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Korruption, Vertuschung, Manipulation und Schönfärberei- Rüstungsgüter als Wachstumsmotor

in Geopolitik
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Von netzfrauen.org

Menschen müssen sterben, damit Rüstungskonzerne Gewinne machen. 

1,57 Billionen Euro Militärausgaben weltweit auf der anderen Seite steigt die Zahl der Armen weltweit. Rüstungsgeschäfte dienen dem Wachstum,  aber nur wegen dem Profit! Und die Ware Mensch fällt der Rüstung dann zum Opfer!  Bomben kann man nicht essen und die humanitäre Völkerrechte werden ständig verletzt. Experten rechnen für das Jahr 2018 mit der schlimmsten „Humanitären Krise“ nach dem 2.Weltkrieg.

https://ec.europa.eu/epsc/publications/strategic-notes/defence-europe_en

Ende letzten Jahres einigten sich 25 EU-Mitgliedstaaten auf die Ständige Strukturzusammenarbeit (PESCO), um die Verteidigungszusammenarbeit in der Europäischen Union voranzutreiben. PESCO wurde weitgehend auf Deutschlands Wunsch durchgesetzt. Im Rahmen des Plans haben die europäischen Regierungen 17  Projekte entwickelt, darunter einen 5-Milliarden-Euro-Fonds für militärische Forschung.

Insbesondere Deutschland und Frankreich planen, in der geplanten Verteidigungszusammenarbeit heimische Konzerne  zu nutzen. Unter den Top 10 der Rüstungsexporteure befinden sich Frankreich, Deutschland, UK, Spanien und Italien.

Unter den 100 weltweit größten Rüstungsfirmen, die Sipri auflistet, finden sich auch drei deutsche Unternehmen: 

  • Platz 78 mit 950 Millionen Dollar Umsatz Krauss-Maffei Wegmann (KMW) – der Panzerhersteller ist der wichtigste Lieferant der Bundeswehr
  • Platz 47 mit 1,8 Milliarden Dollar Umsatz Thyssen-Krupp
  • Platz 26: Rheinmetall mit 2,3 Milliarden Rheinmetall, Ebenfalls auch Hauptlieferant der Bundeswehr.

Derzeit beteiligen sich an PESCO 25 Mitgliedstaaten: Deutschland, Belgien, Portugal, Bulgarien, Österreich, Estland, Irland, Spanien, Frankreich, Kroatien, Italien, Lettland, Litauen, Zypern, Luxemburg, Tschechische Republik, Ungarn, die Niederlande, Polen, Rumänien, Griechenland, Slowenien, die Slowakei, Finnland und Schweden.

Rüstung als Wachstum

Warum verschiedene Länder aufrüsten, wird besonders an Australien deutlich. Australien hat das Wachstum, das die Länder weltweit suchen, in Rüstungsgütern gefunden. Die australischen Hilfsorganisationen sind entsetzt, da die Australische Regierung nicht davor zurückschreckt, militärische Hardware in der asiatisch-pazifischen Region und dem Nahen Osten zu verkaufen, auch an Saudi-Arabien.

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Australien werde Milliarden von Dollar in staatlich gestützte Kredite an inländische Waffenhersteller fließen lassen, um zu einem der zehn größten Waffenexporteure der Welt zu werden, gab die australische Regierung Ende Januar 2018 bekannt. „Australien ist etwa der 20 größte Exporteur“, sagte Malcolm Turnbull, Australiens Premierminister. „Angesichts der Größe unseres Verteidigungsbudgets sollten wir es schaffen unter die Top 10 zu kommen.“ Laut Regierungsangaben exportiert Australien jährlich 1,5 Milliarden US-Dollar an Rüstungsgütern u.a. an die Royal Navy of Oman.

In den 20 Jahren seit Beginn der Eurasia Group hat das globale Umfeld Höhen und Tiefen erlebt. Aber wenn sie ein Jahr für eine große unerwartete Krise wählen müssten – das geopolitische Äquivalent der Finanzkrise 2008 -, dann fühlt es sich an wie 2018.

Dort wo Kriege und Rüstungsgüter sind- gibt es auch Entwicklungshilfe

Laut  Bundesnachrichtendienst gibt es folgende Konfliktregionen:

  • Afghanistan
  • Ägypten
  • Demokratische Republik Kongo
  • Irak
  • Iran
  • Israel und Palästinensische Autonomiegebiete
  • Jemen
  • Länder des westlichen Balkans
  • Libanon
  • Libyen
  • Mali
  • Nigeria
  • Nordkorea
  • Somalia
  • Südchinesisches Meer
  • Syrien

War Ihnen bekannt, dass „reiche“ Staaten Entwicklungshilfe bekommen?

Laufende Projekte gibt es in Ländern wie: Saudi Arabien, Katar, China, USA, Türkei, Indien, Belgien, Mali….Es geht um viel Geld, um Milliarden Steuergelder: Handys für Afrika, Bergbau in Honduras, mit der Allianz Re hat die GIZ für Kleinbauern in Asien Policen gegen Ernteausfälle entwickelt, mit der BASF arbeitet die GIZ bei der Anreicherung von Nahrungsmitteln mit dem Vitamin A zusammen, mit TUI bei der Qualifizierung von Frauen im Tourismus. Wie bewerten Sie diese Beispiele?  Siehe Irrsinn Entwicklungshilfe! In Afrika sterben Menschen an Hunger und Durst und wir sponsern Projekte in China, Saudi Arabien, Türkei, USA…

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/127/1812762.pdf

Zeitraum Januar bis April 2017

Unter den Top-10-Beziehern deutscher Rüstungsgüter finden sich sechs Drittländer: Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Algerien, Ägypten, Singapur und Südkorea.

Der Export von Kleinwaffen in Drittländer hat sich im Zeitraum Januar bis April 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vervielfacht: von € 51.597 auf € 7.831.969.

Für die Türkei hat die Bundesregierung in den ersten vier Monaten 2017 Rüstungsexportgenehmigungen im Wert von € 21.982.636 erteilt.

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Sodom und Gomorrha im größten Konzern der Welt: Die Kirche!

in Welt
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Von netzfrauen.org

Mächtig was los, im größten Konzern der Welt, die Kirche. Ein ranghoher Katholik, George Pell, steht zur Zeit in Australien wegen Sexualdelikten vor Gericht und lässt sich von einem Anwalt vertreten, der vor ihm Rocker und Betrüger verteidigte. In Großbritannien wurde ein Pfarrer der Church of England erwischt, nachdem er sich Kokain reinzog und Pornos anschaute und dabei rief, gib mir Nutten.

Die jüngsten Zahlen für 2016 zeigen, dass es in den Diözesen von Church of England 3.300 „Anliegen oder Anschuldigungen“ wegen sexuellem Missbrauch gab, wobei die große Mehrheit  Kinder, Jugendliche und gefährdete Erwachsene in Kirchengemeinden betreffen. 

In den letzten Jahren haben sich Hunderte, wenn nicht Tausende von Personen gemeldet, die von Priestern in der römisch-katholischen Kirche sexuell missbraucht wurden. Zahlreiche „pädophile Priester“ wurden identifiziert. Leider hat die katholische Kirche in den meisten Fällen versucht, den sexuellen Missbrauch zu vertuschen, indem sie die „Täter“ einfach in anderen Pfarreien versetzten. Doch auch hochrangige Kardinäle sind in solchen Missbrauchsfälle verwickelt, wie der Fall Georg Pelle zeigt. Und kurz nachdem dieser von seinen Ämter zurücktrat und sich auf dem Weg nach Australien begab, stürmten die Polizei des Vatikan die Wohnung eines Kardinals Francesco Coccopalmerio, den Vorsitzenden des Pontifikalrates für Gesetzestexte und ebenfalls ein persönlicher Berater des Papstes, wo  eine homosexuelle Orgie unter Drogeneinfluss stattfand.

Siehe auch: „Schweigen wie bei der Mafia“ – Was kommt noch alles ans Tageslicht? Polizeirazzia in schwuler Sex- und Drogenorgie in Kardinalswohnung – Vatican rocked: Police raid drug-fuelled gay orgy at cardinal’s apartment

Doch selbst der Papst sorgt für Empörung bei seinen Anhängern. Er steht vor einer der gravierendsten Krisen seines Papsttums, nachdem er die Klagen der Opfer, dass der chilenische Bischof Juan Barros ihre Misshandlungen vertuscht hatte, zurückwies . Während einer kürzlichen Reise nach Chile rief Francis wiederholt ihre Vorwürfe wegen Verleumdung an und sagte, er sei sich der Unschuld Barros sicher. Der Papst löste im Jahr 2015 bereits Empörung aus, als er Barros, den damaligen chilenischen Militärgeistlichen, als Leiter der Diözese Osorno in Chile wegen der Einwände einiger Mitglieder der chilenischen Bischofskonferenz einsetzte. Und auch der Fall Georg Pell dürfte den Papst Sorgen bereiten.

Für Franziskus bedeuten sie eine Bedrohung seiner Glaubwürdigkeit im Zusammenhang damit, dass er eine „Null-Toleranz“-Politik bei sexuellem Missbrauch in der Kirche versprochen hatte.

Aber nicht nur der Papst hat Problem in seinem Haus, auch die Kirche von England. Der 64-jährige Pfarrer Stennett Kirby, soll angeblich beim Einatmen von Kokain aus einer Crackpfeife  und beim Anschauen pornografischer Filme erwischt worden sein. Die Kirche von England hat auf die Aufnahmen von The Sun, UK,  reagiert und erklärt, dass sie eine gründliche Untersuchung durchführen werden.

Und während sich der ehemalige Finanzminister von Papst Franziskus George Pell einen prominenten Anwalt für  10.000 bis 15.000 Dollar am Tag leistet, wurde in Großbritannien erst diesen Monat bekannt, dass die Church of  England sich mit mehr als 3.000 Berichten über sexuellen Missbrauch in ihren Gemeinden konfrontiert sieht. 

 George Pell ist der ranghöchste Katholik, der jemals wegen Sexualdelikten angeklagt wurde.

Er ist in die schlimmste aller Misshandlungen verwickelt, die sexuelle Übergriffe von Kindern. Der ehemalige Finanzminister von Papst Franziskus wurde im vergangenen Jahr wegen Vergehen bei vielfältigen Klägern vor Gericht gestellt. Die Ernennung durch Papst Franziskus machte Pell zum drittmächtigsten Mann der katholischen Kirche und zu einem vertrauten Berater vom Papst. Es schien nur die letzte Station seines bemerkenswerten Aufstiegs zu sein. Der 76 Jährige Pell war mehr als 30 Jahre lang eine einflussreiche Persönlichkeit in der katholischen Kirche, um so mehr das  Interesse in Australien, ob er zur Rechenschaft gezogen wird oder nicht. 

Der Prominente Anwalt Robert Richter, der für  Milliardäre, Rocker und Betrüger gearbeitet hat, ist nicht die offensichtliche Wahl, den katholischen Kardinal George Pell vor historischen Sexualstrafen zu verteidigen. Aber der Ruf Zeugen aufzuspüren und Fälle zu gewinnen, hat ihm den berühmtesten Fall in seiner langen und ruhmreichen Karriere gebracht, George Pell. 

Der Fall erregte enorme Aufmerksamkeit – Pells erster Auftritt vor Gericht zog Dutzende Demonstranten, Unterstützer und Journalisten, viele aus Übersee, an. Es gibt viele Spekulationen über Pell, zum Beispiel den Stand seiner Finanzen:  Richter soll zwischen 10.000 und 15.000 Dollar am Tag verlangen, die der Vatikan abgelehnt hat zu bezahlen. Stattdessen soll eine kleine Gruppe konservativer katholischer Geschäftsleute, die Rechnung begleichen.

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Es ist ruhig geworden in den deutschen Medien, wenn es darum geht, die sexuellen Missbräuche der Kirche anzuprangern. Zumal es um den ranghöchsten Katholiken handelt, der jemals wegen Sexualdelikten angeklagt wurde.

Wir haben dazu einen aktuellen Beitrag für Sie übersetzt.

Australischer Kardinal wirft Ermittlern sexuelle Unterstellung vor

MELBOURNE, Australia — Feb 14, 2018

Rechtsanwälte des ranghohen Kardinals George Pell, der wegen sexueller Handlungen angeklagt wurde, teilten einem australischen Gericht am Mittwoch den 14. Februar 2018 mit, dass die Unterstellungen von der Publicity um die nationalen Ermittlungen wegen Kindesmissbrauchs drei Jahre zuvor stammen.

Der ehemalige Finanzminister von Papst Franziskus wurde im vergangenen Jahr wegen Vergehen bei vielfältigen Klägern vor Gericht gestellt. Die genauen Details und die Art der Klagegründe wurden nicht vor der Öffentlichkeit verborgen, obwohl die Polizei sie als „historische“ sexuelle Übergriffe bezeichnet, was bedeutet, dass sie Jahrzehnte zuvor stattgefunden hatten.

Pells Anwälte hatten keinen Erfolg mit seinem Antrag vor dem Melbourne Magistrates Court am Mittwoch, Zugang zu den medizinischen Daten seiner angeblichen Opfer zu erhalten. Das Gericht wird im kommenden Monat eine einleitende Anhörung abhalten, um festzustellen, ob die Kläger genügend Beweise vorhalten, die ein Gerichtsverfahren zulassen. Die Klagen selbst und die möglichen Strafen wurden nicht öffentlich gemacht.

Pell ließ durch seine Rechtsanwälte eine eidesstattliche Erklärung als Reaktion auf die Anklage zukommen. Er kehrte nach Sydney zurück, um sich den Vorwürfen zu stellen. Jedoch wurde er am Mittwoch [noch] nicht vor Gericht zitiert. Seine Rechtsanwältin Ruth Shann teilte Richterin Belinda Wallington mit, dass der erste Kläger sich 2015, 40 Jahre nach dem vorgeblichen Verbrechen, an die Polizei wandte. Dies war die Reaktion auf Medienberichte über die australische Royal Commission bei Äußerungen der Institution im Zuge von sexuellem Kindesmissbrauch.

„Wir werden sagen, dass diese Beschwerde und die Basis dafür jeglicher Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit entbehrt“, sagte Shann dem Gericht.

Australiens langjährigste königliche Kommission – die den höchsten Grad der Ermittlung darstellt – hatte seit 2012 untersucht, wie die katholische Kirche und andere Institutionen auf sexuellen Kindesmissbrauch in Australien über einen Zeitraum von 90 Jahren reagiert hatten. Die Ermittler veröffentlichten ihren abschließenden Bericht im Dezember [2017]

In einem Video aus dem Vatikan sagte Pell gegenüber den Ermittlern im Jahr 2016 über seine Zeit als Priester und Bischof in Australien aus.

Shann zufolge löste die erste Beschwerde eine Kette von Ereignissen aus, im Zuge derer Andere Vorwürfe gegen Pell erhoben. Zuvor hatte niemand solche Vorwürfe erhoben, so Shann.

„Der Domino-Effekt, der mit jenen Menschen geschah, geht von einer unzuverlässigen und unglaubwürdigen Quelle aus“, sagte Shann vor Gericht.

Nach Jahren angeblicher Vertuschungen und einer Mauer des Schweigens seitens der Kirche wegen ihres Pädophilie-Skandals haben Missbrauchs-Überlebende und ihre Anwälte die gerichtliche Verfolgung Pells als monumentale Veränderung der Art und Weise begrüßt, in der die Gesellschaft auf die Krise reagiert.

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Das Ende der Orang Utans: Gejagt, prostituiert und brutal hingerichtet

in Umwelt
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Der Mensch – oder besser gesagt eine bemerkenswerte Darstellung der schlimmsten unserer Spezies – brauchte nur 16 Jahre, um die Hälfte der Orang-Utans auf der Insel Borneo, zu vernichten. 

Holz, Papier, Bergbau oder Palmöl: Die Entwaldung seiner natürlichen Umwelt war nur ein Teil seines Dramas, da viele gejagt und sogar prostituiert wurden.  Nachdem Mitte Januar ein Orang Utan mit 17 Einschüssen und enthauptet gefunden wurde, fand man im Februar einen fünf bis sieben Jahre alten männlichen Orang-Utan,  der mit etwa 130 Luftgewehr-Kugeln hingerichtet worden war.  Der Orang-Utan starb, nachdem er erstochen und geschlagen worden war. 70 Kugeln fand man allein in seinem Kopf.

Wieder ein grausamer Mord an einem Organ-Utan

Bei der Autopsie wurden mindestens 130 Kugeln in Kopf und Körper gefunden, dazu 17 offene Wunden durch scharfe Gegenstände und die Brust und eine Hand zeigten Verletzungen durch Schläge auf. Der Orang-Utan wurde am Sonntag, dem 04. Februar 2018 von den Dorfbewohnern im Bezirk Kutai Timur schwer verletzt gefunden und am Montag in ein Krankenhaus, in der Stadt Bintang gebracht, wo er am Dienstag starb.

Es ist der zweite Mord an dieser Art in diesem Jahr. Es gibt eh schon wenige rotbraune Menschenaffen auf der Welt und jetzt werden sie sogar brutal erschossen. Den Kopf abgetrennt, die Hände gebrochen, ihr Körper mit  Kugeln übersät. Siehe: Warum? Orang Utan brutal misshandelt, enthauptet, mit 17 Kugeln getötet und einfach in den Fluss geworfen!

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„Man kann sich nicht vorstellen, was mit diesen intelligenten und faszinierenden Affen gemacht wird. Dieses Tier – wir haben ihn aus einer Holzwerkstätte gerettet. Nur zum Spaß hatten sie ihn seit Jahren unter dem Generator angekettet. Infolgedessen verlor er sein Gehör und leidet unter Hirnschäden. Es ist sehr häufig, dass in Kalimantan weibliche Orang-Utans gejagt werden. Sie rasieren die Tiere und verkaufen sie für Sex an Forstarbeiter. Es ist wie eine Vergewaltigung, wie schreckliche Sklaverei. Denken Sie daran, diese Affen haben zu 97% die gleiche DNA wie Menschen.“  Kalimantan Timur (deutsch Ostkalimantan) ist eine indonesische Provinz auf der Insel Borneo. Siehe auch: Grausam! Orang-Utan-Bordelle in Indonesien

„Neben dem Schutz der Wälder müssen wir uns auch auf die Ursachen der Orang-Utan-Tötung konzentrieren. Dies erfordert öffentliche Aufmerksamkeit, Aufklärung, effektivere Strafverfolgung und mehr Studien darüber, warum Menschen Orang-Utans töten“, erklärt Ko-Autor Serge Wich von der Liverpool John Moores University, in der neuen Studie, die feststellt,  dass die Zahl der Orang-Utans auf Borneo weiterhin dramatisch sinkt.

Schmuggel, Schläge und Drogen

In den sozialen Netzwerken werden Orang-Utans an private Sammler oder für skrupellose Zoos verkauft, wo sie geschlagen oder unter Drogen gesetzt werden, damit sie der Unterhaltung dienen. Siehe: Schmuggel, Schläge und Drogen: Der illegale globale Affenhandel – Smuggled, Beaten and Drugged: The Illicit Global Ape Trade

Weltweite Nachfrage nach Rohstoffen lässt die Zahl der Menschenaffen in den letzten 16 Jahren um mehr als 100 000 Tiere sinken

Die Artenschutzmaßnahmen der letzten 50 Jahre konnten nicht verhindern, dass die Zahl der Orang-Utans auf Borneo weiterhin dramatisch sinkt. Die neuesten Daten, die von einemForscherteam aus 38 internationalen Institutionen unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Liverpool John Moores University in Großbritannien veröffentlicht wurden, deuten darauf hin, dass sich die Gesamtzahl der Borneo-Orang-Utans zwischen 1999 und 2015 um mehr als 100 000 Tiere verringert hat.

Dieses Ergebnis bedeutet einerseits, dass es auf Borneo ursprünglich mehr Orang-Utans gab als bisher angenommen. Andererseits verschwinden die Tiere aber auch schneller als vermutet.

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Kampf der Giganten! EDEKA legt sich mit Nestlé an und nimmt 163 Produkte aus dem Regal!

in Wirtschaft
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Erst die Meldung, dass der Gewinn von Nestlé um 16 Prozent eingebrochen ist, und jetzt soll der Supermarkt-Marktführer Edeka seinen 4000 selbstständigen Edeka-Einzelhändlern bereits eine fünfseitige Liste mit 163 Nestlé-Produkten geschickt haben, die sie nach und nach aus den Regalen nehmen können, darunter auch Nestlés Mineralwasser San Pellegrino und Vittel. Und auch die Fertigsuppen von Maggi sucht der Verbraucher bei EDEKA in Zukunft vergebens. Grund: Ein Preiskampf! 

So hat sich sicher Ulf Mark Schneider sein erstes Geschäftsjahr als Chef von Nestlé nicht vorgestellt. Der Gewinn des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé ist im letzten Jahr um 15,8 Prozent auf 7,2 Milliarden Franken eingebrochen. Nach 13 Jahren bei Fresenius wechselte Ulf Schneider zu Nestlé. Er galt bis dato als der beste Konzernlenker seiner Generation. Erst gerade konnte Nestlé sein Süßwarengeschäft in den USA für 2 ,8 Milliarden Dollar an den Nutella-Hersteller Ferrero verkaufen.

  • Nestlé ist der größte Nahrungsmittelhersteller.
  • Ferrero ist der größte Süßwarenhersteller,  
  • Fresenius/Helios ist der größte private Krankenhausbetreiber Deutschlands und
  • EDEKA ist der größte Discounter in Deutschland.

Allein schon hier sehen Sie, dass wir es mit den Giganten zu tun haben. Doch was geschieht, wenn Giganten sich streiten?

Nestlé-Chef Schneider will das weltgrößte Nahrungsmittelunternehmen umbauen, um das Wachstum zu steigern. „Wir haben vier Wachstumsbereiche definiert. Bei Kaffee, Tierfutter, Babynahrung und Wasser sehe ich beste Chancen. Und zwar genau in dieser Reihenfolge“, sagte er noch im Juli 2017 laut Manager-Magazin.

Doch genau diese Produkte verschwinden aus zahlreichen Discountern, wie EDEKA, aber auch aus COOP in der Schweiz. Immerhin betrifft es mehr als 10 Prozent des Europa-Umsatzes von Nestlé, wie die «Lebensmittelzeitung» schreibt.

Betroffen sind etwa Marken wie Nescafé, Maggi, Thomy, Vittel und San Pellegrino.

Laut „Lebensmittelzeitung“ sind 160 Produkte von Nestlé betroffen. Darunter:

  • Bübchen (Pflegeöl, Shampoo, Sonnenlotion, Wundschutzcreme, Cremes)
  • Pizza Wagner (Salami, Hawaii)
  • Mineralwasser (San Pellegrino, Vittel)
  • Thomy (Mayo, Ketchup, Salatsauce)
  • Maggi (Fertigsuppen und -essen, Würzmischung, Würzflasche)

Die Macht der Lebensmittel-Giganten

Die Macht der Konzerne ist weitreichend. Wenn Unternehmen Marktmacht haben, werden sie politischen Einfluss suchen und erlangen und umgekehrt. Der enorme Reichtum und die Macht von Konzernen stehen im Zentrum vieler Probleme der Welt – wie Ungleichheit, Menschenrechtsverletzung und Umweltzerstörung. Der Drang nach kurzfristigen Profiten scheint heute die grundlegenden Menschenrechte für Millionen von Menschen auf dem Planeten zu übertrumpfen. Diese Zahlen zeigen, dass das Problem schlimmer wird.

Was wenn jeder der Giganten seine Macht ausspielen will? Alles hat seinen Preis und auch wenn die Preise in den Discountern günstig erscheinen, zahlt jemand den wahren Preis.

Welche Folgen haben die Billigpreise für Lieferanten und Konsumenten?
Wie leidet die Qualität der Waren unter dem Preisdruck der Supermärkte?
Warum bekommen Gemüsehändler, Milchbauern und Fleischproduzenten keinen fairen Preis für ihre Waren?

Die Nahrungsmittelindustrie ist eine knallharte Branche, ein Geschäftszweig zudem, in dem sich immer mehr wirtschaftliche Macht in der Hand von immer weniger Großkonzernen konzentriert. Der derzeit umsatzstärkste ist die Schweizer Firma Nestlé International und in Deutschland der Lebensmittelhändler EDEKA. Dazu auch: Die Macht der Lebensmittel-Giganten.

http://images.zeit.de/

Beim Einkaufen greifen wir fast unbewusst nach Produkten, die wir immer kaufen. Manch einer legt dabei vielleicht Wert auf Marken. Aber auf die Konzerne, die hinter den Produkten im Einkaufswagen stecken, achtet kaum jemand.

Beispiel Nestlé: Der Gigant ist der größte Mineralwasser- und Milchproduzent, der weltgrößte Anbieter von Babynahrung, der weltgrößte Konsumgüterhersteller und  Kaffeeproduzent. Nestlé ist zudem der größte Anbieter von Tiernahrung.

Wer das Geld hat, hat die Macht, und wer die Macht hat, hat das Recht! Stellen Sie sich vor, Sie wollen eine Flasche Wasser kaufen, und es gibt nur noch das von Nestlé. Wäre der Konzern der einzige Anbieter auf dem Markt, hätte er ein Monopol. Sie brauchen aber unbedingt das Wasser, und je teurer er das Wasser verkauft, desto mehr steigt sein Gewinn. Sie sind praktisch abhängig von dem Konzern, da es keine andere Alternative gibt.

Doch die Discounter sind schon längst nicht mehr auf Nestlé angewiesen, denn man findet bei den Discountern immer mehr Eigenmarken. EDEKA hat zum Beispiel – GUT&GÜNSTIG.

Genannt werden häufig die guten Margen, die sich mit Eigenmarken erzielen lassen, auch verschafft man sich gegenüber den Herstellern eine bessere Verhandlungsposition.

Immer entscheidender werden die Preise

Doch wer bestimmt, was wir essen und trinken? Wer bestimmt den Preis und was gesund ist?

Die Supermarktkette Edeka leistet sich auch einen Discounter: Netto  – gewusst?

  • Edeka mit Netto: Gesamtumsatz (netto) 2016 von rund 50 Milliarden Euro.

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    Längst hat EDEKA den Markt erobert, allerdings mit zig Zukäufen, zuletzt durch die teure Tengelmann–Akquisition

Die große Markenvielfalt im Supermarktregal täuscht über die konzentrierte Marktmacht einiger weniger Unternehmen hinweg. Viele Produkte, die Sie in den Regalen zum Beispiel bei EDEKA sehen, kommen von Nestlé, bislang, denn damit ist jetzt Schluss! So ist es auch bei Coop, auch hier sucht man in Zukunft etwa 150 Produkte von Nestlé vergebens.

«Unsere Kunden werden auf gute und preislich attraktive Coop-Eigenmarken ausweichen können», versichert Coop-Sprecher Urs Meier der «Handelszeitung». Wir haben einen Bestellstopp auf über 150 Artikel veranlasst» Der Grund: «Wir wollen, dass wir gegenüber dem Ausland und anderen Abnehmern nicht benachteiligt werden. Nur so können wir unseren Kunden weiterhin einen attraktiven Sortimentsmix bieten», sagt Meier. Coop verlange faire Einkaufspreise zu partnerschaftlichen Konditionen.

Eine massive Marktmacht haben auch die großen Einzelhandelsketten. In Deutschland etwa teilen sich fünf Konzerne über 80 Prozent des Umsatzes: Edeka, Rewe, die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) und Aldi. Entsprechend sind ihre Möglichkeiten, auf Lieferanten einen Preisdruck auszuüben. Der Verbraucher profitiert davon zwar durch günstige Preise. Allerdings nimmt er dabei in Kauf, dass die Konzerne alles tun, um ihre Gewinne weiter zu maximieren.

Nestlè gegen EDEKA, Coop und co.

Am 5. November 2015 wurde im Handelsregister des Kantons Genf die AgeCore SA eingetragen, dazu gehören auch EDEKA und COOP und vier weitere Mitglieder. Konkret verbirgt sich dahinter eine neue europäische Einkaufsallianz, mittels der neuen Einkaufsallianz wollen die sechs Händler vor allem Bündelungseffekte in Verhandlungen mit internationalen Herstellern erzielen, in diesem aktuellen Fall mit Nestlé, dem größten Nahrungsmittelkonzern der Welt.

Zu der europäische Einkaufsallianz gehören:

  • Edeka aus Deutschland,
  • Groupement des Mousquetaires/Intermarché aus Frankreich,
  • Eroski aus Spanien,
  • Conad aus Italien,
  • Colruyt aus Belgien und
  • Coop aus der Schweiz.

Gemeinsam kommen die sechs Händler auf einen Außenumsatz von rund 140 Mrd. Euro (Stand 2015) .

Im Jahr 2017 erlöste Nestlé weltweit rund 89,8 Milliarden Schweizer Franken, etwa 78,3 Milliarden Euro.

Sie sehen daran, die AgeCore SA macht mehr Umsatz als Nestlé. Jetzt ist es zu einem Streit zwischen Nestlé und europäischen Detailhändlern gekommen. Die Detailhändler, wie solche Konzerne wie EDEKA genannt werden, haben ein neues Problem: Sie müssen sich mit dem US-Giganten Amazon messen! Und vielleicht ist es das, was auch Nestlé gerade zu spüren bekommt. Es geht um Preise!

Schönere Läden, vielfältigeres Angebot und mehr Service, denn es geht auch darum, nicht Marktanteile an den Online-Handel, wie Amazon, zu verlieren. So investieren diese Ketten zurzeit Milliarden in ihre Geschäfte, um sich im harten Wettbewerb zu behaupten.

Siehe auch: Discounterkrieg – Supermärkte neuerdings als Wohlfühloasen und weitere Tricks, die Sie wissen sollten!

 Nestlé verlange zu hohe Einkaufspreise

Unter anderem erhebt Coop den Vorwurf: Nestlé verlange zu hohe Einkaufspreise. Die europäische Händlerallianz Agecore, zu der neben Coop etwa auch Edeka aus Deutschland und Intermarché aus Frankreich gehören, will mit einem Bestellstopp bessere Konditionen erzwingen.

Diese sechs Agecore-Mitglieder bestellen seit einigen Tagen verschiedene Nestlé-Produkte nicht mehr. Betroffen sind etwa Marken wie Nescafé, Maggi, Thomy, Vittel und San Pellegrino.

Nestlé will die Angelegenheit auf Anfrage der «Handelszeitung» nicht kommentieren. Nachgeben will der Weltkonzern offenbar nicht. Doch auch die Detailhändler wie EDEKA und Coop  bleiben hart.

50 Prozent für Nestlé-Produkte

Der Bestellstopp gelte seit dieser Woche für alle gekühlten Thomy-Salatsaucen. Am Montag folgen Cailler Perles, Nescafé Azera und Buitoni La Fina. Diese Produkte wird Coop mit einem Rabatt von 50 Prozent ausverkaufen.

Bedeutet: Einige Produkte von Nestle sollen verramscht werden, um den Marken zu schaden.

Im Handel sind Einkaufsgemeinschaften gang und gäbe, um durch größere Mengen bessere Einkaufspreise zu erzielen.

Es gibt außer Agecore, zu denen EDEKA und Coop gehören, noch Coopernic, Core, EMD oder AMS.

Mitte 2015 hat die REWE Group die Einkaufsgemeinschaft Core nach nur einem Jahr wieder verlassen, um stattdessen eine Kooperation mit dem ehemaligen Coopernic-Mitglied E.Leclerc einzugehen. E.Leclerc ist ein genossenschaftlicher Zusammenschluss von 529 selbständigen Einzelhändlern und der zweitgrößte Lebensmittelhändler in Frankreich, nach Carrefour. Mehr zur REWE Group finden Sie hier: Discounterkrieg – Supermärkte neuerdings als Wohlfühloasen und weitere Tricks, die Sie wissen sollten!

Zum Ende des Geschäftsjahres 2016 zählte E. Leclerc insgesamt 660 SB-Warenhäuser, Supermärkte und Nahversorgungsgeschäfte in Frankreich und 78 Märkte im Ausland (Polen, Slowenien, Spanien, Portugal und Andorra). Außerdem betrieb die Gruppe 1.619 Fachgeschäfte und beschäftigte insgesamt 123.000 Mitarbeiter.

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Israel und Ägypten schließen historischen Gas-Deal in Milliardenhöhe ab

in Wirtschaft
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Von rt.com

Zwei Unternehmen in Israel und Ägypten haben nach israelischen Angaben einen milliardenschweren Vertrag über Gaslieferungen nach Ägypten abgeschlossen. Eine Tochtergesellschaft der israelischen Delek Group habe mit dem ägyptischen Unternehmen Dolphinus Lieferungen im Wert von umgerechnet rund zwölf Milliarden Euro vereinbart, teilte Delek am Montag mit.
Zwei entsprechende Vereinbarungen für insgesamt rund 64 Milliarden Kubikmeter Gas laufen über einen Zeitraum von zehn Jahren.

Israel fördert seit 2013 Erdgas aus dem Tamar-Feld im Mittelmeer. Die Lagerstätte enthält etwa 240 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Delek Drilling will nach der Mitteilung auch Gas aus dem Leviathan-Gasfeld fördern.

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Mehr zum Thema – Polen will Abhängigkeit von russischer Energie reduzieren und plant deshalb eigene Ostseepipeline

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu begrüßte “die historische Vereinbarung”. “Das wird Milliarden in die Staatskasse bringen, die der Bildung, der Gesundheit und der Sozialfürsorge der israelischen Bürger zugutekommen”, sagte er.

Ein Gaskonsortium unter Beteiligung der Delek Group hatte 2016 auch einen Vertrag über Gaslieferungen nach Jordanien abgeschlossen. (dpa)

Selbstzensur bei Luxemburg-Stiftung: Eigene Studie zurückgehalten

in Welt
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Von rt.com – Titelbild: Sahra Wagenknecht muss nicht nur gegen den Neoliberalismus kämpfen, sondern auch gegen Intrigen aus der eigenen Partei.

Neues Kapitel im Machtkampf bei der Partei Die Linke: Eine Untersuchung, die Sahra Wagenknechts Plan einer linken Sammlungsbewegung stützt, wurde von der parteinahen Rosa-Luxemburg-Stiftung mutmaßlich aus taktischen Gründen zurückgehalten.

Vertraue keinen Studien, die du nicht selber in Auftrag gegeben hast – und manchmal nicht mal denen. Diesem Motto folgt aktuell scheinbar die Rosa-Luxemburg-Stiftung: Die von ihr bestellte Studie zur linken Sammlungsbewegung in Frankreich widerspricht den eigenen Standpunkten gegen Sahra Wagenknecht und wurde mutmaßlich aus diesem Grund nicht gedruckt und zunächst auch nicht online veröffentlicht, wie Medien berichten.

Die Untersuchung des Autors Peter Wahl war zunächst nur vom globalisierungskritischen Netzwerk ATTAC hochgeladen worden, zu dessen Gründungsmitgliedern Wahl zählt. Die Leitung der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) hatte dagegen laut  Junge Welt den Druck der Studie gestoppt und diese auch nicht auf ihre Webseite gestellt. Nach Mediennachfragen wurde sie zwar dort hochgeladen, sie ist jedoch nur zu finden, wenn man aktiv in der Suche nach ihr forscht.

Das ist nicht verwunderlich, denn der Text hat Sprengkraft, die sich im öffentlich ausgetragenen Konflikt zwischen der Fraktion um Sahra Wagenknecht und der Parteiführung um Katja Kipping entladen könnte: Wagenknecht trommelt heftig für eine Sammlungsbewegung nach dem Vorbild der nun in der Studie gestützten französischen Initiative “La France Insoumise” (Unbeugsames Frankreich, LFI) um Jean-Luc Mélenchon. Kipping lässt auf der anderen Seite keine Gelegenheit aus, um gegen Wagenknecht im Allgemeinen und die Idee der Sammlungsbewegung im Besonderen zu feuern.

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Linke Franzosen punkten mit EU-Kritik 

Zwar betont die Studie, dass die französischen Verhältnisse nicht einfach auf Deutschland zu übertragen seien. Dennoch bescheinigen die Autoren dieser Strategie ein sensationelles Wählerpotenzial. Mehr als sieben Millionen Franzosen machten demnach bei der LFI ihr Kreuz. Ein Erfolg, der auch Linke in Deutschland ins Grübeln bringen sollte. Zumal eine rot-rot-grüne Koalition immer unrealistischer erscheint – und angesichts der neoliberalen Flügel in allen drei Parteien auch nur begrenzt erstrebenswert. Da hat die Idee, die (tatsächlichen) linken Potenziale aller drei Parteien zu bündeln, großen Charme.

Laut der Studie hatte Mélenchon vor allem Erfolg, weil er eine Kooperation mit den Sozialdemokraten für unmöglich erklärte und eine radikale EU-Kritik kultivierte, die aber nicht in eine rechte EU-Feindschaft abglitt. Für beide Positionen steht eindeutig Sahra Wagenknecht – im Gegensatz zu Katja Kipping. Denn die will am liebsten ein rot-rot-grünes Bündnis aus verzwergten linken Parteien: “Es wäre gut, wenn Linke, SPD und Grüne etwa gleich stark würden, also Verhältnisse wie aktuell in Berlin”, sagte sie am 2. Februar dem Tagesspiegel.

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung jedenfalls, und das ist bedenklich, scheint sich im aktuellen Machtkampf einem Partei-Flügel näher zu fühlen als der Gesamtpartei. Jean-Luc Mélenchon verfolgte das Ränkespiel von Frankreich aus: Einige Vertreter der deutschen Linkspartei wüssten scheinbar nicht mehr, auf welchem Bein sie tanzen sollten, schrieb er auf seinem Blog.

Israel in der militärischen Sackgasse (II)

in Geopolitik
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Von rt.com

Über Syrien ist der Luftraum gefährlich geworden. Seit dem Abschuss des israelischen Kampfjets F-16 ist der Himmel über Syrien nicht länger eine Promenade für die israelische Luftwaffe, wo sie sich nach Belieben tummeln kann.

von Rainer Rupp

Nach dem Libanon (siehe vorangehenden Artikel) ist auch über Syrien der Stern Davids im Sinkflug. Aber was hat das bewirkt? Dank russischer Hilfe hat es dort einen Paradigmenwechsel gegeben. Die israelische Luftwaffe hat ihre Dominanz im syrischen Luftraum verloren. Die Regeln haben sich daher grundlegend geändert. Selbst die von israelischen Jets aus sicherer Position über dem Libanon gegen Syrien abgefeuerten Raketen erreichen nur noch zu einem kleinen Teil ihre designierten Ziele.

Im April 2017, unmittelbar nachdem die USA den syrischen Militärstützpunkt Shayrat in der Provinz Homs mit 59 Tomahawk-Marschflugkörpern angegriffen hatten, erklärte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow, dass die Effizienz der syrischen Luftverteidigungssysteme erhöht werde. Gleichzeitig würden die syrischen S-200-Luftverteidigungssysteme mit russischer Hilfe wiederhergestellt und effizienter gemacht. Weiter sagte er, dass diese Luftabwehrkomplexe auch zum Schutz des russischen Militärs in Syrien eingesetzt werden.

Knapp vier Monate später, am 25. August 2017, berichtete die TASSdann bereits über die Vollendung des Projekts. In Syrien sei Dank der Bemühungen russischer und syrischer Militärexperten ein einheitliches Luftverteidigungssystem aufgebaut worden. Dazu zitierte die Nachrichtenagentur den Generalstabschef und stellvertretenden Kommandeur der russischen Luftstreitkräfte, Generalmajor Sergei Meshscheryakov. Der hatte anlässlich des Internationalen Militärtechnischen Forums 2017 bei einer Podiumsdiskussion über die Erfahrung der russischen Armee in Syrien folgendes zu berichten:

Heute wurde in Syrien ein einheitliches integriertes Luftverteidigungssystem eingerichtet. Wir haben die Integration und technische Verbindung der russischen und syrischen Luftaufklärungssysteme sichergestellt. Alle Informationen über die Situation in der Luft kommen von syrischen Radarstationen zu den Kontrollpunkten der russischen Gruppierung der Streitkräfte.

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In der DDR hatte man gerne mit absichtlich falscher Grammatik gefragt: „Was lernt uns das?“ Drei Dinge sind für die weitere Analyse ausschlaggebend, denn sie haben nicht nur unmittelbare militärische, sondern auch politische Auswirkungen.

  1. Nicht nur dass die syrischen Luftverteidigungssysteme wieder funktionieren, sondern wichtig ist auch, dass ihre Effizienz erhöht wurde, das heißt sie wurden modernisiert.
  2. Die Ausbildung von Soldaten an den allseits gefürchteten russischen Luftabwehrkomplexen S-300 oder S-400 dauert angeblich mindestens zwei Jahre, bis die Besatzungen “selbst im Schlaf” schnell und richtig reagieren. Diese Zeit hatten Russland und Syrien bisher nicht. Stattdessen haben die Russen die syrischen S-200-Systeme modernisiert. Die wurden bisher von den Israelis als “sowjetischer Schrott” belächelt. Aber vor dem Hintergrund zunehmender Hinweise, dass die israelische F-16 mit einer Rakete aus dem S-200-System über eine große Distanz abgeschossen wurde, dürfte ihnen das Lachen vergangen sein.
  3. Die syrischen Systeme sind voll mit den russischen Systemen integriert. Somit dienen sie ausdrücklich auch dem Schutz russischer Soldaten in Syrien. Zudem ist mit hoher Sicherheit davon auszugehen, dass in den syrischen Luftabwehrkomplexen auch russische Soldaten integriert sind, die dort als Verbindungsoffiziere arbeiten oder ihre syrischen Waffenbrüder an den modernisierten Geräten und Abläufen ausbilden.

Vor allem der dritte Punkt hat schwerwiegende politische Implikationen. Denn unter den neuen Bedingungen ist jetzt jeder Angriff Israels oder seiner westlichen Unterstützer auf einen syrischen Luftabwehrkomplex gleichbedeutend mit einem Angriff auf russische Soldaten beziehungsweise auf einen Teil des russischen Schutzschildes in Syrien.

Indirekt hat der israelische Generalstab den Erfolg der syrischen Luftabwehr und somit die neue Lage zum Nachteil Israels anerkannt. Anstatt angesichts der niederschmetternden Ergebnisse der beiden Luftangriffswellen vom 10. Februar wie erwartet martialisch mit neuen, noch schwereren Angriffen zu antworten, war die Reaktion der Generäle sehr verhalten. Man werde weitere Maßnahmen erst einmal “studieren” müssen, hieß es.

Die Warnung des russischen Präsidenten Wladimir Putin in einem Telefongespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, keine Aktionen zu unternehmen, die russische Leben und den russischen Abwehrkomplex bedrohen, macht es dem israelischen Militär nicht einfacher, eine harte “Bestrafung” der Syrer zu konzipieren. Wahrscheinlich wird sich die israelische Militärführung einfach zum Sieger erklären. Dadurch kommt der Generalstab weder medial noch politisch in Zugzwang und kann seine verbliebenen Optionen in Ruhe “studieren”. Die jüngste Verlautbarung aus Israel scheint in diese Richtung zu weisen:

Am 14. Februar berichtete die israelische Zeitung Haaretz, dass die israelischen Luftangriffe vom 10. Februar fast die Hälfte der syrischen Luftabwehrkomplexe zerstört habe. Als Quelle gab die Zeitung “hochrangige israelische Offiziere” an. Laut dieser Quelle war die Operation vom 10. Februar “ein Erfolg”, ungeachtet der Tatsache, dass die F-16 abgeschossen wurde.

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Eskalation in Syrien: Türkei verbündet sich mit IS-Terroristen gegen YPG Terroristen

in Geopolitik
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Von rt.com – Titelbild : Der türkische Präsident Tayyip Erdogan spricht neben einem mit einer türkischen Fahne umwickelten Sarg von Musa Ozalkan, einem türkischen Soldaten, der bei der “Operation Olivenzweig” in Syrien getötet wurde.

Die türkische Intervention in Syrien sorgt für zusätzliche Unruhe in einer destabilisierten Region. Doch was genau steckt hinter der Militärpolitik Erdogans: Sind es legitime Sicherheitsinteressen oder geht es einfach nur um Großmannssucht?

von Jürgen Cain Külbel

Es kann einem schon das Gruseln kommen, wenn man den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan dieser Tage so parlieren hört. Es ist ja einerseits nicht schlecht, dass er den US-amerikanischen Soldaten am Dienstag eine “Osmanische Ohrfeige” auf syrischem Boden androhte. Wäre da andererseits nicht das kriegsgebeutelte Syrien, in das das NATO-Mitglied Türkei im Gleichschritt mit dem NATO-Bündnispartner USA völkerrechtswidrig agiert und einen rücksichtslosen Angriffskrieg vom Zaun gebrochen hat. In einem Land, indem der Unruhestifter Türkei ebenso wenig zu suchen hat wie die unfriedlichen Vereinigten Staaten von Amerika.

Überhaupt: Erdogans Großmannssucht geht auf den Weltnerv; auch im Streit um die Suche nach fossilen Brennstoffen im östlichen Mittelmeer polterte er diese Woche lauthals los. O-Ton:

Opportunistische Versuche bezüglich Gasbohrungen vor Zypern und bezüglich ägäischer Inseln entgehen nicht unserer Aufmerksamkeit. Wir warnen diejenigen, die mit Fehlkalkulationen in Zypern und der Ägäis ausscheren.

Momentan versperren Erdogans Kriegsschiffe einem Bohrtanker den Weg zu einem Erkundungsgebiet nahe der südzyprischen Hafenstadt Larnaka, wo der italienische Energiekonzern Eni nach Gas bohren will. Die Türkei ist strikt gegen diese Bohrungen, verweist auf die “Rechte” der Zyperntürken. So ganz nebenher streitet sich die Türkei auch noch mit Griechenland um zwei unbewohnte Felseninseln im Mittelmeer: Ein türkisches Patrouillenschiff hat in der Nacht auf vergangenen Dienstag das Boot der griechischen Küstenwache in der Nähe der kleinen Inseln gerammt, meldeten die dortigen Behörden.

Die Athener Gazette Kathimerini sprach anschließend von “türkischen Feindseligkeiten” sowie einer “ernstzunehmenden Gefahr” für die Hellenische Republik. Er schlägt derzeit wild um sich, der Möchtegern-Osmane: Zypern, Griechenland, Syrien. Möglicherweise, weil Umfragen in der Türkei zeigen, dass die Unterstützung für Erdogan und seine AKP an Gewicht verliert. Großangelegte Militäraktionen und martialisches Gehabe haben schon so manchem Präsidenten, der innenpolitisch unter Druck stand, den Hals gerettet – als Beispiel diene Bill Clinton, der mit dem Kosovo-Krieg erfolgreich vom Impeachment-Verfahren in Sachen Monica Lewinsky ablenkte. Auch Erdogan hat derzeit alle Hände voll zu tun, um sich innenpolitisch, somit in Vorbereitung auf die Präsidentschaftswahl 2019, zu “stärken”.

Erdogan träumt immer noch vom Regime Change

Da kommt die am 20. Januar 2018 begonnene völkerrechtswidrige Aggression der Türkei gegen den südlichen Nachbarn Syrien, heuchlerisch als “Operation Olivenzweig” betitelt – im antiken Hellas und in Rom war der Ölzweig das Symbol des Friedens (!) – gerade recht. In Syrien herrscht seit 2011 Krieg, der Levante-Staat ist zwischenzeitlich zu einem internationalen und geopolitischen Schlachtfeld verkommen. Und Erdogans Türkei hat sich von Beginn an gegen die syrische Regierung positioniert, sie macht überhaupt keinen Hehl daraus, dort – wie auch die Amerikaner – einen Regime Change erzwingen zu wollen.

Zur Erinnerung: Am 1. Dezember 2016 erklärte Erdoğan in Istanbul, dass er nur ein Ziel habe. Nämlich: “Die Herrschaft des Tyrannen Assad zu beenden und nichts anderes.” Der syrische Präsident Baschar al-Assad verbreite nämlich in seinem Land “Staatsterror”. Ein Jahr später, am 17. Dezember 2017, posaunte er, dass eine Nachkriegsordnung mit Präsident Baschar al-Assad an der Spitze für ihn unvorstellbar sei: “In Syrien mit Assad zu gehen, funktioniert absolut nicht”, denn Assad sei ein “Terrorist”, der “fast eine Millionen Bürger getötet” habe. Und vor wenigen Tagen, am 8. Februar 2018, bekräftigte Erdoğan sein bisheriges Getöse aufs Neue: “Was sollen wir mit einem Mörder reden, der eine Millionen seiner Bürger getötet hat?” Assad habe “Terror” verbreitet “und er tötet noch weiter”. Wiederum lehnte Erdogan eine Nachkriegsordnung in Syrien mit Assad ab.

Prima, damit ist der NATO-Staat Türkei doch schon mal auf einer Linie mit dem NATO-Partner USA.

In dem Punkt können die bizarren Präsidenten beider Länder doch schon mal anstelle “Osmanischer Ohrfeigen” osmanische Liebkosungen austauschen. Präsident Putin und die Verbündeten vor Ort gegen einen Putsch in Syrien – Assad, Rohani und Hassan Nasrallah von der libanesischen Hisbollah – werden dieses Regime-Change-Petting zwischen dem Autokraten in Ankara und der Führung in Washington hoffentlich kritisch im Auge behalten.

Erdogan rechtfertigt seinen jüngsten Einmarsch in Syrien damit, die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) im Norden des Landes zerschlagen zu müssen, weil sie die nationale Sicherheit der Türkei bedrohten; die YPG gilt als syrischer Arm der in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Ziel der Offensive sei es, die YPG aus dem Grenzgebiet zu vertreiben und die Bewohner des Kantons Afrin von der “Unterdrückung durch Terroristen” zu befreien. Sprich: Erdoğan will den Landstrich unter seine Kontrolle bringen.

Doch zugleich sind die YPG-Truppen Verbündete der Amerikaner; daraus resultiert auch Erdoğans momentane pathologische Angriffslust gegenüber seinem Noch-NATO-Partner USA. Wäre es nicht so tragisch, klänge es doch wie Blasensprech aus einem Comic, als er am Dienstag in seinem Monolog vor der Fraktion seiner Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) den in Syrien agierenden Amerikanern und deren “Fünfter Kolonne” drohte:

Natürlich werden wir nicht absichtlich auf sie zielen, aber wir verkünden jetzt schon, dass wir jeden Terroristen, den wir sehen, vernichten und ausmerzen werden – angefangen mit denen, die direkt neben ihnen stehen. Eben dann werden sie einsehen, dass es für sie besser wäre, wenn sie sich nicht neben den Terroristen aufhielten, denen sie auf die Schulter klopfen. Es ist ganz klar, dass diejenigen, die sagen ‘Wir reagieren hart, wenn sie uns angreifen’, in ihrem Leben noch keine Osmanische Ohrfeige verpasst bekommen haben.

Erdogans AKP-Apostel applaudierten artig, so wie es sich eben für echte AKP-Schulterklopfer ziemt. Doch: Merkt denn keiner von denen, dass der Mann keinen Deut besser ist als die kriegslüsternen Amerikaner, merkt er selbst nicht, dass er sich im Spiegel selbst in die Augen schauen, sich dringend eine “Osmanische Ohrfeige” verpassen sollte, damit er wieder zu Sinnen kommt, mit der Lügerei aufhört? Denn dann wird er (vielleicht) einsehen, dass es für ihn besser wäre, wenn auch er sich nicht neben den Terroristen aufhielte, denen er nämlich freundlich auf die Schulter klopft. Trotz vieler Desinformation, mit denen Erdogans Staatsmedien die aktuelle türkische Aggression in Nordsyrien vernebeln, tauchen mittlerweile mehr und mehr handfeste Beweise dafür auf, dass auch die türkische Führung derzeit in Nordsyrien Schulter an Schulter mit Terroristen und geächteten Kopfabschneidern “kämpft”.

Erdogan Seit’ an Seit’ mit Terroristen

Geschätzte 6.000 türkische Soldaten und 10.000 Kämpfer der so genannten Freien Syrischen Armee (FSA) drangen am 20. Januar gemeinsam in die kurdische Enklave Afrin in Nordsyrien ein und “versprachen”, die YPG von dort zu vertreiben. Übersetzt heißt das: Die im Juli 2011 als eine Gruppe “säkularer” Gegner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gegründete FSA kämpft nunmehr im Januar 2018 gegen ihre eigenen Landsleute, die syrischen Kurden. Doch “die Freie Syrische Armee als solche existiert praktisch nicht”, sie ist eine Nebelkerze, sagte jüngst Kamal Sido, Experte für Nahost bei der Menschenrechtsorganisation Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), dem Deutschlandfunk. Hinter der Bezeichnung FSA verstecken sich mittlerweile auch “andere Namen, und wenn man sich die Namen anschaut, werden sie radikale islamistische, dschihadistische Gruppen finden”.

In der Tat setzt der türkische Staatschef Erdoğan nicht nur auf die eigene Armee; nein, er ist einen mephistophelischen Pakt mit Terroristen eingegangen, um die Kontrolle über die wichtige nordsyrische Region auszubauen. Am 7. Februar 2017 titelte die britische Zeitung Independent: “Die Türkei wird beschuldigt, zu Tausenden Ex-IS-Kämpfer zu rekrutieren, um die Kurden in Syrien anzugreifen.”

Patrick Cockburn, ein irischer Journalist, seit 1979 Korrespondent für den Nahen und Mittleren Osten, zitiert in seinem Beitrag den 32-jährigen Ex-IS-Kämpfer Faradsch, der noch immer in engem Kontakt zu dieser Terrorgruppe steht: “Die meisten von denen, die in Afrin gegen die YPG kämpfen, sind vom IS. Die Türkei hat zu Beginn ihrer Operation versucht, die Leute zu täuschen, indem sie sagte, dass sie den IS bekämpft, aber gegenwärtig trainieren sie die IS-Mitglieder und schicken sie nach Afrin.” Die meisten der FSA-Kämpfer, so Cockburn, die an der “Operation Olivenzweig” der Türkei teilnahmen, waren bis vor kurzem Mitglieder des IS. “Einige der FSA-Truppen, die nach Afrin vorrücken, sind überraschend offen hinsichtlich ihrer Loyalität zu Al-Kaida und deren Ablegern. Ein [im Independent] veröffentlichtes Video zeigt drei uniformierte Dschihadis, die ein Loblied auf ihre vergangenen Schlachten singen:

Wie standhaft wir in Grosny und Dagestan waren. Und wir nahmen Tora Bora [das ehemalige Hauptquartier von Osama bin Laden]. Und jetzt ruft uns Afrin.

IS-Kämpfer, weiß Cockburn, schließen sich der Invasionstruppe der FSA und der türkischen Armee an, weil sie von den türkischen Behörden unter Druck gesetzt werden. “Aus der Perspektive der Türkei bedeutet die Rekrutierung ehemaliger IS-Kombattanten, dass sie auf einen großen Pool von professionellen und erfahrenen Soldaten zurückgreifen kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie keine Türken sind. Wenn sie schwere Verluste erleiden, wird das der türkischen Regierung keinen Schaden zufügen.”

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Der IS-Kämpfer Faradsch fasst das so zusammen:

Die Türkei behandelt die IS-Leute wie Toilettenpapier. Nach Gebrauch werden sie weggeworfen.

Faradsch sagte auch:

Türkische Kommandanten haben die IS-Leute davon abgehalten, ihre traditionelle Taktik des extensiven Einsatzes von Selbstmordattentätern und Autobomben in Afrin anzuwenden, weil dies die Zusammenarbeit zwischen IS und der Türkei zu deutlich machen würde.

Neues Betätigungsfeld für Harka Nur Al-Din Al-Senki

Mit von der Partie in der “Operation Olivenzweig” sind auch die auf Geheiß der CIA in Katar ausgebildeten Dschihadisten der sunnitischen Miliz Harka Nur Al-Din Al-Senki, die auch Waffen aus den Vereinigten Staaten erhielten, darunter Anti-Panzer-Raketen. Es ist exakt jene Terrorgruppe, die im Juli 2016 dem zwölfjährigen Palästinenser Abdullah Issa vor laufender Kamera und bei lebendigem Leibe den Kopf abgeschnitten hatte. Die Schreckensnachricht ging damals um die Welt.

Der Journalist Peter Schaber beschrieb die grauenvolle Szene:

Sie reichen den Jungen herum, posieren mit ihm. Immer wieder rufen sie ‘Allahu Akbar’. Irgendwann fragen sie ihn nach seinem letzten Wunsch. Der Junge sagt: ‘Ich will erschossen werden. Nicht geköpft.’ Er weiß, er wird nicht überleben. Er weiß, er kann sich nichts mehr wünschen, als einen schnellen, schmerzlosen Tod. Die Männer lachen. ‘Schlachte ihn’, sagt einer. ‘Wir sind schlimmer als ISIS’, sagt ein anderer. ‘Wo ist mein Messer?’, fragt schließlich einer der Kämpfer. Das Leben Abdullah Issas endet auf der Ablagefläche eines Pickups. Bei lebendigem Leibe wird ihm der Kopf abgeschnitten.

Ein Wiedersehen mit Faylaq al-Scham

Hinzu kommen Milizen aus der syrischen Provinz Idlib, allen voran die sunnitischen Islamisten der Rebellengruppe Faylaq al-Sham, eines Ablegers von Al-Kaida, der zwischen 2014 und 2016 von den Vereinigten Staaten BGM-71 TOW-Panzerabwehrraketen erhielt. Ihr Hauptkommandant Major Yasser Abdul Rahim gilt nunmehr als “Schlüsselfaktor” bezüglich der “Operation Olivenzweig”.

Mit dabei: Al-Nusra-Abspaltung Ahrar Al-Sharqiya

Ebenso kämpft die Terroristengruppe Ahrar Al-Sharqiya an türkischer Seite. Die militante Gruppe, eine Abspaltung des Al-Kaida-Ablegers Nusra-Front, will das islamische Recht der Scharia durchsetzen und Frauen in Burkas zwängen. Ihr Kommandeur, als Abu Khalid al-Sharqiya identifiziert, wurde 2017 in Nordsyrien festgenommen, nachdem ein Sexvideo aufgetaucht war, in dem er ein 13- oder 14-jähriges Mädchen in der ländlichen Stadt Dscharabulus im Norden von Aleppo vergewaltigt hatte. Auch Ahrar al-Sharqiya war lange Zeit von den USA unterstützt worden.

Eine weitere Mörderbande: die Division “Sultan Murad”

Ebenso dabei ist die Sultan-Murad-Division, bestehend aus syrischen Turkmenen, denen die Türkei neben Artillerie und Luftunterstützung auch finanzielle Unterstützung und militärische Ausbildung bietet. Nach der Einnahme der Stadt Dscharabulus durch den IS im September 2016 veröffentlichten Kämpfer der Sultan Murad Division Bilder, wie sie Kriegsgefangene der YPG-Miliz folterten. Zur Last gelegt werden der Division diverse Kriegsverbrechen: Misshandlungen von Zivilisten bis zum Tode, Vergewaltigung einer schwangeren Frau in al-Bab, Beschuss von zivilen Gebieten und eines Kloster in Aleppo.

Die Türkei arbeitet so ganz ohne Scham mit allen möglichen dschihadistischen und terroristischen Gruppen zusammen, die ihre Wurzeln im IS und bei Al Kaida haben. Die Liste ist schier unendlich: Dschabhat al-Shamiya, Suqour al-Jaber, Söldner der Dschaisch Al-Nukhba, Ahrar al-Scham und wie sie alle heißen mögen; darunter auch jene syrischen Turkmenen-Milizen, die am 24. November 2015 den russischen Piloten der von der Türkei abgeschossen Suchoi Su-24 ermordet hatten.

Die Tageszeitung junge Welt schrieb:

Die Türkei bedient sich nicht nur islamistischer Banden, sondern innerhalb ihrer regulären Truppen auch faschistischer Kämpfer, die den so genannten Grauen Wölfen nahestehen. Den charakteristischen Wolfsgruß dieser Ultranationalisten sieht man auf zahlreichen Fotos von der Front – unter anderem gezeigt von Soldaten, die auf deutschen ‘Leopard’-Panzern posieren und deutsche ‘G3’-Gewehre tragen… Die Weltanschauung der von der Türkei versammelten Hilfstruppen unterscheidet sich kaum von derjenigen des ‘Islamischen Staates’. Viele der Gruppen wurden in früheren Phasen des Krieges um Syrien von den USA ausgebildet und bewaffnet. Die meisten dieser Formationen sind in den vergangenen Jahren geschwächt und zurückgedrängt worden. Nun hoffen sie, sich erneut an der Seite eines NATO-Staates (Türkei) in Syrien etablieren zu können.

So dreist wie Erdogans Reden, so schmutzig ist auch seine Kriegsführung in Syrien – und: Sie ist um keinen Deut besser als die der Vereinigten Staaten von Amerika. Die zivilen Opfer häufen sich und mittlerweile wurde bekannt, dass die Türken auch gezielt die Infrastruktur in Afrin angreifen: Schulen, Krankenhäuser, Bauernhöfe, Trinkwasseraufbereitungsanlagen, zivile Wohngegenden, selbst historische Ausgrabungsstätten sind in die Schuss- bzw. Zerstörungslinie geraten. Ein tausende Jahre alter Tempel nahe Ain Dara wurden teilweise zerstört. Auch vom Einsatz von Napalm und Brandbomben, abgeworfen aus Hubschraubern, war schon die Rede.

Die Kämpfe zwischen den Türken und Kurden und die dadurch anwachsende Konfrontation zwischen den USA und der Türkei sind ganz und gar im Interesse des “Islamischen Staates”. Dieser hat nicht die Kraft, sich von seinen vernichtenden Niederlagen im vergangenen Jahr zu erholen, aber die Gegner, mit denen er damals konfrontiert war, kämpfen nun andere Schlachten. Deren Priorität ist es nämlich derzeit nicht, die letzten Widerstandsnester des IS in Syrien zu eliminieren. Die YPG beispielsweise haben ihre Einheiten, die ansonsten dem IS im äußersten Osten Syriens gegenüberstehen, in den Westen verlegt, nach Afrin, dorthin, wo sie jetzt den Türken gegenüberstehen. Auch ist die Türkei zurzeit nicht in einer militärisch komfortablen und starken Position. Wenn sie ihre Angriffe ausweiten will, wird sie noch mehr Kämpfer brauchen. Ein Teufelskreis: Es ist die Gelegenheit für den IS, sich an diesem neuen, von Erdogan vom Zaun gebrochenen Krieg zu beteiligen, dabei Kampferfahrung zu sammeln, sich gar neu zu bündeln. Was für eine Vorlage für die Amerikaner, die die Auferstehung eines IS 2.0 kaum erwarten können; einzig mit dem Ziel, in Syrien bleiben zu können, um dort Front gegen die Achse Iran-Syrien-Hisbollah machen zu können.

Russland und die Verbündeten Syrien, Iran und Hisbollah müssen Erdogans Krieg, heuchlerisch “Operation Olivenzweig” genannt, ganz genau im Blickwinkel behalten. Der russische Präsident Wladimir Putin hält ihn noch an der langen Leine, gefährden doch Ankaras Aktionen Präsidents Assads Machterhalt (noch) nicht. Momentan ist das Gegenteil der Fall: Die türkische Aggression bindet Kräfte, die nun den “Rebellen” in Idlib im “Kampf” gegen die syrische Regierung fehlen.

RT Deutsch bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

“Falscher Islamist” passiert problemlos deutsche Grenze – Blamage für deutsche Sicherheitskräfte

in Welt
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Von rt.com – Titelbild: Der enttarnte Dschihadist: Zvi Jecheskeli, prominenter israelischer Journalist in seinem Heimatland (Quelle: Wikipedia)

Kann ein israelischer Journalist mithilfe des israelischen Geheimdienstes als getarnter Islamist offiziell deutschen Boden betreten und sich hierzulande mit der radikalen Muslimbruderschaft vernetzen? Wie sich herausstellte, ist nichts leichter als das.

Was klingt wie die Geschichte eines verdeckten Ermittlers, der unter ständiger Lebensgefahr die Strukturen der italienischen Mafia über Jahre hinweg unterwandert, ist nun in Deutschland passiert. Lediglich die Akteure und der Kontext sind neu und bedürfen einer näheren Beschreibung.

Der Bericht geht zurück auf einen Artikel der Welt, der am Donnerstag erschienen ist. Das nicht ganz ungefährliche soziopolitische Experiment beinhaltet den israelischen Journalisten Zvi Jecheskeli, der prüfen wollte, inwieweit es einem muslimischen Fundamentalisten möglich ist, nach Deutschland einzureisen und Kontakt zu radikalisierten Muslimen aufzunehmen. Im Gespräch mit dem Israeli, der sich als arabischer Flüchtling ausgab, wird klar, dass es allem Anschein nach lediglich eines syrischen Reisepasses bedarf, um nach Deutschland zu kommen. Der Journalist sei selbst über die riesigen Sicherheitslecks der deutschen Behörden- und Infrastruktur verblüfft gewesen, die er bei seiner Einreise antraf.

Des Weiteren hatte sich auch die Vernetzung mit der Muslimbruderschaft innerhalb Deutschlands als problemfrei erwiesen. Von den deutschen Behörden sei er nicht behelligt worden, so der israelische Journalist.

Wichtig ist hier, anzumerken, dass der israelische Geheimdienst Zvi Jecheskeli jederzeit zur Seite stand: Für den Fall, dass seine Tarnung aufgeflogen und er somit in unmittelbare Lebensgefahr geraten wäre, wäre ihm eine speziell ausgebildete Elitetruppe des Mossad zu Hilfe gekommen.

Es waren auch die Agenten des Mossad, die Jecheskeli halfen, alle Feinheiten der muslimischen Tradition einzustudieren, besonders die Abläufe und Gepflogenheiten in einer Moschee der Muslimbruderschaft. So wahrte der israelische Korrespondent für arabische Angelegenheiten während der Mission in Deutschland den Schein.

Der Israeli zieht Schlüsse aus seiner Erfahrung. Er scheint in seiner Bewertung gegenüber den zukünftigen Entwicklungen in Europa skeptisch zu sein. Im Gespräch mit der Welt postuliert er unter anderem:

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Niemand kann wirklich sagen, was der politische Islam für Europa bedeutet.

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Jecheskeli zitiert den muslimischen Prediger Yusuf al-Qaradawi, der bezüglich der Flüchtlingsströme nach Europa von einer “stillen Eroberung” spricht. Der israelische Journalist erklärte anhand der Aussagen Qaradawis weiter, dass es innerhalb muslimischer Kreise Pläne und Vorhaben zur “gewaltlosen Unterwanderung von Schulen und Kindergärten zwecks Bekehrung von ‘Ungläubigen'” gebe. Bei seinen Begegnungen im Auffanglager habe er – selbst als syrischer Muslime getarnt – keinen Flüchtling getroffen, der den Wunsch hegte, sich in Deutschland zu integrieren.

Presse und Geheimdienst – zwei Verbündete?

Eine Frage, der jedoch wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde, verdient Beachtung: Eine so enge Zusammenarbeit zwischen einem israelischen Pressevertreter und dem staatlichen Geheimdienst Israels lässt aufhorchen. Eine solche Allianz sollte nicht vorschnell als selbstverständlich angesehen werden.

Ein Szenario zum Beispiel, in dem ein russischer Journalist mit voller Unterstützung des russischen Geheimdienstes (FSB) ein großes deutsches Medienunternehmen unterwandert und unbehelligt ausspioniert, ist kaum vorstellbar. Sollte eine solche Situation jemals eintreten, wären Aufruhr und Empörung in den Medien enorm, und die Ermahnungen gegenüber Russland würden neue, ungeahnte Auswüchse erreichen.

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“Vertuschung endemischen Ausmaßes”: Tausende Pädophile sollen für die Vereinten Nationen tätig sein

in Kriminalität/Menschenrechte
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Von rt.com

Ein ehemaliger hochrangiger Mitarbeiter der Vereinten Nationen erhebt schwere Vorwürfe. Demnach sollen über 3.000 Pädophile als Hilfsarbeiter für die UN tätig sein. Doch über Sexualdelikte in den eigenen Reihen gebe es eine Vertuschung “endemischen Ausmaßes”.

Der ehemalige hochrangige UN-Mitarbeiter Andrew MacLeod erhebt schwere Vorwürfe gegen die Vereinten Nationen. Seinen Angaben zufolge seien UN-Mitarbeiter während des vergangenen Jahrzehnts an möglicherweise bis zu 60.000 Vergewaltigungen beteiligt gewesen.

Das berichtete kürzlich The Sun unter Berufung auf ein Dossier, das MacLeod erstellt und letztes Jahr an die damalige britische Ministerin für internationale Entwicklung, Priti Patel, übergeben habe. MacLeod schätzt, dass über 3.000 Pädophile weltweit für die UN als Hilfsarbeiter tätig sind. Gegenüber der britischen Zeitung sagte er:

Es gibt Zehntausende von Entwicklungshelfern auf der ganzen Welt mit pädophilen Tendenzen, aber wenn man ein T-Shirt des UN-Kinderhilfswerks UNICEF trägt, dann fragt keiner danach, was man tut. Sie können ungestraft tun, was sie wollen. Das System ist fehlerhaft, das hätte schon vor Jahren gestoppt werden müssen.

Innerhalb der Vereinten Nationen gebe es eine Vertuschung dieser Verbrechen in “endemischem” Ausmaß, wobei diejenigen gefeuert würden, die versuchten, auf solche Taten aufmerksam zu machen. Der UN-Missbrauchsskandal habe mindestens dasselbe Ausmaß wie jener in der katholischen Kirche, sagte MacLeod.

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“Finanziert mit britischen Steuergeldern”

Er bezeichnete es als “unangenehme Wahrheit”, dass “die Vergewaltigung von Kindern ungewollt zum Teil vom britischen Steuerzahler finanziert” werde. Das Vereinigte Königreich gehört zu den wichtigsten Geldgebern der UN und finanziert diese jährlich mit über 2 Milliarden Euro. MacLeod sagte weiter:

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Ich weiß, dass es auf den höheren Ebenen der Vereinten Nationen viele Diskussionen darüber gab, dass ‘etwas getan werden muss’, aber es kam nichts Effektives dabei heraus. Und wenn man sich die Liste der Whistleblower anschaut, sie wurden gefeuert.

Die von MacLeod genannte Zahl von 60.000 Vergewaltigungen durch UN-Angestellte während der letzten zehn Jahre basiert auf einer Hochrechnung der Angaben eines UN-Berichts vom Februar 2017. Laut diesem habe es im Jahr 2016 insgesamt 145 Fälle “sexueller Ausbeutung und sexuellen Missbrauchs” durch UN-Personal gegeben, denen 311 Menschen (davon 309 Frauen und Kinder) zum Opfer gefallen seien. Die Verbrechen seien hauptsächlich von Angehörigen der UN-Friedenstruppen (“Blauhelme”) verübt worden.

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Doch dabei dürfte es sich nur um die Spitze des Eisbergs handeln, da die Dunkelziffer als extrem hoch eingestuft wird. Zudem lag der Fokus des Berichts auf Vergehen im Rahmen der Friedensmissionen. MacLeod geht daher davon aus, dass die tatsächliche Zahl zehnmal so hoch sei, da selbst in Großbritannien nur rund vierzehn Prozent der Delikte überhaupt zur Anzeige gebracht würden.

Skandal weitet sich aus – britisches Ministerium soll vertuscht haben

Die Vorwürfe des ehemaligen Leiters verschiedener UN-Missionen schließen sich an den Oxfam-Skandal an. Gegen über 120 Mitarbeiter der britischen Hilfsorganisation wurden während des vergangenen Jahres der Vorwurf sexuellen Missbrauchs erhoben, wie The Times zu Wochenbeginn berichtete.

Unter anderem sollen Oxfam-Mitarbeiter in Krisengebieten von einheimischen Frauen Sex als Gegenleistung für die Aushändigung von Hilfsgütern verlangt habe. Der Skandal weitete sich inzwischen auf andere Hilfswerke aus. So wurden im Zusammenhang mit der Organisation “Save the Children” 31 ähnliche Fälle registriert, zudem gab es zwei Fälle bei “Christian Aid”.

Priti Patel warf vor Tagen dem Führungsstab des britischen Entwicklungsministeriums (DFID) vor, die Aussagen des Dossiers, die MacLeod der Behörde vorgelegt hatte, vertuscht zu haben.

Als Ministerin – Patel trat letzten November von ihrem Amt zurück – seien ihre Versuche torpediert worden, auf den sich anbahnenden UN-Skandal öffentlich aufmerksam zu machen. Zudem hätten Regierungsbeamte auf höchster Ebene von den Oxfam-Vorfällen gewusst und versucht, diese zu vertuschen, so Patel gegenüber The Sun.

Sie spricht von einer “Kultur des Schweigens” innerhalb der Hilfsorganisationen. Dadurch sei es den “raubtierhaften Pädophilen” möglich, den Entwicklungshilfesektor für ihre Taten zu missbrauchen.

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