Retten Sie 50 Millionen Küken!

in Tierrechte
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Von campact.de

Wem geht beim Anblick von kleinen flauschig gelben Küken, die hinter ihrer Hühnermama hertippeln, nicht das Herz auf? Eigentlich findet nahezu jeder Hühnerbabys süß – und gleichzeitig ist jeder, der Eier konsumiert, für ihren frühen Tod mitverantwortlich.

Lebewesen für den Müll
Die heutige Tierhaltung hat nichts mehr mit einem idyllischen Leben auf einem Bauernhof zu tun. Tiere werden im Rahmen aufwendiger Programme auf immer mehr Leistung gezüchtet, denn nur diese ist in der Branche von Bedeutung. Hühner bilden hier keine Ausnahme. Die Züchter haben schnell gemerkt, dass eine hohe Eianzahl negativ mit hohem Fleischansatz korreliert, sprich: Hühner, die viele Eier legen sollen, nehmen gleichzeitig nicht schnell genug zu. Daher gibt es heute zwei extrem gezüchtete „Hühnerlinien“, die beide ein entbehrungsreiches Leben führen müssen: sogenannte Legehennen und Masthühner.
Die kleinen Brüder der späteren „Legehennen“ sind wertlos für die Industrie, da sie weder Eier legen können noch einen wirtschaftlich rentablen Fleischansatz haben (1).

Aus diesem Grund werden für die Eierproduktion allein in Deutschland jährlich mehr als 50 Millionen männliche Küken routinemäßig in den Brütereien vergast oder lebendig geschreddert – dies gilt auch für Bio-Eier.

Diese Zahl errechnet sich aus der Anzahl der jährlich in Deutschland geschlüpften Küken für Elterntierfarmen und Legebetriebe sowie der biologischen Regel, nach der über einen längeren Zeitraum hinweg etwa gleich viele weibliche und männliche Nachkommen schlüpfen (2).

Erschreckend ist zudem die große Zahl ungeborener Küken, die es nicht selbstständig aus dem Ei geschafft haben (in der Natur hilft die Mutter beim Schlüpfen) und jenen, die noch weitere Stunden oder Tage im Ei verbracht hätten. In den Brütereien werden daher weitere Millionen ungeborener, aber voll entwickelter und lebensfähiger Küken in den Müll geworfen.

Elterntierfarm und Brüterei – wo das Leid der Küken beginnt
Der Markt der Küken-Produktion ist nur auf wenige Großkonzerne aufgeteilt. So werden „Hochleistungshühner“ vor allem von den beiden Großkonzernen Lohmann Tierzucht in Cuxhaven und Hendrix Genetics in den Niederlanden „produziert“. Hendrix Genetics brüstet sich damit, dass die weltweite Eierproduktion zu 80 Prozent mit Hennen aus den unternehmenseigenen Brütereien erfolgt. (3) Auch Wiesenhof betreibt eigene Brütereien und verpflichtet alle Wiesenhof-Betriebe zur Abnahme der eigenen Küken.
Die Hühner auf den Elterntierfarmen werden nur zu einem Zweck gehalten: Eier legen, um die Legebetriebe mit weiblichen Nachkommen für die Eierproduktion zu versorgen. Regelmäßig werden diese Elterntiere ausgetauscht und getötet, denn irgendwann erbringt ihr ausgemergelter Körper nicht mehr die Legeleistung, die von der Industrie erwartet wird. Alle Eier, die weibliche Elterntiere in dieser Zeit legen, werden in eine Brüterei gebracht. In der heutigen Zeit darf eine Henne kein einziges ihrer Eier mehr selbst ausbrüten. Die Eier werden in große Plastikkisten sortiert und künstlich ausgebrütet. In den Brütautomaten schlüpfen die kleinen Hühnerbabys ohne die Zuneigung ihrer Mutter. Dies ist besonders grausam, da eine Hühnermutter schon vor der Geburt Kontakt zu ihren ungeborenen Küken aufnimmt und sich über verschiedene Pieplaute mit ihnen unterhält.

„Sexen“ – Küken werden wie lebloses Gemüse sortiert und weggeworfen
Nach dem Schlüpfen werden die Plastikkisten auf lange Förderbänder ausgekippt und die Küken werden wie lebloses Gemüse sortiert. Hierbei greifen Arbeiter immer wieder schwache, kleine oder verletzte Küken heraus und schmeißen diese lebendig in nebenstehende Eimer – diese werden später mit den männlichen Tieren getötet.
Anschließend folgt das sogenannte Sexen. Auch hier greifen sich die Arbeiter blitzschnell ein Küken aus der Masse. Ist es weiblich, wird es in eine weitere Kiste geschmissen, und meist wird ihnen direkt der vordere Teil des Schnabels abgetrennt, bevor sie „verpackt“ und in die Legebetriebe transportiert werden. Ist es männlich, wird es zurück aufs Förderband geworfen. Am Ende des Förderbandes wartet entweder der Schredder, in dem die gerade geborenen Küken lebendig zu Brei verarbeitet werden oder aber die Küken werden in große Behälter verfrachtet, wo sie einem minutenlang andauernden Todeskampf ausgesetzt sind und letztendlich durch das Gas ersticken.

Auch Bio-Eier sind keine Lösung
Lesen Sie hier, warum Eier aus Bio-Haltung nicht die Lösung sind und gleiches Tierleid verursachen.

Was Sie tun können

Es wurde eine Petition gesammelt, die an Bundesagrarminister Christian Schmidt übergeben wird. Über 200.000 von benötigten 300.000 Stimmen wurden schon gesammel, helfen auch Sie mit, und unterschreiben Sie selbst: https://weact.campact.de/petitions/retten-sie-50-millionen-kuken

 Hier der Petitionstext:

An: Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU)

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Sehr geehrter Herr Schmidt,

bitte verbieten Sie das Schreddern und Vergasen der männlichen Eintagsküken. Es ist ein Skandal, dass jedes Jahr 50 Millionen Küken getötet und auf den Müll geworfen werden.

Warum ist das wichtig?

Ich habe seit vielen Jahren eigene Hühner in meinem Garten. Hühner sind tolle, intelligente und sehr soziale Tiere und sie machen unheimlich Spaß! Ich finde es unfassbar grausam, dass die männlichen Küken der Legerassen direkt nach dem Schlüpfen lebendig geschreddert oder vergast werden, nur weil sie sich aufgrund der heutzutage völlig übertriebenen Züchtung nicht dazu eignen, in kürzester Zeit Schlachtreife zu erlangen.

Jedes Jahr landen in Deutschland 50 Millionen männliche Küken auf dem Müll.[1] Die männlichen Küken werden in Agrarfabriken direkt nach dem Schlupf aussortiert und qualvoll vergast oder lebendig geschreddert.

Niedersachen und Nordrhein-Westfalen wollen das Schreddern der Eintagsküken verbieten. Doch Agrarminister Christian Schmidt (CSU) sträubt sich gegen ein bundesweites Verbot. Jetzt müssen wir die Länder im Streit mit Schmidt unterstützen und ihm gemeinsam zeigen: Wir Wähler/innen nehmen es nicht länger hin, wie in Agrarfabriken mit den Tieren umgegangen wird!

Wie andere Nutztiere auch werden Hühner in der Agrarindustrie mit aufwendigen Programmen auf immer mehr Leistung gezüchtet. Legehennen werden dazu gezüchtet, möglichst viele Eier zu legen, sie nehmen nicht so schnell zu wie Masthühner. Die Brüder der späteren „Legehennen“ sind wertlos für die Industrie, da sie weder Eier legen können noch einen wirtschaftlich rentablen Fleischansatz haben.[2]

Dass es auch anders geht, zeigt die Initiative “Bruderhahn”. Pro Legehenne darf ein männliches Küken mit aufwachsen. Es wird auf einem Mastbetrieb mit Zugang zum Freiland aufgezogen. Die Küken stammen grundsätzlich von einer ökologischen Elterntierherde ab. Die Hähne werden bis zur 5. Woche mit den Hennen zusammen aufgezogen. Durch die Bruderhahn-Initiative wird zugleich die konzernunabhängige ökologische Geflügelzucht unterstützt [3]. Denn der Markt der “Küken-Produktion” ist derzeit nur auf wenige Großkonzerne aufgeteilt.

Ein Verbot des Schreddern und Vergasen der Eintagsküken wäre ein wichtiger Schritt in Richtung einer ökologischeren und tiergerechteren Landwirtschaft.

HIER UNTERSCHREIBEN: https://weact.campact.de/petitions/retten-sie-50-millionen-kuken

____________
[1] Diese Zahl errechnet sich aus der Anzahl der jährlich in Deutschland geschlüpften Küken für Elterntierfarmen und Legebetriebe sowie der biologischen Regel, nach der über einen längeren Zeitraum hinweg etwa gleich viele weibliche und männliche Nachkommen schlüpfen.
[2] Planet Wissen: „Hühnerwirtschaft – Vom Tier zum Produkt“
[3] Webseite der Initiative Bruderhahn, Mai 2016

Foto: Aleksandr Kondratuk / dpa

Diese Petition wurde ursprünglich gestartet von Yves Venedey (Campact-Themenscout).

Wie die Unterschriften übergeben werden

Wenn viele Unterschriften zusammenkommen, möchte ich mit möglichst vielen Unterzeichner/innen zusammen diese Petition persönlich an Bundesagrarminister Schmidt überreichen.

3 Comments

  1. Stoppt die komplette Massentierhaltung! Ich würde sogar behaupten der Tod ist die bessere Alternative als ein Leben als Legehenne mit angeschnittenen Schnabel.. Allerdings ist vergasen eine abartige Methode und gehört definitiv verboten!

  2. Die Mutter hilft auch in der Natur nicht beim Schlupf.
    Kücken die es nicht aus dem Ei schaffen sind nicht lebensfähig.

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