanf als Papierrohstoff angebaut würde.


7. Hanf in der Medizin

Hanf ist nicht nur eine der vielseitigsten Kulturpflanzen, dank seiner Cannabinoide sind auch die Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis in der Medizin überaus vielfältig.

a) Einführung, Übersicht

Die medizinische Verwendung der Pflanze Hanf ist mindestens 4500 Jahre alt. Die alten Chinesen nutzen Hanf u. a. gegen Malaria, Rheuma und bei Entzündungen. Der Leibarzt des römischen Kaisers Nero verordnete Hanf als Schmerz- und Beruhigungsmittel. Hildegard von Bingen (1098-1179), Martin Luther (1483-1546), die englische Königin Viktoria (1819-1901) – die Liste der Medizinalhanf- Konsumenten ließe sich endlos fortsetzen. Obwohl Hanf noch 1937 bei über 100 Krankheitsbildern verschrieben wurde, strich man ihn 1941 von der Medikamentenliste. Die medizinische Verwendung von Cannabis verschwand in den Kriegsjahren fast völlig, die Forschung an einer der ältesten Medizinalpflanzen des Menschen wurde im Hintergrund aber fortgesetzt.

Die moderne Cannabis-Forschung beginnt mit der Isolierung des wichtigsten psychotropen Wirkstoffes Delta-9-THC im Jahre 1964 durch Forscher der Universität von Jerusalem. THC wirkt muskelentspannend, anti-epileptisch, stimmungsaufhellend, brechreizhemmend, appetitsteigernd, leicht verstopfend, augeninnendrucksenkend, bronchienerweiternd, beruhigend, schmerzhemmend, schlaffördernd, juckreizstillend, entzündungshemmend, antibiotisch, gefäßerweiternd, gerinnungshemmend und fiebersenkend. In den vergangenen Jahrzehnten sind über 60 Cannabinoide isoliert und beschrieben worden. Längst sind nicht alle ihrer Wirkungen erforscht, doch scheint das medizinische Potential von Hanf größer als bisher angenommen.

Dennoch sind Hanf und natürliche Cannabisprodukte in Deutschland nicht als Medikament zugelassen. Ärzte dürfen ihren Patienten diese Medizin nicht vorschlagen. Einzig auf synthetisches THC, das unter den Namen Marinol und Dronabinol verkauft wird, können Patienten ausweichen, denen nur Hanf hilft. Dabei ist Marinol etwa 30 bis 50 Mal teurer als das THC in natürlichen Cannabisprodukten und seine Wirkung nachweislich schlechter als die natürlichen THC-s. Deshalb weigern sich viele Krankenkassen die Marinolbehandlung zu zahlen. Die Patienten bleiben auf den Behandlungskosten von ca. 600,- Euro Kosten im Monat sitzen.


b) Wie Hanf hilft- Wem Hanf helfen kann

Aufgrund seines vielfältigen Wirkungsspektrums sind auch die Diagnosen bei denen Hanfkonsum als Therapie in Frage kommt weit gefächert:

Krebs- und Aids-Patientinnen hilft Hanf gegen Übelkeit und Erbrechen, die oft als Nebenwirkung der Chemotherapie entstehen. Zudem steigert Hanf den Appetit und bremst so die krankheitstypische Auszehrung der Patienten.

Spastiker ziehen ihren Nutzen aus den antiepileptischen Eigenschaften der Hanfharze, auch beim Tourette- Syndrom und ähnlichen Erkrankungen werden die positiven Therapieergebnisse auf diese Wirkung von THC zurückgeführt.

Patienten mit Glaukom (grüner Star) hilft Hanf indem es den Augeninnendruck senkt. Vielfach wird eine drohende Erblindung dadurch verzögert oder gar verhindert.

THC lindert asthmatische Krämpfe indem es die Bronchien erweitert. Dank seiner entzündungshemmenden Eigenschaften unterstützt Hanf die Heilung von Lungenentzündung und anderen Atemwegskrankheiten. Allerdings steht das Rauchen von Hanf unter dem Verdacht das Risiko von Krebserkrankungen zu steigern. Die Verwendung eines Vaporizers (Dampf- Inhalators) beseitigt diese Gefahr jedoch fast vollständig.

Einige der ältesten Anwendungen von Hanf als Medizin vertrauen auf seine schmerzlindernden Effekte. Hanf wirkt auch in geringen Dosen sehr gut bei neuropathischen Schmerzen wie Migräne, Arthritis, Menstruationsschmerzen oder degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates.

Die stimmungsaufhellende Wirkung von Hanf verhalf ihm zu einem festen Platz im Therapiespektrum bei reaktiver und neurotischer Depression.
Darüber hinaus berichten Patienten von positiven Effekten bei so unterschiedlichen Erkrankungen wie Allergien, Juckreiz, Schluckauf, Tinnitus oder Darmreizungen.

Allen Anwendungsgebieten gemein sind die geringen Nebenwirkungen. So ist in der Regel lediglich eine geringe Gewichtszunahme oder Stimmungsaufhellung zu befürchten.


c) Zukunftsaussichten

Hanf ist kein Wundermittel! Manchen Patienten hilft er nur wenig oder überhaupt nicht. Dennoch ist zu erwarten, dass nach der Wiederaufnahme von natürlichem THC in die Arzneimittelliste noch mehr Kranke von dieser alten Medizinalpflanze profitieren können. Insbesondere wenn Patienten der Anbau von Hanf zum Eigenbedarf gestattet wird, ist außerdem mit deutlichen Einsparungen im Gesundheitssektor zu rechnen.


8. Hanf als Genussmittel

Seit mindestens 10.000 Jahren kennen und nutzen die Menschen Hanf. Schon früh bemerkten sie, dass sie nach dem Verzehr seiner Blüten auf merkwürdige Weise ausgelassen und entspannter wurden. Bis heute konsumieren Millionen Menschen in aller Welt Hanf als Genussmittel.

a) Einführung, Übersicht

Der Gebrauch von Cannabis als Genussmittel gehört zu den ältesten Rauscherfahrungen der Menschheit. Heute schätzt man die Zahl der gelegentlichen Cannabiskonsumenten allein in Deutschland auf mindestens drei Millionen. Cannabis ist die mit Abstand am häufigsten konsumierte illegalisierte Droge. Gerade unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen erfreut sie sich wachsender Beliebtheit.

Dabei existiert seit Mitte des letzten Jahrhunderts ein nahezu weltweites Verbot von Hanf als Rauschmittel. Im Namen des von den USA ausgerufenen “War on Drugs” werden Cannabiskonsumenten in aller Welt verfolgt, eingesperrt, ihrer Existenz beraubt, ja sogar getötet. Trotz Millionen friedlicher Cannabiskonsumenten entbrannte ein erbitterter Kampf gegen diese vergleichsweise harmlose Droge.

Der Krieg gegen Drogen hat auch für Nicht-Konsumenten verheerende Folgen. So verschwand in kaum 50 Jahren das vieltausendjährige Wissen um eine der ältesten Kulturpflanzen fast völlig, Kranken wird Linderung ihrer Leiden vorenthalten um sie vor konstruierten Gefahren zu bewahren… Nicht zuletzt wurde eine gewachsene Kultur um Rauschhanf ersetzt durch Verfolgungsdruck, dunkle Hinterzimmer und Schwarzmarkthändler. Diese Politik schadet nicht nur ihren direkten Opfern, sondern allen Menschen!

Nach mehr als einem halben Jahrhundert Prohibitionspropaganda sind Cannabiskonsumenten und deren Angehörige schlechter über die Rauschpflanze Hanf informiert als noch ihre Grosseltern. Dabei ist das Wissen um Wirkungen und Nebenwirkungen von Cannabis die beste Vorbeugung gegen Missbrauch und Sucht.


b) Wirkstoff und Wirkung

Berauschender Hanf hat viele Namen. Cannabiskonsumenten sprechen von Dope, Gras, Ganja, Piece… So verwirrend diese Namensvielfalt für Außenstehende sein mag, letztlich unterscheidet man zwei Erscheinungsformen von Rauschhanf:

Marihuana sind die getrockneten Blüten der weiblichen Hanfpflanze. An Drüsenhaaren auf diesen Blüten sitzt das “Harz” der Pflanze, mit seinen hohen Konzentrationen von THC und CBD. Marihuana ist je nach Qualität, Herkunft und Trocknungsgrad grün bis bräunlich. Marihuana ist eigentlich das spanische Wort für Hanf.

Haschisch ist das gesammelte und meist gepresste Harz der Hanfpflanze. Je nach Qualität und Herstellungsmethode schwankt seine Farbe von hellem grau-braun bis zu mattem schwarz. “Haschisch” ist eigentlich arabisch und bedeutet Kraut. Anders als bei uns bezeichnet man mit Haschisch in den arabischen Ländern bis Heute die gesamte Hanfpflanze, nicht nur das gepresste Harz.

Die berauschende Wirkung von Hanf beruht auf seinen Cannabinoiden. Insbesondere dem THC wird dabei ein Großteil der Effekte zugeschrieben. Marihuana enthält zwischen 3 und 15 Prozent THC. Bei einzelnen Züchtungen wurden auch THC-Werte um die 20% gemessen. Der THC-Gehalt von Haschisch schwankt immens, ist aber in der Regel höher, als der von Marihuana. Zwischen 5% und über 50% wurden gemessen. Durch spezielle Veredelungsverfahren kann man aus Marihuana so genanntes Haschöl gewinnen, welches THC-Konzentrationen von bis zu 90 Prozent haben kann. Je höher die Wirkstoffkonzentration umso schwerer fällt die Dosierung, so das Cannabiskonsumenten in aller Regel Marihuana und Haschisch Haschöl vorziehen.

Rauschhanf wird gewöhnlich geraucht. Die Wirkung setzt bei dieser Konsumform nach ca. 5- 10 Minuten ein und hält je nach Dosis zwei bis vier Stunden an. Cannabis kann aber auch gegessen bzw. getrunken werden. Die Wirkung setzt dabei erst nach 40- 60 Minuten ein und hält bis zu 10 Stunden an. Cannabis wirkt euphorisierend und kann in hohen Dosen Halluzinationen auslösen. Konsumenten berichten von einer Verstärkung von Sinneseindrücken und Empfindungen, während Leistungs- und Konkurrenzdruck an Bedeutung verlieren. Das Zeitgefühl ist unter dem Einfluss der Droge verändert, oft scheint die Zeit langsamer zu vergehen.


c) Nebenwirkung und Gefahren

Wie bei allen Drogen birgt auch der Konsum von Cannabis Risiken. Diese sind jedoch weit weniger umfangreich, als noch vor wenigen Jahren befürchtet.

Reale Risiken des Cannabiskonsums erklären sich überwiegend aus den akuten Wirkungen der Cannabinoide und klingen mit dem Ende des Rauschzustandes schnell ab. In der Medizin werden oft eben diese Effekte für die Therapie genutzt. Konsumenten berichten von folgenden “Nebenwirkungen”: gerötete Augen (gesenkter Augeninnendruck), erhöhtes Hungergefühl, Konzentrationsschwierigkeiten, Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses/ Vergesslichkeit, leichte motorische Störungen, Schlafstörungen, Reizüberflutung. Unter Umständen kann es zu so genannten “toxischen Psychosen” kommen. Diese äußern sich z.B. in Gefühlen wie, die Wirkung hört nie wieder auf, alle sprechen über mich/gucken mich an; oft begleitet von Angstzuständen. Auch die Konsumform spielt bei der Risikobewertung eine Rolle, so steht z.B. das Rauchen von Cannabis im Verdacht krebserregend zu sein.

Abhängigkeit* – Im Gegensatz zu vielen Rauschmitteln sind bei Cannabis nur geringe Gewöhnungseffekte und organische Auswirkungen bekannt. Der Konsumverzicht ist deshalb auch nicht von nennenswerten Entzugssymptomen begleitet. Eine körperliche Abhängigkeit vom Wirkstoff THC, existiert nicht! Allerdings geht man heute davon aus, dass bei 1-3 Prozent der Konsumenten eine psychische Abhängigkeit besteht. Das Risiko einer Cannabisabhängigkeit ist umso größer, je früher der erste Konsum erfolgte.

Überdosis – Die Toxizität von Cannabis ist im Vergleich mit anderen Rauschmitteln äußerst gering. Eine letale (tödliche) Dosierung wurde zwar aus dem Tierversuch errechnet, ist aber praktisch nicht zu erreichen. In den mehr als 10.000 Jahren die Menschen dieses Rauschmittel konsumieren, ist noch Niemand an Hanf gestorben.

Viele der “Gefahren” die angeblich von Cannabis ausgehen erwiesen sich bei wissenschaftlicher Überprüfung als Propagandalügen. So gilt Cannabis heute nicht mehr als Einstiegsdroge, es führt weder zu Unfruchtbarkeit, noch verursacht es Hirnschäden. Auch ein von Cannabis begünstigtes Amotivationssyndrom konnte nicht nachgewiesen werden.

* Der Begriff “Sucht” wird im Zusammenhang mit Rauschmitteln im wissenschaftlichen Rahmen nicht mehr verwendet.


d) Warum Legalisieren

Seit 10.000 Jahren nutzen die Menschen Hanf. Dennoch wurde diese alte Kulturpflanze im vergangenen Jahrhundert verboten. Nicht die Forderung nach Legalisierung von Hanf gehört also als außergewöhnliche Idee auf den Prüfstand, sondern das geschichtlich gesehen relativ kurze Experiment “Kriminalisierung”.

Das Hanfverbot sollte die Konsumenten vor Gefahren schützen, von denen wir heute wissen, dass sie nicht im behaupteten Umfang bestehen. Cannabiskonsum führt weder zu körperlichen Schäden, noch ist er der Einstieg in eine Suchtmittelkarriere. Noch nie starb ein Mensch an einer Cannabisüberdosis, dennoch werden beinahe täglich Todesurteile oder lebenslange Freiheitsstrafen für den Besitz von Hanf verhängt.

Quasi nebenbei wurde der Menschheit die Nutzung einer der vielseitigsten Nutzpflanzen verboten. Auch nach der Wiederzulassung von “THC-armem” Hanf in der EU bestehen immense Schranken für seine Nutzung. So müssen interessierte Bauern hohe bürokratische Hürden nehmen um eine Anbaugenehmigung zu erhalten. Noch immer ist der Anbau sogar rauschunwirksamer Sorten in vielen Ländern, z.B. der USA, verboten.

Das Hanfverbot behindert die technische Weiterentwicklung von hanfverarbeitenden Maschinen ebenso wie die medizinische Forschung an einer der ältesten Heilpflanzen. Beinahe täglich sterben Menschen, weil ihnen die lebensrettende Medizin Cannabis vorenthalten wird.

Die vollständige Legalisierung von Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel ist längst überfällig. In den 70 Jahren Hanfverbot wurde keines der Ziele dieses Gesetzes erreicht!

Heute konsumieren mehr Menschen Cannabis als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt der Geschichte. Cannabis kann von den meisten in ihrem Umfeld problemlos erworben werden. Gerade junge Menschen werden darüber hinaus vom Verbot geradezu zum Konsum verleitet.
Auf der anderen Seite müssen Bauern und Verarbeiter noch immer gegen das Image von Hanf als Killerdroge ankämpfen. Manche innovative Hanfanwendung scheitert bis heute am unmöglichen staatlichen Spagat zwischen Drogenkrieg und Wirtschaftsförderung.

Es ist an uns, den historischen Fehler Hanfverbot zu revidieren – Hanf muss wieder legal werden!


9. Hanf braucht eine Lobby

a) Der Deutsche Hanf Verband

Lobby für Hanf

Der Deutsche Hanf Verband (DHV) ist der professionelle Verband in der deutschen Hanfbranche. Dabei ist der DHV kein Verband im klassischen Sinne, sondern eine Firma, die sich im Auftrag ihrer “Mitglieder” und Sponsoren für eine bessere Cannabispolitik einsetzt.

Zu den wichtigsten Aufgaben des DHV gehört die direkte Lobbyarbeit in Berlin, wo er zu diesem Zweck ein Büro unterhält. Spezialisten aus dem Presse- & Lobbybereich leisten hier die Kernarbeit, um das Blickfeld von Politik und Gesellschaft auf das Geschehen im Hanfmarkt zu lenken. So entsteht in langfristiger Kleinarbeit ein positives Image, das darauf abzielt, die Diskriminierungen des Produktes Hanf aufzuheben.

Service für die Hanfbranche

Neben der direkten Lobbyarbeit bietet der Deutsche Hanf Verband seinen Mitgliedern verschiedene verbandstypische Dienstleistungen & Services an. So z.B. kostengünstige Kommunikationswege innerhalb des Verbandes oder gezielte Auswertung und verbandsinterne Publikation von wirtschaftsrelevantem Datenmaterial. Darüber hinaus bearbeitet unser Team beinahe jedes marktspezifische Problem und versucht, Lösungen innerhalb des weiten bereits bestehenden Netzwerkes zu bieten.

Partner für die Hanfszene

Jenseits der Verbandsgrenzen ist der Deutsche Hanf Verband ein Partner für verschiedene Organisationen und Vereine. Er arbeitet eng mit allen Initiativen und Vereinigungen zusammen, die an der Entwicklung des Hanfes sinnvoll mitarbeiten. Zusammen versuchen wir, den dogmatischen Schleier vom Hanf zu entfernen und Voraussetzungen zu schaffen, dass Hanf ein möglichst positiver Bestandteil der modernen Gesellschaft wird. Deshalb unterstützen wir auch Wissenschaftler, Existenzgründer, Arbeitssuchende und Kulturschaffende, um die Szene weiterzuentwickeln.


b) Andere Hanfvereine

Nicht nur der Deutsche Hanf Verband arbeitet an der Wiederbelebung von Hanf als Kulturpflanze. Exemplarisch für die vielfältige Legalize- Landschaft in Deutschland möchten wir ihnen zwei Vereine vorstellen, mit denen der DHV zusammen arbeitet.

I. Der H.A.N.F. e.V.

Der Verein “Hanf Als Nutzpflanze Fördern” wurde 1992 in Berlin gegründet. Regionale Gruppen existieren heute fast überall in Deutschland.
Die Vereinsmitglieder sind Hanf-Freunde und ökologisch Engagierte, die endlich mit den Lügen der Prohibitionisten aufräumen und Hanf auf seinen angestammten Platz zurückbringen wollen: die vielseitigste aller Nutzpflanzen und der ungefährlichste aller Rauscherzeuger. Dazu sammeln sie Informationen, erstellen Info-Material, organisieren Veranstaltungen, bilden Arbeitsgruppen, recherchieren in Bibliotheken und Datenbanken, füttern die Medien, arbeiten mit Experten der verschiedensten Bereiche zusammen, tauschen sich bei regionalen und überregionalen Treffen aus…

Die größte Leistung des H.A.N.F. e.V. ist sicherlich der Betrieb des ” Hanf Museum Berlin“. In diesem größten europäischen Museum seiner Art erfahren die Besucher Informatives, Wissenswertes und Unterhaltsames aus Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Nutzpflanze Hanf. Insbesondere Schulklassen nutzen das Angebot einer Führung durch das Museum gerne.

II. Die IACM e.V.

Die “Internationale Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin” wurde im März 2000 von Mitgliedern der im deutschsprachigen Raum tätigen Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM) gegründet.
Es ist eine gemeinnützige wissenschaftliche Gesellschaft, die sich für die Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen zur Nutzung der Hanfpflanze und ihrer pharmakologisch wirksamsten Inhaltstoffe, die Cannabinoide, für therapeutische Zwecke einsetzt. Insbesondere geschieht dies durch die Unterstützung der Forschung und die Verbreitung von Informationen.

Die IACM erklärt, dass Ärzte das Recht haben, mit ihren Patienten über die medizinische Verwendung von Cannabis zu sprechen und begleitet Patienten bei ihrem langen Weg durch die Gerichte.


10. Impressum und Quellenverzeichnis

Impressum

Herausgeber

Deutscher Hanf Verband
Rykestr. 13
10405 Berlin

Autor

Steffen Geyer
Email an den Autor

Wenn Sie diese Informationen verteilen möchten und dafür mehr als ein Exemplar benötigen, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf. Wenn wir Ihnen ein Exemplar dieser Broschüre gedruckt zusenden sollen, senden Sie bitte 2,- Euro in Briefmarken an die angegeben Adresse.

Nachdruck und Vervielfältigung dieser Broschüre ist ausdrücklich erwünscht! Um Angabe der Quelle wird gebeten.

Quellenverzeichnis

  • Globales Cannabisregulierungsmodel – Verein für Drogenpolitik e.V. 2004
  • Naturfasereinsatz in Verbundwerkstoffen in der deutschen und österreichischen Automobilindustrie – nova Institut 2002
  • Hanf in Deutschland – nova Institut 1997
  • Europäische Hanfwirtschaft 2001 – nova Institut 2001
  • Naturfasereinsatz in Verbundwerkstoffen in Deutschland und Österreich – nova Institut 2002
  • Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern (Deutschland und EU) – nova Institut 2000
  • Fachinformationsblatt Faserpflanzen – Deutscher Naturfaserverband e.V. 2001-2003
  • Umfrage zu Erfahrungen aus dem Flachs- und Hanfanbau – Deutscher Naturfaserverband e.V. 2003
  • Ernährungs- und agrarpolitischer Bericht 2004 der Bundesregierung
  • Papier-Verbrauch in Deutschland – Forum Ökologie & Papier 2003
  • Cannabis- Die Sucht und ihre Stoffe – Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.
  • Europäische Hanfwirtschaft 2002: Anbau, Weiterverarbeitung und Produktlinien – nova Institut 2002
  • Anwendungsgebiete für THC und Cannabis – ACM e.V. 2004

LuxLeaks: “Steuer-Bordell” Luxemburg kostet den BRD Steuerzahler bis zu 2 Billionen Euro

in Wirtschaft
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Millionen Deutsche Opfer von Großbetrug! Die Verantwortlichen der Luxemburger Steueroase und deren internationale Spießgesellen haben Deutschland in 10 Jahren um 1 – 2 Billionen Euro gerupft. Den milliardenschweren Firmen und Privatpersonen, die vom „System Juncker“ fortwährend in Milliardenhöhe profitieren, ist die Schädigung der deutschen Bürger natürlich völlig gleichgültig.

von Karl von Francois (MMnews)

Das Jahr ist vorbei, Lohn-/Einkommensteuererklärung stehen an. Wieder ist viel zu wenig übrig geblieben: Die Abzüge für Soziales und Lohn betragen zusammen 33 %. Bei den Selbständigen das gleiche Bild. Was Sie aber weder wissen noch ahnen: Sie haben bei weitem zu viel Steuer bezahlt. Der beste Betrug[1] ist bekanntlich der, den man nicht erkennt. Im Folgenden wird aufgezeigt, auf welche verdeckte Art und Weise Sie seit gut 15 Jahren durch überhöhte Steuersätze systematisch steuerlich betrogen werden und wer dafür verantwortlich ist.

Deutschland hat rund 42,7 Millionen Arbeitnehmer, davon 30 Millionen sozialversicherungspflichtig, und weitere 4,4 Millionen Selbstständige (Erhebung in 2011). Für diese gelten die nachfolgenden Ausführungen entsprechend. 2013 betrug der durchschnittliche Arbeitnehmer-Bruttolohn rund € 31.000. Darauf entfielen 16,1 % Steuer. Damit zahlten 30 Millionen Arbeitnehmer je rund € 5.000 Steuer (16,1 % aus € 31.000 = € 4.991), was rechnerisch rund € 150 Milliarden ausmacht.

2014 regte sich ganz Deutschland monatelang über den Fall Hoeneß auf: Ein angeblich besonders schlimmer Fall der Steuerhinterziehung. In Wirklichkeit eine Lappalie, nicht der Rede wert. Hoeneß wurde verurteilt, sein Ruf zerstört. Die wirklich ganz großen Tiere, die die deutschen Arbeitnehmer seit Jahren tausendfach schlimmer schädigen, laufen hingegen frei herum und gelangen im Schutz ihrer Parteien zu höchsten Ehren.

Die Rede ist insbesondere von Jean-Claude Juncker, dem neuen EU-Kommissionspräsidenten und in dieser Funktion mächtigster Mann Europas. Die Liste der Auszeichnungen für seine angeblichen Verdienste um Europa ist schier endlos.

Hier wird abweichend festgestellt, dass Jean-Claude Juncker nachweislich der größte Steuerschädling ist, den Europa je gesehen hat. Der von ihm in den Steuerkassen Europas angerichtete Schaden übertrifft alles, was in diesem Bereich jemals in Zahlen ausgedrückt wurde. Es geht um Billionen Euro, die via Luxemburg verschwunden sind. Darum haben sich die Steuereinnahmen in Deutschland drastisch verringert und entsprechend mussten Millionen normale deutsche Arbeitnehmer und Selbstständige die fehlenden Steuern ersatzweise aufbringen.

Wie ist so eine finanzielle Riesenschweinerei möglich?
Jean-Claude Juncker war früher Finanzminister und Regierungschef von Luxemburg, ein Ministaat, der seine Existenz mitten in Europa nur den Launen der Geschichte verdankt. Schon als Finanzminister hatte Herr Juncker – der große Europäer und Ex-Weltbankgouverneur – die „clevere“ Geschäftsidee seinen landkreisgroßen Staat (500.000 Einwohner) in eine zentraleuropäische Steueroase für superreiche Milliardäre und weltweit operierende Großkonzerne umzuwandeln.

Ziel war und ist, deren Gewinne aus den Nachbarstaaten nach Luxemburg abzusaugen um daran zu partizipieren. Das ist etwa so, als würde sich ihr Nachbar jede Nacht mit Nachschlüssel bei Ihnen einschleichen um Teile ihres Tagesverdienstes zu klauen. Es fand sich in Luxemburg auch die nötige Zahl von „Volksvertretern“ um das trickreiche „System Juncker“ parlamentarisch abzusegnen. Mit international operierenden Steuer-Schmarotzern wurden ab ca. 1990 bis heute weithin geheime Steuerregelungen getroffen.[2] Schließlich sollen die Nachbarn nicht wissen, wie und in welcher Höhe sie durch das „System Juncker“ Jahr für Jahr um gigantische Milliardenbeträge geprellt werden.

Zuerst waren es nur Gerüchte, dann spürte man es: Über Oasenkonstruktionen drückten viele Weltfirmen ihre Steuern weg. Mit Steuerwettbewerb hatte dies nie etwas zu tun. Dann folgte „Die große Indiskretion“: Antoine Deltour, ein ehemaliger Mitarbeiter von PwC, spielte dem „International Consortium of Investigativ Journalists“ (ICIJ) hunderte geheime Steuerdokumente zu, die von dort im November 2014 auf den Markt geworfen wurden. Den Whistleblower Antoine Deltour erwarten nun für seine Großtat bis zu zehn Jahre Gefängnis![3] Das reflektiert die hohe Geheimhaltungsstufe der Luxemburger Steuerpraktiken. Ungeheuerliches gilt es gut zu verstecken!

Die Dokumente belegen, dass (zumindest) hunderte weltweit operierende Firmen das Angebot von Herrn Junker angenommen und mittels Spezialvereinbarungen ihre nationalen Einkommen im Ursprungsland – etwa in Deutschland – steuerlich auf NULL reduziert haben. Für nach Luxemburg verschobene Gewinne zahlen sie dort nur 0,1 – 5 % „Steuern“. Diese „Steuern“ sind genaugenommen Provisionen für Beihilfe zur Steuereliminierung von hunderten Milliarden Euro.

Nutznießer des Systems[4] sind lt. div. Veröffentlichungen Weltfirmen wie etwa IKEA, Apple, Pepsi Bottling Group, Coca Cola, EON, Amazon, Fiat, iTunes, Heinz, Procter & Gamble, AIG, Fresenius Medical Care, FedEx, Disney, Deutsche Bank, Burberry, BAT, Stella Artois, Glaxco-Smith-Kline, Google, Amazon, Skype, Yahoo u.v.a.m. Diese Firmen wurden und werden fachmännisch von Firmen wie etwa PwC, Deutsche Bank, KPMG, Deloitte sowie Ernst & Young beraten. Wie die Süddeutsche Zeitung am 06.11.2014 berichtete, ist Luxemburg mit dem „System Juncker“ inzwischen nach den USA zum weltweit größten Investment Zentrum aufgestiegen. Dort werden drei Billionen Euro (steuergünstig) verwaltet. Das sind weitgehend die Gelder, die den europäischen Nachbarn steuermindernd entzogen wurden: Dafür müssen u.a. 42,7 Millionen deutsche Arbeitnehmer Jahr für Jahr ersatzweise aufkommen. Herr Juncker, herzlichen Dank!

Hier können Sie sich zu den Geheimdokumenten durchklicken
http://www.icij.org/project/luxembourg-leaks/explore-..

Ein Millionenheer von Arbeitnehmern und Selbstständigen vermehrt so seit Jahren unwissentlich und ungewollt das Vermögen einiger tausend Superreicher und milliardenschwerer Weltfirmen. Diese Schmarotzer meinen offensichtlich, die Steuerpflicht gelte nur für normale Leute und kleine Millionäre. Und dies alles, weil niemand dem doppelgesichtigen „Vorzeigeeuropäer“ Jean-Claude Juncker rechtzeitig das Handwerk gelegt und die Steueroase Luxemburg ausgetrocknet hat.

Das „System-Juncker“ funktioniert nach ganz einfachem Strickmuster:[5] Nehmen wir an, die imaginäre Weltfirma „Sanup“, Hauptsitz im finanziellen Weltreich Luxemburg (Lux), erzielt in ihrer deutschen Niederlassung mit Schmierstoffen einige Milliarden Umsatz und hat eine (theoretische) Steuer von € 100 Millionen zu zahlen. Diese Steuer würde nun normalerweise in die Kasse des Deutschen Finanzamtes fließen – gäbe es nicht das Model Luxemburg. Denn in weiser Vorahnung des erwarteten Gewinns hat die Luxemburger „Sanup“ ihrer deutschen Tochter konzernintern Darlehen mit passendem Zinssatz ausgereicht. Die Zinsen und sonstige „weiche“ Kosten (s.u.) von € 260 Millionen werden der deutschen Tochter in Rechnung gestellt und von dieser nach Luxemburg bezahlt. Damit wird in Deutschland nicht nur die Steuerschuld von € 100 Millionen atomisiert, sondern es ist sogar ein Verlust von vielen Millionen Euro entstanden (Verlustvortrag!).

Wären die Kredite von einer deutschen Gesellschaft ausgereicht worden, wären die Zinserträge dort unter voller Steuerpflicht eingegangen. Doch dann würde sich Zinstrick nicht lohnen. Der künstliche Umweg über Lux hat da eindeutige Vorteile: Dort werden Zinserträge praktischerweise überhaupt nicht versteuert. Der Gewinn in Deutschland wird ausradiert, steuerlich nach Lux verschoben und dort nach dem „System Junker“ nicht oder eben zu Sätzen von 0,1 % bis 5 % „versteuert“. So lauten die geheimen Individualvereinbarungen, für deren Aufdeckung den „Bösewicht“ Antoine Deltour nun 10 Jahre Knast erwarten.

Ausgehend von durchschnittlichen nationalen Steuersätzen von 43 %, lösen sich durch das Luxemburger Modell 95 % – 99,9 % der sonst in den Ursprungsländern anfallenden Steuern vollständig in Luft auf. Ein Modell, das begeistert – jedenfalls die Luxemburger! So beträgt das BIP[6] pro Kopf in Deutschland € 45.000 p.a., in Luxemburg hingegen € 110.000 p.a.! Damit die Sache nicht zu langweilig und durchsichtig wird, gibt es dutzende Varianten der Produktion von Scheinkosten.

Zahlungen auf Geistiges Eigentum, Lizenzgebühren, Patente, Dividenden, Softwarenutzung, Beratungskosten, Risikoübernahme, Entwicklungskosten, etc. sind die Klassiker. Einziger Zweck: Eliminierung steuerlich relevanter Gewinne im Ursprungsland, Verschiebung dieser Gewinne nach Luxemburg, wo sie vereinbarungsgemäß „steueroptimiert“ behandelt werden.

Im November 2014 gab es einige erboste Veröffentlichungen über „LuxLeaks“.[7] Aber inzwischen ist PEGIDA[8] der Aufreger Nr. 1 in Deutschland und beschäftigt Medien, Volk und Politiker rund um die Uhr, sofern sie nicht gerade „Charlie“ sind. Das bringt Entlastung!

Deshalb ist der geradezu atemberaubende finanzielle Griff Luxemburgs in Millionen deutscher Taschen wieder weitgehend aus den Schlagzeilen verschwunden: Die Bürger haben bislang schlichtweg nicht kapiert, dass die Steuertricks einiger Milliardäre und diverser Weltfirmen ebenso direkt wie brutal auf ihre eigenen Finanzen durchschlagen. Sicher, würde jemand versuchen uns 100 Euro aus dem Geldbeutel zu entwenden, gäbe es Zeter und Mordio. Als Opfer millionenfachen Trickbetrugs aber bleibt man still, selbst wenn es einen jährlich mit tausenden Euro trifft. Jeder wie er es verdient! Aber wie heißt das Motto standhafter Leute: „Maul auf oder Geldbeutel!“

Sie meinen vielleicht: „Tausende Euro jährlich – bei mir? – unmöglich!“ Lassen Sie uns sehen:

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Am 17.09.2014 berichtete die HAZ[9]: „Nach Angaben der EU-Kommission entgehen alleine den EU-Staaten jährlich durch legale und illegale Steuerpraktiken Einnahmen von einer Billion Euro.“

Unter „Einnahmen“ sind hier „Steuereinnahmen“ zu verstehen. Die EU-Kommission muss es wissen, denn schließlich ist Jean-Claude Juncker, ihr Präsident, ein ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet „Steuerdiebstahl ganz legal!“. Und eine Billion = eine Million x eine Million oder = 1000 x 1 Milliarde (der Fall Hoeneß: ein Staubpartikel daneben!).

Deutschland hat lt. Erhebung zum Jahr 2013 einen Anteil von zumindest 21 % am BIP[10] der Euroländer (EU28) und 29 % am BIP der Eurozone. Ähnlich dürfte der Anteil am Steueraufkommen sein. Dies und die Angaben der EU-Kommission als Durchschnitt unterstellt, entgehen Deutschland durch die „Steuerpraktiken“ diverser Steueroasen[11] rund 21 % aus einer Billion Euro, also € 210 Milliarden jährlich. Hier wird unterstellt, dass davon € 70 Milliarden auf Luxemburg entfallen; ob es € 20 Milliarden mehr oder weniger sind, spielt keine Rolle (wir sind da ebenso großzügig wie der Finanzminister). Auch die Niederländer und etwa die USA (diverse Steueroasen) scheuen sich nicht im Geringsten, Millionen deutsche Arbeitnehmer zu bestehlen. Denn genau dort, am Ende der Kette, wirken sich die Folgen solcher Steuerschiebereien wie stinknormaler Diebstahl aus.

Das von Juncker, dem amtierenden EU-Kommissionspräsidenten, vor vielen Jahren in Luxemburg installierte und „legalisierte“ Steuerdiebstahlssystem erzeugt gigantische Einnahmeverluste im deutschen Staatshaushalt. 2015 soll es allerdings keine Neuverschuldung geben (Schäuble: „Die schwarze Null“). Grundsätzlich decken die Staatseinnahmen die Staatsausgaben. In der Planung für 2015 sind Steuereinnahmen von € 278 Milliarden vorgesehen. Gesamt-Einnahmen und -Ausgaben betragen je € 299,1 Milliarden.

Nun folgende Rechnung: Die Deutschen[12], davon 42,7 Millionen Arbeitnehmer und 4,4 Millionen Selbstständige, erwirtschafteten 2014 € 269 Milliarden Steuer. Durch Einnahmeverschiebungen in Steueroasen wie Luxemburg wurde Deutschland nach Aussagen der EU-Kommission bislang „jedes Jahr“ um € 210 Milliarden geprellt. Und selbst wenn es „nur“ € 100 Milliarden gewesen sein sollten:

Die Verantwortlichen der Luxemburger Steueroase und deren internationale Spießgesellen haben Deutschland in 10 Jahren um 1 – 2 Billionen Euro gerupft. Feine Nachbarn!

Deutschland verliert durch Steueroasen 1 – 2 Billionen Euro in 10 Jahren!

Das ist in dieser Dimension kaum vorstellbar, jedenfalls einmalig und unvergleichlich. Nur die Target-2-Verluste und die zu erwartenden Milliardenverluste der ESM-Bank sind daneben der Rede wert. Doch die deutschen Journalisten schweigen weitgehend. Entweder überfordert diese Dimension deren Denkvermögen oder es besteht stillschweigendes Einverständnis dieses finanzielle Horrorszenario totzuschweigen um das politische System zu schützen. Hätte man steuerliche Machenschaften im Stile von z.B. Luxemburg und Irland von Anfang an unterbunden, wäre

a) entweder das Steueraufkommen in Deutschland um jährlich € 210 Milliarden gestiegen und Google, Amazon & Co (und die Milliardäre dahinter) hätten Steuern gezahlt wie jeder deutsche Arbeitnehmer, Angestellte oder Selbstständige auch oder
b) die Steuern hätten um jährlich € 210 Milliarden gesenkt werden können.

Im Falle a) hätten etwa sämtliche Staatsschulden (derzeit € 2,043 Billionen: Bund, Länder und Gemeinden) getilgt werden können. Nirgendwo würde Finanznot herrschen. Die ersparten Zinsen in zwei- bis dreistelliger Milliardenhöhe hätten in Kindergärten, Krankenhäuser, Altenheime, Straßen etc. etc. investiert werden können, wären also der Allgemeinheit zugutegekommen.

Im Falle b) hätte die Lohn-/Einkommensteuer (daraus Einnahmen 2014 ca. € 210 Milliarden + x) für steuerzahlende Arbeitnehmer/Selbstständige praktisch ganz abgeschafft, bei Einbeziehung der internationalen Steuerentzieher zumindest um 50 % gesenkt werden können.

Doch nichts ist geschehen, die Gaunerei ging weiter: Auch 2014 mussten SIE Steuern zahlen, die um rund 50 % überhöht waren, da durch ganovenhafte, aus Sicht der Betroffenen: kriminelle Machenschaften diverser Steueroasen dem deutschen Staat (der Organisationseinheit der deutschen Bürger) jährlich Steuern in dreistelliger Milliardenhöhe[13] entzogen wurden.

Millionen Arbeitnehmer hätten jährlich anstelle € 5.000 nur € 2.500 bezahlen müssen. Das summiert sich in 10 Jahren auf € 25.000 – pro Arbeitnehmer! Steuerreduzierung um 50 % auch bei den Selbstständigen!

Ist Ihnen das egal? Glauben Sie etwa, daran könne man nichts ändern? Dann schweigen Sie weiter! Aber regen Sie sich dann bitte nicht wegen PEGIDA oder Hoeneß auf, das sind Petitessen dagegen!

Die Verantwortlichen:

Wer ein Bordell errichtet und betreibt, ist verantwortlich, was dort passiert. Wer es nutzt, hat seinen Spaß, solange der Betrieb läuft. Stört der Betrieb, ist er von der zuständigen Stelle zu unterbinden. Das Steuer-Bordell Luxemburg wurde seinerzeit vom jetzigen EU-Kommissionspräsidenten Jean- Claude Junker eingerichtet und jahrelang unter seiner Oberleitung betrieben. Obgleich diese skandalösen Umstände schon die Luft verpesteten, wurde Jean-Claude Junker 2014 zum EU-Kommissionspräsidenten berufen – mit Zustimmung der Bundesregierung. Uli Hoeneß hingegen muss nachts noch ins Gefängnis einrücken. Verrückte Welt!

Den milliardenschweren Firmen und Privatpersonen, die vom „System Junker“ fortwährend in Milliardenhöhe profitieren, ist die Schädigung der deutschen Bürger natürlich völlig gleichgültig. Vergleicht man das scheinheilige Gesülze dieser Steueroptimierer in ihrer „Firmenphilosophie “ mit ihrem tatsächlichem Verhalten, etwa gegenüber den geschädigten deutschen Arbeitnehmern, könnte der Widerspruch nicht größer sein. Doppelmoral pur! Nur 3 Beispiele:

Starbucks:
„Wir möchten …dazu beitragen, die Welt ein wenig besser zu machen“.

Google:
„Geld verdienen, ohne jemandem damit zu schaden“

Fresenius Medical Care:
„In unseren Geschäftsbeziehungen gegenüber …. der Regierung … und der Öffentlichkeit agieren wir mit Professionalität, Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit.“

Wird ein Staat wie Deutschland, in dem Millionen fleißige Arbeitnehmer, Selbstständige und korrekte Unternehmer die Steuereinnahmen erwirtschaften, durch „steueroptimierende“ Weltunternehen

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