Neue US-Studie: Homosexuelle Menschen sind nicht “so geboren” – sexuelle Neigung nicht festgelegt

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Die Studie ergab, dass die Vorstellung, wonach die Geschlechtsidentität durch biologische Faktoren festgelegt und bestimmt sei, nicht durch Daten gesichert ist.

Die Frage der sexuellen Orientierung wird sehr kontrovers diskutiert seit die westlichen Nationen begannen, die Rechte von Homosexuellen, Lesben, Bisexuellen und Transsexuellen (im internationalen Sprachgebrauch LGBT) anzuerkennen.

Ein wesentlicher Teil der aktuellen LGBT-Debatte ist die Überzeugung, dass die sexuelle Orientierung durch die Biologie vorgegeben ist. Wenn also eine Person keine Wahl daüber hat, ob sie homosexuell sein soll oder nicht, kann die Gesellschaft nicht verlangen, dass er oder sie “normal” wird. Dies ist ein solides und vernünftiges Argument. Tatsächlich kann die Gesellschaft Menschen nicht dazu zwingen, sich von etwas wegzuverändern, worüber sie keine Kontrolle haben.

Auf der anderen Seite wird das “so-geboren”-Argument von Einigen bestritten. Eine jüngste disziplinübergreifende Studie die in der Zeitschrift New Atlantis veröffentlicht wurde, stellt die Überzeugung in Frage, dass die menschliche Sexualität und Geschlechtsidentität durch die Biologie bestimmt werde und solchermaßen festgelegt bleibe. Die Zeitschrift New Atlantis konzentriert sich auf politische, gesellschaftliche und ethische Auswirkungen des technologischen Fortschritts.

Die von zwei Forschern an der Johns Hopkins Universität in Baltimore durchgeführte Studie ergab, dass es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür gebe, dass die sexuelle Ausrichtung etwa festgelegt ist. Die Forscher sagten, das Ziel ihrer Studie sei es, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf psychische Probleme der LGBT-Gemeinschaft zu lenken. Die Studie warnte vor drastischer medizinischer Behandlung für transsexuelle Kinder.

Der Studie zufolge ist das “so-geboren”-Verständnis hinsichtlich der LGBT-Gemeinschaft, unabhängig von seinem politischen Wert, jedenfalls nicht durch ausreichende wissenschaftlichen Daten gesichert. Indes ist die Studie nicht zu dem Schluss oder der Bestätigung gelangt, dass Homosexuell zu sein eine Frage eigener Entscheidung sei. Sie besagte lediglich, dass das Gegenteil falsch zu sein scheint.

Die Studie, ein 144-seitiges Papier, wurde von Dr. Lawrence S. Mayer verfasst, ein Epidemiologe und Biostatistiker, der auch in Psychiatrie ausgebildet ist und derzeit als Dozent in der Abteilung für Psychiatrie der Johns Hopkins School of Medicine lehrt. Dr. Paul R. McHugh, der Co-Autor des Papiers, ist ein bekannter Psychiater, Forscher und Pädagoge und ehemaliger Chef der Psychiatrie am Johns Hopkins Hospital.

Dr. Mayer sagte, dass viele Menschen, die an der Studie teilnahmen, anonym bleiben wollten. Die Anonymität, um die sie baten, soll sie vor möglichen Gegenreaktionen seitens derer schützen, die mit der Studie womöglich nicht einverstanden sind. Er räumte ein, dass die Studie Kontroversen sowohl unter pro- als auch unter anti-LGBT-Menschen auslösen könnte.

“Einige befürchteten eine wütende Antwort aus militanten Kreisen der LGBT-Gemeinschaft, während andere eine wütende Antwort von den strengeren Kreisen religiös-konservativer Gemeinden befürchteten. Am befremdlichsten sei es jedoch, dass einige Repressalien von ihren eigenen Universitäten dafür befürchteten, sich mit einem so kontroversen Themen zu beschäftigen, unabhängig von dem Inhalt des Berichts – ein traurigen Bild der akademischen Freiheit”, sagte Dr. Mayer.

Die drei Abschnitte des Papiers konzentrieren sich auf die Bereiche der sexuellen Orientierung, Zusammenhang zwischen Sexualität und geistiger Gesundheit, und der Geschlechtsidentität. Gestützt auf Studien in verschiedenen Bereichen von Neurobiologie bis hin zu Sozialwissenschaften schrieben die Forscher: “Für das Verständnis der sexuellen Orientierung als angeborene, biologisch fest bestimmte Eigenschaft des Menschen – die Idee, dass Menschen ‘so geboren sind’ – gibt es keine wissenschaftlichen Beweise.”

Die Studie stellte fest, dass auch der Begriff “sexuelle Orientierung” selbst nicht eindeutig ist. Der Begriff wird der Studie zufolge von verschiedenen Forschern verwendet, um Attraktion, das Verhalten oder die Identität zu beschreiben. Manchmal bezieht sich der gleiche Begriff auf so verschiedene Dinge wie die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gemeinschaft, oder bestimmte Fantasien zu haben.

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Die Studie sagte: “Es ist dann wichtig, dass die Forscher präzise angeben, welche dieser Felder untersucht wurden, und dass wir die angegebenen Definitionen seitens dieser Forscher im Auge behalten, wenn wir ihre Ergebnisse interpretieren.”

Die Forscher bestätigten in der Studie, dass es biologische Faktoren gibt, die in Zusammenhang mit dem Sexualverhalten stehen, wiesen aber darauf hin, dass es keine zwingenden biologischen Erklärungen für die menschliche sexuelle Orientierung gibt. Zum Beispiel haben einige Studien gezeigt, dass Unterschiede in den Hirnstrukturen von homosexuellen und heterosexuellen Menschen existieren. Aber die Studie sagte auch, dass die Unterschiede nicht unbedingt angeboren sind und sehr wohl das Ergebnis von Umwelt- oder psychologischen Faktoren sein können.

“Die stärkste Aussage, welche die Wissenschaft zur Erklärung der sexuellen Ausrichtung anbietet, ist, dass einige biologische Faktoren, in einem nicht bekannten Ausmaß, einige Personen zu einer nicht-heterosexuellen Orientierung prädisponieren”, so die Studie.

In weiteren Erklärungen wiesen die Forscher darauf hin, dass LGBT-Personen statistisch ein höheres Risiko in sich tragen, an psychischen Problemen zu leiden, als die allgemeine Bevölkerung. Die Forscher sagten, in den Vereinigten Staaten zum Beispiel, werde die Rate von Selbstmordversuchen in allen Altersklassen bei transsexuellen Personen auf 41% geschätzt, im Vergleich zu weniger als 5% in der Gesamtbevölkerung des Landes. Die meist akzeptierte Erklärung dafür ist sozialer Stress durch Diskriminierung und Stigmatisierung, aber die Studie sagte desweiteren, dass diese Faktoren allein nicht die Unterschiede erklären könnten, und dass weitere wissenschaftliche Forschung zu dieser Frage notwendig ist.

Die Studie ergänzte, dass die Vorstellung, wonach die Geschlechtsidentität durch biologische Faktoren festgelegt und bestimmt sei, nicht durch Daten gesichert ist. Weitere wissenschaftliche Daten werden nach Ansicht der Forscher auch benötigt, um diese Behauptung abzusichern.

“Bei der Bewertung der wissenschaftlichen Literatur fanden wir, dass fast nichts wirklich verständlich ist bei der Suche nach biologischen Erklärungen dafür, dass einige Menschen empfinden, ihr soziales Geschlecht stimme nicht mit ihrem biologischen Geschlecht überein”, so die Autoren.

Zum Abschluss der Studie warnten die Forscher davor, zu drastischer medizinischer Behandlung zu greifen, wie zum Beispiel Chirurgie zwecks Geschlechtumwandlung für transsexuelle Menschen. Die Forscher sagten, dass ihre Warnung besonders für Kinder zutreffe, da deren Sexualität wandelbar ist und solche Behandlungen mehr schaden als nützen könnten.

“Es gibt wenig wissenschaftliche Beweise für den therapeutischen Wert von Interventionen, um die Pubertät herauszuzögern oder die sekundären Geschlechtsmerkmale bei Jugendlichen zu ändern, obwohl es für einige Kinder psychologisch zuträglich sein kann, wenn sie ermutigt und in ihrer transsexuellen Selbstfindung unterstützt werden. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass alle Kinder, die geschlechtsuntypische Gedanken oder Verhalten zum Ausdruck bringen, zu Transsexualität ermutigt werden sollten”, sagten die Forscher.

Die Forscher stellten abschließend fest, dass ihre Studie kontroverse Themen berührt, und dass es in erster Linie um die Wissenschaft und die Notwendigkeit weiterer Hinweise auf diesem Gebiet geht. Sie ermutigten die westlichen Gesellschaften, die Studie von einem wissenschaftlichen Standpunkt her aufzunehmen, und nicht etwa mit Emotionen und persönlichen Überzeugungen.

Verweise:

Übersetzt aus dem Englischen von   AnonHQ.com  http://anonhq.com/new-u-s-study-says-gay-people-not-born-way-sexual-orientation-not-fixed/

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