Schein-US-Botschaft in Ghana stellte bis zu Ihrer Schließung zehn Jahre lang Reisedokumente aus

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Ghana (Sputnik) – Eine Schein-US-Botschaft in Ghana war über 10 Jahre hinweg betrieben worden bevor sie im vergangenen Monat geschlossen wurde, wie das US-Außenministerium berichtet.

Obwohl die “Botschaft” in Ghanas Hauptstadt, Accra, ein völliger Schwindel war, stellte sie real aussehende, wenngleich betrügerisch erlangte US-Visa und andere Dokumente aus, ebenso gefälschte Bankbelege, Ausbildungsnachweise, Geburtsurkunden und mehr für $ 6.000, so berichtete das US-Außenministerium am 2. November.

Über ungefähr ein Jahrzehnt lang funktionierte es ungehindert; den Kriminellen, welche die Operation betrieben, gelang es, korrupte Beamte gegen Zahlung zu veranlassen, einfach wegzuschauen, sowie legitime Blanko-Dokumente zu erhalten, um sie dann zu verfälschen”, erklärte der Bericht des Außenministeriums.

Das heruntergekommene, ungesicherte zweistöckige Gebäude hisste scheinbar an jedem Montag, Dienstag und Freitag Morgen die US-Flagge. Innen hing ein Foto von US-Präsident Barack Obama.

Die Schein-Botschaft bewarb ihre Dienste mit Werbezetteln und Plakaten und zielte auf Bürger von Ghana, der Elfenbeinküste und Togo ab, so das Außenministerium. Man konnte nicht einfach ohne Termin reingehen; “Stattdessen fuhren sie zu den entlegensten Teilen Westafrikas, um Kunden zu finden”, erklärte das Außenministerium.

“Sie brachten die Kunden nach Accra und mieteten ein Zimmer in einem nahegelegenen Hotel. Der ghanaische organisierte Verbrecherring brachte die Opfer zu der Schein-Botschaft hin und wieder zurück.”

Opfer begegneten “Konsularbeamten”, die in Wahrheit türkische Staatsbürger waren, die sowohl Englisch als auch Niederländisch sprachen. (Eine Niederländische Schein-Botschaft flog ebenfalls auf in Accra, wie die Deutsche Welle berichtet, was Beamte in den Niederlanden indes noch nicht bestätigt haben.) Ein ghanaischer Immigrationsanwalt und Angehörige von ghanaischen und türkischen organisierten Verbrecherringen waren laut dem Außeneministerium ebenfalls beteiligt.

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Den 10 Jahre langen Botschafts-Schwindel hat die Operation Spartan Vanguard aufgedeckt, die vom Regionalen Sicherheitsbüro der tatsächlichen US-Botschaft in Ghana entwickelt wurde, um Menschenhandel und Betrügerein innerhalb der Botschaft und in der Region anzugehen, berichtete das Außenministerium. Die Untersuchung geht auf den Hinweis eines Informanten in einer anderen Untersuchung von Betrugsfällen zurück, der auch Ermittler im Falle der niederländischen Schein-Botschaft alarmiert hatte.  Mehrere Verdächtige wurden während eines Zugriffs in der Schein-Botschaft und an anderen Aufenthaltsorten verhaftet, die dem langjährigen Schwindel dienten. Botschafts- und Vollzugsbeamte fanden dabei 150 Pässe von 10 Ländern, legitime und gefälschte Visa der USA, der Schengen-Zone, Indien und Südafrika. sowie gefälschte Ausweisdokumente.

Wie viele Menschen mit von der Schein-Botschaft ausgestellten Dokumenten in die USA gereist sind, ist ebenso unklar wie ihre Beweggründe. Die Deutsche Welle berichtet, dass westliche Botschaften in Afrika davor warnen, dass dort kriminelle Netzwerke am Markt mit Visa aktiv sind.

Die echte US-Botschaft befindet  sich in einem gesicherten Komplex in einem der exklusivsten Viertel von Accra.Nach Angaben des Außenministeriums hat die Operation Spartan Vanguard bewirkt, dass die Ausgabe von betrügerischen Dokumenten um 70% reduziert wurde, jedoch mag dies nur der Anfang sein, da weitere Untersuchungen laufen.

Verweise:

  • https://sputniknews.com/

Übersetzt aus dem Englischen von The Fifth Column

 

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