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Geopolitik - page 21

USA sollen über Ramstein Waffen an syrische Rebellen geliefert haben

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Noch am vergangenen Wochenende haben 5000 Menschen gegen die Drohnen-Relaisstation auf der US-Airbase Ramstein protestiert. Nun haben die Kritiker neue Nahrung.

Die Bundesregierung versicherte, sie habe keine Kenntnis von etwaigen Waffenlieferungen über Ramstein. Über Jordanien seien diese nach Syrien gelangt; zuvor gingen die Lieferungen teils über Häfen in Rumänien und Bulgarien – sowie über den US-Militärflugplatz im rheinland-pfälzischen Ramstein.

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Einem Bericht der “Süddeutschen Zeitung” zufolge sollen über den US-Militärstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz Waffen nach Syrien geliefert worden sein.

Laut “SZ”, die mit zwei internationalen Recherchenetzwerken zusammengearbeitet hat, hatten private Dienstleister des US-Militärs in Osteuropa und auf dem Balkan Waffen und Munition russischer Bauart im Wert von Hunderten Millionen Dollar gekauft. Eines sei über die CIA gelaufen (Codename Timber Sycamore). Damit habe sich die Waffenhilfe des US-Geheimdienstes CIA für verschiedene syrische Rebellengruppen einfacher leugnen lassen. Denn die von den Amerikanern hochgerüsteten Milizen werden ihren Kampf ganz gewiss nicht ausschließlich gegen den “Islamischen Staat” richten, sondern auch gegen die syrischen Regierungstruppen.

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Und der Kindergarten geht weiter… Trump droht Kim: “Wenn Nordkorea uns angreift, werden wir es völlig zerstören”

in Geopolitik
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Trump gibt am Dienstag sein Debüt vor der UN-Vollversammlung. Seine Rede zum Auftakt der Generaldebatte wird mit Spannung erwartet. Der US-Präsident hatte bereits im Vorfeld harte Kritik an der Bürokratie bei der UNO geübt. Verfolgen Sie die Debatte live im FOCUS-Online-Ticker.
 
16.47 Uhr: Dann kommt Trump zum Handel. “Wir wollen Handel mit allen Ländern. Aber zu lange hat man Amerika gesagt, das bilaterale Handelsabkommen die besten Voraussetzungen für freien Handel erfüllen. Aber unter dieser Politik wurde Amerikas Wirtschaft abgehängt.” Erneut unterstreicht Trump die Wichtigkeit, wie wichtig es sei, zuerst an die eigenen Nation zu denken. “Wenn wir die jetzigen Gefahren überwinden wollen, kommen wir an einzelnen starken, unabhängigen Nationen nicht vorbei.” Patriotismus sei eine gute Sache, das hätten die Polen, die Britenund die Franzosen bewiesen. “Wir müssen unsere Probleme selbst lösen und unsere Zukunft sichern.” Die eigentliche Frage der UN sei grundlegend: “Sind wir immer noch Patrioten? Lieben wir unsere Länder so, um sie zu schützen, ihre Kultur zu wahren und eine friedliche Welt zu gewährleisten?” Die USA sei schon immer einer der größten Verteidiger des Wohlstands und der Freiheit gewesen. “Unsere Hoffnung richtet sich auf eine Welt von unabhängigen Nationen, die sich gegenseitig respektieren. Das ist der echte Wunsch der Vereinigten Staaten. Lasst das unseren Auftrag sein. Wir werden zusammen kämpfen, einander beistehen udn für die Freiheit kämpfen.” Mit diesen Worten beendet Trump seine Rede.

16.38 Uhr: Es sei ein Unding, dass immer noch Länder im UN-Menschenrechtsrat säßen, die die Menschenrechte verletzten. Ein Großteil der Welt befinde sich im Konflikt. “Aber die Mächtigen hier im Raum können viele diese Konflikte lösen.” Er hoffe, dass die UN künftig noch mehr Erfolg haben werde, diese Konflikte zu lösen. Aber die USA werde diese Last keinesfalls allein tragen, betonte der US-Präsident. Die Sanktionen gegen Kubawürden nicht aufgehoben werden, erklärte Trump. Und er kritisierte auch die “Zerstörung” in Venezuela, die der sozialistische Präsident Madouro in seinem Land angerichtet haben. “Wir können da nicht einfach zusehen. Unser Ziel muss sein, den Menschen zu helfen, ihre Freiheit wiederzugewinnen.” Die USA unternähmen wichtige Schritte, um die Regierung in Venezuela “zur Rechenschaft zu ziehen”. Trump forderte alle Länder auf, “gegen diese Krise vorzugehen”.

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16.33 Uhr: Nun rechtfertigt  Trump seine Flüchtlingspolitik. “Für das, was es kostet, einen Flüchtling in die USA umzusiedeln, können wir zehn in ihrer Heimatregion versorgen.”. Es sei daher besser, den Nachbarländern Syriens finanziell zu helfen, die sich um Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland kümmerten. Trump setzte sich auch für eine Rückführung der Flüchtlinge in ihre Heimatländer an. Der Druck in den Entsendeländer müsse zurückgehen, damit die Bürger zurückkehren könnten, um beim Wiederaufbau des Landes zu helfen. Er lobte die UN, die einen “großen Beitrag zur Beseitigung der Fluchtursachen geleistet haben”. Das gleiche gelte für die Bekämpfung von Krankheiten, sagte Trump unter dem Applaus der Mitglieder.

 

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Bildband soll Donald Trump zeigen, was letzte Nacht in Schweden wirklich geschah

in Geopolitik/Welt
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Von rt.com

Eine Frau in den Wehen afrikanischer Herkunft, ein Krankenpfleger mit Migrationshintergrund, Jugendliche cruisen durch die Nacht und Menschen sitzen am Ufer, so stellt sich Schweden in einem Bildband dar, welcher nach einer Crowdfunding-Aktion gegen Trumps Schweden-Mythen nun veröffentlicht wird.

Im Februar bescherte Trump Schweden mit seinem Ausruf “Seht, was letzte Nacht in Schweden passierte” ungewollte Aufmerksamkeit. Ein viraler Hit auf die Bilder von brennenden Autos und unbekannten schwedischen No-Go-Zonen folgten. Später berief sich Trump auf einen Bericht von Fox-News, nach welchem sich die Zahl der Vergewaltigungen mit der Zuwanderung erhöht hätte.

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Der Bildband mit dem Titel “Letzte Nacht in Schweden” soll ein anderes Bild Schwedens zeigen. Ein multikulturelles Bullerbü des friedlichen Miteinanders. Eine Crowdfunding-Aktion machte die Publikation des schwedischen Herausgebers Max Ström möglich. Ström entschied sich dafür, den Alltag zu dokumentieren. Ein Buch ist auf dem Weg zum Weißen Haus und eines an den Kongress. Die Firma Ström verweist im Einleitungskommentar ihres Bildbandes auf die Rolle Schwedens:

Schweden taucht fast immer im internationalen Fokus als ein Modell für etwas auf, sei es positiver oder negativer Art. Das Buch ist eine Sammlung Schwedens bester Dokumentar-Fotografen. Die Rolle war ,Letzte Nacht in Schweden’ anders zu interpretieren.”

Es ginge nicht darum, ein Paradies darzustellen oder eine perfekte Gesellschaft, aber sie sind eine Reaktion auf die politisierten Bilder Schwedens als ein Land in der Krise. Das Crowdfunding-Ziel wurde um das dreifache übertroffen. 100.000 SEK (10.483 EUR) sollten erreicht werden, am Ende kamen über 37.000 EUR zusammen. Initiierte wurde das Buch von der Non-Profit-Organisation “Expressions of Humankind”. Diese war auch Herausgeber der Dokumentationsprojekte “A Day in the World” und “50 Ways to Save the Baltic.”

Ein Wasserfall an Waffen: Wie der Westen Syrien zerstört

in Geopolitik
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Von rt.com

Seit mehr als fünf Jahren transportieren die USA, Saudi-Arabien und andere Staaten hunderttausende Tonnen an Waffen nach Syrien. Wie sich jetzt herausstellt, nutzen sie dafür auch die deutsche Luftwaffenbasis Ramstein. RT analysiert den illegalen Waffenhandel nach Syrien, von dem auch EU-Staaten profitieren.

von Malte Daniljuk

Erst vor wenigen Wochen hat die neue US-amerikanische Regierung unter Donald Trump ein geheimes Programm beendet, mit dem die USA, Saudi-Arabien und andere Staaten die regierungsfeindlichen Milizen in Syrien bewaffneten. Die Medien hatten zuvor bereits den Code-Namen der CIA veröffentlicht: Timber Sycamore. In welchem Umfang Amerikaner, Saudis und Katarer Waffen nach Syrien geschafft haben, lässt sich nur grob schätzen. Laut Quellen in der US-Regierung kostete alleine Timber Sycamore etwa eine Milliarde Dollar.

Aber auch nach dem offiziellen Ende von Timber Sycamore gehen in osteuropäischen Waffenfabriken weiter Bestellungen ein, wie ein Netzwerk von kritischen Journalisten in dieser Woche veröffentlichte. Weil das Pentagon sein Programm fortführt, mit dem in Nordsyrien die so genannten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) ausgebildet und bewaffnet werden, können sich die Waffenhersteller weiter über Aufträge freuen. Alleine für die Mission gegen den “Islamischen Staat” kaufte das US-Verteidigungsministerium seit September 2015 weitere Waffen im Wert von 700 Millionen Dollar, wie das BIRN-Netzwerk (Balkan Investigative Reporting Network) herausfand.

Wie sich inzwischen herausstellte, transportiert das Kommando für Spezialoperationen (SOCOM) seine in Osteuropa eingekauften Waffen auch über die deutsche Luftwaffenbasis Ramstein. Bis mindestens Ende 2016 wurden Waffen und Munition über Ramstein in die Türkei geflogen berichtete die Süddeutsche Zeitung in dieser Woche. Die Bundesregierung behauptet, dass sie keinerlei Wissen darüber habe. Gegenüber RT Deutsch betonte die Pressesprecherin des Finanzministers, Friederike von Tiesenhausen, dass in diesem Zeitraum keine Genehmigungen für Durchfuhren von Kriegswaffen nach Syrien erteilt wurden.

Der Sprecher des Außenministeriums, Martin Schäfer, erklärte, dass die USA nicht verpflichtet seien, der Bundesregierung mitzuteilen, was sie auf der Ramstein-Airbase tun, solange das “im Rahmen der geltenden Rechtsordnung” geschieht. Auf Anfrage von RT Deutsch bezweifelte der europapolitische Sprecher der Partei Die Linke, Andrej Hunko, genau die Rechtmäßigkeit des Vorgangs. Er verweist etwa auf einen gemeinsamen Standpunkt des Europäischen Rates aus dem Jahr 2008:

Demnach verstoßen die Lieferungen nach Syrien ohne Zweifel gegen Kriterium 3, das Mitgliedstaaten vorschreibt, Ausfuhrgenehmigungen für Rüstungsexporte zu verweigern, wenn diese ‘im Endbestimmungsland bewaffnete Konflikte auslösen bzw. verlängern würden oder bestehende Spannungen oder Konflikte verschärfen würden’.

Der Europapolitiker kritisiert, dass ein EU-Waffenembargo gegen Syrien im Jahr 2013 sogar aufgehoben wurde, weil unter anderem Großbritannien die Aufständischen in Syrien mit Waffen unterstützen wollte. Dass die Bundesregierung allerdings nichts von den aktuellen Waffenlieferungen mitbekommen haben will, ist nach Ansicht von Andrej Hunko “höchstens durch aktives Wegschauen zu erklären”. Berichte über derartige Waffenlieferung gebe es immerhin schon seit Jahren.

Aber es passt in das Schema des Umgangs der Bundesregierung mit der US-Militärbasis Ramstein. Dieser Stützpunkt ist seit Jahren unverzichtbarer Bestandteil des völkerrechtswidrigen US-Drohnenkriegs. Aber selbst als es die Spatzen schon von den Dächern pfiffen, tat die Bundesregierung noch so, als wüsste sie von nichts”, so Hunko.

Das Mitglied im Europarat spricht von einem “weiteren handfesten Skandal” im Zusammenhang mit Ramstein. Schon alleine die völkerrechtswidrige Unterstützung der USA für die Dschihadisten in Syrien sei skandalös. Aber dass diese illegalen Waffenlieferungen auch über Ramstein abgewickelt wurden, setze dem Ganzen die Krone auf. Es zeige einmal mehr, dass die Bundesregierung “sehenden Auges gravierende Rechtsverstöße auf deutschem Boden duldet”, so Hunko:

Damit trägt die Bundesregierung eine Mitverantwortung für die Befeuerung des Kriegs in Syrien und die daraus folgenden Fluchtbewegungen. Schon im Zusammenhang mit den Enthüllungen über die Einbindung Ramsteins in den US-Drohnenkrieg haben wir die Schließung der US-Militärbasis gefordert. Diese Forderung bekommt nun weitere Gründe.

Proxy-Krieg aus den USA: Auf den Spuren von Contra und Mudschaheddin

Tatsächlich berichten kritische Medien bereits seit Jahren über die massiven Waffenlieferungen an die Dschihadisten und ausländischen Söldner im syrischen Bürgerkrieg. Wie die investigativen Journalisten von Balkan Insightherausfanden, gehen diese Waffenlieferungen auch in den nächsten Jahren weiter. Demnach werden die US-Militärs in den Geschäftsjahren 2017 und 2018 insgesamt 584 Millionen Dollar ausgeben.

Bis zum Jahr 2022 sind weitere 900 Millionen Dollar eingeplant. Damit beläuft sich der Fluss an Waffen an die kurdisch dominierten SDF-Milizen auf eine Gesamtsumme von 2,2 Milliarden Dollar – nur aus den Mitteln des Pentagon. Zusätzlich zum SOCOM ist auch die CIA-Firma Picatinny Arsenal mit im Geschäft, die bereits Waffeneinkäufe für das nun beendete CIA-Programm tätigte. Die relativ unbekannte Firma hat bereits 950 Millionen Dollar für sowjetische Munition ausgegeben, die bis zum Jahr 2022 geliefert wird.

Otfried Nassauer, Experte für Rüstungsexporte vom Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit (BITS), sieht auf Anfrage von RT Deutsch im Bereich von Munition einen besonderen Handlungsbedarf für die Politik:

Die Lieferung von Hunderten Millionen Geschossen macht in erschreckender Weise deutlich, wie vernachlässigt das Thema Munitionsexporte in der Debatte über Rüstungsexporte und die Kontrolle des Rüstungshandels ist.

Laut BIRN hat Picatinny Arsenal in den vergangenen zehn Jahren bereits 1,3 Milliarden Dollar für Waffen sowjetischer Bauart ausgegeben, um informelle Milizen zu bewaffnen, darunter die üblichen AK-47 und RPG. Aus Kaufverträgen geht hervor, dass Picatinny Arsenal früher Waffen an ein “Camp Stanley” in Texas lieferte. Laut einem älteren CIA-Bericht wurden aus diesem geheimen CIA-Depot bereits die nicaraguanischen Contras und die afghanischen Mudschaheddin ausgerüstet.

Die New York Times nannte Timber Sicamore eines der teuersten CIA-Programm aller Zeiten. Mit diesem Status reiht sich die Operation bei ihren Vorgängern ein, etwa der Operation Cyclone. In diesem Rahmen bewaffneten die USA in den 1980er Jahren die Mudschaheddin in Afghanistan. Auch damals handelte es sich bereits um eine internationale Kooperation zwischen den USA, Saudi-Arabien und anderen Ländern.

So wie damals Pakistan als Ausgangspunkt genutzt wurde, um eine irreguläre Armee in Afghanistan aufzubauen, nutzte die CIA in den vergangenen Jahren die Türkei und Jordanien als “Hub” für Timber Sycamore. In beiden Ländern richteten die USA im spätestens Sommer 2013 so genannte Military Operations Center (MOC) ein. Deren Aufgabe bestand darin, den Waffenfluss zu sichern und die diversen Milizen und Söldnerbanden zu koordinieren. So kontrollierte das MOC in Amman zwischenzeitlich bis zu 30.000 Kämpfer, die von der israelischen Grenze bis nach Damaskus operierten. Die Hälfte von ihnen gehörte zu der salafistisch geprägten Terrorgruppe Jaish al-Islam.

Das MOC in der Türkei befand sich in der Nähe des Flughafens von Istanbul und wurde von der CIA unter türkischer Aufsicht betrieben. Aber auch Großbritannien und Frankreich waren dort präsent. Vor allem die Saudis, Katar und die Türken vertraten offensiv das Konzept, die Unterstützung den “effektivsten” Milizen zukommen zu lassen. Das waren natürlich die islamistischen Milizen wie die Al-Nusra-Front. Nach außen bestanden Türken und Kataris darauf, dass sie extremistische Gruppe wie Al-Nusra-Front oder den Islamischen Staat “nicht absichtlich unterstützt” haben. Aber die Waffen und das Geld landeten zwangsläufig bei den Dschihadisten, während die “moderaten Rebellen” nur noch auf dem Papier existierten.

Die islamistischen Gruppen wurden größer und stärker, und die FSA Tag für Tag schwächer”, berichteteein arabischer Geheimdienstler bereits im Jahr 2014.

Der Stellvertreterkrieg der ausländischen Mächte stürzt Syrien in Chaos, kommentierte David Ignatius damals in der Washington Post. Trotz aller Beteuerungen, dass die USA nur “moderate Rebellen” unterstützen, lagen intern bereits im Jahr 2012 Berichte des amerikanischen Geheimdienstes DIA vor, dass die islamistischen Gruppen durch die internationale Hilfe stärker werden. Ihre Absicht sei es, so der Militärgeheimdienst bereits zwei Jahre vor der Gründung des IS, in Syrien und dem Irak einen “islamischen Staat” zu gründen. Seitdem fanden sich zahllose Belege, dass die US-finanzierten Waffen in den Händen von Al-Kaida und dem IS landeten.

Ein Kämpfer der Terrororganisation Tahrir al-Sham schießt mit einer amerikanischen Panzerabwehrrakete (TOW) auf einen Panzer der Regierungstruppen; März 2017, bei Aleppo.

Zuletzt zeigte der irakische Fernsehsender Al-Mawsleya, dass auch die extrem teuren Anti-Panzerraketen (TOW) vom Typ FGM-148 Javelin in den Händen des IS gefunden wurden. In einem Nachruf der New York Times auf das Timber-Sycamore-Programm bewerteten die Autoren dieses trotzdem als “teilweisen Erfolg” und verwiesen ausgerechnet auf diese TOW-Raketen. Es habe “Perioden des Erfolges” gegeben, etwa im Jahr 2015, als die Rebellen mit Anti-Panzerraketen, welche von der CIA und auch von Saudi-Arabien geliefert wurden, die Regierungstruppen aus dem Norden von Syrien vertreiben konnten. Aber Ende 2015, so bedauert die Zeitung, konzentrierte sich die russische Militäroffensive in Syrien auf die von der CIA unterstützten Kämpfer und rieb sie schließlich auf.

Jeder Krieg endet mit Frieden – und beginnt mit Waffen

Exemplarisch zeigt sich der Verlauf dieses Krieges in Dara’a, einer Provinzhauptstadt im Südwesten von Syrien. Der kleine Ort an der jordanischen Grenze gilt vielen als Ausgangspunkt für den syrischen Bürgerkrieg. Im März 2011 eskalierte hier die Situation, nachdem die Regierung große Proteste hatte niederschlagen lassen. Unbestritten ist, dass in Dara’a damals tausende Menschen dagegen protestierten, dass die syrischen Sicherheitskräfte mehrere Schüler verhaftet hatten.

Nach Angaben der Eltern hatten die Polizisten die Jugendlichen misshandelt und gefoltert. Unbestritten ist auch, dass die Sicherheitskräfte mit Tränengas gegen die Demonstranten vorgingen. Allerdings kam es in dieser Situation zu einem großflächigen Stromausfall, es fielen Schüsse. Mindestens sechs Demonstranten starben an Schussverletzungen. Die Urheberschaft der Schüsse ist bis heute umstritten, aber die Zentralregierung setzte kurze Zeit später den zuständigen Gouverneur ab.

Als Peter Scholl-Latour seine letzte Reise durch den Nahen Osten unternahm, traf er im Süden von Syrien auf einen lokalen Kommandeur der Rebellen. Dessen Auskünfte hielt er in seinem Buch über den “Fluch der bösen Tat” fest. Der ehemalige Offizier der regulären Armee erklärte dem deutschen Journalisten gegenüber freimütig, dass der Aufruhr von Dara’a “nicht ganz spontan ausgebrochen” sei. Er selbst sei bereits zuvor von jordanischen und amerikanischen Agenten angesprochen worden, sich einer “Freien Syrischen Armee” anzuschließen, die auf jordanischem Boden trainiert wird.

Bis vor wenigen Wochen blieb Dara’a unter der Kontrolle von bewaffneten Aufständischen. Für die Dschihadisten stellte die Stadt eine wichtige logistische Drehscheibe dar, über die sie fünf Jahre lang Waffen und Kämpfer aus Jordanien transportieren konnte. Die Stadt war heftig umkämpft, inzwischen gehört Dara’a zu einer der Friedenszonen, die unter Vermittlung des russischen Militärs ausgehandelt wurden. Gemeinsame Ausschüsse aus örtlichen Behörden, der syrischen Opposition und Vertreter des russischen “Zentrums für syrische Versöhnung” versuchen einen friedlichen Alltag zu organisieren.

Zwischen diesen Episoden des Kriegs liegen mindestens 250.000 Tote, Millionen Vertriebene, die Städte jenseits des sichereren Küstenstreifens sind größtenteils komplett zerstört. Nach Angaben des UNHCR hatten bis Februar 2017 knapp fünf Millionen Menschen das Land verlassen, etwa 600.000 davon kamen in Deutschland unter.

“Die Russen tun kaum mehr, als sich ein wenig zu beklagen.”

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Die Informationen darüber, wie dieser Krieg begonnen hat, stammen bereits aus dem Jahr 2011. Als es im folgenden Jahr darum ging, Luftangriffe auf Syrien durchzusetzen, formulierte die damalige US-Außenministerin Hillary Clinton ein Papier an den Nationalen Sicherheitsrat, das ihre strategische Herangehensweise an Syrien sehr genau beschreibt. Ihr Fokus sind eindeutig die Sicherheitsinteressen Israels und Saudi-Arabiens. Es wäre nicht nur so, dass “ein weiterer rücksichtsloser Diktator gestürzt” würde, sondern der Iran könne nicht mehr im Nahen Osten Fuß fassen, Israel bedrohen und die Stabilität der Region untergraben, so Clinton:

Washington sollte damit anfangen, seine Bereitschaft zu bekunden, gemeinsam mit regionalen Verbündeten wie der Türkei, Saudi-Arabien und Katar zusammenzuarbeiten, um die syrischen Rebellen zu organisieren, zu trainieren und zu bewaffnen.

Die einzige Gefahr, die Hillary Clinton zu diesem Zeitpunkt sah, war die Möglichkeit, dass die Russische Föderation zugunsten der syrischen Regierung eingreifen könnte. Allerdings bewertete Clinton diese Möglichkeit mit Blick auf den Kosovo-Krieg als unwahrscheinlich. Die russische Reaktion auf die westlichen Interventionen in Jugoslawien und Libyen habe gezeigt, dass die Russen kaum mehr tun, als “sich ein wenig zu beklagen”. Aus heutiger Sicht ist dies nur einer von vielen folgenschweren Irrtümern, denen das US-Außenministerium mit Blick auf Syrien unterlag.

Bereits seit November 2011 hatten die Sieger im libyschen Bürgerkrieg sich heimlich mit Mitgliedern der “Freien Syrischen Armee” getroffen und Waffenlieferungen im großen Stil vereinbart. Ausgerechnet Abd al-Hakim Balhadsch, ein Mitbegründer der Al-Kaida-Filiale Libysche Islamische Kampfgruppe (LIFG), leitete damals den Militärrat in Libyens Hauptstadt Tripolis. Der ehemalige Mudschahed schickte Schiffe mit tonnenweise Waffen sowie mit Kämpfern von Benghasi aus nach Syrien bzw. in die Türkei.

Ein Wasserfall an Waffen über Syrien

Die bis zum Jahr 2013 offizielle Version lautete, dass die USA nur eine “begrenzte Unterstützung” für die militärische Kampagne gegen die syrische Regierung bieten. Die Rede war von humanitärer Hilfe und nicht tödlichem Material. Zudem befände sich eine “kleine Anzahl von CIA-Offizieren” in der südlichen Türkei, die “arabischen Geheimdiensten dabei helfen”, zu entscheiden, welche syrischen Oppositionskämpfer mit Waffen beliefert würden. Tatsächlich bestand die Regierung um Barack Obama zu diesem Zeitpunkt darauf, dass der Präsident keine Waffenlieferungen genehmigt habe.

Allerdings hieß es, dass Saudi-Arabien und Katar in großem Stil Waffen liefern, automatische Gewehre, Raketen, Granaten und Munition. Diese würden vorwiegend über die türkische Grenze an syrische Oppositionskämpfer aus den Reihen der islamischen Dschihadisten geliefert. Das Argument von Mitarbeitern des Außenministeriums lautete, genau deshalb müssten die USA die säkularen Oppositionsgruppen bewaffnen, die vom Westen unterstützt werden. Zu diesem Zeitpunkt hatten Frankreich und Großbritannien bereits zusammen mit Saudi-Arabien und den Golfstaaten eine “Nationale Koalition Syriens” als neue Regierung anerkannt.

Die erste halboffizielle Bestätigung, dass in Bezug auf Syrien eine koordinierte internationale Aktion der Geheimdienste läuft, erschien im März 2013 in der New York Times. Verschiedene Regierungsmitarbeiter bestätigten den Journalisten, dass die USA, die Türkei und “verschiedene arabische Staaten” in den Monaten zuvor ihre Waffenlieferungen nach Syrien “massiv verstärkt” haben. Das Stockholm International Peace Research Institut schätzte die Waffenlieferungen an Rebellen in Syrien für das Jahr 2012 bereits auf mindestens 3.500 Tonnen. Für das anerkannte Institut hatte Hugh Griffiths die Nutzlast von nicht registrierten Flügen berechnet:

Die Intensität und Häufigkeit dieser Flüge deutet auf eine gut geplante und koordinierte geheime militärische Logistik-Operation hin.

Die New York Times sprach von einer “geheimen Luftoperation im großen Stil”, die Anfang 2012 begonnen habe. Die Quellen der Zeitung hatten seitdem mindestens 160 militärische Flugtransporte von jordanischen, saudischen sowie katarischen Militär-Frachtflugzeugen zum Flughafen Esenboga in der Nähe von Ankara registriert. Weitere Flüge gingen an kleinere türkische und jordanische Flughäfen. Die amerikanischen Geheimdienste hätten den arabischen Regierungen dabei geholfen, die Waffen einzukaufen, unter anderem in Kroatien.

Ein CIA-Mitarbeiter sprach in diesem Zusammenhang von einem “Wasserfall an Waffen”, der sich über Syrien ergießen würde. Andere Quellen bezeichneten die Größe der Lieferungen und der Grad der Verteilungen “sehr umfangreich”. Die Menge sei riesig, aber die unterstützten Rebellen würden “in zwei Wochen eine Million Schuss Munition verbrennen”. Die von der Zeitung befragten Rebellen-Kommandanten gehörten ausnahmslos zu islamistischen Terrorgruppen wie Ahrar al-Sham, die zu diesem Zeitpunkt bereits 20.000 Kämpfer kontrollierten.

Sie beschwerten sich darüber, dass die Waffenlieferungen noch nicht ausreichend seien. Andererseits wiesen Kontakte der Zeitung bereits darauf hin, dass zahlreiche Geschäftemacher unter dem Label der “Freien Syrischen Armee” an Waffen gelangten, die sie gewinnbringend weiterverkauften. Das Land wurde bereits im Jahr 2012 unkontrolliert mit Waffen geflutet.

Otfried Nassauer vom Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit, weist gegenüber RT Deutsch darauf hin, dass diese regionalen Waffenmärkte die Sicherheitslage nicht nur im aktuellen Konflikt verschärfen:

Es wird oft vergessen, das jede Rüstungslieferung an Krieg führende Parteien und insbesondere Lieferungen von Kleinen und Leichten Waffen nicht nur in dem aktuellen Krieg töten, sondern nach dem Krieg oft zu Waffenverkäufen an andere kriegführende Parteien führen – die Waffen also wiederholt zum Geschäft mit dem Tod und zur Einnahmequelle werden.

Nach Informationen von “Spottern”, deren Hobby es ist, über Funk und an Flughäfen alle Arten von Flugzeugen zu registrieren, begann die Waffenflut bereits am 3. Januar 2012 mit zwei C-130 Flugzeugen der katarischen Luftwaffe, die laut Luftverkehrsdaten in Istanbul landeten. Sie registrierten etwa in der Woche zwischen dem 26. April und  4. Mai 2012 sechs Landungen des riesigen amerikanischen Frachtflugzeugs C-17 auf dem türkischen Flughafen Esenboga – praktisch eine Landung täglich. An einem Spitzentag, dem 8. August 2012, landeten 14 katarische Frachtflüge in der Türkei.

Den gesamten Oktober und November gab es demnach täglich Landungen derartiger Flugzeuge. In diesem Monat registrierten die Spotter auch drei Flüge der Königlichen Jordanischen Luftwaffe. Die jordanischen Transporter machten Rundflüge zwischen der Türkei, Amman, der jordanischen Hauptstadt, und Zagreb in Kroatien. Dort nahmen die Flieger alle Arten von Waffen aus kroatischen Lagern auf.

Zwei Iljuschin-Maschinen der jordanischen International Air Cargo flogen alleine zwischen Dezember 2012 und Februar 2013 insgesamt 36 Mal zwischen zwischen Amman und Kroatien hin und zurück. Auch die Königliche Luftwaffe von Saudi-Arabien flog von Mitte Februar bis Anfang März 2013 mindestens 30 Transporte mit C-130-Maschinen nach Esenboga in der Türkei.

Die katarischen Flieger kamen hingegen sämtlich von der Al-Udeid-Luftwaffenbasis in Katar. Dort befindet sich das Hauptquartier der US-amerikanischen Streitkräfte auf der Golfhalbinsel, die Basis ist die Drehscheibe für die amerikanische Militärlogistik im Nahen Osten. Laut amerikanischen Geheimdienstquellen hatte David Petraeus, bis November 2012 Chef der CIA, dieses Netzwerk aus Lufttransporten “in Bewegung gesetzt”. Petraeus habe “mehrere Länder dazu veranlasst”, sich an dieser gigantischen Waffen-Pipeline zu beteiligen.

Ein Geldregen für die südosteuropäischen Waffenfabriken

In den vergangenen Jahren grasten Emissäre der CIA und der Golfstaaten die Hersteller von Kriegswaffen im ehemaligen Osteuropa ab. Das erste Land in der Geheimdienstkooperation war offensichtlich Kroatien. Um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen, kauften die Geheimen mit Vorliebe Waffen im “Sowjet-Stil” ein, die in Syrien ohnehin verbreitet waren. Angeblich hatte sich ein kroatischer Politiker bereits im Jahr 2012 proaktiv an die Amerikaner gewandt, um Waffen aus Ex-Jugoslawien für den Krieg in Syrien anzubieten.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Barack Obama dem Programm aber noch keine Genehmigung erteilt. Daher vermittelte die CIA einfach einen Kontakt mit Saudi-Arabien. Wie die BIRN-Recherche später zeigte, begannen kurz darauf die ersten Transporte aus Zagreb, zunächst nach Jordanien. Insgesamt konnten die BIRN-Journalisten in den folgenden vier Jahren saudische Waffenbestellungen im Wert von 829 Millionen Euro anhand von Verträgen nachweisen. Allein im Jahr 2013 bestellten sie über 360 Millionen Schuss Munition, 10.000 Kalaschnikows und über 18.000 RPG7-Raketenwerfer.

Allerdings scheint sich das saudische und amerikanische Interesse auch unter den Nachbarstaaten schnell herumgesprochen zu haben. So ergab die BIRN-Recherche, dass der Syrien-Krieg einen massiven Impuls für den europaweiten Waffenhandel auslöste:

Dies war nur der Anfang einer beispiellosen Flut an Waffen aus Mittel- und Osteuropa in den Nahen Osten, weil die Pipeline bald aus sieben weiteren Ländern befüllt wurde. Die örtlichen Waffenhändler sammelten Waffen und Munition aus ihren Heimatländern, sie vermittelten sogar den Verkauf von Munition aus der Ukraine und Weißrussland. Sie versuchten sogar, Panzerabwehrsysteme aus sowjetischer Produktion aufzukaufen, die in Großbritannien waren.

Neben den ehemaligen jugoslawischen Republiken Kroatien, Serbien, Montenegro sowie Bosnien und Herzegowina profitierten vor allem die Waffenfabriken in Tschechien, Bulgarien und Rumänien vom neuen Bedarf an Mordinstrumenten. Auch aus der Ukraine, welche die USA schon in der Vergangenheit genutzt hatten, um etwa die SPLA-Milizen im Südsudan illegal aufzurüsten, sollen große Mengen von Waffen über das Schwarze Meer verschifft worden sein.

Auf eine Anfrage von Journalisten erklärte der serbische Ministerpräsident Aleksandar Vučić im Juni 2016, dass sein Land die Produktion um das Fünffache erhöhen könnte, und die Nachfrage immer noch nicht erfüllen würde:

Leider befinden sich mehr Gegenden der Welt im Krieg als je zuvor, und alles, was wir produzieren, können wir in jedem Teil der Welt verkaufen.

Seitdem haben Unternehmen wie der Raketenhersteller Krusik in Serbien und der Rüstungshersteller VMZ in Bulgarien ihre Produktion drastisch erhöht. Gerade erst im Juli erklärte Vučić, dass man “Wiesen und Wälder” in Waffenfabriken verwandeln werde. Als er kürzlich den Munitionshersteller Belom besuchte, bestätigte der serbische Ministerpräsident, dass das Land seine Waffenausfuhren bis zum Jahr 2020 beinahe verdoppelt.

Legt man diese Zahlen zugrunde, lässt sich neben den Kosten auch die Menge an Waffen abschätzen, die bisher in Osteuropa eingekauft und an die Söldner und Dschihadisten in Syrien geliefert wurden: Bei einem Start im Januar 2012 dauert die Waffenschwemme nun bereits fünfeinhalb Jahre. Im ersten Jahr schätzte das Stockholm International Peace Research Institut die Waffenlieferungen auf mindestens 3.500 Tonnen. Das macht – konservativ geschätzt – 20.000 Tonnen Waffen bis zum Sommer 2017.

Die deutschen Staatsanwaltschaften haben unterdessen andere Sorgen, als den Waffenhandel nach Syrien zu unterbinden. So finden sich unter den nach Deutschland gekommenen Flüchtlingen auch viele typische Freiheitskämpfer aus Syrien. Als Kom­man­deur ei­ner E­in­heit der Al-Kaida-Truppe ­“­­”Nus­ra-Front” hatte etwa Ab­dul Ja­wad al-K. im März 2013 in der kleinen Stadt Tab­ka mindestens 36 Menschen abgeschlachtet. Gemeinsam mit Gesinnungsgenossen brachte er die Po­li­zis­ten, Ver­wal­tungs­an­ge­stell­te und angebliche Mi­li­zio­nä­re der Regierung auf eine Müll­kip­pe. Weil diese die Köpfe nicht auf Anhieb richtig abtrennten, erledigte der Angeklagte “den Rest”, so die Staatsanwaltschaft Stutt­gart.

Der Angeklagte hat einen typischen Lebenslauf für das Milieu, das deutsche Medien immer noch als “Opposition” bezeichnen. Ursprünglich hatten seine Freunde und er sich der “Frei­en Sy­ri­schen Ar­mee” angeschlossen, die zu diesem Zeitpunkt noch mit großem Aufwand von den Amerikanern gesponsert wurde. In der Region um die spätere IS-Hauptstadt Rakka handelte es sich um die erste bewaffnete Gruppe. Ende des Jahres 2012 ging die Truppe ge­schlossen zur Al-Nus­ra-Front, um wiederum zwei Jahre später im IS ­­­­­­­­­­­und “an­de­ren is­la­mis­ti­schen Ter­ror­mi­li­zen” aufzugehen, wie das Magazin Der Spiegel berichtet.

Weißes Haus mischt EU auf: Washington signalisiert Anerkennung eines “unabhängigen Kataloniens”

in Geopolitik/Politik
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Von rt.com

Die Nachricht schlug in Madrid wie eine Bombe ein. Das US-Außenamt ließ auf eine Frage zum bevorstehenden Referendum in Katalonien verlauten: “Wir werden nach dem Referendum mit jeder Regierung oder Institution, die daraus entsteht, zusammenarbeiten.”

Die US-Regierung stellt mit dieser Aussage de facto ihre Anerkennung eines unabhängigen Kataloniens in Aussicht. Zwar erklärte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert, während einer Pressekonferenz auf die Frage, wie sich die USA zu dem Unabhängigkeits-Referendum am 1. Oktober verhalten werden, zunächst, dass man sich nicht in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes einmischen werde. Doch fügte sie dann lächelnd und unmissverständlich hinzu, dass die US-Regierung mit “mit jeder Regierung oder Institution, die daraus entsteht, zusammenarbeiten wird”.

 


Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Medienreaktionen. Während die katalanischen Medien die Aussagen aus Washington sofort in großformatigen Artikeln aufgriffen, herrscht im Rest der Medienlandschaft Schweigen. Von den großen überregionalen Zeitungen haben bis zum jetzigen Zeitpunkt weder El País noch El Mundo oder ABC über die Aussagen des State Departments berichtet.

Nutzer in den Sozialen Medien wiesen daraufhin, dass völkerrechtlich betrachtet die Abspaltung via Referendum durch Katalanen und Krimbewohner auf der gleichen rechtlichen Grundlage erfolgt. Die US-Amerikaner hatten im Falle der Krim aber ganz anders argumentiert als in ihren jetzigen Aussagen zum katalanischen Referendum am 1. Oktober.

Derweil verschärft sich der Konflikt um eine mögliche Abspaltung der Autonomieregion Katalonien. Knapp drei Wochen vor dem von der Regionalregierung in Barcelona angesetzten Unabhängigkeitsreferendum wies die Staatsanwaltschaft die paramilitärische Zivilgarde und auch die katalanische Polizei an, die vom Verfassungsgericht untersagte Volksbefragung zu verhindern. Die Beamten sollen danach notfalls am 1. Oktober, dem geplanten Wahltag, auch Urnen und Wahlmaterial beschlagnahmen.

Turull: “Werde katalanischem Parlament mehr gehorchen als spanischen Gerichten”

Das Verfassungsgericht in Madrid hatte das vom Parlament in Barcelona verabschiedete Referendumsgesetz, das als rechtliche Grundlage für die Abstimmung dienen sollte, schon am vergangenen Donnerstag gekippt. Am Dienstag setzten die Richter nun auch ein so genanntes Abspaltungsgesetz vorläufig außer Kraft. Das Gesetz sollte die Übergangsperiode in Katalonien nach einer Unabhängigkeitserklärung regeln. Es sah unter anderem die Ausarbeitung einer Verfassung und Parlamentswahlen innerhalb eines Jahres sowie die Aneignung von Besitz des spanischen Staates in Katalonien vor.

Die katalanischen Nationalisten um den Regierungschef der Autonomieregion Carles Puigdemont wurden nach eigenen Angaben am Dienstag über die Einleitung von Verfahren wegen Amtsmissbrauchs, Ungehorsams und Veruntreuung öffentlicher Gelder informiert. Das Referendum werde ungeachtet aller negativen Justizurteile stattfinden, sagte Regierungssprecher Jordi Turull. Man werde “dem katalanischen Parlament gehorchen”, nicht den spanischen Gerichten. In den Chef der Regionalpolizei, Josep Lluís Trapero, habe man “volles Vertrauen”.

Spanische Medien berichteten unterdessen, dass die Zentralregierung plant, bis zu 4.000 Polizisten und Paramilitärs nach Katalonien zu schicken, um das Referendum zu verhindern. Hunderte seien bereits in Katalonien eingetroffen.

In Spanien wächst zudem die Sorge vor einer Zunahme der sozialen Spannungen in der wirtschaftsstärksten Region des Landes. Der Madrider Justizminister Rafael Catalá beschwor die Gefahr, dass es am 1. Oktober zu Straßenschlachten kommen könnte.

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Einige sind daran interessiert, ein Kriegsklima zu schaffen und Konflikt und Aggressivität zu schüren”, sagte er.

Madrid droht mit Intervention

Zur Frage, ob der Artikel 155 der spanischen Verfassung Anwendung finden könnte, der es der Zentralregierung erlaubt, in einer Region einzugreifen, wenn deren Regierung gegen Bestimmungen des Grundgesetzes verstößt, meinte Catalá:

Das ist ein Instrument, auf das man unter gewissen Umständen zurückgreifen kann.

Die Zahl der Demonstranten für eine Unabhängigkeit vom Montag wurde von der Polizei auf eine Million geschätzt. Zu den aktiven Unterstützern gehören Katalanen wie Fußballstar Gerard Piqué und der Ex-Bayern-Trainer Josep Guardiola.

Ministerpräsident Mariano Rajoy warnte mehrfach, er werde eine Abspaltung Kataloniens unter keinen Umständen zulassen. Bereits Anfang Juli hatte der spanische Verteidigungsminister mit dem Einsatz des Militärs gedroht:

Unsere Streitkräfte und die Guardia Civil sind dazu da, die Souveränität und Unabhängigkeit Spaniens zu garantieren und die territoriale Integrität zu verteidigen. Sie sind auf dem Boden, zur See und in der Luft überall dort, wo die Werte der Demokratie und der Verfassung geschützt werden müssen.

Assange befürchtet möglichen Bürgerkrieg

Der katalanische Ministerpräsident Puigdemont dagegen betonte:

Wir haben bis hierher viele Hindernisse überwunden, und wir werden die überwinden, die noch kommen.

In Umfragen schwankt der Anteil der Befürworter einer Loslösung von Spanien in Katalonien ungefähr zwischen 40 und 50 Prozent.

Wikileaks-Gründer Julian Assange kommentierte derweil den eskalierenden Streit zwischen Madrid und Barcelona und lässt eine eigene Umfrage durchführen:

https://twitter.com/JulianAssange/status/907295818637606912?ref_src=twsrc%5Etfw&ref_url=https%3A%2F%2Fdeutsch.rt.com%2Fnordamerika%2F57396-weisses-haus-mischt-eu-auf%2F
 

“Am 1. Oktober wird Europa eine neue Nation oder einen Bürgerkrieg gebären.”

Niederlage des Westens in Syrien: Großbritannien kapituliert, Washington verhandelt noch mit Putin

in Geopolitik
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Von rt.com

 

Heimlich zog London seine Spezialeinheiten von der US-geführten Militärbasis Al Tanf in Syriens südwestlicher Wüste ab. Washingtons Kriegsziel ist gescheitert, Südost-Syrien zu kontrollieren. Die USA verhandeln mit Moskau über den Abzug der Spezialeinheiten.

von Jürgen Cain Külbel

Am 8. September 2017 berichtete Andrew Illingworth auf der libanesischen Nachrichtenplattform Al Masdar News, dass Russland, die Vereinigten Staaten und Jordanien eine Vereinbarung getroffen haben, die es der Syrischen Arabischen Armee (SAA) ermöglicht, die Kontrolle über praktisch alle von Militanten besetzten Gebiete Südsyriens zu übernehmen. Die Vereinbarung schließe allerdings die Übergabe der wichtigen Basis der Koalition in der Stadt Al-Tanf aus. Diese befindet sich nahe der syrisch-irakischen Grenze, wo immer noch US-Truppen präsent sind.

Eine von den USA unterstützte Fraktion der Freien Syrischen Armee, die Ahmad-Abdo-Märtyrer-Brigade, hat ihre Positionen bereits aufgegeben. Sie zieht sich in Richtung jordanisches Territorium zurück. Das Jerusalemer Debkafile, eine Plattform, die nachrichtendienstliche Informationen verbreitet, erklärt am selben Tag, dass

Washington momentan Diskussionen mit Moskau abschließt über die Evakuierung von US-Spezialeinheiten vom Posten Al Tanf, den diese im syrisch-irakisch-jordanischen Dreiländereck gehalten haben und den sie an die syrische Armee übergeben. Das Aufkündigen von Al Tanf kommt einem US-Rückzug aus dem Südosten Syriens gleich und dessen Übergabe an Syrien und dessen Verbündete, inklusive der Hisbollah.

Die Presseabteilung des US-Außenministeriums antwortete mit eisigem Schweigen auf Anfragen von RT Deutsch, wie weit die Evakuierung bereits gediehen sei, was wahr und was falsch an den Medienberichten ist.

Erstmals hatten sich im Mai 2016 Kämpfer der Extremistengruppe Jaysh Maghawir al-Thawra in Al Tanf festgesetzt. Die Mitglieder setzten sich aus desertierten syrischen Spezialeinheiten zusammen und waren zuvor von den Amerikanern und Briten in Jordanien ausgebildet und bewaffnet worden. Zwei Monate später, im Juli 2016, ließ das Wall Street Journal (WSJ) durchsickern, Al Tanf sei jetzt “eine Geheimbasis für Operationen von amerikanischen und britischen Elite-Kräften”.

Britische Einheiten fast ins Visier russischer Luftangriffe geraten

Der Grund für die Enthüllung war, dass russische Piloten den Stützpunkt in der Annahme bombardiert hatten, eine Basis des IS anzugreifen. Zum Glück, so das WSJ damals, hätten 24 Stunden zuvor 20 Mitglieder der britischen Spezialeinheiten, vermutlich SAS, den Ort verlassen. Im August 2016 publizierte Quentin Sommerville von BBC News erste Bilder. Darauf waren britische Spezial-Einheiten mit Scharfschützengewehren zu sehen, mit schweren Maschinengewehren und Panzerabwehrraketen. Sie sicherten die stark befestige Basis Al Tanf.

Monate zuvor hatte die libanesische Hisbollah, die Schulter an Schulter mit der syrischen Armee kämpft, ganze 12 Kompanien mit insgesamt 1.000 Mann nach Südwest-Syrien geschickt, um die südlichen Grenzen Syriens nahe Al Tanf zu sichern. Iranischen Militärquellen zufolge war Südsyrien von einem kombinierten US-amerikanischen, jordanischen und israelischen Angriff unter Beteiligung der Extremisten bedroht. Jordanische Streitkräfte sollten im südöstlichen Syrien stationiert werden, so der damalige Plan.

Am 18. Mai 2017 kam es erstmals zu offenen Kämpfen. Ein US-Kampfjet bombardierte einen Verband der schiitischen Milizen, der mit Panzern und schwerem Gerät Richtung Al Tanf vorrückte. Im Juni griffen US-Bomber erneut einen pro-syrischen Konvoi an, schossen ein syrisches Kampfflugzeug bei Rakka ab sowie zwei iranische Kampfdrohnen bei Al Tanf. Die Vereinigten Staaten erklärten anschließend auf syrischem Territorium eine 55 Kilometer große Schutzzone um den Stützpunkt Al Tanf herum und drohten, jedes Flugzeug abzuschießen, das dort eindringe.

Das hielt die syrische Armee und ihre Alliierten nicht davon ab, im Sommer 2017 in weitem Bogen um den Militärposten herum weiter Richtung Osten vorzustoßen, wodurch Al Tanf eingekesselt wurde und in der Bedeutungslosigkeit versank. Im Juli 2017 kam es zu ersten Auflösungserscheinungen. Eine Gruppe der US-unterstützten Einheit Jaysh Maghawir al-Thawra floh aus der US-kontrollierten Garnison. Die ehemaligen Aufständischen übergaben der syrischen Armee ihre Waffen und ihre Ausrüstung. Im August ergab sich in Südost-Syrien eine weitere Gruppe und lief zu den syrischen Regierungstruppen über.

Nach der Befreiung Deir ez-Zors erachtet London weitere Ausbildung von Rebellen als sinnlos

Die jüngsten militärischen Erfolge Syriens und dessen Verbündeter schoben Washingtons Plan einen Riegel vor, sich Südost-Syrien mithilfe des Islamischen Staates, Söldnern der Freien Syrischen Armee (FSA) und anderen Terrorverbänden einzuverleiben. Der Islamische Staat in Zentralsyrien steht vor dem Kollaps. Syriens Armee stieß mit Unterstützung der russischen Luftwaffe vom Westen des Landes bis weit in den Osten vor, sie drängen die Terroristen weiter ins Hinterland.

Den Paukenschlag stellt der Durchbruch in Deir ez-Zor am 5. September 2017 dar. Nach drei Jahren Belagerung sprengten syrische Panzer unter Kommando von Brigadegeneral Suhail al-Hasan, Spitzname “Tiger”, den Kessel, den der IS um die Stadt gelegt hatte. Deir ez-Zor ist nun der Schlüssel zum restlichen Osten, wo der IS nur noch Kleinstädte kontrolliert.

Die Briten haben inzwischen den Braten gerochen, dass in Syrien kein Staat ihrer Prägung mehr zu machen ist. Al Masdar News brachte bereits am 4. September 2017 eine Eilmeldung, die das Licht des westlichen Mainstream nicht erblickte: Londons Verteidigungsministerium betrachte Ausbildung und militärische Unterstützung der Söldner der FSA in Al Tanf fortan als zwecklos und ziehe seine Spezialeinheiten zurück.

Der britische Daily Telegraph informierte, dass Großbritannien die Kooperation mit den Militanten, deren Angriffe sich hauptsächlich gegen die Syrische Arabische Armee (SAA) richteten, bereits seit Mitte 2017 sukzessive eingefroren hat. In einem ersten Schritt holten die Briten allein im Juni 2017 gut 20 Spezialkräfte zurück auf die Insel. Der Rest des britischen Kontingents in Al Tanf verabschiedete sich anschließend gänzlich von der Unterstützung seiner Proxies.

Der in Beirut lebende britische Journalist Robert Fisk brachte es am 7. September 2017 in der Zeitung Independent auf den Punkt: Obama, Hillary Clinton, Cameron, May, Hollande und der gesamte Rest der politischen Elite des Westens “konnten es sich niemals vorstellen, dass Assad gewinnen könnte”. Das, was im Westen immer undenkbar war, nimmt momentan seinen Lauf. Präsident Baschar al-Assads Armee erobert große Teile seines Landes zurück, schlägt die Terroristen an allen Fronten.

Offenbar haben bislang nur die Briten die Nachricht verstanden”, schreibt Fisk, “zogen sie doch ihre Militärausbilder in der vergangenen Woche schlau zurück. Die Männer wollten David Camerons mythische ‘70.000 Rebellen’ vorbereiten, die angeblich die Assad-Regierung stürzen sollten.”

Spezialeinheiten mehrerer Staaten vereint

Auch die Verantwortlichen in London lehnen jeden Kommentar über militärische Operationen und Armeepersonal in Al Tanf ab. Anzunehmen ist, dass Großbritannien dort Elitekräfte der 22. Special Air Force (SAS), der Royal Marines des Special Boat Services (SBS) sowie Truppen des vormals 1. Bataillons des Fallschirm-Regiments und des Special Reconnaissance Regiment (SRR) stationiert hatte.

Arabische Analysten vermuten, dass sich in der von den Vereinigten Staaten geführten Koalition – der so genannten Special Forces Support Group (SFSG) in Al Tanf – auch Elite-Einheiten aus Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland, Tschechien sowie Jordanien vereinigen. Das Portal Debkafile berichtete bereits im Mai 2017, dass dort neben US- und britischen Streitkräften auch eine norwegische Spezialeinheit stationiert sei. Über Anzahl und Struktur der US- und anderer westlicher Spezialeinheiten in Al Tanf ist nicht Belastbares bekannt.

Allerdings erklärte Oberstleutnant Muhannad al-Talla, Kommandant der Einheit Jaysh Maghawir al-Thawra in Al Tanf, am 1. Juni 2017 in einem Telefoninterview mit dem Washingtoner Al-Monitor, dass

150 US-Truppen in der Basis stationiert [sind], zusätzlich Truppen aus fünf verschiedenen Nationen.

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Die Namen der Staaten nannte er nicht, ebenso nicht die zweier arabischer Länder, die ihre Spezialeinheiten dorthin entsandt haben.

Soldaten einschließlich Offiziere verschiedener Dienstgrade mit fünf Nationalitäten sind bei uns, die meisten von ihnen sind Amerikaner – mit 150 Armeeangehörigen. Sie sind Teil von hunderten Soldaten aus befreundeten Ländern, die zur US-geführten Koalition gehören. Ihre Mission ist es, uns in unseren militärischen Missionen zu unterstützen und den neuen Kämpfern körperliche und militärische Ausbildung zu geben.

Genauere Angaben wollte auch Robin Horsfall auf Anfrage von RT Deutsch nicht machen. Der ehemalige Angehörige der Elite-Einheit SAS kommentiert im britischen Mainstream militärpolitische Vorgänge. Zu den in Syrien stationierten britischen Einheiten wollte er sich allerdings nicht äußern. Allerdings erklärte der Brite, der im Jahr 1980 an der Erstürmung der von Terroristen besetzten iranischen Botschaft in London teilnahm und dort einen der Kommandeure erschoss, dass

der Einsatz von britischen Truppen beileibe nicht wichtig ist, denn es gibt nicht wirklich genügend davon, um einen Unterschied zu machen. Syrien war schon immer ein Gebiet russischen Einflusses. Und es hätte den Russen überlassen sein sollen, die Zukunft des Landes zu entscheiden. Großbritannien hat sich seit zwanzig Jahren entmilitarisiert und hat nicht mehr genug Streitkräfte, um sich ohne NATO verteidigen zu können. Mit Truppenzahlen unter 80.000 und weniger als 40.000 unter Waffen besteht die einst stolze britische Armee nur aus zwei Divisionen, die an die US-Streitkräfte angeschlossen sind.

Zum Wirken der britischen Spezial-Einheiten in Syrien ergänzte er:

Die Aufgabe von Spezialeinheiten besteht darin, Luftangriffe zu lenken und lokale Kräfte zu schulen. Die Effekte sind taktisch und haben keinen strategischen Nutzen. Frieden in Syrien wird schneller mit dem Rückzug der westlichen Streitkräfte und der Rückkehr von Assad zur vollen Macht kommen, aber das würde Trump wie einen Verlierer aussehen lassen.

SAS-Soldaten sollten “letzte Kugel für sich aufheben”

Tatsächlich liegen bisher nur wenige Informationen über den Einsatz der in Syrien agierenden britischen Elite-Kräfte vor. Der Sunday Express erklärte im Jahr 2015, die Spezialtruppen seien im Sommer 2014 im Irak und in Syrien aufgetaucht. Am 15. Februar 2015 sagte eine Quelle dem Londoner Daily Star, die SAS-Soldaten seien instruiert worden, “die letzte Kugel für sich selbst aufzuheben”, wenn Gefahr bestünde, vom IS als Geisel genommen zu werden:

Wenn man sie gefangen nimmt, können sie erwarten, gefoltert zu werden, ehe man sie enthauptet, entblößt oder lebendig verbrennt. Sie wissen, dass es praktisch keine Chance gibt, gerettet zu werden.

Am 2. August 2016 berichtete der Sunday Express, dass sich bis zu zwei SAS-Schwadronen mit mehr als 120 Mitgliedern des SAS-Elite-Regiments verdeckt in Syrien aufhalten: “In Schwarz gekleidet, mit wehenden ISIS-Flaggen”, spähten sie unter dem Vorwand der Bekämpfung des IS syrische Ziele aus. Ein Déjà-vu, das an die Vorgänge im Jahr 2005 im südlichen Irak erinnert? Damals teilte The Insider mit:

Britische Soldaten, die als Araber posierten und Iraker in der besetzten Stadt Basra im südlichen Irak erschossen, wurden gefangengenommen. Sie fuhren ein irakisches Auto, trugen arabische Kleidung und führten Waffen und Sprengstoffe bei sich. Die irakische Polizei patrouillierte auf der Suche nach Terroristen oder Aufständischen, und sie bemerkten, dass sich die Männer verdächtig verhielten. Plötzlich, ohne Vorwarnung, begannen diese auf Leute zu schießen. Wären sie nicht gefangen worden, würden die Massenmedien den Vorfall als einen weiteren Versuch von ‘bösen Terroristen’ beschreiben, einen Bürgerkrieg im Irak herbeizuführen.

Längst ist hinreichend bekannt, dass SAS und Special Forces Großbritanniens eine finstere Historie als Spezialisten für Operationen “unter falscher Flagge” haben. Immer wieder schlüpften britische Agenten in die Rolle von Terroristen und Agents Provocateurs, das gehört zu ihrem Kriegshandwerk.

War auch Norwegen in Rebellenausbildung involviert?

Irakische Medien vermuten seit langem, dass auch Autobomben-Anschläge in Irak und Syrien auf ihr Konto gehen. Im Jahr 2016 wurde bekannt, das SAS-Elitekämpfer vom Ausland finanzierte islamische Terroristen in Saudi-Arabien, der Türkei, Jordanien, Katar, möglicherweise auch in Israel trainierten, schulten, bewaffneten, um diese nach Syrien einzuschleusen, damit sie gegen Assad kämpfen.

Seit Mitte 2016 fand solcherart Training auch auf besagter Militärbasis Al Tanf statt. Fast alle der dort Ausgebildeten, die Teil des Pentagon-Trainingsprogramms waren, hatten in den vergangenen Jahren in der syrischen Region Deir ez-Zor neben der mit Al Kaida verbundenen Terrorgruppe Jahbat al-Nusra gekämpft.

Auch über die in Al Tanf stationierte norwegische Spezialeinheit lässt sich nur spekulieren. Ein abtrünniger Rebellenkommandeur erklärte im September 2017,

norwegische Instrukteure schulten die Militanten in der Handhabung von in den USA hergestellten Waffen, trainierten Mörser-Truppen und führten Kurse über unfallfreies Fahren auf dem Schlachtfeld durch.

Eine Interviewanfrage von RT Deutsch beim Ministerium für Verteidigung Norwegens wurde laut “Lesebestätigung” zwar von neun Militärs gelesen. Der Sprecher des Ministers, Oberst Sven Harald Halvorsen, erklärte auch seine Bereitschaft, eine Antwort zu geben, sobald “wir Zeit und Kapazitäten haben”. Leider ging die Antwort bis heute nicht ein. RT Deutsch wollte wissen, ob Norwegen die Absicht hat, seine Truppen von der Basis Al Tanf zurückzuziehen und wie weit der Abzug gediehen ist.

Kurz nach Halvorsen meldete sich Ivar Moen vom Norwegian Joint Headquartes in Bodø und erklärte:

Im Einklang mit der Koalition und unserer eigenen Politik werden wir keine Informationen operativen Charakters preisgeben in Bezug auf unsere Kräfte innerhalb der Operation Inherent Resolve, die von Jordanien her operieren. Ich möchte immer noch betonen, dass die Mission der norwegischen Einheit die Bekämpfung des IS in der Gegend ist.

Der jüngste Vorstoß der syrischen Armee und ihrer Verbündeten in den syrischen Osten macht Al Tanf nunmehr zu einer isolierten Insel, die sich als Wurmfortsatz innerhalb eines befreiten West-Ost-Korridors wiederfindet. Der Stützpunkt ist umstellt von Kräften der Syrischen Arabischen Armee, dem iranischen Militär und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah. Der Herausgeber des Blogs Moon of Alabama trifft den Nagel auf den Kopf:

Die US-Invasoren sitzen jetzt in der Mitte eines Stückes von ziemlich nutzloser Wüste um Al Tanf, wo ihre einzige Option ist, an Langeweile zu sterben oder nach Jordanien zurückzukehren, woher sie kamen.

Nicht alle Terroristen wollen Rückzugsaufruf folgen

Die Nachrichtenplattform Antiwar.com berichtete am 10. September 2017, die Vereinigten Staaten, respektive der US-Geheimdienst CIA, hätten ihre restlichen, noch in Süd-Syrien agierenden Rebellen, zur Aufgabe aller Kämpfe und zum Rückzug nach Jordanien aufgefordert. Saudi-Arabien und Jordanien unterstützen anscheinend den Aufruf, der von den Rebellen – auch denen in Al Tanf – bislang jedoch nicht mitgetragen wird.

Schließlich bedeutet er das Ende des Krieges in Süd-Syrien gegen Präsident Assad und ihre eigene Niederlage. Möglich aber auch, dass die Militanten nach Jordanien geschickt werden, um von der CIA neue Befehle im Rahmen einer Strategieänderung zu empfangen. Einige Rebellenführer bekundeten bereits, dass sie beabsichtigten, bis zum letzten Mann zu kämpfen. Eine arabische Quelle, die anonym bleiben wollte, prognostizierte indes gegenüber RT Deutsch, innerhalb der nächsten vier Wochen werde Al Tanf wieder in syrischer Hand sein.

Nationalsozialismus in Europa: die NATO sorgt dafür

in Geopolitik
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Von voltairenet
 

Es sind klare Dinge: am Ende des zweiten Weltkrieges übernahmen das OSS und die CIA Nazi-Offiziere, um die NATO-Stay-Behind Netzwerke zu bilden. Im Jahr 2013 manipulierte das Atlantische Bündnis neonazistische Gruppen, um eine Revolution in Kiew zu inszenieren. Heute unterstützt die NATO öffentlich die neuen ukrainischen Institutionen, in denen Nazi-Funktionäre wie der Präsident des Parlaments fungieren. Das Atlantische Bündnis organisiert ihn, obwohl es das Wiederaufleben des Nationalsozialismus verhindern sollte.

UKRAINE

Vor allem in der Ukraine sind seit der Krim-Krise ultrarechte Neo-Nazi erstarkt, die durch den Westen und mit ganzen 5 Milliarden Dollar von der USA unterstützt – zu lesen hier: http://www.zeit.de/2015/20/ukraine-usa-maidan-finanzierung/seite-2. Hauptsache die Russen werden bekämpft und aus der Krim vertrieben, koste es was es volle, auch wenn es den Nationalsozialismus erstärkt.

Auch Kinder werden nicht verschont: Bereits in sehr jungem Alter werden sie von Freunden und Familie mit ultrarechtem Gedankengut indoktriniert
Inzwischen sind auch große der Teile aus der Mitte der Bevölkerung auf dem rechten Pfad

Die Ukraine, in Wirklichkeit schon in der NATO, will nun auch offiziell eintreten. Das Parlament in Kiew hat am 8. Juni 2017 mit überwältigender Mehrheit (276 Stimmen gegen 25) für eine Gesetzesänderung gestimmt, die dieses Ziel vorrangig macht. Ihr Eintritt in die NATO wäre nicht nur ein formaler Akt. Russland wird von der NATO vorgeworfen, die Krim illegal annektiert zu haben und Militäraktionen gegen die Ukraine zu leiten.

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Daher, wenn die Ukraine offiziell der NATO beitritt, sollten die 29 anderen Mitglieder des Bündnisses, auf der Grundlage von Artikel 5 “dem angegriffenen Mitglied durch eine angemessene Aktion, einschließlich Waffengewalt, Beistand leisten“. Das heißt, sie sollten gegen Russland in den Krieg ziehen.

Andriy Parubiy empfängt seine Freunde von der NATO.

UNGARN

Tschechien

Hunderte Rechtsradikale sammeln sich am 29.06.2013 im tschechischen Budweis (Ceske Budejovice). Die Rechtsextremen marschierten anschließend zu einer von vielen Roma bewohnten Plattenbausiedlung, wie das tschechische Fernsehen berichtete. Dort kam es dann zu Zusammenstößen mit der Polizei. Foto: David Veis (zu dpa “Tschechische Neonazis liefern sich Straßenschlacht mit der Polizei” vom 29.06.2013) +++(c) dpa – Bildfunk+++

Das Verdienst, das Ziel der NATO in der Gesetzgebung der Ukraine eingeführt zu haben, verdankt man dem Parlaments-Präsidenten Andriy Parubiy. Mitbegründer der ukrainischen nationalen Partei in 1991, nach dem Vorbild von Adolf Hitlers NSDAP; Chef der paramilitärischen neonazi-Verbände, die im Jahr 2014 unter dem Kommando der Vereinigten Staaten und der NATO im Putsch des Maidan Platz und beim Massaker von Odessa verwendet wurden; Leiter des Verteidigungsrates und der nationalen Sicherheit, der mit dem Bataillon Asow und anderen neonazi-Einheiten ukrainische Zivilisten von russischer Nationalität im östlichen Teil des Landes angreift und der mit wilden bewaffneten Banden Angriffe auf Aktivisten der kommunistischen Partei durchführt, ihre Büros zerstört und Bücher im Nazi-Stil verbrennt, während eben diese Partei offiziell geächtet wird. Das ist Andriy Parubiy, der als Präsident des ukrainischen Parlaments (ein Posten, der ihm wegen seiner demokratischen Verdienste im April 2016 verliehen wurde) am 5. Juni in Montecitorio von Laura Boldrini, Präsidentin des italienischen Parlaments, empfangen wurde. „Italien – betonte Präsidentin Boldrini – hat stets die illegale zu Lasten eines Teils des Territoriums der Ukraine betriebene Aktion verurteilt.“ Sie hat somit die NATO-Version gut geheißen, wonach es Russland ist, das die Krim unrechtmäßig annektiert habe, indem sie aber die Tatsache ignorierte, dass es die Wahl der Krim-Russen war, sich von der Ukraine zu trennen und nach Russland zurückzukehren, um zu verhindern, dass sie wie die Russen vom Donbass durch Neonazi-Bataillone und andere Kräfte von Kiew angegriffen würden.

Das herzliche Gespräch wird durch die Unterzeichnung eines Memorandum der Einigung geschlossen, die “später die parlamentarische Zusammenarbeit zwischen den beiden Versammlungen auf politischer oder administrativer Ebene stärken wird”.

Damit stärkt sich die Zusammenarbeit zwischen der aus dem Widerstand gegen den Nazi-Faschismus entstandenen Italienischen Republik, und einem Regime, das in der Ukraine eine Situation geschaffen hat, die jener des Aufkommens des Faschismus in den 20er-Jahren und des Nationalsozialismus in den 30er-Jahren ähnelt. Das Asow-Bataillon, dessen Nazi-Marke sich durch sein Emblem offen an jenes der SS-Division Das Reichanlehnt [1], wurde der Nationalgarde einverleibt, als eine reguläre militärische Einheit und zum Status des Sondereinsatz-Regiments befördert.

Es wurde daher mit gepanzerten Fahrzeugen und Geschützen ausgestattet. Mit anderen neo-nazi-Verbänden, die in reguläre Einheiten verwandelt wurden, wird es durch US-Instruktoren der 173. Fallschirmjäger-Division, die von Vicenza in die Ukraine transportiert wurde, und von anderen Ausbildnern von der NATO, ausgebildet.

Die Ukraine von Kiew wurde so die „Reserve“ des Nazismus im Herzen von Europa. In Kiew treffen sich Neonazis aus ganz Europa, darunter auch Italien. Nachdem sie ausgebildet wurden und an militärischen Aktionen gegen die Russen der Ukraine im Donbass teilgenommen hatten, lässt man sie in ihr Heimatland zurückkehren. Von nun an muss die NATO die Reihen des Gladio verjüngen [2].

Von Manlio Dinucci, Übersetzung : Horst Frohlich

Quelle : Il Manifesto (Italien)

Alexander Neu: “Wo der Westen sich einmischt, hinterlässt er verbrannte Erde”

in Geopolitik
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Von rt.com

Alexander Neu, der verteidigungspolitische Sprecher der Fraktion Die Linke im Bundestag, zieht eine Bilanz der letzten vier Jahre Außen- und Sicherheitspolitik unter der Großen Koalition.

strong>RT Deutsch sprach mit Alexander Neu über die Außen- und Sicherheitspolitik der vergangenen vier Jahre. Der verteidigungspolitische Sprecher der Fraktion Die Linke zieht eine äußerst kritische Bilanz der letzten Legislatur.

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Die Bundesregierung trug wenig dazu bei, die großen internationalen Konflikte etwa in der Ukraine, in Syrien oder im Irak zu regeln. Stattdessen setzte Schwarz-Rot auf Aufrüstung im Rahmen der NATO. “Wir brauchen ein völliges Umdenken in der Sicherheitspolitik”, so Alexander Neu zum politischen Programm der Linken.

Der Iran scheint die saudische Wirtschaft meisterhaft in die Staatspleite getrieben zu haben… durch Nichtstun

in Geopolitik
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Saudi Arabien begann seine unerbittlichen Bombardierungen des Jemen im März 2015 auf Antrag des entmachteten früheren Präsidenten des Jemen Abdu Rabbu Mansour Hadi, der sich versteckt hält.

Die von den Saudis geführte Koalition, stark unterstützt von den USA und Großbritannien, hat laut Berichten tausende von Zivilisten im Jemen getötet und über eine Million weiterer Menschen vetrieben. Das Ziel der brutalen Luftkampagne Saudi-Arabiens (soweit sie es nicht auf Zivilisten abzielen) sind die Houthi-Rebellen, die an der Seite des ehemaligen Führers des Jemen Ali Abdullah Saleh kämpfen, der im Jahr 2012 die Macht verloren hatte. Saleh hat weiterhin die Loyalität vieler Militärs im Jemen, was dem Aufstand gewisse Kraft verleiht. Zum Beispiel hatten sich Hundertausende von Salehs Unterstützern vor nur einigen Tagen in Jemens Hauptstadt Sana’a versammelt. Mehr als zwei Jahre seit dem Beginn der saudisch geführten Kampagne ist Saudi-Arabien weit von einem militärischen Sieg entfernt. Wie Bloomberg Anfang des Jahre anmerkte: “Saudi-Arabien hat bessere Waffen als seine Feinde im Jemen – keine Überraschung in einem Krieg, in dem eines der reichsten arabischen Länder seine Kräfte mit dem Ärmsten misst. Und die Saudis rackern sich immer noch ab, um ihren Willen durchzusetzen.” Und was sind für das öl-reiche Königreich die Kosten dieser Intervention?

“Der Krieg kostet sie finanziell erheblich, zu einer Zeit, in der sie ihr Finanzwesen auf die Umstrukturierung und die Diversifizierung ihrer Wirtschaft konzentrieren müssen” sagte James Dorsey, ein Saudi-Arabien- Spezialist, laut Bloomberg.  Weiter  erklärte Al-Monitor zu Beginn des letzten Jahres:

“Da ein Krieg, vor allem einer mit wenig Aussicht auf ein Ende, riesige Kosten mit sich bringt, verzeichnete Saudi-Arabien sein höchstes Haushaltsdefizit seit dem Ende des Golfkrieges mit fast 100 Milliarden Dollar (15% des BIP) im Jahr 2015, und projiziert sein allerhöchstes Defizit in einem Haushalt für 2016 (13,5% des BIP).”  Zu Beginn des Konflikts schätzte Reuters, der Krieg werde Saudi-Arabien etwa 175 Millionen US Dollar pro Monat kosten. Ende 2016 musste Saudi-Arabien eine projizierte Zunahme von 6,7 Prozent in seinen Verteidigungsausgaben für 2017 ankündigen, wodurch sein Gesamtbudget auf rund 50,8 Milliarden USD stieg.

Während die USA und das Vereinigte Königreich nur zu gern eine fast unbegrenzte Waffenversorgung an Saudi-Arabien für die Ausübung seiner massenhaften Verbrechen zur Verfügung stellen, kann das Land sie sich eigentlich nicht leisten. Wie das Brookings Institut erklärt: “Darüber hinaus ist es unwahrscheinlich, dass die Saudis für einen 110-Milliarden-Dollar-Deal länger zahlen können, wegen des niedrigen Ölpreises und des mehr als zwei Jahre andauernden Krieges im Jemen. US-Präsident Obama hatte dem Königreich während acht Jahren Waffen im Wert von 112 Milliarden Dollar verkauft. Seit dem Rückgang der Ölpreise haben die Saudis sich dabei abgequält, ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.” Es überrascht daher nicht, dass laut durchgesickerten E-Mails Saudi-Arabiens Kronprinz, Mohammed Bin Salman, aus dem Konflikt aussteigen will, obwohl er als dessen Hauptinitiator identifiziert wurde.

Aber was hatte das Königreich Saudi-Arabien überhaupt zu der Entscheidung veranlasst, so viel Geld und Leben von Zivilisten zu opfern?

Der Iran.

Saudi-Arabien sieht die Houthi-Bewegung als iranische Stellvertreter und versucht krampfhaft, sie als einen vermeintlichen iranischen Verbündeten daran zu hindern, sich an seiner Grenze aufzubauen.

Das Problem für Saudi-Arabien ist, dass das Engagement des Iran im Jemen sehr stark übertrieben dargestellt wurde. Nach einer Fülle ursprünglicher Fehlinformationen zu diesem Thema gab die Washington Post im vorigen Jahr zu Jahr:

“Doch wie [der Autor] in einem kürzlich erschienenen Artikel in der Mai 2016 Ausgabe von International Affairs, das Chatham House Journal, vermutete, ist Teherans Unterstützung für die Houthis begrenzt, und sein Einfluss im Jemen ist marginal. Es ist schlichtweg unrichtig, zu behaupten, dass die Houthis Stellvertreter für den Iran sind.”  Das wurde weiterhin von UN-Experten im Januar dieses Jahres bestätigt, die vor allem vor dem kriminellen Verhalten Saudi-Arabiens warnten und feststellten:

“Das Gremium hat nicht genügend Beweise gesehen, die irgendeine Art direkter Waffenlieferungen im großen Umfang seitens der Regierung der Islamischen Republik Iran bestätigen würden”. Im Vergleich zu den Verteidigungsausgaben Saudi-Arabiens ist der Militärhaushalt des Iran durchgehend sehr gering (knapp 15 Mrd. USD). Laut Jahresrückblick des US-Verteidigungs-ministeriums zum Iran: “Die militärische Doktrin des Iran ist defensiv. Sie ist darauf ausgerichtet, einen Angriff abzuschrecken, einen Erstschlag zu überleben, gegen einen Angreifer zurückzuschlagen und eine diplomatische Lösung für Feindseligkeiten zu erzwingen und dabei Zugeständnisse zu vermeiden, die seine Kerninteressen betreffen.”  Ob etwa als eine Gesamtstrategie für den Jemen beabsichtigt oder, so musste der Iran jedenfalls lediglich den Anschein erwecken, als ob er die Houthi-Rebellen unterstütze, indem er sich mit ihrer Führung traf und diplomatische Unterstützung verschaffte.

Dies wiederum entnervte Saudi-Arabien und lockte sie in einen Konflikt, in dem kein Ende in Sicht zu sein scheint (man fühlt sich an Amerikas verdeckte Strategie erinnert, um das sowjetische Imperium kollabieren zu lassen, indem es in den 1980’er Jahren dessen Militär in Afghanistan in einen fast zehnjährigen Krieg lockte).  Selbst wenn der Iran die Houthis mit Waffen versorgen wollte, scheint niemand erklären zu können, wie denn der Iran seine Waffen durch die von den Saudis erzwungene Blockade bringen könnte.

In Wirklichkeit hat der Iran sehr wenig Geld für diesen Konflikt ausgegeben, und er hat kein eigenes Militärpersonal investiert. Andererseits hat Saudi-Arabien Truppen eingesetzt (und verloren) und sieht wohl einem wirtschaftlichen Zusammenbruch entgegen.

Verweise:

 

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Verwandte Artikel: 

 

Zusammenbruch des saudischen Regimes zeichnet sich ab, da Öleinnahmen versiegen – Ende der Steuerfreiheit angekündigt

http://derwaechter.net/zusammenbruch-des-saudischen-regimes-zeichnet-sich-ab-da-oleinnahmen-versiegen-ende-der-steuerfreiheit-angekundigt

 

Israel schlägt Saudi-Arabien eine „Koalition der gemäßigten Kräfte“ gegen den Iran vor

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Iran droht Saudi-Arabien mit der Vernichtung

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UN-Bericht: 7 Millionen Menschen im Jemen unmittelbar vom Hungertod bedroht

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Die Kurden: Washingtons Massen-Destabilisierungs-Waffe in Mittel-Ost

in Geopolitik
German Defence Minister Ursula von der Leyen (2nd R) greets Kurdish forces female recruits at the Zeravani Training Centre in Bnaslava near Arbil, north of Iraq January 12, 2015, who are being trained by the German armed forces, Bundeswehr. REUTERS/Maurizio Gambarini/Pool (IRAQ - Tags: MILITARY POLITICS)
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1917 war die Erschaffung von Kurdistan, Armenien und Israel eines der Kriegsziele von Woodrow Wilson. Nachdem er die King-Craine Kommission entsandt hatte, welche die Bevölkerung exakt lokalisieren sollte, proklamierte er durch den Diktatfrieden von Sevres (1920) Kurdistan – auf dieser Karte rosa dargestellt. Die Konferenz billigte auch die Möglichkeit des schraffierten Gebietes (aktuell Irak) sich durch ein Referendum Kurdistan anzuschließen. Trotzdem erblickte dieser Staat nie das Tageslicht und wurde auf der Konferenz von Lausanne annulliert. Einzig und allein dieses Territorium kann von den Kurden legitimerweise beansprucht werden.

Wie die Palästinenser hoffen die Kurden auf ihren eigenen Staat. Seit der Auflösung des Ottomanischen Reiches haben manche ihrer Führer eher Allianzen mit einigen Imperalistischen Mächten als mit ihren Nachbarn favorisiert. Diese Führer und die mit ihnen verbundenen Familien haben sich in imperialistische Joker verwandelt um den Mittleren Osten durcheinander zu bringen. Sie versuchten sukzessive Marionetten-Staaten in Iran, Iraq und Syrien zu etablieren, mit anderen Worten in den Ländern, welche sie mit offenen Armen aufgenommen und beschützt hatten. Sarah Abed erzählt uns ihre Geschichte.

Historische Berichte über die Kurden waren jahrelang ein Thema von Mysterium und Komplexität und wurden bis vor kurzem selten von westlichen Leitmedien diskutiert. Seit der U.S.- Invasion des Irak und des beginnenden Syrien-Konfliktes wurden Kurden von Mainstream-Medien und US-Politikern romantisch verklärt, gleichsam um die Interventions-Narrative des Westens zu rechtfertigen. Seit die USA Syrien besetzten, haben USA und Israel ein halb-autonomes Kurdistan unterstützt, wobei Israel Öl im Wert von 3,84 Mrd Dollar von dort aufkaufte, eine Aktion welche für beide Parteien geopolitische und ökonomische Vorteile gehabt haben dürfte [1].

2015 berichtete die Financial Times, dass Israel in den letzten Monaten mindestens 77 Prozent seines Ölbedarfs aus „Kurdistan“ importiert habe, was sich zwischen Anfang Mai und 11. August auf etwa 19 Millionen Barrel belief. In dieser Periode liefen mehr als ein Drittel aller Nord-Irakischen Exporte über den türkischen Hafen Ceyhan nach Israel gegen Transaktionen in Höhe von 1 Mrd $, wie der Bericht erläuterte, zitierend „Verschiffungs-Daten, Handelsverträge und Tanker-Satelliten-Verfolgung“.

Die Verkäufe sind ein Zeichen für das wachsende Selbstbewußtsein des irakischen Kurdistan und die weitere Zerrüttung der Beziehungen zwischen Erbil und Bagdad, mit ihren lange verborgenen Ängsten, dass das ultimative Ziel der Kurden die völlige Unabhängigkeit vom Irak sei. 1966 beschuldigte der irakische Verteidigungsminister Abd al-Azis al-Uqayli die Kurden des Irak, „ein zweites Israel“ im mittleren Osten anzustreben. Er behauptete gleichfalls „dass Westen und Osten die Rebellen unterstützen um einen neuen Israelischen Staat im Norden des Territoriums zu begründen, wie sie dies bereits 1948 getan hatten, als sie Israel gründeten [2]. Es ist interessant genug, dass die Geschichte mit ihren aktuellen Beziehungen sich wiederholt – wobei sie sich aber nur auf die Wahrnehmung der gegenseitigen Vergeltungsängste gründet.

Für vieles im Konflikt in Syrien wurden einige kurdische Milizen des Landes zu engsten Verbündeten der US-geführten Koalition, welche massive Waffenlieferungen auch von schweren Waffen erhielten, genauso wie entsprechende Schulung von Koalitions-Mitgliedern [3]. Kurdische Milizen dominieren die Syrisch-Demokratischen Streitkräfte (SDF), best bekannt als führende US-unterstützte Gruppe bei der Bekämpfung der Daesh (ISIS)-Hochburg Raqqa. Die Waffen, welche die USA den kurdischen und arabischen Kämpfern in der Koalition gegen den IS-Staat zur Verfügung stellte umfassen schwere Maschinengewehre, Mörser, Panzerabwehr-Waffen, gepanzerte Fahrzeuge und Pionier-Ausrüstung.

Im Mai genehmigte Präsident Donald Trump die Aufrüstung der kurdischen Milizen in Syrien mit schweren Waffen, inklusive Mörser und Maschinengewehren [4]. Innerhalb eines Monats nach Trumps Genehmigung, wurden 348 Lastwagen mit militärischer Unterstützung an diese Gruppe übergeben, fügte Anadolu hinzu. Nach Presseberichten enthielt die Waffen-Liste des Pentagons welche an die Gruppe ausgeliefert wurden 12.000 Kalaschnikow Gewehre, 6.000 Maschinengewehre, 3.000 Granatwerfer, und um die 1.000 Panzer-Abwehrwaffen Russichen oder US-Ursprungs.

Die US-Verschiffungen enthielten, nach Sputnik-News 130 Lastwagen, von welchen 60 am 5. Juni und 20 Fahrzeuge am 12. Juni geliefert wurden [5].

Am 17 Juni berichtete Sputnik News, dass die USA noch immer die Demokratische Vereinigungs Partei (PYD) in Syrien mit Munition unterstützen, um Daesh zu bekämpfen, indem sie, nach türkischen Medien-Berichten, allein an einem Tag 50 LKW-Ladungen lieferten. Kurz zuvor hatten die LKWs die Stadt al-Hasakah in Nordwest Syrien erreicht.

Beide, historische wie aktuelle Beziehungen zwischen Israel und den Kurden haben beiden Seiten Nutzen gebracht. In der Vergangenheit erhielt Israel Geheimdienst-Informationen und Unterstützung von einigen tausend Juden, welche vor den Bath-isten im Iraq flohen. Die Kurden erhielten Sicherheit und humanitäre Hilfe, genauso wie Verbindung zur Welt außerhalb, besonders den USA. Die ersten offiziellen Bestätigungen, dass Jerusalem die Kurden unterstützt hat, gehen zurück auf den 29. September 1980, als Premierminister Menachem Begin enthüllte, dass Israel die Kurden „während ihres Aufstandes gegen die Irakis von 1965 bis 1975“ unterstützt habe und dass die USA davon wussten. Begin fügte hinzu, dass Israel Instruktoren und Waffen schickte, aber keine Kampftruppen.

Israelis kurdischer Herkunft protestieren vor der türkischen Botschaft in Tel Aviv am 8. Juli 2010

Die Kurden sind weltweit die größte Gruppe von Nomaden, die seit Anbeginn der Zeiten staatenlos geblieben waren. Diese Tatsache hat es den West-Mächten erlaubt die „staatenlose“ Misere des kurdischen Volkes als ein Werkzeug zu benutzen, um Irak und Syrien, wo koloniale Interessen nach Öl und Gas tiefen Grund finden, zu erobern, zu teilen und zu destabilisieren.

Die US-geführte Koalition von Kriegsverbrechern benutzt Elemente der Syrisch-Kurdischen Bevölkerung um Ihr Ziel zu erreichen, das nicht kriegführende Syrien, geführt von seinem populären, demokratisch gewählten Präsidenten Bashar al-Assad [6] zu zerstören. Washington versucht Sektierertum und ethnische Spaltung zu begründen in einem Land, welches vor dem vom Westen begonnenen Krieg, nichts von Beidem hatte.

Trotzdem weisen Kurdenspezialisten diese Charakterisierung zurück, weil sie nicht in ihr Verständnis der geschichtlichen Ereignisse passt, welches ihnen zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt einen Staat verschafft. Die von ihnen geschätzte Bevölkerung beläuft sich, gemäß der meisten demografischen Quellen, auf 30 Millionen. Sie weisen gleichfalls den Gedanken zurück, dass sie als Bauern (auf dem Schachbrett) benutzt werden  [7].

Antwortend auf eine Frage, wo die autonome Administration „die Linie ziehen“ würde zwischen US-Unterstützung und der Unterstützung durch andere Supermächte, hat der Co-Führer der syrischen Kurden der PYD, Salil Muslim Muhammad erklärt, „Unsere Garantie ist unser Bewußtsein. Es hängt davon ab, in welchem Maße wir unsere Bevölkerung erziehen und organisieren. Wenn wir unsere Moral und Weltanschauung verteidigen, dann können größere Mächte uns nicht als Bauern mißbrauchen“. [8]

Vielleicht keine andere Volks-Gruppe wurde in der Neuzeit so stark im westlichen Bewußtsein romantisch verklärt, wie die Kurden. Konsistent immer wieder porträtiert als „Freiheitskämpfer“, welche ewig kämpfen für ein Land welches ihnen verweigert wird, wurden die Kurden in der Geschichte häufig von anderen Ländern und Reichen als Pfeile benutzt und waren selber nie der Bogen.

Im der heutigen Situation werden die Kurden von der NATO und Israel benutzt, um den kolonialistischen Zielen moderner Zeiten zu dienen, um große Staaten, wie den Irak in Kleinstaaten aufzubrechen und geopolitische Ziele abzusichern. Wenn Nationen in kleine Staaten aufgebröselt werden, dann können sie leichter von fremden Mächten überwunden werden. Das ist ein Schachzug, den mächtige imperialistische Nationen nutzen um kleine und weniger einflußreiche Nationen zu kolonisieren. Die Kurden wurden bereits in der Geschichte als Spielfiguren für diese „teile und herrsche“ Strategie benutzt und versagen es sich nicht sich weiter von kolonialen Mächten benutzten zu lassen.

Ultra-Linke Opportunisten oder reale Revolutionäre?

In einem Artikel von 2007, stellt der NPR Senior Analyst Daniel Schorr fest, dass die Kurden des Irak eine lange Geschichte darin haben, als Spielfiguren in den regionalen Machtkämpfen benutzt zu werden [9]. Aktuell finden sie sich gerade mitten in einem Wettbewerb um die Vorherrschaft im Mittleren Osten zwischen USA und Iran.

1973 ließen Präsident Richard Nixon und sein Außenminister Henry Kissinger den CIA im Nordirak einen Aufstand gegen Saddam Hussein anzetteln. Die USA traten diskret in den Hintergrund, als Saddam und der Schah des Iran ihre Differenzen beilegten, und überließen die Kurden ihrem traurigen Schicksal. Interessanterweise scheinen die Kurden Amnesie entwickelt zu haben, indem sie einmal mehr sich dafür entscheiden mit Washington zu kooperieren, welches sie wiederholt nur zu ihrem eigenen Vorteil benutzt hat.

Im Golf-Krieg wegen der Besetzung Kuweits durch den Irak 1990, appelierte Präsident George H.W. Bush an die Kurden wie auch die Schiiten im Süden, eine Rebellion gegen Saddam zu beginnen.

Die in diesem Krieg siegreichen Amerikanischen Militärs erlaubten Saddam seine Hubschrauber als Waffenträger zu behalten, welche er benutzte um sich sowohl an Kurden wie Schiiten zu hunderten zu rächen. Die amerikanische Öffentlichkeit zwang schließlich die Administration nördliche und südliche Flugverbots-Zonen einzurichten um beide Bevölkerungen zu schützen.

Die Kurdische Loyalität zu Amerika hat erstere einiges gekostet und so erdreistete sich die Bush Administration mit einem gewissen Narzismus den autonomen Kurden vorzuschreiben, welcher Art Beziehungen sie mit anderen Ländern der Region, inklusive dem amerikanischen Rivalen Iran unterhalten könnten [10]. Aber die Kurden scheinen sich gerade erneut selbst zu finden in einem Wettkampf zwischen USA und Iran um die Vorherrschaft in Mittel-Ost.

Andrew Exum, ein ehemaliger offizieller Top Pentagon Mittel-Ost Stratege, welcher als Army-Ranger diente, stellte fest „… diese Entscheidung – eine Gruppe zu bewaffnen, welche eng verbunden ist mit einer fremden Terroristen-Organisation und auch noch eine, welche eine jahrzehntelange Auflehnung gegen die Türkei gewagt hat – wird vorraussichtlich von den US-Beziehungen mit der Türkei für die kommenden Jahrzehnte zurück geworfen werden.“ [11] Die türkische Regierung hat lange darauf bestanden, dass die Kurdischen Milizen eng verbunden sind mit der kurdischen Arbeiterpartei, eine Separatistengruppe, bekannt als PKK. Diese Gruppe wird von der Türkei, den USA und Europa als Terroristische Organisation gelistet. Eine grobe Schätzung im CIA Factbook setzt die Kurdische Bevölkerung an mit 14,5 Millionen in der Türkei, 6 Millionen im Iran, etwa 6 Millionen im Irak und weniger als 2 Millionen in Syrien, was sich zu etwa 28 Millionen Kurden summiert in den Gebieten, welche zu „Kurdistan“ und angrenzenden Regiionen gehören.

Andere Quellen stellen fest, dass dank des von der NATO und ihren Golf-Alliierten aufgezwungenen, und umsichtig berechneten und geplanten Krieges nur noch etwa 1,2 Millionen Kurden in Syrien übrig geblieben sind. Grob dieselbe Anzahl migrierte nach Deutschland während der letzten sechs Jahre.

Es ist wichtig zu unterscheiden zwischen Kurdischer Bevölkerung, welche sich in den Ländern in welchen sie jetzt wohnen, assimiliert hat und die Idee ein Kurdistan zu etablieren zurückweist und denjenigen, welche machthungrig sind und sich gestatten mit dem Westen und Israel gemeinsame Sache zu machen und bei der Destabilisierung der Region zu assistieren. Etliche Kurden in Syrien, speziell solche die in Gebieten wohnen, die nicht von Kurden kontrolliert werden, wie z.B. Damaskus, stehen loyal hinter der Syrischen Regierung und haben erklärt, dass sie 2014 für Assad gestimmt haben.

Diese freie und demokratische Wahl gewann Assad mit 88,7 der Stimmen vor den anderen beiden Nominierten [12]. Am Anfang des Krieges in Syrien kämpften Kurden in der Syrisch-Arabische Armee, die Waffen und Sold genauso wie ihre Syrischen Kamaraden erhielten. Es gibt nur noch eine kleine Anzahl in der Syrisch-Arabische Armee in Süd-Syrien.

In Nord-Ost Syrien hingegen sind viele Kurden zur US-geführten SDF desertiert, wo Waffen, Sold und Ausbildung von den USA gestellt werden. Syrer betrachten Kurden, die loyal geblieben sind zu Syrien noch immer als ihre Mitbürger und syrische Brüder und Schwestern und die Beschreibung des kurdischen Verrats in diesem Artikel trifft auf sie nicht zu. Die loose geknüpfte Koalition syrischer Rebellen-Gruppen bekannt als die Syrisch-Demokratischen Streitkräfte (SDF), wird bewaffnet, ausgebildet und unterstützt von den USA. Die Gruppe ist aktuell eingebunden in das Frühstadium des Kampfes um die ISIS-Hochburg in Raqqa, in Syrien.

Die loose geknüpfte Koalition syrischer Rebellen-Gruppen bekannt als die Syrisch-Demokratischen Streitkräfte (SDF), wird bewaffnet, ausgebildet und unterstützt von den USA.

Unabhängigkeit und Uneinigkeit

Wichtig festzuhalten wäre auch, dass die ethnische Markierung „Kurd“ sich auf mehrere unterschiedliche, aber deutlich unterscheidbare Sprachen bezieht. Die beiden häufigsten sind Sorani im Irak und Iran und Kurmanji in Syrien, Türkei und kleineren benachbarten Regionen in Irak und Iran. Sorani benutzt eher die arabische Schrift, während Kurmanji sich der lateinischen Schrift bedient, was aufzeigt, wie stark sich beide unterscheiden können.

Die Irakisch-Kurdische Regional-Regierung (KRG) wird vorwiegend von Sorani-Sprechenden besetzt, während die Kurdische Arbeiter Partei (PKK), PYD und andere nationalistische Gruppen in Syrien und der Türkei Kurmanji sprechen. Diese Teilung bildet natürlich auch eine unterschiedliche politische Ausdrucksweise ab. Es ist daher nicht so einfach, die Grenzen der KRG über die der von PYD und PKK-kontrollierten Gebiete zu legen.

Andererseits sieht die Türkei das Bestreben von Sorani-Sprechenden nicht in demselben Maße als Herausforderung an, wie von Kurmanji-Sprechenden. Die Autonomie der Irakischen Kurden zu fördern sollte nicht dieselben Probleme mit sich bringen für die Türkisch-Amerikanische Allianz, wie es die Förderung des Nationalismus der Syrisch-Türkischen Kurden tun würde.

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Die Suche nach Unabhängigkeit ist immanenter Bestandteil der Kurdischen Identität. Trotzdem verfolgen nicht alle Kurden ein vereinigtes Kurdistan, welches die Kurdischen Regionen von vier unterschiedlichen souveränen Staaten zusammenspannen würde. Die meisten kurdischen Bewegungen und politischen Parteien fokussieren sich auf die Belange und die Autonomie der Kurden innerhalb ihrer jeweiligen Länder. Darunter gibt es in jedem Land Kurden, welche sich assimiliert haben und deren Bedürfnisse beschränkt sein mögen auf größere kulturelle Freiheit und politische Anerkennung.

Kurden in ganz Mittel-Ost haben ihre Ziele energisch durch eine Vielzahl von Verbindungen verfolgt. Während manche Kurden gesetzeskonforme politische Parteien und Organisationen gründeten in dem Bemühen Kurdische Rechte und Freiheiten zu fördern, haben andere bewaffnete Aufstände riskiert. Manche, wie die türkische PKK haben Guerrilla-Taktiken und Terror-Angriffe eingesetzt, welche Zivilisten zum Ziel hatten einschließlich ihre eigenen kurdischen Mit-Bürger.

Das weite Feld kurdischer Parteien und Gruppen wiederspiegelt die innere Spaltung unter Kurden, welche oft Stammes, Sprach oder nationalen Verwerfungslinien, zusätzlich zu politischen Zwistigkeiten und Rivalitäten folgt. Spannungen zwischen den beiden vorherrschenden Irakisch-Kurdischen politischen Parteien, der Kurdistan Democratic Party (KDP) und der Patriotic Union of Kurdistan (PUK) eskalierten zu einem Bürgerkrieg, welcher in der Mitte der 1990er Jahre mehr als 2000 Kurden das Leben kostete.

Politische Uneinigkeit erstreckt sich über Grenzen hinweg genauso gut, mit Kurdischen Parteien und Organisationen, auch in Nachbar-Ländern Ableger bildend oder Allianzen schmiedend. Heute haben Uneinigkeit über Vorstellungen zur kurdischen Autonomie in Syrien oder die Beziehungen irakischer Kurden zur türkischen Regierung, Spannungen gefördert, welche die Irakische KDP und ihrer Syrischen Schwesterorganisation, die KDP-S, angefressen haben gegenüber der PKK und ihrem Syrischen Ableger, der PYD. Immer wieder haben feindliche Kurdische Gruppen zusammen gearbeitet, wenn es vorteilhaft war. Die Herausforderung von Daesh hat die KDP-verbundene Peshmerga dazu geführt gemeinsam mit den Kräften der syrischen PYD zu kämpfen.

Kurdische Gruppen haben, manchmal nicht nur mit ihrer eigenen Regierung, sondern auch mit benachbarten verhandelt – in manchen Fällen zum Nachteil ihrer Beziehungen mit ihren Kurdischen Brüdern. Die komplexen Beziehungen unter Kurdischen Gruppen und zwischen Kurden und den regionalen Regierungen waren fließend und Allianzen wurden gebildet und aufgelöst, so wie die politischen Bedingungen sich änderten. Die Uneinigkeit der Kurden wird von Experten als eine der primären Gründe genannt für Ihre Unfähgikeit einen eigenen Staat zu bilden.

Die illegalen und ungerechtfertigten Ansprüche der Kurden auf Autonomie

Der Westen behauptet, dass die Kurden eine der moralischsten und würdigsten Kräfte in Mittel-Ost seien, die gegen Daesh kämpfen. Aber wenn ihr Fokus darauf abzielt gegen Daesh zu kämpfen, wie sie behaupten, warum begehen sie dann Völkermord gegen Syrer in diesem Prozess? [13] Zieht man dies in Betracht, so ist die permanente Behauptung des Westens, dass die bewaffneten Kurdischen Terroristen-Gruppen versuchen Syrien zu helfen, schwer zu rechtfertigen. Die Realität vor Ort widerspricht diesen hohlen Komplimenten, welche der Westen nutzt um sein Gesicht zu wahren, während er diese terroristischen Organisationen unterstützt. Dieses falsche Narrativ wurde in der Tat genutzt um die Kurden in Syrien zu bewaffnen mit dem Ziel Instabilität und Spaltung zu verursachen.

Es ist eigenartig, dass die Kurden dermaßen feindlich gegenüber Syrern sein sollen, wo sie das Land mit offenen Armen Willkommen geheißen hat. Zum Beispiel wurden 2012 in Syrien zum Vorteil der Kurden Reformen durchgeführt. „Präsident Assad gab ein Dekret heraus, welches Menschen, die als Ausländer im (Gouvernat Hassake) registriert waren, die Arabisch-Syrische Staatsbürgerschaft verlieh, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SANA. Die Massnahme, von welcher etwa 300.000 Kurden profitierten, kam eine Woche nachdem Assad ein Kommitee zur „Lösung des Problems der Volkszählung von 1962 im Gouvernat von Hassake“ beauftragt hatte.

Im Januar 2015 berichtete SANA, dass der ehemalige Syrische Premier-Minister Dr. Wael al-Halqi sagte: „Die Kurden sind eine tief verwurzelte Komponente der Syrischen Gemeinschaft und Kobane ist Teil Syriens was für die Herzen aller Syrer klar sei.“ [14] Al-Halqi’s Versicherung wurde im Lauf eines Treffens mit einer kurdischen Delegation, welche aus kurdischen Würdenträgern bestand, gemacht. Er mahnte gleichfalls dringend Alle an, Gewalt zu verwerfen und auf Freundschaft zu setzen wobei er wiederholte, dass eine Lösung für die Syrische Krise erreicht werden könne „durch nationalen Dialog und indem nationale Versöhnungen befestigt werden“, wobei er darauf hin wies, dass der Dialog definitiv „unter dem Schutzschirm des Landes, abseits von ausländischen Diktaten“ stattfinden wird.

2014 sagte die die zivile demokratische Versammlung der Syrischen Kurden, dass die Unerschütterlichkeit der Menschen von Kobane angesichts der Terroristen eine Form der Syrischen Kurden war, ihre Zugehörigkeit zu Syrien als ihrem Heimatland zum Ausdruck zu bringen [15]. Die Versammlungen des Hohen Rates der Sekretäre sagte, dass die Unerschütterlichkeit von Kobane Grund zur Bewunderung gab und dass Verletzungsversuche gegenüber der territoriale Integrität Syriens Teil eines Plans waren um Chaos und Spaltung zu verursachen und die Achse des Widerstandes zu unterminieren.

Dies sind nur einige wenige Beispiele von den Bemühungen der syrischen Regierung alle diejenigen zu vereinen, die innerhalb der Landesgrenzen leben. Aber selbst angesichts dieser Aktionen guten Willens hat die SDF sich entschieden, sich eher auf die Seite von Syriens Feinden zu stellen, als mit der Syrischen Armee zusammen zu arbeiten.

Eine kürzliche Übereinkunft – initiert und verhandelt von den USA zwischen der Fraktion der Freien Syrischen Armee (FSA) und der Kurdisch geführten SDF stipuliert die Bedingungen wonach US-initierte Verhandlungen der al-Muatasim Brigade der FSA-Fraktionerlauben würde, nebenbei 11 Dörfer in Nord-Syrien zu übernehmen, welche von der SDF kontrolliert wurden. Das generelle Konzept dieser noch nie dagewesenen Übereinkunft wurden am 10 Mai angekündigt, wobei festgestellt wurde, dass die US-geführte Koalition die Aufgabe der Verwaltung der bezeichneten Dörfer an al-Muatasim delegiert hatte.

Al-Muatasim ist bekannt als ein starker Verbündeter der USA, weshalb er dazu ausgewählt wurde die Verantwortung für die bezeichneten Dörfer zu übernehmen. Dies beweist weiterhin, dass USA, SDF und FSA noch immer zusammenarbeiten. Ihre Kooperation ist Teil eines Versuches den Fortschritt welcher von der Syrisch-Arabischen Armee und ihren Verbündeten erreicht wird, zu konterkarieren.

Übersetzung: Ralf Hesse

Quellen und Verweise:

1] “Israel Is Challenging America to Support Kurdish Independence”, Dov Friedman & Gabriel Mitchell, New Republic, July 3, 2014

[2] “Surprising Ties between Israel and the Kurds”, Ofra Bengio, Middle East Quarterly, Summer 2014 (Middle East Forum).

[3] “U.S., allies rush heavy weapons to Kurds to fight militants in Iraq”, David S. Cloud & Brian Bennett, Los Angeles Times, August 11, 2014. “Trump to Arm Syrian Kurds, Even as Turkey Strongly Objects”, Michael R. Gordon & Eric Schmitt, The New York Times, May 9, 2017.

[4] “Trump Approves Plan to Arm Syrian Kurds”, Courtney Kube, NBC News, May 9, 2017.

[5] “Syria’s Kurdish Militias Get 50 Trucks With US Armored Vehicles, Munition”, Sputnik, June 17, 2017.

[6] “Syria’s Kurdish Militias Get 50 Trucks With US Armored Vehicles, Munition”, Sputnik, June 17, 2017.

[7] „Die Kurdistan-Projekte“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 5. September 2016.

[8] “Middle-East – the Kurdish people used as a pawn by the Western powers”, Class Struggle 103, Winter 2014, (International Communist Union).

[9] “Kurds Often Used as Pawns in Power Struggles”, Daniel Schorr, NPR, January 15, 2007.

[10] “The Kurds as Charlie Brown”, Daniel Schorr, Christian Science Monitor, January 19, 2007.

[11] “Trump Moves To Defeat ISIS By Arming Syrian Kurds”, Jack Davis, Western Journalism, May 10, 2017.

[12] “The Syrian People Have Spoken”, by Thierry Meyssan, Translation Roger Lagassé, Voltaire Network, 6 June 2014.

[13] „Die Vereinigten Staaten und Israel beginnen die Besiedlung des Nordens von Syrien“, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 2. November 2015. “U.S. Coalition Cleansing Raqqa Of Arabs To Expand Kurdish “Autonomous Region””, Mint Press, June 20, 2017.

[14] “Premier al-Halqi : Kurds are integral part of Syrian society”, Sana, January 29, 2015.

[15] “Civil Democratic Gathering of Syrian Kurds: Ayn al-Arab will continue to raise the Syrian flag”, Sana, October 31, 2014.

http://www.voltairenet.org/article197792.html

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