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Papst will sich für Aufweichung des Zölibats einsetzen – Probelauf in Brasilien geplant

in Welt
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Von rt.com – Bild: Reuters © Max Rossi

Der Theologe Leonardo Boff erklärt, Papst Franziskus habe sich für den Vorschlag des emeritierten Kurienkardinals Hummes offen gezeigt, zunächst nur in Brasilien gezielt Viri probati zu Priestern zu weihen, um dem Mangel an Priesternachwuchs entgegenzuwirken.

 
Eine kleine Zahl von römisch-katholischen Priestern, die bereits vor ihrer Weihe den Bund der Ehe geschlossen hatten, existiert bereits jetzt. Der brasilianische emeritierte Kurienkardinal Claudio Hummes bat den Papst nun, eine vermehrte Zulassung so genannter Viri probati (“Bewährte Männer”) zum Priesteramt zu überdenken. Der Theologe Leonardo Boff erklärt dazu:

Die brasilianischen Bischöfe, speziell der persönliche Kontaktmann des Papstes, Kardinal Claudio Hummes, haben eine Bitte an Papst Franziskus gerichtet, verheirateten Priestern die Rückkehr in das Priesteramt zu ermöglichen. Ich habe jüngst gehört, dass der Papst dieser Bitte nachkommen will – im Wege eines Experiments […].

Zölibat, lateinisch für “allein und unvermählt lebend”, bezeichnet die Verpflichtung zur Ehelosigkeit. In der römisch-katholischen Kirche ist der Zölibat für Priester verpflichtend. Bisher ist das Zölibatversprechen Teil der Vorbedingung zur Priesterweihe. Ausnahmen gibt es bislang nur in Ausnahmefällen, etwa bei Viri probati oder bereits verheirateten Klerikern, die von den Anglikanern zum Katholizismus gewechselt waren.

Zusammenhang zwischen Zölibat und Missbrauchsneigung?

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In Deutschland behaupten Medien regelmäßig, es gäbe einen möglichen Zusammenhang zwischen der priesterlichen Ehelosigkeit und der Diskussion um Missbrauchsfälle in katholischen Einrichtungen – obgleich sich die meisten Übergriffe dieser Art gegen Knaben und junge Männer richten und nicht gegen Frauen im heiratsfähigen Alter.

In dem 2006 erschienenen Buch “Schläge im Namen des Herrn” dokumentiert der Autor Peter Wensierski Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern in kirchlich geführten Heimen in der Zeit zwischen 1945 und 1970. Die operative Leitung der Heime oblag jedoch hauptsächlich Laien oder Ordenspersonal, seltener geweihten Priestern.

Im Jahr 2010 geriet die Debatte über sexuellen Missbrauch durch Kleriker in Deutschland wieder auf die Tagesordnung. Das Magazin “Der Spiegel” legte offen, dass 24 von ingesamt 27 Bistümern Kenntnis von Verdachtsfällen bezüglich angeblicher oder tatsächlicher Vergehen an Kindern durch Kleriker hatten. Im Zusammenhang mit den Vorwürfen ergingen bislang 30 Urteile deutscher Gerichte. Die Katholische Kirche richtete zudem einen Entschädigungsfonds ein.

Pädophile Übergriffe auch in weltlichen Sonderrechtsverhältnissen häufig

Betroffen von Übergriffen dieser Art waren jedoch auch weltliche Einrichtungen wie die progressiv-emanzipatorische Odenwaldschule, an der erstmals 1999 Fälle des systematischen sexuellen Missbrauchs bekannt wurden. Ein Zölibat bestand dort zu keiner Zeit, die freie Entfaltung der Sexualität auch schon in jungen Jahren war dort Teil der Anstaltsdoktrin. Im Jahr 2013 geriet die Partei Bündnis 90/Die Grünen in der Endphase des Bundestagswahlkampfs in die Defensive, nachdem politische Gegner Parteitagsbeschlüsse und Thesenpapiere aus den 1980er Jahren zutage gefördert hatten, in denen eine weitreichende Straffreiheit für so genannte pädosexuelle Kontakte gefordert wurde.

Kakao und Kaffee statt Kokain: UN will Kolumbien mit historischem Abkommen gegen Kokaanbau helfen

in Welt
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Bild: Spiegel.de

Die Vereinten Nationen wollen Kolumbien helfen, den für viele Konflikte verantwortlichen Kokaanbau im südamerikanischen Land auf freiwilliger Basis zurückzudrängen.

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Bauern sollen mit Hilfe eines millionenschweren Projekts anstatt auf den Grundstoff für Kokain auf die Ernte anderer Agrarprodukte setzen, teilte das UN-Büro zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) am Freitag in Wien mit.

Kolumbien stellte für das Vorhaben rund 270 Millionen Euro zur Verfügung. UNODC-Direktor Juri Fedotow bezeichnete das für vier Jahre ausgelegte Abkommen als historisch. Mit zuletzt rund 900 Tonnen im Jahr ist Kolumbien der größte Kokainproduzent der Welt. In Europa wird nach Schätzungen pro Jahr Kokain für fast sechs Milliarden Euro abgesetzt. (dpa)

US Air Force: Keine böse Absicht – Wir sammeln biologische Proben von Russen für normale Forschung

in Geopolitik/Welt
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Von rt.com

Dass die Anforderung für Proben genetischen Materials gerade auf die russische Bevölkerung fiel, sei keine böse Absicht, erklärte der Sprecher des US Air Education and Training Command (AETC). Doch Strategiepapiere von US-Denkfabriken weisen in eine andere Richtung.

Bereits im Juli hatte eine Ausschreibung des AETC Stirnrunzeln und Verwunderung verursacht. In dieser ging es um den Ankauf bzw. die Beschaffung von Ribonukleinsäure- (RNA) und Synovialflüssigkeitsproben mit speziellem Augenmerk auf Russen. Darin hieß es, alle Proben – 12 im Bereich der RNA und 27 in jenem der Synovialflüssigkeit – “sollen in Russland gesammelt werden und müssen kaukasisch sein”. Die US-Luftwaffe stellte zudem klar, dass sie Gewebeproben aus der Ukraine nicht berücksichtigen würde, erläuterte die Gründe dafür aber nicht.

Laut AETC-Sprecher Captain Beau Downey führt das molekularbiologische Forschungszentrum der 59. medizinischen Gruppe derzeit “Studien am Bewegungsapparat durch, um verschiedene Biomarker im Zusammenhang mit Traumata zu identifizieren”.

Erste Serie von Proben stammt bereits aus Russland

Downey erklärte diesbezüglich gegenüber RIA Nowosti, dass die Studie zwei Probensätze erforderte, also Krankheits- und Kontrollproben von RNA und Synovialmembran. Den ersten Satz habe bereits ein “in den USA ansässiges Unternehmen” gestellt.

Die Anfrage [durch das Forschungszentrum] hat nicht spezifiziert, woher die Proben stammen sollten, aber für die Fortsetzung der Studie waren ähnliche Proben erforderlich. Da der Lieferant ursprünglich Proben aus Russland zur Verfügung gestellt hatte, die für die Forschungsarbeit an der anfänglichen Gruppe von Krankheiten geeignet waren, sollte die Kontrollgruppe der ergänzenden Proben auch russischen Ursprungs sein”, sagte er. “Das Ziel ist die Integrität der Studie, nicht die Herkunft [der Proben].”

Aber was war genau Inhalt des Vertrages?

Der russische Präsident Wladimir Putin sagte am Montag, im ganzen Land werde russisches Genmaterial gesammelt.

Wissen Sie, dass biologisches Material im ganzen Land gesammelt wird, von verschiedenen ethnischen Gruppen und Menschen, die in verschiedenen geografischen Regionen der Russischen Föderation leben? Die Frage ist: Warum wird es gemacht? Es wird zielgerichtet und professionell gemacht. Wir sind offenbar eine Art, die großes Interesse hervorruft”, erklärte Putin gegenüber dem Menschenrechtsrat Russlands, ohne genau zu spezifizieren, wer hinter den Aktivitäten im Zusammenhang mit den biologischen Proben steckt. “Lasst sie tun, was sie wollen, und wir müssen tun, was wir tun müssen”, ergänzte er.

Die Tatsache, dass speziell und explizit russische Gewebeproben auf der Anforderungsliste stehen, ließ die Frage aufkommen, ob das Pentagon denn am Ende an einer biologischen Waffe arbeite, die es ermögliche, gezielt Russen ins Visier zu nehmen.

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Ich sage nicht, dass es darum geht, einen biologischen Krieg gegen Russland vorzubereiten. Aber an diesen Szenarien wird zweifellos gearbeitet. Das heißt, für den Fall, dass dies nötig werden sollte”, schrieb Franz Klinzewitsch, der erste stellvertretende Vorsitzende des Komitees für Verteidigung und Sicherheit des Föderationsrates, auf Facebook.

Es sei auch kein Geheimnis, dass verschiedene Ethnien unterschiedlich auf biologische Waffen reagieren. Daher die Sammlung des biologischen Materials von Russen, die an verschiedenen geografischen Orten leben: “Im Westen wird alles äußerst gewissenhaft und bis ins kleinste Detail geprüft.”

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bestätigte am Dienstag, dass die russischen Geheimdienste im Besitz von Informationen sind, die darauf hindeuten, dass NGOs genetisches Material aus der Bevölkerung sammeln.

Einige Abgesandte führen tatsächlich solche Aktivitäten durch, Vertreter von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und andere Organisationen. Solche Fälle wurden registriert, und Sicherheitsdienste sowie der Präsident sind natürlich darüber informiert”, sagte er.

Denkfabriken sprechen Optionen für biologische Waffen an

Die derzeitigen Bemühungen stellen nicht den ersten Versuch ausländischer Stellen dar, Proben russischen genetischen Materials in Russland zu sammeln, sagte Igor Nikulin, ein ehemaliges Mitglied der Biologischen Waffenkommission der Vereinten Nationen, gegenüber RT.

Solche Versuche wurden bereits in den 1990er Jahren unternommen, als es ein Menschliches-Genom-Projekt gab, dann gab es auch in den 2000er Jahren verschiedene Programme […] unter verschiedenen Vorwänden, einschließlich der nobelsten, aber aus irgendeinem Grund geschieht all dies unter Federführung des US-Militärdepartements, und das weckt Verdacht”, sagte Nikulin.

Er bemerkte, dass in der Regel “Proben von Europäern der slawischen Völkerfamilie, vor allem Russen” begehrt sind. “Blutproben werden zur Analyse entnommen, und wenn eine Organisation im Ausland ist, bleibt immer unbekannt, was sie mit den Ergebnissen macht”, sagte er.

 

Putins Rache: Petro-Yuan beendet die Ära des Petrodollars

in Geopolitik/Wirtschaft
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Von rt.com

Der Schlüssel zum kommenden Petro-Yuan liegt in Moskau. Und sollte es der chinesischen Währung schließlich tatsächlich gelingen, die Funktion des langjährigen Petrodollars an sich zu reißen, wird Washington selbst daran schuld sein.

Die Nachricht, dass China plant, bis Ende dieses Jahres einen auf Yuan lautenden Ölterminkontrakt auf den Markt zu bringen, überrascht viele Analysten. Russland-Experten sind jedoch nicht im Geringsten darüber verwundert. Vielmehr hatte sich dieser Schritt ankündigt, seit Moskau nach der Ukraine-Krise im Jahr 2014 seinen zuvor über ein Vierteljahrhundert andauernden Versuch aufgegeben hat, sich in den Westen zu integrieren. Eine Katastrophe, die, wie der Kreml den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union vorwirft, als Teil dessen entstanden ist, was er als Versuch betrachtet, den russischen Einfluss in dessen “nahem Ausland” zu verringern.

Pekings ambitionierter Plan zielt darauf ab, den Handel mit dem “schwarzen Gold” vom bislang auf dem Weltmarkt unangefochtenen Petrodollar auf den nun auf die Tagesordnung gelangten Petro-Yuan zu verlagern. Davon profitiert China, indem es seine Währung international attraktiver macht und für mehr Energiesicherheit sorgt. Die größten Gewinner werden aber wohl in Moskau sein. Denn jede Verschlechterung des Dollar-Status im globalen Maßstab schmälert Washingtons Fähigkeit erheblich, über Sanktionen einen Wirtschaftskrieg gegen Russland zu führen.

Arabische Ölländer als entscheidender Faktor für die Zeitenwende hin zum Yuan

Als größter Erdölproduzent der Welt ist Russland für das Projekt in Peking von entscheidender Bedeutung. Und andersherum ist China als größter Rohölimporteur der Welt und – gemessen an der Kaufkraftparität – das Land mit der größten Wirtschaft das einzige Land, das genug Gewicht hat, um die amerikanische Finanzhegemonie herauszufordern.

Natürlich können Wladimir Putin und Xi Jinping ihre Ziele nicht allein erreichen. Denn wenn der Petro-Yuan Erfolg haben soll, müssen andere führende Ölförderländer ebenfalls mit an Bord kommen. Und während Iran, Indonesien und Venezuela ihr Interesse an dem Projekt bereits bekundet haben, liegt der Schlüssel zum weiteren Durchbruch jetzt darin, auch die arabischen Staaten zum Handel in Yuan zu bewegen. Und das bedeutet im Wesentlichen, dass die Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien dafür maßgeblich ist.

Schließlich wurde der Petrodollar 1974 in Dschidda geboren, als der damalige US-Finanzminister William Simon die Saudis davon überzeugte, dass Amerika der sicherste Ort sei, um ihre Öleinnahmen zu parken. Und dieser Cashflow hat es den USA jahrzehntelang erlaubt, über ihre Verhältnisse zu leben. In den letzten Jahren haben sich jedoch die Beziehungen verschlechtert, da Washington seine eigene Frackingindustrie unterstützt, die die Erdölpreise in den Keller treibt und den Saudis schwere fiskalische Schmerzen bereitet hat. Der Hauptgrund für die sich zeitgleich entwickelnde Entspannung zwischen Riad und Russland ist demgegenüber ein gegenseitiges Bestreben gewesen, einen weiteren Rückgang der Energieerträge zu verhindern. Als Ergebnis dessen besuchte König Salman Anfang dieses Monats Moskau, wo sicherlich auch der Yuan-Plan auf der Tagesordnung stand.

“China wird Saudis ins Boot holen”

Informierte Analytiker beharren darauf, dass die Saudis an Bord kommen müssen: “Ich glaube, dass die Yuan-Verpreisung des Öls kommt und sobald die Saudis diese akzeptieren – und die Chinesen werden sie zwingen, das zu tun – dann wird sich der Rest des Ölmarktes mit ihnen bewegen”, erklärt Carl Weinberg, Chefvolkswirt und Geschäftsführer bei High-Frequency Economics, gegenüber CNBC.

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Die Wurzeln des Petro-Yuan liegen in einer Reihe von “Farbrevolutionen” auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR, die Moskau davon überzeugt haben, dass der Westen die Russische Föderation nie als gleichberechtigten Partner behandeln würde.

Den Höhepunkt dieser Entwicklung bildete eine Rede im März 2014 im majestätischen Großen Kremlpalast, in der Wladimir Putin vor über 1.000 russischen Würdenträgern sprach. Und das war keine gewöhnliche Grundsatzrede. Denn die Spannungen zwischen Russland und dem Westen waren auf einem Niveau, das seit dem Kalten Krieg nicht mehr zu beobachten war.

Nur wenige Wochen zuvor war die ukrainische Regierung gewaltsam abgesetzt worden, und Moskau hatte inmitten des Chaos hastig seine “verlorene Provinz” auf der Krim resorbiert – eine strategisch wichtige Halbinsel, die 1954 in einem umstrittenen Schritt an Kiew übergeben worden war, als die beiden einen Unionsstaat gründeten. Gleichzeitig tobten in den ostukrainischen Städten Donezk und Lugansk bereits pro-russische Proteste.

Damals sagte ein ernster Putin den denkwürdigen Satz: “Wenn man die Feder bis an ihr Limit zusammendrückt, wird sie hart zurückschnappen. Daran muss man immer denken.”

Seitdem die Vereinigten Staaten erstmals gegen Russland Sanktionen verhängt haben, zunächst im Jahr 2012, angeblich wegen des Todes eines Anwalts namens Sergei Magnitski, und die Europäische Union im Jahr 2014 als Reaktion auf die Krise in der Ukraine nachzog, hat Moskau nach Wegen gesucht, um diese Zwangsmaßnahmen zurückzudrängen.

Putins Erbe: Das Ende der Dollardominanz

Die Gegenmaßnahmen gegen die EU waren relativ unkompliziert: ein Verbot der Einfuhr von Nahrungsmitteln, was den positiven Nebeneffekt hatte, dass die einheimische russische Agrarindustrie, nachdem sie anfänglich zur Inflation beigetragen hatte, einen deutlichen Zuwachs an eigener Kraft erfuhr. Aufgrund der weitaus geringeren Handelsabhängigkeit ist es jedoch schwieriger, Washington mit gleicher Münze zurückzuzahlen. Und das ist bis jetzt so geblieben.

Es besteht kein Zweifel daran, dass Moskau darauf hofft, eine US-Wirtschaftskrise inszenieren zu können, um seinen ewigen Feind dauerhaft zu schwächen. Tatsächlich verhält es sich so, wie auch CNBC feststellt: “Russland und China haben versucht, in einem Nicht-Dollar-Umfeld zu arbeiten, was den Handel mit Öl betrifft. Beide Länder haben auch ihre Anstrengungen erhöht, Gold abzubauen und physisches Gold zu erwerben, wenn oder falls der Dollar kollabiert.”

Wenn die Saudis nicht mitspielen, riskieren sie, weitere Marktanteile zu verlieren – insbesondere nach der Inbetriebnahme neuer Gas- und Ölpipelines von Russland nach China im nächsten Jahr. Und es besteht auch die Aussicht, dass chinesische Investoren im nächsten Jahr den Börsengang des Staatsriesen Saudi Aramco boykottieren könnten.

Mittlerweile gibt es hohe Erwartungen an den Petro-Yuan. Denn alles, was die Fähigkeit der Amerikaner, einen Wirtschaftskrieg zu führen und den eurasischen Raum zu destabilisieren, schwächt, ist ein großer Sieg für den Kreml. Darüber hinaus könnte Putin auch das Ende der Dollardominanz als wichtigen Teil seines künftigen Vermächtnisses betrachten, da er sich auf seine wahrscheinlich letzte Periode als russischer Präsident vorbereitet.

Der Niedergang der Berliner Printmedien – ist wirklich nur das Internet schuld?

in Medien
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Von rt.com

In Berlin ist der stete Auflagenverlust einst mächtiger Tageszeitungen besonders deutlich zu spüren. RT Deutsch hat mit erfahrenen Experten der Branche gesprochen. Diese machen neben Fehlern im Umgang mit dem Internet auch Qualitätsverluste als Ursache aus.

von Mojra Bozic

Katzenjammer in den Chefetagen der Berliner Verlagshäuser. Die Auflagen ihrer Printmedien sind auf ein neues Allzeit-Tief gefallen. Woran liegt es, warum greifen immer weniger Hauptstädter zur Tageszeitung? Ist wirklich nur die “digitale Transformation”, also die Konkurrenz durch das Internet, daran schuld? Oder gibt es auch andere Faktoren?

Die Zahlen der Auflagen-Verwalter von IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern) für das 3. Quartal 2017 sind verheerend:

Axel Springers BZ, einst stolzer Branchenprimus mit täglich 350.000 verkauften Exemplaren (1991), ist mittlerweile auf rund 76.000 abgestürzt. Die Boulevard-Konkurrenz vom Berliner Kurier (Verlag DuMont, Köln) setzt lediglich noch 56.000 Exemplare ab – gegenüber 1998 ein Rückgang von 76 Prozent.

Die Berliner Morgenpost, 2013 von Springer an die Essener Funke-Gruppe verkauft, bringt es im Einzelverkauf nur noch auf 7.707(!) Zeitungen, vor 20 Jahren waren es noch 109.000. Die Berliner Zeitung (ebenfalls DuMont) verlor im gleichen Zeitraum 60 Prozent und dümpelt nun bei 72.000 täglich verkauften Exemplaren vor sich hin.

Die Bild-Zeitung, die ihre Auflage nur für Berlin und Brandenburg gemeinsam meldet, verlor in 20 Jahren 67 Prozent (täglich 49.000 verkaufte Zeitungen). Lediglich der Tagesspiegel kann seine Auflage halten und ist auf niedrigem Niveau (92.000 verkaufte Exemplare) inzwischen die Nummer 1 in der Bundeshauptstadt.

Print ist nicht überall gleich tot

Verleger, selbsternannte Medienexperten und Gründer von Start-Ups, die Journalisten mit Softwarelösungen assistieren wollen, halten den Printjournalismus seit langem für tot.

Die Berliner Medienwissenschaftlerin Dr. Alexandra Kühte sieht das etwas differenzierter: “Journalistische Qualität ist sicherlich auch ein wichtiger Aspekt für den Auflagenrückgang”, sagte sie in einem Interview mit dem Mediendienst kress.de.

Große regionale Unterschiede in der Entwicklung der Tageszeitungen sprechen für ihre These: In Bayern und Baden-Württemberg halten sich die Auflagen der Blätter – im Gegensatz zur Bundeshauptstadt – relativ stabil. In ihrem Buch “Printmedien und digitaler Wandel” stellt Alexandra Kühte zudem klar, dass der Negativtrend schon in den 1980er Jahren eingesetzt habe, lange vor dem Internet-Zeitalter. “Und die Digitalisierung hat eher zu einer Beschleunigung der bereits eingesetzten Entwicklung geführt”, erklärt sie weiter gegenüber kress.de.

Peter Bartels, Chefredakteur der Bild-Zeitung in der Zeit von 1989 bis 1991 und Autor eines 2016 erschienenen Buches über das Blatt, lässt die These von der Konkurrenz durch kostenlose Online-Dienste nicht gelten:

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Dummes Zeug”, sagte er zu RT Deutsch. “Nicht mal heute sind viel mehr als 75 Prozent der Menschen von 9 bis 99 Jahren im Netz. Immer noch würden mindestens 25 Prozent lieber Papier als E-Paper lesen.”

Diekmann hat Bild zur “Propagandamaschine der Machtelite” gemacht

Für das “Sterben von Bild” macht Bartels vor allem Ex-Chefredakteur Kai Diekmann verantwortlich: “Er ist der Totengräber.” Diekmann habe nicht nur schwerste handwerkliche Fehler begangen – beispielsweise auf eine junge Zielgruppe gesetzt, obwohl Bild-Leser im Schnitt über 40 Jahre alt seien -, sondern das Blatt auch zu einer “Propagandamaschine der Machtelite” gemacht.

So habe er während der Flüchtingskrise 2015 vorbehaltlos die Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstützt, die Sorgen vieler Bild-Leser vor dem gewaltigen Zustrom hunderttausender Muslime dagegen nicht ernst genommen.

Auch Matthias Bothe, 1990 einer der Gründer und später bis 1997 stellvertretender Chefredakteur des Berliner Kurier, glaubt nicht, dass das Internet für den Niedergang der Printmedien verantwortlich ist. Er spricht von “menschlichem Versagen”.

Bothe:

Selbstverliebte Chefredakteure und unfähige Manager haben sich Lichtjahre von den Interessen der Menschen entfernt und so die Printmedienlandschaft nachhaltig ruiniert.

Berichterstattung der Berliner Presse zu drängenden Themen “jämmerlich”

Gerade bei brandaktuellen Berliner Themen wie Mietwucher und Wohnungsnot, Sozialabbau und prekären Jobs, Flüchtlingskrise und der offensichtlichen Mauschelei zwischen Staat und Lufthansa auf Kosten der Mitarbeiter der insolventen Fluglinie Air Berlin sei die Berichterstattung der Berliner Presse “jämmerlich” gewesen. “Das einzige, was den Verlagen einfällt, sind Preiserhöhungen und Entlassungen sowie Lohndumping bei den Mitarbeitern.” So soll der Axel-Springer-Verlag gerade den Abbau von mehr als 100 Stellen in Berlin planen.

Renate Gensch war mehr als 20 Jahre lang Betriebsratsvorsitzende von Berliner Zeitung und Berliner Kurier, kämpfte in dieser Zeit gegen zahlreiche Entlassungswellen

Die stellvertretende Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistenunion (DJU) und ehemalige Betriebsratsvorsitzende von Berliner Zeitung und Berliner Kurier, Renate Gensch, hält Qualitätsabbau durch immer neue Sparrunden ebenfalls für eine wichtige Ursache des Niedergangs. Gensch:

Außerdem haben die Verlage die Entwicklung des Internets vor über 20 Jahren völlig falsch eingeschätzt. Zunächst nahmen sie es nicht zur Kenntnis. Dann stellten sie, in ihrer Angst, den Anschluss zu verlieren, alle Inhalte kostenlos ins Netz – um heute die ‘Gratiskultur’ des Internets zu bejammern.

Ex-Bild-Chef und Fußball-Fan Peter Bartels fasst es kurz und bündig zusammen:

Es nützen die besten Spieler der Welt nichts, wenn der Trainer auf der Bank eine Pfeife ist, der nicht mal die Spielregeln kennt…

Unheimliche Musik aus Weltall: NASA veröffentlicht “außerirdische” Audiodateien

in Welt
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Von rt.com

Mondton-Meditation war gestern: Die Nationale Aeronautik- und Raumfahrtbehörde der USA, besser bekannt als NASA, hat im Vorfeld des Halloween-Festtags eine Playlist veröffentlicht, die aus 22 “außerirdischen” Audiodateien besteht.
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Jetzt kann sich jeder vorstellen, welche Geräusche Planeten und Sterne von sich geben. Auch den Blitz auf dem Jupiter und das Licht eines fernen Sterns können Interessierte jetzt hören – möglicherweise auch als Alternative zum “Fred” von Erstgenanntem. Die Vertreter der NASA benutzten dafür Funkaussendungen, die ihre Raumfahrzeuge auf deren Reisen durch das Sonnensystem aufgefangen hatten. Die Playlist entstand, als Wissenschaftler die gesammelten Funkaussendungen in Schallwellen verwandelten. Unter anderem enthält die Playlist mehrere Beispiele von den Radiowellen des Saturns, die von der NASA-Raumsonde “Cassini” aufgefangen wurden.

Der eigentliche Profiteur des Konflikts in Katalonien: Die Finanzindustrie

in Geopolitik/Wirtschaft
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Von rt.com

Mit der Unabhängigkeitserklärung durch das katalanische Parlament hat der Konflikt zwischen den Separatisten in Barcelona und der spanischen Zentralregierung in Madrid einen neuen Höhepunkt erreicht. Nun droht die Auseinandersetzung in offene Gewalt umzuschlagen.

von Ernst Wolff

Da schon jetzt feststeht, dass keiner der Kontrahenten als Sieger aus diesem Konflikt hervorgehen wird, stellt sich die Frage: Wem nützt er? Die Antwort ist schwer zu glauben: Der größte Nutznießer der gegenwärtigen Entwicklung ist niemand anderes als der Schuldige an der Misere – die Finanzindustrie.

Kein europäisches Land wurde stärker von der Finanzelite geplündert

Die separatistische katalanische Bewegung konnte nur deshalb so stark werden, weil die sozialen Gegensätze in Spanien in den vergangenen Jahren explodiert sind. Das wiederum ist vor allem auf die hemmungslosen Aktivitäten des immer mächtiger gewordenen und vor Kriminalität strotzenden spanischen Bankensektors zurückzuführen.

Kein anderes Land in Europa hat eine derartige Plünderungsorgie durch die Finanzelite erlebt wie Spanien. Ab 2001 ließen Spekulanten nach der Liberalisierung des Bodenrechtes innerhalb von nur sieben Jahren vier Millionen Wohnungen hochziehen. Die Folge: 2008 platzte die bis dahin größte Immobilienblase in Europa und stürzte Spanien in seine schwerste Krise der Nachkriegszeit.

Kurz darauf geriet das Land dann auch noch in den Strudel der Eurokrise und wurde unter die Zwangsverwaltung der Troika aus der EZB, EU und des IWF gestellt. Zusammen mit der Zentralregierung in Madrid erlegte die Troika der arbeitenden Bevölkerung ein Sparprogramm auf, das den Lebensstandard breiter Einkommensschichten drastisch senkte. Das Ergebnis war eine gewaltige Volksbewegung gegen die Austerität, die vom Staat mit aller Härte unterdrückt wurde.

Die Banken wurden mit Samthandschuhen angefasst

Anders wurde mit den Banken umgegangen: 2011 wurden sechs praktisch bankrotte regionale Sparkassen von der Regierung verstaatlicht und zur Gruppe Bankia zusammengeschlossen. Zu ihrem Chef wurde mit Rodrigo Rato (ehemaliger Chef des IWF und von 1996 bis 2004 spanischer Superminister für Wirtschaft und Finanzen) genau der Mann ernannt, der die Immobilienblase als zuständiger Minister juristisch ermöglicht hatte.

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Mehr lesen –“Spanien über alles” – Ukrainische Freischärler wollen im Dienste des Königs gegen Katalanen kämpfen

Die Rettung der Bankia-Gruppe kostete die spanischen Steuerzahler 22,4 Milliarden Euro. Da der anschließende Börsengang enttäuschend verlief, muss ein großer Teil des Geldes als verloren gelten. Rato wird den Verlust nicht mehr als Bankia-Chef miterleben, er trat nach einem Jahr von seinem Posten zurück, kassierte eine Millionenabfindung und wurde 2017 wegen Untreue zu einer Gefängnisstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt.

Eine weitere Fusion – die der Bankia mit der Banco Mare Nostrum – wird die spanischen Steuerzahler mit zusätzlichen 1,1 Milliarden Euro belasten. Erst vor kurzem hatte die Großbank Santander 51 Prozent ihres Immobilien-Portfolios zu einem Drittel des Buchwertes an die  US-amerikanische Investmentgesellschaft Blackstoneverkauft und den amerikanischen Finanzgiganten damit zum größten privaten Immobilienbesitzer Spaniens gemacht – zu einer Zeit, da zehntausende durch die Krise verarmte Spanier mit Zwangsräumungen zu kämpfen haben.

Im Juni dieses Jahres übernahm die Großbank Santander die Banco Popolar Espanol für den symbolischen Preis von einem Euro, nachdem es zum ersten Mal in Spanien zur Anwendung des seit 2016 in der EU gesetzlich vorgeschriebenen „Bail-in“ gekommen war. Das heißt: die Aktionäre der Banco Popolar wurden um 1,3 Milliarden Euro und die Halter bestimmter (nachrangiger) Anleihen um zwei Milliarden Euro erleichtert.

Händeringend gesucht: Eine Ablenkung von den wahren Schuldigen

Diese Bail-in-Regelung ist in doppelter Hinsicht ein politischer Sprengsatz: Zum einen bringt sie zahlreiche Kleinaktionäre um ihr Geld und sorgt damit für zusätzlichen Unmut innerhalb der arbeitenden Bevölkerung, zum anderen wird sie ein juristisches Nachspiel haben, da einige Hedgefonds bereits angekündigt haben, gegen den Verlust ihrer Gelder zu klagen.

Ein solcher Prozess ist für die Banken natürlich sehr gefährlich, da er ein Schlaglicht auf ihre kriminellen Aktivitäten werfen und der Öffentlichkeit vor Augen führen würde, dass kein anderes Land der Eurozone in den vergangenen zehn Jahren eine derartige Konzentration im Finanzsektor erlebt hat wie Spanien. Von den 55 Banken, die während des Baubooms Kredite vergaben, sind nur noch 13 als selbständige Einheiten erhalten. Sechzig Prozent aller Spareinlagen entfallen auf die drei größten Bankengruppen des Landes; die fünf größten Banken, die 1998 noch über einen Marktanteil von 34 Prozent verfügten, haben diesen inzwischen auf 62 Prozent ausgeweitet – alles mit voller Unterstützung der EU und der Zentralregierung in Madrid.

Was kann der Finanzelite in dieser Situation Besseres passieren, als dass eine regionale politische Gruppierung sie aus der Schusslinie nimmt, indem sie die Wut und die Aufmerksamkeit der gesamten spanischen Bevölkerung (und der europäischen Öffentlichkeit) auf einen langsam eskalierenden und möglicherweise auf einen Bürgerkrieg hinauslaufenden Konflikt zwischen Separatisten und Nationalisten lenkt …?

Mit Gottes Segen? Priester verliert bei Taufe von schreiendem Baby Kontrolle – Verstörende Aufnahmen

in Welt
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Von rt.com

Bei der Taufe eines Säuglings in Rumänien ist es zu verstörenden Aufnahmen gekommen. Ein nacktes Baby weint bitterlich, sehr zum Missfallen des Priesters, der die rituelle Handlung durchführt. Der Mann fühlt sich durch die Schreie des erst kürzlich Geborenen so gestört, dass er ihm die Hand brutal aufs Gesicht drückt, um es zum Schweigen zu bringen.

 
Er verlor nach mehreren Versuchen, den Säugling ins Wasser zu tauchen, die Beherrschung. Irgendwann sagt er etwas zu den Eltern des Babys, lässt das Kind wieder auf den Tisch legen und zieht wütend sein Gewand zurecht. Er scheint nahe davor zu sein, die ganze Zeremonie abzubrechen. Doch dann zieht er die Taufe doch durch und zwar in einer sehr brachialen Art und Weise. Er nimmt das schreiende Baby und taucht es mehrere Male unter Wasser, ohne dabei Rücksicht auf das Wohlbefinden des leidenden Kindes zu nehmen. Die Eltern des Kindes schreiten nicht ein, sondern halten das Gewand des Priesters, damit das Baby sich nicht an ihm festhalten kann.

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Bei der orthodoxen Taufe ist es Brauch, Babys von Kopf bis Fuß in Weihwasser zu tauchen. Der Vorgang wird dreimal wiederholt.

Neue Indizien: Brutale Raubüberfälle in Belgien der 1980er Jahre mutmaßlich durch Gladio-Geheimarmee

in Geopolitik/Welt
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Von rt.com

Eine Serie von Raubüberfällen auf Supermärkte und Juweliere aus den 1980er Jahren rückt in Belgien wieder in die Schlagzeilen. Damals starben 28 Menschen, 40 wurden verletzt. Nun eröffnen ein Waffenfund und das “Geständnis” eines Polizisten neue Perspektiven.

 

Die so genannte Brabant-Bande hat bei 16 Überfällen auf Supermärkte, Restaurants oder kleine Läden zwischen 1982 und 1985 völlig willkürlich 28 Menschen erschossen, darunter auch Kinder und hilflose Passanten, die auf dem Boden kauerten oder einfach nur in einem Auto saßen. Zudem blieben mindestens 20 Verletzte und zahllose traumatisierte Menschen zurück.

Die Opfer waren unter anderem Familien beim Feierabendeinkauf, ein Taxifahrer, ein Juwelier und ein Supermarkt-Filialleiter, zwei Polizisten und ein dreizehnjähriger Junge auf einem Fahrrad. Die “Killer von Brabant” waren 1982 plötzlich im Süden von Brüssel aufgetaucht. Was sie antrieb, ist bis heute unklar. Geld allein kann es nicht gewesen sein. Die vier Männer, die mit abgesägten Jagdflinten um sich schossen, erbeuteten beispielsweise im August 1982 in einem Lebensmittelgeschäft Tee, Wein und Champagner. Und erschossen dabei einen Polizisten.

Mit diesem Phantombild wurde der so genannte Riese gesucht.

Keine hohe Beute, unverhältnismäßige Brutalität

Einen Tag vor Heiligabend im selben Jahr stahlen die Räuber aus einem Restaurant Zigaretten und Champagner, und wieder musste ein Mensch dafür sterben. Sie raubten zwar auch einmal Waffen und drei kugelsichere Westen, aber oftmals auch nur Whisky, Kaffee und Pralinen. Bei ihren Überfällen auf Supermärkte kamen die Gangster zwar auch zu Geld, doch das Verhältnis zwischen dem erbeuteten Gut und der Anzahl der Opfer machte schon damals viele stutzig.

Im September 1985 überfiel die Bande an einem Tag gleich zwei Delhaize-Supermärkte und floh mit umgerechnet 30.000 Euro. Doch dabei starben acht Menschen, vier wurden verletzt. Am 9. November 1985 erschossen sie im Delhaize von Aalst acht Personen und verletzten neun. Der Wert der Beute hier: rund 22.500 Euro. Nach diesem blutigen Überfall verschwanden die Gangster plötzlich komplett und ohne Spuren. Es gab zwar Gerüchte, dass einer der Täter verletzt worden sein könnte. Aber Beweise dafür gab es nie.

Bis heute konnte keiner der Täter dingfest gemacht werden, obwohl Augenzeugen schon damals durchaus brauchbare Beschreibungen lieferten. Es soll sich immer um drei Männer gehandelt haben. Von einem, den die Medien aufgrund seiner Körpergröße den “Riesen” nennen, existierte sogar ein Phantombild.

Jugendliche melden mysteriösen Waffenfund

Doch in der vergangenen Woche geriet der Fall wieder in die Schlagzeilen, nachdem drei Jugendliche der Polizei mitgeteilt hatten, sie hätten im Kanal zwischen Charleroi und Brüssel ein Gewehr, einen Revolver und rund 1.000 Schuss Munition gefunden.

Der Fund datiert offenbar bereits auf das Frühjahr 2017 zurück, aber die Jugendlichen informierten offenbar erst jetzt die Behörden, nachdem sie im Fernsehen einen Bericht über das Gangstertrio gesehen hatten. Die Metallkisten lagen nicht weit von der Stelle entfernt, an der die Polizei schon 1986 eine Pistole und kugelsichere Westen im Wasser gefunden hatte. Die von den drei Jugendlichen gemeldeten Waffen und Munition waren offenbar in Metallkisten verstaut, die mit den Aufschriften “Rijkswacht” beziehungsweise “Gendarmerie”, der alten Bezeichnung der Polizei in Belgien, versehen waren.

https://twitter.com/EsRevorTeR/status/922022990283452416?ref_src=twsrc%5Etfw&ref_url=https%3A%2F%2Fdeutsch.rt.com%2Feuropa%2F59938-belgien-steckte-hinter-brutalen-raubueberfaellen-der-1980er-jahre-das-gladio-netzwerk%2F

Und noch eine weitere Begebenheit befördert nun erneut die unter der Oberfläche stets kursierenden Theorien über eine mögliche Undercoveraktion der belgischen Polizei im Stile des “Gladio-Netzwerks” der NATO: Unter Tränen gestand der Bruder des ehemaligen Polizisten Christiaan Bonkoffsky gegenüber dem belgischen TV-Sender VTM, dass Bonkoffsky ihm vor zwei Jahren auf dem Sterbebett gebeichtet habe, der “Riese” zu sein. Und tatsächlich zeigt das vorhandene Phantombild eine frappierende Ähnlichkeit mit dem früheren Polizisten – die Größe stimmt ebenfalls.

Starke Indizien, dass Bonkoffsky der “Riese” war

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Inzwischen tauchte sogar ein Jugendfreund auf, der die Polizei bereits 1998 darauf aufmerksam gemacht haben will, dass Bonkoffsky der “Riese” sein könnte. Bonkoffsky war ihm damals mit rechtsradikalen Sprüchen aufgefallen, sagte der Mann am 23. Oktober bei VTM. Es müsse ein Staatsstreich kommen, “um die Macht an uns zurückzugeben”, habe Bonkoffsky damals getönt. War also Bonkoffsky tatsächlich der ominöse “Riese”?

Neben der Ähnlichkeit mit dem Phantombild sprechen noch andere Indizien dafür: So soll Bonkoffsky in der Zeit der Überfälle jedes Mal dienstfrei gehabt haben, und nach einem Überfall soll er sich wegen einer Fußverletzung krankgemeldet haben. Beim darauffolgenden Angriff, so behaupten Augenzeugen, habe einer der Räuber gehumpelt. Zwei Millionen Seiten umfasst die Akte zu den Verbrechen mittlerweile. Zeitweise arbeiteten über 100 Personen in der Sonderermittlungsgruppe – ohne Erfolg.

Die fehlenden Resultate bei den Ermittlungen beförderten in Belgien schon früh Verschwörungstheorien: Da halte jemand die Hand drüber und manipuliere Ermittlungsergebnisse, da bestünden sicher Verbindungen nach ganz oben, weil eine Art Terrorgruppe den Staat destabilisieren wolle, um rechte Kräfte ans Ruder zu bringen, hieß es. Die neuen Spuren geben derlei Gerüchten zumindest teilweise neue Nahrung. Denn Bonkoffsky war bis kurz vor Beginn der Raubserie Mitglied der Elite-Einsatzgruppe Diane, die in Belgien nach den Olympischen Spielen 1972 zur Terrorabwehr eingerichtet worden war.

Allerdings war Bonkoffsky aus der Einheit geflogen, weil sich aus seiner Waffe bei einer Übung versehentlich ein Schuss gelöst hatte. Es war zwar niemand verletzt worden, doch so etwas dürfe einem Anti-Terror-Kämpfer nicht passieren, hieß es. Auf der anderen Seite könnte alles auch eine konstruierte Legende sein. Steckt hinter den Verbrechen in Belgien also eine Art Ableger des “Gladio”-Netzwerks? Diese “Stay-behind”-Organisation sollte im Falle eines Krieges gegen die Staaten des Warschauer Vertrags im westeuropäischen Hinterland tätig werden.

Wie viele “Gladiatoren” wirkten in Eigenregie weiter?

Die Existenz dieser Organisation wurde 1990 in Italien aufgedeckt. Offiziell soll sie Ende der 1960er Jahre ihre Tätigkeit eingestellt haben, damals endete zumindest Dokumenten des US-Kongresses zufolge die offizielle Finanzierung. Einige Angehörige des Netzwerks könnten jedoch ihre Verbindung aufrechterhalten und in Eigenregie tätig geworden sein, um die Politik in westeuropäischen Staaten zu beeinflussen. So werden “Gladio”-Strukturen für zahlreiche Terrorakte in Westeuropa in den 1970er und 1980er Jahren verantwortlich gemacht, die ursprünglich linken Untergrundgruppen in die Schuhe geschoben worden waren und in weiterer Folge den Weg für immer neue “Antiterrorgesetze” ebneten. Für eine Verbindung zu den Vorfällen in Belgien spricht zudem, dass die Ermittler schon früh beobachtet hatten, dass die “Killer von Brabant” mit erstaunlicher Präzision und Professionalität vorgingen, wie man sie etwa erfahrenen und trainierten Polizisten zusinnt.

Schon damals fiel immer mal wieder der Name der Diane-Einsatzgruppe, weil die Täter auf eine ähnliche Weise vorgingen, wie es die Sonderkräfte trainiert hätten. Später, 1997, soll Bonkoffsky gar von einem Zeugen als möglicher Verdächtiger benannt worden sein. Doch diesen Hinweis taten die Ermittler offenbar als unseriös ab.

“Wer hier ermittelt, riskiert immer noch sein Leben”

Der Justizminister Belgiens, Koen Geens, dämpfte indes die Hoffnungen auf eine Lösung des Falles. Die Spur sei den Behörden schon im Februar zugetragen worden und sei zweifellos “interessant”. Aber ein handfester Beweis für ihre Zuverlässigkeit habe sich noch nicht gefunden, sagte er vor einem eilig einberufenen Parlamentsausschuss. Schließlich habe es damals noch keine DNS-Spuren oder Handydaten gegeben.

Ein belgischer Privatdetektiv ist diesbezüglich jedoch ganz anderer Ansicht.

Alle Ermittler und Untersuchungsrichter, die im Moment mit dem Dossier beschäftigt sind, spielen mit dem Feuer”,

warnte Ben Zuidema am vergangenen Samstag in einem Interview mit der belgischen Tageszeitung Het Laatste Nieuws. “Wer das untersucht, riskiert noch immer sein Leben.” Der “Privatschnüffler” selbst arbeitete Anfang der 1980er noch als Undercoveragent mit der Gruppe “Diane” zusammen. Er sei damals erstaunt gewesen, wie schnell seine Informationen in andere Kreise durchgesickert seien:

Das System war damals schon verrottet. Ehrlich, ich vertraue nach all den Jahren niemanden mehr.

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