Warum die USA Kisten voller Bargeld nach Teheran fliegen

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Quelle: N24.de

Drei Geheimflüge bringen rund 1,7 Milliarden Dollar in den Iran. Offiziell, um Schulden aus einem alten Waffengeschäft zu begleichen. Das Datum der Lieferung legt aber einen anderen Schluss nahe.

Die geheime Fracht kam auf hölzernen Paletten an. Sie war in Folie eingeschweißt und ordentlich gestapelt. An einem Januartag verstauten Arbeiter sie in einem Flugzeug, das nicht beschriftet war. Keine Airline, kein Name, keine Flagge. Kurze Zeit später hob die Maschine in Genf ab. Ihr Ziel: Teheran. Ihre Ladung: Geldbündel im Wert von 400 Millionen Dollar.

Die US-Regierung flog in diesem Jahr drei Mal Bargeld in den Iran, wie das Finanzministerium nun offengelegt hat. Am 17. Januar, am 22. Januar und am 5. Februar. Insgesamt 1,7 Milliarden, aufgeteilt in Euro und Schweizer Franken. Eine Bezahlung in Dollar oder eine Überweisung verbieten die Sanktionen, die die USA selbst verhängt haben. Sie schneiden Teheran weitgehend von den globalen Finanzmärkten ab. Es gab nur diese eine Möglichkeit: Cash, zu Päckchen geschnürt und per Flugzeug ausgeliefert.

Das Geld soll jahrzehntealte Schulden begleichen. Das zumindest ist die offizielle Version. 1979 bestellte Irans Schah Mohammad Reza Pahlavi in den USA Technik für Militärflugzeuge im Wert von 400 Millionen Dollar – die aber nie ausgeliefert wurde. Denn kurz nach der Order wurde der Schah in der Islamischen Revolution gestürzt. Amerika sprach ein Embargo aus, das den Deal nichtig machte und die Rückzahlung des Geldes unmöglich.

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Die erste Ladung, die Genf am 17. Januar verließ, soll die Schulden aus diesem geplatzten Geschäft tilgen. An Bord der beiden weiteren Flugzeuge befanden sich die Zinsen, die in den vergangenen 37 Jahren angefallen waren.

Lösegeld gezahlt statt Schulden beglichen?

Inoffiziell wird in Amerika aber noch über einen anderen Hintergrund spekuliert. Wenige Minuten bevor die Piloten der ersten Maschine in der Schweiz auf die Startbahn rollten, hob auf dem Flughafen von Teheran ein anderer Jet ab. An Bord: vier US-Bürger, die in einem iranischen Gefängnis gesessen hatten. Just am Tag der Geldlieferung kamen sie frei.

Haben die Amerikaner Lösegeld gezahlt – und damit gegen ihre politische Praxis verstoßen? So sehen es die Republikaner. Am deutlichsten wurde Donald Trump, wie es nicht anders zu erwarten war. “Welche Summe wird für die nächste Geisel fällig?”, fragte der Präsidentschaftskandidat. “Was wir machen, ist der reine Wahnsinn.”

Der Senator Tom Cotton aus Arkansas sagte, dieser Schachzug habe amerikanische Gefangene mit einem Preisschild versehen. Andere Abgeordnete fürchten, mit dem Geld könnte der Iran nun seine Verbündeten unterstützen, darunter den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.

Das Weiße Haus spricht von einem zeitlichen Zufall. Die Geldlieferung habe nichts mit der Freilassung der Gefangenen zu tun. Die Zahlung sei erfolgt, weil man fürchte, ein Verfahren vor dem Ständigen Schiedshof in Den Haag zu verlieren und dann eine deutlich höhere Summe aufbringen zu müssen.

Eines gibt die Regierung dann aber doch zu: Man habe das Flugzeug in Genf wenigstens so lange aufgehalten, bis die Maschine mit den Amerikanern in Teheran gestartet sei. Nur zur Sicherheit, damit auf den letzten Metern des Deals nichts schiefgehe.

1 Comment

  1. Möglicher Weise sind beide Thesen richtig.

    Die USA haben sich geweigert alte Schulden zu bezahlen und die Iraner haben die Freilassung der Amerikaner an die Bedingung geknüpft, dass die Amis diee Schulden begleichen.

    Und nun stellt sich nur noch die Frage, wie viel Falschgeld hier dabei war.

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