Jemen: Warnungen vor Hungerkatastrophe “biblischen Ausmaßes” durch Saudi-geführten Angriffskrieg

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Von rt.com – Foto: Die siebenjährige Jamila Ali Abdu in einem Krankenhaus in Hudaida – sie starb vor Tagen an den Folgen ihrer Unterernährung – Quelle: Reuters © Reuters

Spezielle Sorge bereitet dem Norweger, dass der Bevölkerung nun auch die letzte humanitäre Lebensader abgeschnitten werden könnte. Denn über den Hafen von Hudaida am Roten Meer gelangen 90 Prozent der importierten Nahrungsmittel ins Land.

Die vom Westen unterstützte, saudisch geführte Koalition hat damit gedroht, den Hafen zu zerstören”, sagte Egeland, der sich von der Situation im Jemen “bis auf die Knochen geschockt” zeigte.

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Die saudische Luftwaffe hat in den vergangenen Tagen Flugblätter über der Hafenstadt abgeworfen, in der die Einwohner vor einer anstehenden Offensive gewarnt werden. Die Drohung zeigt bereits erste Auswirkungen: Angesichts der wachsenden Besorgnis über eine neue Offensive habe das Unternehmen, mit dem die Hilfsorganisation zusammenarbeite, seine Lieferungen über den Hafen einfach eingestellt, erklärte Trevor Keck, Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz.

Teile des Hafens sind bereits zerstört

Aufgrund der unsicheren Lage sei die Versorgung über den Hafen bereits seit Februar erheblich eingeschränkt. Ungeachtet aller Forderungen von Hilfsorganisationen hat die vom saudischen Königshaus geführte Kriegskoalition den Hafen bereits mehrmals bombardiert und dabei wichtige Infrastruktur zerstört.

Abgeordnete des US-Kongresses forderten indes US-Verteidigungsminister Jim Mattis bereits dazu auf, seine Unterstützungfür eine auf die Eroberung des Hafens abzielende Offensive zu überdenken, wie die Washington Post am Dienstag berichtete. Ein Mitarbeiter des Pentagon hatte zuvor erklärt, die Operation könne “sauber” verlaufen und nur “vier bis sechs Wochen” andauern.

Saudis beteuern “hohe Priorität” des Schutzes von Zivilisten

Ähnlich zynisch äußerte sich der saudische Jemen-Botschafter Mohammed bin Saeed Al Jaber nach einem Treffen mit Vertretern einer US-Denkfabrik in Washington. Ziel des saudischen Königshauses sei es, “den Jemeniten und der Region Sicherheit und Stabilität” zu verschaffen, zitierte die saudische Nachrichtenagentur SPA am Donnerstag den Botschafter.

Der Krieg im Jemen sei “keine Option, sondern eine Notwendigkeit”, um die angebliche iranische Intervention im Jemen zu beenden. Der Schutz von Zivilisten habe dabei “hohe Priorität”, so Jaber. Menschenrechtorganisationen werfen der saudischen Kriegskoalition hingegen vor, gezielt zivile Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser und Moscheen zu bombardieren.

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