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Razzien in “Reichsbürgerszene” wegen möglicher rechter Terrorgruppe

in Kriminalität
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Von rt.com

“Reichsbürger” erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an. Etliche Akteure sind laut Verfassungsschützern auch in der rechtsextremen Szene aktiv. Die Bundesanwaltschaft hat wegen des Verdachts auf Bildung einer Terrorgruppe nun Razzien angeordnet.

Die Bundesanwaltschaft hat wegen des Verdachts auf Bildung einer neuen rechten Terrorgruppe in drei Bundesländern Razzien in der “Reichsbürgerszene” vorgenommen. Niemand sei bisher festgenommen worden, teilte die Behörde am Sonntag in Karlsruhe mit. Die Ermittler vermuten, dass die beschuldigten sieben Männer und eine Frau für ihre Ziele auch töten würden. Unter anderem seien die Wohnungen der acht Beschuldigten sowie weiterer nicht tatverdächtiger Menschen in Berlin, Brandenburg und Thüringen durchsucht worden. Die Aktionen hätten nichts mit der Amokfahrt in Münster zu tun.

Nach ersten Erkenntnissen gehören die Verdächtigen der sogenannten Reichsbürgerszene an. “Reichsbürger” erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an. Sie vertreten stattdessen den Standpunkt, das Deutsche Reich bestehe bis heute fort.

Terrorgruppe bereits im Sommer gegründet?

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Nach Angaben der Bundesanwaltschaft sollen die Verdächtigen spätestens im vergangenen Sommer eine rechtsterroristische Vereinigung gegründet haben. Auch gebe es Hinweise auf Verstöße gegen das Waffenrecht. Mit der neuen Vereinigung wollten sie den Angaben zufolge in ihrer Szene koordiniert agieren. “Ihr Ziel soll es sein, die bundesrepublikanische Ordnung durch eine an die organisatorische Struktur des deutschen Kaiserreiches angelehnte, neue staatliche Ordnung zu ersetzen”, hieß es in der Mitteilung.

Bei den Razzien sollte unter anderem gezielt nach Waffen gesucht werden. Im Einsatz waren laut Mitteilung auch die Anti-Terror-Einheit GSG 9 und das Mobile Einsatzkommando (MEK) der Polizei.

Über 12.000 Reichsbürger in Deutschland

Die Ermittlungen waren zunächst von der Staatsanwaltschaft Gera im vergangenen August aufgenommen worden. Die Bundesanwaltschaft habe das dortige Verfahren am 24. Oktober 2017 übernommen.

“Reichsbürger” bilden keine einheitliche Bewegung. Manche von ihnen sehen sich als Staatsoberhäupter ihres eigenen kleinen Reiches, mit eigenen Ausweisen und Nummernschildern. Der Verfassungsschutz geht von etwa 12.600 Reichsbürgern in Deutschland aus. Bei einigen von ihnen sieht er eine “erhebliche Gewaltbereitschaft”. Steuern, Sozialabgaben oder Bußgelder zahlen wollen sie nicht. Etliche Akteure sind nach Einschätzung von Verfassungsschützern auch in der rechtsextremen Szene aktiv.

Fässer mit Atommüll verrotten im europäischen Ärmelkanal

in Umwelt
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In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert versenkten acht europäische Staaten Tausende Fässer mit Atommüll in Atlantik und Ärmelkanal. Vergessen sollte man den Müll nicht – denn er strahlt noch immer.

Die Sünden liegen Jahrzehnte zurück, doch sie strahlen weit in die Zukunft. Und das im wörtlichen Sinn: Acht europäische Staaten hatten zwischen 1949 und 1982 atomaren Abfall einfach dem Meer überlassen, insgesamt versenkten sie 222.732 mit Beton oder Asphalt verstärkte Metallfässer an 14 Stellen westlich der europäischen Küste sowie in einem „Hurd Deep“ genannten Gebiet im Ärmelkanal.

Viele Fässer sind längst verrostet und geben allmählich ihren radioaktiven Inhalt frei. Der Sender Arte widmet dem „Endlager Meeresgrund“ am Dienstag einen Themenabend. Er machte sich auf die Suche nach der Altlast.

114.726 Tonnen Atommüll schlummern vor dem europäischen Kontinentalsockel, meist in Tiefen von mehr als 4000 Metern. Nach offiziellen Angaben enthalten sie schwach- bis mittelradioaktiven Abfall der Atomindustrie, aus Forschung und Medizin; Kritiker wie der britische Atomphysiker John Large gehen jedoch davon aus, dass zum Teil auch hochradioaktiver Müll beigemischt war.

Nach einer Aufstellung der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA summiert sich die in Fässern verpackte Radioaktivität auf 42.320 Terrabecquerel (TBq) – zum Vergleich: Die Gesamtaktivität im maroden Atommülllager Asse II betrug Anfang 2010 rund 2900 TBq.

Industrie entsorgte jahrelang Atommüll im Ärmelkanal

Allein 35.000 TBq stammen aus Großbritannien. Weitere 6500 TBq steuerten die Schweiz und Belgien bei. Deutschland hat nur im Jahr 1967 Atommüll mit einer Gesamtaktivität von 0,2 TBq versenken lassen. Allerdings ist die Gesamtaktivität nur ein Anhaltspunkt für das Ausmaß des Problems. Denn die Zusammensetzung des Mülls aus den verschiedenen Radionukleide (radioaktiven Atomsorten) ist nicht vollständig bekannt.

Deshalb lässt sich anhand von Halbwertszeiten kaum kalkulieren, wie hoch die Gesamtaktivität heute ist. „Zudem können sich Isotope gebildet haben, die noch stärker strahlen als die Ausgangssubstanzen“, sagt Susanne Neubronner, Atomexpertin bei Greenpeace in Hamburg.

1981 waren die Versenkungsaktionen von Atommüllfässern ins Gerede gekommen. Greenpeace dokumentierte damals den bis dahin weitgehend unbekannten „Entsorgungsweg“ der europäischen Atomindustrie. Mit Schlauchbooten manövrierten sich die Aktivisten unter die Abrollrampen der Versenkungsschiffe.

Diese stellten das Dumpen aber nicht ein, so dass mehrmals ein mehrere 100 Kilo schweres Fass ein Schlauchboot traf. Die Umweltschützer gerieten in Lebensgefahr und mussten die Aktionen einstellen. Aber sie hatten die Abfallentsorgung auf Kosten der Meere öffentlich gemacht.

20 Kilometer vor der Kanalinsel Alderney

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Harald Zindler, 68, saß damals in einem der Greenpeace-Schlauchboote. Vor einigen Monaten fuhr er mit dem Arte-Filmteam zu dem besonders brisanten Versenkungsgebiet: Bis 1963 hatte Großbritannien Atomfässer auch im Ärmelkanal verklappt. Hier fielen die Behälter nur 90 bis 140 Meter tief und liegen nur rund 20 Kilometer vor der Kanalinsel Alderney.

Schon bei der ersten Suche mit einem Unterwasserroboter entdeckte das Team eine Tonne, äußerlich unversehrt. Beim zweiten Anlauf wurde es wieder fündig: Ein völlig verrostetes Fass geriet ins Visier der Kamera.

Der von Rost zerfressene Behälter versinnbildlicht das damalige Entsorgungskonzept: Dilution is the solution (Verdünnung ist die Lösung). „Die Fässer waren nicht konzipiert, um einen dauerhaften Einschluss der Radionukleide am Meeresboden zu gewährleisten. Insofern muss davon ausgegangen werden, dass sie zumindest teilweise nicht mehr intakt sind und Radionukleide freigesetzt wurden“, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von Bundestagsabgeordneten der Grünen im August 2012.

Werden radioaktive Elemente im Meer verdünnt?

Doch was genau geschieht am Meeresboden? Nur vereinzelt gab es in der Vergangenheit Forschungsfahrten in die Versenkungsgebiete. So machte die damalige Bundesforschungsanstalt für Fischerei mit ihrem Schiff „Walter Herwig III“ in den Jahren 1996, 1998 und 2000 Fahrten in die Iberische Tiefsee vor Spanien, um zu prüfen, ob sich in den dortigen Meerestiefen von 4700 Meter radioaktive Spuren im Ökosystem Meer finden lassen. Gesucht wurde nach Plutonium, Cäsiumund Strontium.

„Die ermittelte Gesamt-Plutonium-Aktivität war nicht signifikant von der des Vergleichsgebietes oder des übrigen Atlantiks verschieden“, heißt es in der Regierungsantwort im August 2012. Auch für Cäsium-137 und Strontium-90 seien keine erhöhten Aktivitäten gemessen worden. Zudem seien andere Studien zu dem Schluss gekommen, dass das Risiko, dass die Radioaktivität über Meerestiere in „höher gelegene Wassertiefen der kommerziellen Fischerei“ transportiert wird, vernachlässigbar sei.

Der französische Molekularbiologe Pierre Barbey (Universität Caen) sieht das anders: Über die Nahrungskette könne sich die Radioaktivität anreichern, sagte er dem Sender Arte, wenn Fische am Meeresboden fressen, könnten sie die Radioaktivität in höhere Wasserschichten transportieren.

„Über die Nahrungskette kommt die Strahlung nach oben“, sagt auch Greenpeacerin Neubronner. Zudem könnten Meeresströmungen die radioaktiven Altlasten weiträumig transportieren. Sie fordert, die ehemaligen Versenkungsgebiete zu kartieren und nach den Hinterlassenschaften des frühen Atomzeitalters zu suchen. Dort, wo noch intakte Fässer liegen, sollten diese geborgen werden.

Auch Wiederaufbereitung schadet der Umwelt

Allerdings weist Neubronner auch darauf hin, dass die Wiederaufarbeitungsanlagen La Hague am Nordwestzipfel Frankreichs und Sellafield im Nordwesten an der Irischen See noch heute im noch größerem Maße mit Radioaktivität belasten, wobei Sellafield den Hauptbeitrag leistet. Beide Anlagen nahmen auch ausgediente Brennstäbe aus deutschen Kernkraftwerken entgegen – als Entsorgungsnachweis, damit die deutschen Kraftwerke überhaupt betrieben werden konnten.

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„Unser Land ist dabei, sich in eine Wüste zu verwandeln“: Forscher warnen vor einem ökologischen Desaster, das alle übersehen

in Umwelt
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Titelbild: Der massive Einsatz von Pestiziden löst ein Massensterben unter Tieren aus.

Europas Ökosystem befindet sich an der Grenze zum Kollaps.

Zwei neue Studien, die kürzlich veröffentlicht wurden, zeigen, wie stark die Anzahl von wilden Vögeln in Frankreich zurückgegangen ist. In den vergangenen 15 Jahren ging die Zahl um etwa ein Drittel zurück — Wissenschaftler warnen mittlerweile eindringlich davor, die Biodiversität in Europa stehe „vor dem Aussterben“.

Die Untersuchungen, durchgeführt vom National Centre for Scientific Research, weisen darauf hin, dass das Verschwinden der Vögel so gravierend ist, dass es „auf eine bevorstehende ökologische Katastrophe“ hindeutet. Im Schnitt ist die Zahl um ein Drittel zurückgegangen, doch einige Arten sind bereits nahezu ausgerottet. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass acht von zehn Rebhuhnarten schon verschwunden sind. Das gleiche Schicksal ereilte die Wiesenpieper: sieben von zehn Arten sind bereits ausgestorben.

Pestizide sind schuld am Sterben der Tiere

„Die Situation ist katastrophal“, schreibt Benoit Fontaine vom National Museum of Natural History. Der Biologe arbeitete als Ko-Autor an einer der Studien. „Unser Land ist dabei, sich in eine regelrechte Wüste zu verwandeln“.

Der extreme Rückgang der wild lebenden Vögel in Frankreich geht einher mit der letztjährigen schockierenden Entdeckung, dass mehr als drei Viertel aller Insekten in Deutschland innerhalb von drei Jahrzehnten verschwunden sind. Experten gehen davon aus, dass der massive Einsatz von Pestiziden — vor allem von Neonikotinoiden — in der Landwirtschaft schuld am Sterben der Insekten ist. Forscher nehmen an, dass auch andere Länder davon betroffen sind.

Der dramatische Rückgang bei den Vögeln ist deshalb kein unglücklicher Zufall. Die Wissenschaftler glauben vielmehr, dass die geringere Anzahl Insekten eine verheerende Auswirkung auf die Vögel hat, die in betroffenen Gebieten leben. Es ist davon auszugehen, dass sie nicht mehr genügend Nahrung finden und verhungern. „Es sind kaum mehr Insekten übrig, das ist das größte Problem“, schreibt Vincent Bretagnolle, ein weiterer Autor der Studie.

Wenn wir nicht handeln, droht ein zweiter „stummer Frühling“

Das zeigt sich besonders deutlich darin, dass Tauben und Amseln in Städten gut überleben können — ihre Anzahl nimmt sogar zu, während es den Vögeln auf dem Land immer schlechter geht. Das deutet klar darauf hin, dass der menschliche Einfluss auf die Landwirtschaft der Grund für das Vogelsterben ist.

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Wissenschaftler warnen schon seit Jahren vor diesen Folgen, doch nur wenig wurde dagegen unternommen. Da etwa 45 Prozent Europas von landwirtschaftlichen Flächen bedeckt ist, darf das Ausmaß des Problems nicht unterschätzt werden. Die zunehmende Landwirtschaft und die damit einhergehende massive Erhöhung des Einsatzes von Pestiziden in den vergangenen Jahrzehnten, droht einen zweiten „stummen Frühling“ auszulösen. Der Begriff wurde von der Biologin Rachel Carson geprägt, die in ihrem Buch einen ähnlich massiven Rückgang der Vogelzahlen in den 1960er Jahren beschreibt.

Lest auch: MIT-Forscher haben genau berechnet, wann das nächste Massensterben kommt — sehr bald

Je mehr Lebewesen aus unserem Ökosystem verschwinden, desto schneller bewegen wir uns auf einen totalen Kollaps zu — wir haben nicht mehr lange Zeit, um zu reagieren.

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Billigfleisch in Massen? Stoppt Mercosur!

in Gesundheit
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Von campact.de

Der Mercosur-Handelsvertrag mit Brasilien und Argentinien steht kurz vor Abschluss. Mit ihm kommen Massen an Billigfleisch in die EU. Dagegen können unsere Bäuerinnen und Bauern nicht konkurrieren. Viele müssten ihren Betrieb schließen. Statt Fleisch vom Bauernhof aus der Region gäbe es immer mehr Ware von der globalen Agrarindustrie.

Unterzeichnen Sie unseren Appell, mit dem wir Mercosur stoppen wollen.

Der Mercosur-Handelsvertrag zwischen der EU und Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay soll Agrarimporte nach Europa massiv steigern. Bei diesem Preisdruck kann die bäuerliche Landwirtschaft bei uns nicht mithalten, das Sterben der Bauernhöfe beschleunigt sich. Nur industrielle Betriebe mit Massentierhaltung können dagegen bestehen.

Wir fordern von Ihnen, den Mercosur-Vertrag zu stoppen – damit die bäuerliche und ökologische Landwirtschaft in Europa weiter eine Chance hat!

5-Minuten-Info Mercosur

Was ist der EU-Mercosur-Vertrag?

EU-Mercosur ist ein Handelsabkommen zwischen der EU und Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay. Es soll Zölle senken und Einfuhrquoten erhöhen, die derzeit noch für viele Produkte gelten. Heißt also: Es dürfte deutlich mehr in die EU geliefert werden als bislang.
Das Abkommen wird seit 19 Jahren verhandelt. Der Prozess war jahrelang ins Stocken geraten. Nachdem neoliberal gesinnte Regierungen in Brasilien und Argentinien die Macht übernommen haben, soll EU-Mercosur jetzt schnell abgeschlossen werden: Die EU-Kommission will die Verhandlungen unbedingt vor den Wahlen in Brasilien im Herbst 2018 zu Ende bringen.

Warum gefährdet das Handelsabkommen mit Lateinamerika die bäuerliche Landwirtschaft?

Wenn der Vertrag in Kraft tritt, wird Europa in großem Stil Fleisch, Zucker und andere Agrarprodukte aus den Mercosur-Staaten importieren. Die Bäuerinnen und Bauern in der EU hätten keine Chance, gegen die günstigen Produkte zu konkurrieren. Sie müssten einer skrupellosen Agrarindustrie weichen: Sie produziert auf gerodeten Regenwaldflächen, setzt in der EU verbotene Hormone ein und beutet Landarbeiter/innen aus.
Um noch mehr Platz für die Monokulturen der Agrarindustrie zu schaffen, würden in den Mercosur-Staaten vermehrt Kleinbäuerinnen, Kleinbauern und Indigene vertrieben.

Was bedeutet der EU-Mercosur-Vertrag für Verbraucherinnen und Verbraucher?

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Jürgen Knirsch, Handelsexperte von Greenpeace, befürchtet: „Die Standards, die wir in Europa haben, sollen abgesenkt werden, damit die Mercosur-Länder im Gegenzug unsere Importe akzeptieren.“
In Brasilien gab es 2017 einen großen Fleischskandal: Es wurde massenhaft verdorbenes Fleisch von bestochenen Lebensmittelkontrolleuren als unbedenklich deklariert. Mit dem EU-Mercosur-Abkommen will sich die EU künftig weitgehend auf die brasilianischen und argentinischen Fleischkontrollen verlassen. Das Mercosur-Abkommen untergräbt so das europäische Vorsorgeprinzip, mit dem im Umwelt- und Lebensmittelrecht Produkte auch auf Verdacht aus dem Verkehr gezogen werden können.

Schafft der EU-Mercosur-Vertrag Wohlstand und Beschäftigung?

Die EU-Kommission prognostiziert stark steigende Exporte, macht aber keine Aussage, wie viele Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen werden. Sicher gehen auch Arbeitsplätze hier verloren, vor allem in der Landwirtschaft. 
In den Mercosur-Staaten sind Arbeitsplätze in der Industrie durch die europäische Konkurrenz bedroht. Die industrielle Entwicklung dieser Länder könnte einen empfindlichen Rückschlag erleiden: Sie würden noch stärker abhängig von Agrarexporten. Auf den Zuckerrohr- und Sojaplantagen werden Menschen bereits jetzt ausgebeutet. Gewerkschafter/innen in Lateinamerika werden getötet. Für die Plantagen werden Indigene und Kleinbäuer/innen vertrieben – das könnte durch den EU-Mercosur zunehmen.
Der EU-Mercosur-Vertrag würde auch das Patentrecht für Arzneimittel verschärfen. Die Medikamente in den Mercosur-Staaten würden teurer und die Gesundheitsversorgung gefährdet.

Was bedeutet der EU-Mercosur-Vertrag für die Umwelt?

Die EU-Kommission will mit dem EU-Mercosur-Abkommen die Einfuhr von Rindfleisch, Geflügel und Zucker aus Südamerika stark erhöhen. Eine Ausweitung der Fleischproduktion würde zu verstärkter Abholzung des Regenwalds, höheren Treibhausgasemissionen und Grundwasserverschmutzung führen.
In Europa müsste die Fleischproduktion noch stärker auf Agrarfabriken mit Megaställen setzen, um mit der Billigkonkurrenz aus den Mercosur-Staaten mithalten zu können. Das belastet auch in Deutschland Böden und Trinkwasser.

Schottet sich die EU ab?

Uns geht es nicht um eine Abschottung der Märkte, sondern um fairen Handel, der zu besseren Produktionsbedingungen für Mensch und Tier führt und der die Umwelt schützt. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft hat dafür das Konzept des qualifizierten Marktzugangs entwickelt.

Wie kann die EU-Agrarpolitik den Marktzugang verbessern?

Das Konzept des qualifizierten Marktzugangs sieht vor, dass die EU das Recht hätte, bei Importen von Agrarprodukten Qualitäten einzufordern. Bei Rindfleisch aus den Mercosur-Staaten kann das bedeuten, dass bei der Erzeugung auf die Wahrung der Menschenrechte und eine artgerechte Tierhaltung geachtet wird. Weidehaltung hätte Vorrang, und die Erzeugung dürfte nicht zur Entwaldung oder Vertreibung von Menschen führen. Halten die Exporteur/innen diese Standards nicht ein, könnte die EU den Import ablehnen oder Abgaben erheben. Damit könnte eine Förderung der bäuerlichen Strukturen in den Mercosur-Ländern finanziert werden.

Mehr Informationen

„EU-Staaten peilen Freihandelsabkommen mit Mercosur bis März an“, Zeit Online, 27. Februar 2018„Mehr Exporte, weniger Wald“, Weltsichten, 8. Januar 2018„Liebe auf den zweiten Blick: EU und Mercosur nähern sich an“, Deutsche Welle, 2. Februar 2018„Fleischskandal könnte auch EU betreffen“, Tagesspiegel, 20. März 2017„Der nächste große Deal“, Süddeutsche Zeitung, 30. Januar 2018„EU-Mercosur Association Agreement“, European Commission, Dezember 2017„EU-Bauern lehnen erneut angehobene Importquote für Mercosur-Rindfleisch ab“, Topagrar.com, 31. Januar 2018„Die gefährlichste Region der Welt“, Frankfurter Rundschau, 8. März 2018„EU macht Weg für Hormonfleisch frei“, TAZ, 28. Februar 2018„Neuorientierung der EU-Agrarpolitik“, Positionspapier deutscher Organisationen aus Entwicklungspolitik und Tier-, Umwelt- sowie Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, März 2016

Dr. Daniele Ganser über False Flags Und Inszenierten Terrorismus in Europa

in Welt
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Am 26. Juli 2014 hielt Dr. phil. Daniele Ganser auf der AZK(Anti Zensur Konferenz) by Ivo Sasek (Herausgeber von Stimme und Gegenstimme) einen aussergewöhnlichen Vortrag zum Thema Strategy of Tension und False Flag Operations in der Globalen politischen Geschichte seit 1945.

Er ist der Autor des Buches NATO – Geheimarmeen in Europa,worin er das Thema Gladio und Stay Behind Netzwerke[inszenierter Terrorismus in Europa] behandelt. Er verfasste auch das Buch Reckless Gamble – Die Sabotage der Vereinten Nationen während des Kuba Konfliktes und der Raketen Krise 1962(auch bekannt als Invasion in der Schweine Bucht bzw. Operation Northwoods). Jedoch möchte ich es bei diesen Informationen zu seinem Background und seinen Publikationen belassen.Wikipedia kann dazu mehr anbieten, der Vortrag ist hier eigentlich die Hauptsache…

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Hier ein Mitschnitt seines aussergewöhnlichen Auftritts:

Terroranschlag in Münster: Jens R. rast mit Kleinlastwagen in Menschenmenge – 4 Tote, 20 Verletzte

in Welt
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In der westfälischen Stadt Münster ist ein Kleinlastwagen in eine Menschengruppe gefahren. Die Polizei geht derzeit von einem Anschlag aus. Bei dem Vorfall sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums nach jetzigem Informationsstand drei Menschen gestorben. Der Fahrer soll sich selber erschossen haben.

Nach mittlerweile bestätigten Berichten sollen drei Menschen ums Leben gekommen und mindestens 30 weitere verletzt worden sein.

Hier ein Augenzeugenvideo, wie ein Tatverdächtiger festgenommen wird:

Alle Informationen und weiteren Entwicklungen im Live-Ticker:

  • 20:56 Uhr

    NRW-Innenminister Reul korrigiert die Zahl der Todesopfer: Nach seinen Angaben tötete der Angreifer zwei Menschen, bevor er sich im Tatfahrzeug selbst erschoss.

  • 20:13 Uhr

    Bisheriger Informationsstand:

    Die Ermittler gehen nach aktuellem Ermittlungsstand nicht von einem terroristischen Hintergrund aus. Bei dem Mann am Steuer des Kleintransporters, der am Samstag in Münster in eine Menschenmenge gerast war, soll es sich um einem psychisch labilen Einzeltäter gehandelt haben.

    Nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung ist der Mann Jahrgang 1969 und Deutscher ohne Migrationshintergrund. Er soll in der Vergangenheit psychisch auffällig gewesen sein, Hinweise auf Islamismus gebe es nicht.

    Diese Informationen wurde allerdings bisher noch nicht offiziell bestätigt.

  • 20:02 Uhr

    Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich nun über ihre Sprecherin zu Wort gemeldet:

     

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    19:43 Uhr

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeierhat sich zu Wort gemeldet und von einer “schweren Gewalttat” gesprochen. Zudem erklärte er sein Mitgefühl:

    Die Meldungen, die uns aus Münster erreichen, sind entsetzlich. Meine Gedanken sind in diesen Stunden bei den Opfern und den Angehörigen – mein tiefes Mitgefühl gilt allen, die einen geliebten Menschen verloren haben und in tiefer Sorge sind.

  • 19:38 Uhr

    Laut Informationen des ZDFs soll der Transporter auf den Täter zugelassen sein. Zuvor gab es Mutmassungen, dass der Transporter geklaut gewesen sei. Zudem soll der Mann vor Kurzem einen Selbstmordversuch unternommen haben. Weitere Details gibt es bisher in diesem Kontext nicht.

  • 19:31 Uhr

    Der Name des mutmaßlichen Täter wird mit Jens R. angegeben. Er soll 1969 geboren und in den Jahren 2014 und 2016 psychisch auffällig geworden sein.

  • 19:09 Uhr

    Täter war nach neusten Informationen angeblich Deutscher mit psychischen Problemen. Laut Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ soll er ein psychisch auffälliger Mann gewesen sein. Sein Alter wird mit 48 angegeben.

    Vor der Wohnung des Mannes, der drei Menschen getötet und sich anschließend selbst erschossen hatte, bezieht derzeit das SEK Stellung, um diese auf Sprengstoff zu durchsuchen.

  • 19:03 Uhr
  • 19:00 Uhr

    Doch weitere Täter? Laut Polizeiangaben gibt es nach dem Vorfall in Münster Gerüchte, wonach zwei weitere Menschen aus dem Transporter gesprungen und geflüchtet seien könnten. Das sei aber nicht sicher und müsse nun verifiziert werden, sagte ein Polizei-Sprecher

  • 18:57 Uhr

    Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat sich bestürzt über den Vorfall in Münster mit Toten und Verletzten geäußert:

    Ein trauriger, ein schrecklicher Tag für unser Land! Meine Gedanken und Gebete sind bei den Angehörigen der Toten und den Schwerverletzten in Münster.

    Laschet dankte den Rettungskräften und der Polizei. Ein Sprecher der Landesregierung in NRW teilte zudem mit, Laschet habe auch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) telefoniert und sie über den Stand der Ereignisse informiert.


    Bei dem Vorfall in Münster starben laut Bundesinnenministerium nach jetzigem Informationsstand vier Menschen. Darunter war den Angaben zufolge auch der mutmaßliche Täter, der einen Kleintransporter in eine Menschenmenge in der historischen Altstadt gelenkt und sich dann erschossen haben soll.

Deutsche Pflegeheime am Limit | 451 Grad

in Gesundheit
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Von rt.com

Der neue Gesundheitsminister Jens Spahn soll richten, was so lange versäumt wurde – Thema Altenpflege. Die Bertelsmann-Stiftung prognostizierte 2012 eine Personallücke von 500.000 Vollzeitstellen in der Langzeitpflege bis 2030.

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Das heißt: Keine ausreichende Pflege für alte Menschen, weil Fachkräfte fehlen. Im „Geschwätz von gestern“ hat 451 Grad die Situation der Altenpflege in Deutschland für euch unter die Lupe genommen.

Doppelmoral: Barack Obama fischte im Wahlkampf auch massiv Facebook-Daten ab – und wurde gelobt

in Medien
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Ab wann wird etwas zum Skandal? Diese Frage stellt sich bei der derzeitigen Debatte um Facebook.

Der „Datenskandal“ um Facebook schlägt hohe Wellen. US-Präsident Donald Trump habe die Wahl mittels Facebook-Daten – und russischen Hackern – gewonnen, so der Tenor.

Die politische Landschaft in Europa zeigt sich empört.

Deutsche sowie EU-Politiker wollen ein scharfes Vorgehen gegen Facebook.

SPD will Regeln gegen Facebook verschärfen

Die deutsche Justizministerin Katarina Barley (SPD) hat bereits harte Konsequenzen gefordert. „Es ist an der Zeit für eine deutliche Reaktion der europäischen Staaten“, sagte Barley.

Sie erwägt eine Verschärfung der Regeln für Soziale Netzwerke und meint: „Wir werden überprüfen, ob die Möglichkeiten der neuen europäischen Datenschutzverordnung ausreichen.“

„Facebook ist ein Netzwerk der Intransparenz. Ethische Überzeugungen fallen kommerziellen Interessen zum Opfer“, kritisierte Barley weiter.

Es brauche klare Regeln für Online-Netzwerke. Die Aufklärung dürfe nicht beim Fall von Cambridge Analytica stehen bleiben. „Es muss geklärt werden, ob weitere App-Betreiber in großem Umfang Nutzer- und Kontaktdaten missbraucht haben“, erklärte Barley.

Auch die Grünen wollen Facebook bestrafen und rufen nach Sanktionen – so auch Politiker in Brüssel. Es wird sogar davon gesprochen, dass Facebook die Demokratie gefährde.

Schon seit Jahren werden Daten abgefischt

Im Fokus steht Facebook, weil das Unternehmen mutmaßlich Daten von bis zu 87 Millionen Facebook-Nutzern weltweit durch die britische Datenanalysefirma Cambridge Analytica abgeschöpft hat.

Doch an der Praktik ist nichts neu: Im Wahlkampf des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama wurde massiv mit Daten von Facebook und anderen Sozialen Medien gearbeitet, um die Wahl zu gewinnen. Damals zeigten sich alle begeistert.

Von 2011 – 2013 gab es zahlreiche Berichte darüber, wie effektiv Obama die Daten der User abfischt. Es wurde sogar darüber gesprochen, was deutsche Politiker daraus lernen können.

Barack Obama hatte eine eigene Facebook-App

In einem Bericht der „Zeit“ hieß es 2011: 

„Eines der wichtigsten Mittel im US-Wahlkampf ist die Statistik. Wer gewinnen will, muss seine Wähler in jedem Bundesstaat genau kennen. Ohne gute Statistiken wird niemand Präsident. Amtsinhaber Barack Obama, der die Wahl 2012 schon jetzt zu einem der knappsten Rennen der US-Geschichte erklärt hat, sammelt seit Monaten via Facebook Informationen über die eigenen Anhänger – mit dem Ziel, neue zu werben.“

Weiter ist in dem Bericht zu lesen, dass Obamas Wahlkampfmanager David Axelrod Daten-Spezialisten engagierte, „die seit Jahrzehnten statistische Daten auswerten. Sie sollen auch neue Quellen erschließen. Facebook ist für sie eine wahre Fundgrube.“

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Und:

„Um die Daten dort abzugreifen, hat das Team eine eigene Facebook-App entwickelt. Das kleine Programm funktioniert nach außen denkbar simpel: ein Klick, eine kurze Bestätigung reicht. Auf der eigenen Pinnwand erscheint dann ein Logo der Obama-Kampagne, daneben steht ‚XY is in!‘. Zudem können Nutzer mit der App die eigenen Facebook-Freunde dazu auffordern, sich ebenfalls zu Obama zu bekennen.“

Der britische „Guardian“ schrieb damals: Obama habe eine „Wählermaschine, die reibungslos, unauffällig und schonungslos effizient arbeitet“. Das Medium „Wired“ teilte seine Bewunderung für die neue Strategie mit.

Damals gab es weder Einwände noch Sicherheitsbedenken.

2013 interviewte die „Tageschau“ Obamas Politikberater Julius van de Laar. Er hatte die Wahlkampfkampagne des ehemaligen US-Präsidenten mitorganisiert. Deutsche Parteien könnten noch viel lernen, meinte er.

Van de Laar sagte damals in Bezug auf die Sozialen Medien:

Es sei nicht klug, „die Daten, die zur Verfügung stehen, nicht zu nutzen. Effektive Kampagnen basieren auf Zahlen, nicht auf dem Bauchgefühl des Kampagnenmanagers. Die Obama-Kampagne hat eine hochgradig analytische und zahlengetriebene Organisationskultur etabliert, die ständig die Effektivität sämtlicher Maßnahmen gemessen und optimiert hat. Welche Argumente überzeugen? Welche Inhalte werden auf der Webseite am häufigsten geklickt? Welche Newsletter-Betreffzeile wird von den meisten Empfängern geöffnet? Welche Botschaften teilen Unterstützer am häufigsten auf Facebook? Das gilt für alle Aspekte, egal ob das offline, online, Print oder TV ist.“

In einem Bericht in der Comtuperwoche aus 2013 heißt es:

„Nicht die meisten, sondern die richtigen Stimmen wollte das Wahlkampfteam um Barack Obama bei der Präsidentschaftswahl 2012 gewinnen – und das mit geringstmöglichem Mitteleinsatz sowie höchster Erfolgswahrscheinlichkeit. Für dieses Ziel werteten 45 Datenanalytiker mehr als ein Jahr lang eine ständige wachsende Anzahl von sehr unterschiedlichen Daten aus.“

Es habe 120 Millionen Telefonkontakte im Verlauf der Kampagne gegeben. „Fünf Milliarden eMails wurden verschickt. Hinzu kamen unzählige Hausbesuche. Auf diese Weise wurden die Informationen immer mehr verfeinert und validiert. ‚Experimente‘ mit kontrollierten Verhaltensänderungen (mehr eMails, weniger eMails, neue Informationskanäle etc.) halfen dem Team, seine Taktik zu perfektionieren,“ schrieb die Zeitung.

Zum Schluss habe man nicht nur eine Liste sondern „eine Matrix von Wählerprofilen“ gehabt. Und mit dieser „Matrix“ seien Taktiken entwickelt worden, um Wähler zu gewinnen.

Obamas Wahlkampfteam habe drei Tools angewandt. Eines „war dazu bestimmte, das Soziale Netzwerk Facebook für die OfA-Zwecke zu nutzen: Wenn ein Sympathisant Inhalte der Kampagne mit seinen ‚Freunden‘ teilte und diese dem Link folgten, glich das Softwarewerkzeug deren Facebook-Profile mit den vorhandenen Datenbankinhalten ab. So ließen sich weitere interessante Kontakte herausfiltern,“ so die Computerzeitschrift.

Erst wenn „der Falsche“ gewinnt, gibt es einen Aufschrei

Es ist sicher richtig, etwas gegen Daten-Missbrauch zu unternehmen. Aber in all diesen Jahren der staatlichen Daten-Sammlung in den Sozialen Medien hatten weder deutsche noch EU-Politiker irgendwelche Einwände.

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Türkei bedroht Griechenland – Will Erdogan das Osmanische Reich wiederbeleben?

in Geopolitik
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Von epochtimes.de

Der Konflikt um die Hoheitsrechte über einige Inseln in der Ägäis spitzt sich zu. Erdogan droht seinem Nachbarn Griechenland. Heikel! Beide sind NATO-Mitglieder. Die Wurzel des Konflikts ist 100 Jahre alt und manche Emotion hat Ursachen die noch älter sind. Aber daneben gibt es noch andere Gründe.<

In jüngster Zeit mehren sich die Provokationen der Türkei gegen Griechenland. Verletzungen des griechischen Luftraums, durch die türkische Luftwaffe, ein gerammtes Patrouillenboot, ein durch türkische Kriegsschiffe blockiertes Bohrschiff und zwei verhaftete griechische Grenzsoldaten sind deutliche Zeichen für eine Politik, die den Grenzverlauf im ägäischen Meer revidieren will.

Die Ansicht, dass viele der zu Griechenland gehörenden Inseln zur Türkei gehören würden, beschränkt sich nicht auf die türkische Regierungspartei AKP, sondern ist auch in der kemalistischen Oppositionspartei CHP verbreitet. Diese Ansicht hat ihre historischen Wurzeln in der Zeit des Untergangs des osmanischen Reichs.
Die Türkei als Verbündeter und Wirtschaftspartner der Deutschen im 1. Weltkrieg, musste als Kriegsverlierer starke Gebietsverluste hinnehmen (Vertrag von Sèvres 1920). Nach dem türkisch-griechischen Krieg wurden im Vertrag von Lausanne (1923) der heutige Grenzverlauf und die Zugehörigkeit fast aller Inseln der Ägäis geregelt.
Die Dodekanes-Inselgruppe die in Folge des türkisch-italienischen Krieges zu Italien gehörte, wurde 1946 als Kriegsfolge des 2.Weltkriegs, an Griechenland übergeben.

Historischer Hintergrund

Es herrscht bei vielen Türken auch heute noch die Ansicht, dass die heutige Türkei einen Geburtsfehler hat, den Verlust von Herrschaftsgebieten in Europa und Arabien.

Bei der Staatsgründung der heutigen Türkei 1923, hatte sie viele Gebiete, die durch den Vertrag von Sèvres (1920) verloren gingen zurückerobert oder auf dem Verhandlungsweg zurückerhalten. Im Vergleich zur Rumpftürkei (zwei Provinzen am Schwarzen Meer) die 1920 verblieb, ist das Staatsgebiet der heutigen Türkei mehr als doppelt so groß. Insbesondere am südöstlichen Rand des Landes meint man aber immer noch berechtigte Gebietsansprüche zu haben.

Die Türkei nach dem Vertrag von Sèvres 1920. Diverse Besatzungszonen und Abspaltungen  Quelle: Wilimedia unter Creative Commons Lizenz

Auch bei der Zugehörigkeit diverser ägäischer Inseln sind die Verträge an einigen Stellen sehr verschieden auslegbar. Auch Zypern, das seit 1960 eine unabhängige Republik ist, wurde 1974, angeblich zum Schutz der dort lebenden Türken zur Hälfte von der Türkei besetzt, als Reaktion auf den Versuch der griechischen Militärjunta Zypern an Griechenland anzuschließen.

Das osmanische Reich, auch religiös begründet

Die Türken haben als Besatzer und Eroberer einst den griechisch-byzantinischen Herrschaftsbereich übernommen und viele der südosteuropäischen Staaten im Laufe der Jahre zu tributpflichtigen Vasallen gemacht. Der Herrschaftsanspruch der Türken, über diese Länder wurde mit dem Kalifat der Osmanenherrscher, seit dem 16. Jahrhundert, begründet.

Der Kalif hat nach muslimisch-theokratischem Staatsverständnis als „Beherrscher und Beschützer der Gläubigen“ (zumindest der Sunniten) nicht nur das Recht, sondern sogar die religiöse Pflicht gehabt den Islam zu verbreiten und sei es mit Feuer und Schwert. Unterworfene Länder, die es vorzogen christlich zu bleiben, wurden mit einer besonderen Tributpflicht belegt. Auch die Herrschaft über weite Teile Arabiens wurde durch das Kalifat gerechtfertigt.

Südosteuropa; immer mehr Staaten wurden unabhängig, mit aktiver Hilfe westeuropäischer Mächte

Seit der Unabhängigkeit Griechenlands 1830 fühlte man sich insbesondere durch Frankreich, Großbritannien und Russland betrogen und übervorteilt, da sie maßgeblich daran beteiligt waren, dass Griechenland unabhängig und tributfrei wurde. Auch weitere europäische Länder befreiten sich im Laufe des 19. Jahrhunderts von der türkischen Herrschaft und eine der drei Mächte war immer beteiligt. Die Ablösung der ehemaligen arabischen Gebiete, wurde massgeblich durch die Briten unterstützt und beeinflußt.

Erdogan spielt die „osmanische Karte“ aus

Es ist eine tiefsitzende Überzeugung bei vielen Türken, dass die Inseln in unmittelbarer Küstennähe rechtmäßig zur Türkei gehören. Das sehen die Griechen mit Verweis auf ihre Geschichte und historische Rolle in der Ägäis anders. Im Augenblick begnügen sich beide Seiten damit der anderen kleine Nadelstiche zu verpassen und markige Reden zu schwingen, die aber haben es in sich. In einem Artikel der „ekathimerini“ werden beispielhaft Auszüge aus Reden des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und die Erwiderungen des griechischen Verteidigungsministers Panos Kammenos gegenübergestellt.

Erdogan sagte kürzlich: „Wir werden definitiv die große Türkei bauen. Wenn nötig, werden wir unser Leben geben. Wenn nötig, werden wir Leben nehmen.“

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„Wir werden die Wunden in unseren Herzen nicht vergessen, die durch die künstlichen Grenzen verursacht wurden, die sie gezogen haben“, so der Staatschef. Und: „Nach Afrin kommt die Auferstehung.“

„Diejenigen, die glauben, dass unsere Ausführungen Bluffs oder leere Rhetorik sind, werden sehen, dass sie einen tödlichen Fehler machen“, sagte Erdogan und fügte hinzu, dass seine Aussagen die „Entschlossenheit der Türkei, der Politik des Staates und der Gefühle des Volkes“ widerspiegeln. „Wir werden Erfolg haben, oder wir werden sterben.“

Nur wenige Stunden später konterte der griechische Verteidigungsminister Kammenos, anlässlich des Unabhängigkeitstages am 25.März: „Wir werden jeden vernichten, der es wagt, unsere nationale Souveränität in Frage zu stellen.“

„Wer an große osmanische Reiche denkt, sollte sich an 1821 erinnern. Wie das griechische Volk dem osmanischen Reich gegenüberstand und es zerstörte“, so Kammenos weiter. Und: „Unsere Streitkräfte sind bereit, sich jeder Herausforderung zu stellen, die die territoriale Integrität des Landes betrifft.“

Wie man sieht, wird das Thema von beiden Seiten nach außen sehr emotional behandelt und beide Seiten rufen als Zeugen die Geschichte an, was eine einvernehmliche Regelung für beide Seiten schwierig macht.

Die Wirtschaft hat es in beiden Ländern schwer und einen außenpolitischen Gesichtsverlust können sich weder die griechische noch die türkische Regierung leisten. Letzten Endes sollte man auch hier einfach mal die Frage stellen, „Wem nutzt es?“

Praktischer Hintergrund

Viele der zu Griechenland gehörenden Inseln liegen nur wenige Kilometer von der türkischen Festlandsküste entfernt. Die Verträge, die die Zugehörigkeit der Inseln regeln, sind an einigen Stellen verschieden interpretierbar. Das hat weitreichende Folgen in Bezug auf das Seerecht und die Ausbeutungsrechte rund um die Inseln. Anzumerken ist auch, dass einige der umstrittenen Inseln, weder von Griechen noch von Türken jemals wirklich genutzt wurden, da sie viel zu klein und karg sind.

Die Karte zeigt sehr deutlich, wie kompliziert die Situation ist. Die Ägäis ist praktisch griechisch und überlappende Territorialansprüche reichen bis in das östliche Mittelmeer.

Die ägäischen Inseln. Die griechisch-türkische Seegrenze ist teilweise markiert. Quelle: Wikimedia, Creative Commons Lizenz

Das blockierte Bohrschiff sollte nach Öl- und Erdgasvorkommen suchen. Im Raum der Ägäis und nahe Zypern werden größere Erdgas- und Erdölvorkommen vermutet. Wenn Griechenland durch die Inseln seine Territorialansprüche, auch auf den umliegenden Meeresgrund, aufrecht erhalten kann, haben die Griechen das Ausbeutungsrecht und die Türken das Nachsehen.

Nun stellt sich die Frage, worum es wirklich geht, nationale Ehre, historische begründbare Ansprüche, Souveränitäts- oder Bohrrechte. Das Thema wird durch die Verquickung von Wirtschaftsinteressen und Nationalstolz auf beiden Seiten nicht einfacher. Wo es hinführt ist kaum vorhersehbar.

Britisches Außenamt: Wir haben niemals behauptet, dass das Nervengift Nowitschok aus Russland stammt

in Geopolitik
TRETE UNSERER TG GRUPPE BEI
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Von rt.com – Titelbild: Der britische Außenminister Boris Johnson….

Das britische Außenministerium bestreitet, jemals behauptet zu haben, dass das Nervengas, das bei der mutmaßlichen Vergiftung der Skripals in Salisbury verwendet wurde, direkt aus Russland kam. Das Dementi kommt trotz gegenteiliger Tweets und expliziten Aussagen des britischen Außenministers.

Das britische Außenministerium hat zugegeben, den Tweet gelöscht zu haben, in dem behauptet wurde, dass das Nervengift Nowitschok, das mutmaßlich bei der Salisbury-Vergiftung der Skripals verwendet wurde, direkt aus Russland kam.

Am gestrigen Dienstag räumten britische Wissenschaftler ein, dass sie trotz intensiver Untersuchungen nicht sagen konnten, woher das Gift kam.

Mehr zum Thema –  Geheimlabor Porton Down: Wir können keinen russischen Ursprung des Salisbury-Nervengases nachweisen

Diese Aussagen untergruben eine Reihe von Behauptungen, die zuvor vom Außenministerium in London verbreitet worden waren, unter anderem auch in einem Interview des britischen Außenministers mit der Deutschen Welle:

Die britische Regierung wirft dem Kreml vor, direkt hinter dem chemischen Angriff auf den ehemaligen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter zu stehen.

Das Foreign and Commonwealth Office (FCO) selbst erklärte:

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Die Analyse durch weltweit führende Experten des Defence Science and Technology Laboratory in Porton Down machte deutlich, dass es sich um einen in Russland hergestellten Nowitschok-Nervenkampfstoff von militärischer Qualität handelt.

Mehr zum Thema – Fall Skripal: Bisher keine haltbare Theorie über Tathergang im englischen Salisbury

Der Tweet wurde jedoch später entfernt. Die Erklärung des FCO zum Löschvorgang lautete:

Ein Briefing der HMA Moskau am 22. März wurde in Echtzeit getwittert. […] Einer der Tweets wurde abgeschnitten und berichtete nicht genau über die Worte unseres Botschafters. Wir haben diesen Tweet entfernt.

Kopie des gelöschten Tweets:

Das Auswärtige Amt hat zudem noch immer einen Tweet nicht gelöscht, in dem der britische Botschafter in Russland, Laurie Bristow, den Vorwurf bekräftigt, Moskau stehe hinter der Vergiftung der Skripals:

https://twitter.com/foreignoffice/status/976923230819713024?ref_src=twsrc%5Etfw&ref_url=https%3A%2F%2Fdeutsch.rt.com%2Feuropa%2F67765-britisches-aussenamt-wir-haben-niemals-behauptet-nowitschok-russland%2F&tfw_site=RT_Deutsch

Kritik am “britischen Alliierten” kommt erstmals auch aus dem Umfeld der deutschen Bundeskanzlerin:

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