Von rt.com; Bild: Sputnik
Der Schutz vor digitalen Übergriffen ist aber nur ein Aspekt hinter dem Entschluss: Die Initiative bietet zudem auch russischen Unternehmen eine Chance, auf dem heimischen Software-Markt Anteile zu gewinnen.
Im März dieses Jahr forderte der russische Präsident Staatsunternehmen erstmals öffentlich dazu auf, ab der zweiten Jahreshälfte 2016 auf heimische Software-Programme umzusatteln. Wenn öffentliche Institutionen dennoch auf ausländische Programme zurückgreifen wollen, müssen sie einen speziellen Registrierungsprozess durchlaufen. Dabei wird geprüft, ob es keine gleichwertige russische Alternative gibt. Nichtsdestotrotz wird es Ausnahmelösungen geben, heißt es.
Im Jahr 2017 will Moskau die nunmehr zum Einsatz kommende Software-Alternative, entwickelt vom russischen Unternehmen New Cloud Technologies, auf 600.000 Maschinen ausweiten, sagte Artjom Yermolaew, der Leiter für Informationstechnologie beim russischen Telekombetreiber Rostelecom. Microsoft Windows und Office werden im weiteren Verlauf wohl auf amtlicher Ebene faktisch abgeschafft werden, fügte der Vertreter hinzu.
Laut Kommunikationsminister Nikolaj Nikiforow gibt Russland jährlich rund 300 Millionen US-Dollar für den Erwerb ausländischer Software aus, obwohl einheimische Unternehmen gleiche Dienstleistungen kostengünstiger anbieten.