Wie die Massenmedien Al Qaida zu einem Verbündeten der USA in Syrien machten

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Gründe für Kritik an der syrischen Regierung – eine Diktatur, die dafür bekannt ist, anders Denkende einzusperren, zu foltern und spurlos verschwinden zu lassen – gibt es genügend. Und während der vergangenen fünf Jahre des syrischen Bürgerkrieges hat es gewiss eine Menge an Grausamkeiten gegeben. Jedoch hat jede Geschichte zwei Seiten, während die Berichterstattung in den US-Medien in erster Linie auf eine Seite abstellt – nämlich diejenige der Rebellen – ohne Rücksicht auf Richtigkeit oder den grundlegenden Kontext.

Als die syrische Regierung in den letzten Wochen den Osten der Stadt Aleppo von den Rebellen zurückerlangte, wurden Medien aus dem gesamten politischen Spektrum zum Sprachrohr der Rebellen und gaben Behauptungen der Rebellen weiter, ohne diese hinterfragt zu haben, und ließen entscheidende Details darüber aus, wer diese Rebellen eigentlich sind.

Fast immer wird in den US- (und britischen) Medien-Schilderungen die Tatsache übersehen, dass die Rebellen im Osten von Aleppo aus vom Westen und von Golf-Staaten unterstützten Dschihad-Gruppen zusammengewürfelt sind, dominiert von Jabhat Fateh al-Sham (früher Jabhat al-Nusra) – Al-Qaidas Ableger in Syrien, zusammen mit ihrem Verbündeten, Ahrar al-Sham (Daily Beast, 8. August 2016). Diese Gruppen sind ausdrücklich antidemokratisch und in Menschenrechtsverletzungen verwickelt, von Massenexekutionen und Enthauptungen von Kindern bis hin zur Verwendung eingeschlossener religiöser Minderheiten als menschliche Schutzschilde.

Man würde erwarten, dass die US-Medien keine politische Reaktion hervorrufen wollen und die Rebellen im Osten Aleppos beim Namen der berühmtesten militanten Gruppe der Welt nennen – Al-Qaida. Doch Presseberichte sprechen regelmäßig über die militanten Kräfte, die den Osten von Aleppo beherrschen, einfach als “Rebellen”.

“Frauen in Aleppo ziehen Freitod einer Vergewaltigung vor”, lautete eine Schlagzeile in der Daily Beast (12. Dez. 2016). Die Quelle dieser sehr schwerwiegenden Behauptung war Abdullah Othman, ein Mitglied der Jabhat Al-Shamiya, oder Levant Front, eine Organisation, die aus mehreren dschihadistischen Rebellengruppen besteht. Bisher sind keine Beweise präsentiert worden, zumindest nicht öffentlich, um Othman’s Behauptung zu untermauern. Aber das hinderte diese Geschichte nicht daran, sich über soziale Medien wie ein Lauffeuer ausbreiten und u.a. von Commentary (am 13. Dez.), Mic (16. Dez.), Elle (13. Dez.) und Foreign Policy (16. Dez.) aufgegriffen zu werden. NBC News (13. Dezember 2016) berichtete, dass “Dutzende von Zivilisten durch Regime-Kräfte lebendig verbrannt wurden.” Die Quelle für diesen Vorwurf waren nicht genauer beschriebene “Berichte arabischer Medien”. The Independent (17. Dezember 2016) sprach warned von Ermordungen “von Haus zu Haus”. Die Quelle war der britische Politiker David Miliband. Die Vereinten Nationen (13. Dezember 2016) zitierten “glaubhafte Berichte” darüber, dass 82 Zivilisten “an Ort und Stelle” von Pro-Regierungs-Kräften erschossen worden seien.

Während dies sicherlich plausibel ist, hat die UNO, die in Ost-Aleppo nicht vor Ort war, sich noch nicht weiter damit beschäftigt. US-Medien haben auch Vorwürfe von “Medienaktivisten”, wie sie sich selbst bezeichen, in Ost-Aleppo verbreitet, die davor warnen, dass das syrische Regime sie abschlachten werde. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes der USA, John Kirby, nannte die Nachrichten “mutig” und lobte diejenigen, die auf diese Weise “als Dritter unabhängige Berichterstattung in den Medien” über den Schrecken in Aleppo lieferten.

Aber Informationen, die aus Rebellengebieten kommen, sind alles andere als unabhängig. Ganz im Gegenteil werden sie vielmehr durch die Jihadisten-Gruppen gesteuert, die diese Gebiete kontrollieren. Diese Gruppen tolerieren keinen Aktivismus. Aktivisten, ebenso wie Rechtsanwälte, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, Journalisten und Minderheiten, kommen rasch ins Gefängnis, werden gefoltert oder kurz und bündig hingerichtet. Dies sollte Fragen aufwerfen über jeden, der sich als Aktivist aus Rebellengebieten darstellt. Nicht so in der westlichen Presse, weshalb eine der bekanntesten Medienpersönlichkeiten aus dem von Rebellen gehaltenen Aleppo, Bilal Abdul Kareem, kritiklos durch CNN(16. Dezember 2016) aufgebaut wurde, und sogar durch die in der Regel kritische Publikation Intercept (30. Juni 2016), und das trotz seiner hyper-sektiererischen Propaganda für extremistische Gruppen (AlterNet, 29. Dezember 2016).

Während die Medien von Rebellenseite erhobenen Vorwürfen rasch Legitimität zusprachen, so ignorierten oder verharmlosten sie durch die Rebellen verübte Grausamkeiten. Als beispielsweise die Rebellen mehrere Busse verbrannt (und die Fahrer getötete hatten), die Kranke und Verletzte aus zwei belagerten schiitischen Dörfern in Idlib evakuieren sollten, erwähnte die New York Times (18. Dezember 2016) die Einzelheiten des Vorfalls lediglich weit unten im 19. Absatz eines Artikels über Evakuierungen.

Berichte, dass die Rebellen auf Zivilisten schossen, die versuchten, in durch die Regierung kontrollierte Gebiete zu fliehen, und dass sie Zivilisten Lebensmittel und humanitäre Hilfe vorenthielten, schafften es kaum bis in die westlichen Medienberichte.

Während beide Seiten sich gegenseitig der Ausführung von Massakern in Aleppo beschuldigt haben, erhielten nur die Anschuldigungen seitens der Rebellen ausführliche Berichterstattung in den Medien der USA. Jedoch deuten die einzigen bislang vorliegenden Nachweise daraufhin, dass die Rebellen die eigentlichen Täter sind. Vor ihrer Evakuierung aus dem Osten von Aleppo haben Rebellengruppen Berichten von Regierungsseite zufolge schätzungsweise 100 gefangene syrische Soldaten exekutiert. Die Leichen wurden in einer örtlichen Schule gefunden. Trotz Fotos, bestätigendem Video-Material und der Tatsache, dass Rebellen in der Vergangenheit Massenhinrichtungen an syrischen Soldaten ausgeführt haben, die in Aleppo in ihre Gefangenschaft geraten waren, ignorierten die US-Medien es überwiegend. Eine der Gruppen, die man beschuldigt, hinter den Morden zu stehen, ist Nouriddeen Al-Zinki, die im Besitz von US-Waffen sind. (Einige Monate zuvor zeichneten Al-Zinki Kämpfer ein Video auf, in welchem sie ein Kind enthaupten. Die grausige Tat löste bei den westlichen Unterstützern der Gruppe lediglich ein Schulterzucken aus.) Desweiteren berichtete Russland, dass man bei der Räumung von Aleppo Massengräbe gefolterter Zivilisten und Sprengfallen gefunden habe, fand damit indes keinerlei oder nur geringe Beachtung.

Wenn nichts davon wahr wäre, ließe sich die Abscheu, die viele Syrier in Regierungsbereichen für die Rebellen und die sie verherrlichenden westlichen Medien zum Ausdruck bringen, schwerlich erklären. Im November besuchte ich durch die Regierung kontrollierte Gebiete Syriens, wo die überwiegende Mehrheit (schätzungsweise 75 Prozent) der Syrer leben, und ich habe eine Seite des Konflikts erlebt, die US-Medien fast gänzlich übersehen. Es ist so, als ob die Ansichten und das Wohlbefinden von rund 17 Millionen Syrern keine Rolle spielen, nur weil sie auf der Regierungsseite leben.

Diese Regel scheint quer durch das Medienspektrum hinweg Anwendung zu finden. Ein Redakteur bei einem großen progressiven Magazin lehnte Berichterstattung vor Ort aus von der Regierung kontrollierten Bereichen ab und sagte zu mir, es sein ein aussichtsloses journalistisches Unterfangen, weil die syrische Regierung alles beobachtee, und die Menschen in Syrien aus Furcht vor der Geheimpolizei zu verängstigt seien, um zu sagen, was sie wirklich denken.

Zwar trifft es zu, dass die Möglichkeiten der Syrer zur Kritik an ihrer Regierung begrenzt sind, doch rechtfertigt das nicht, sie zu ignorieren. Und die Situation vor Ort ist differenzierter als lediglich “schwarz und weiß”. Hinter verschlossenen Türen und in privaten Gesprächen zeigten sich viele Syrer als scharfe Kritiker des Assad-Regimes.

Doch sie unterstützen nach wie vor die Regierung, weitgehend aus noch stärkerem Widerstand gegen den religiösen Fundamentalismus und die Brutalität der bewaffneten Gruppen, die sie als vom Ausland unterstützte religiöse Fanatiker ansehen, die in ihr Land eingedrungen sind und sie und ihre Familien terrororsieren.

Die Eindrücke verfolgen mich immer noch, die ich von meinen Beobachtungen im Al-Razi Krankenhaus im damals von der Regierung gehaltenen Westen von Aleppo mitgenommen habe. Ich beobachtete, wie ein Krankenwagen nach dem anderen Zivilisten einlieferte, die von durch Rebellen rund um die Uhr auf Wohngebiete abgefeuerten Granaten verwundet worden waren. Medizinisches Personal machte sich flugs andie Arbeit, um einem Mann zu helfen, dessen Brust von einem Stück verbogenen Metalls durchbohrt war. Eine verzweifelte Frau war in der Nähe und rief: “Er ist der einzige Sohn, den ich noch habe!” Der Mann wurde kurz darauf für tot erklärt, und die Frau brach unter ihrem Leid zusammen.

Unten in einem überfüllten Saal, stand der 10-jährige Fateh auf blutverschmiertem Boden weinend neben einer Trage mit seinem 15-jährigen Bruder, Mohammad. Blut war durch den Verband an seinem Bein gesickert, aber das medizinische Personal war zu sehr mit lebensbedrohlichen Verletzungen anderer beschäftigt, als dass es sich darum hätte kümmern können. Die Jungen hatten Glück, dass sie am Leben waren. Sie hatten mit ihren jüngeren Cousins an diesem Tag Möbel aus dem Haus geschafft, als sie von Granaten der Rebellen getroffen wurden. Ihre 6-jährige Cousine kam auf die Intensivstation. Ihr 4-jähriger Cousin war getötet worden.

Auf der anderen Straßenseite warteten trauernde Familien außerhalb der Leichenhalle, um ihre kürzlich verstorbenen Angehörigen zu identifizieren. Eine Gruppe von schluchzenden Kindern erklärte mir, wie sie an diesem Morgen vom Balkon ihrer Wohnung beobachtet hatten, wie ihr Vater starb. Eine Granate der Rebellen hatte ihn getroffen, als er sein Auto parkte. In der Zwischenzeit erzählte mir ein traumatisierter Vater, wie sein 10-jähriger Sohn von einem Scharfschützen getötet wurde, während er Wasser vom Dach holen wollte.

Eine schmerzerfüllte Frau, die den Verlust ihres Mannes betrauerte, verfluchte die Regierung dafür, die Rebellen – oder in ihren Worten “Terroristen” – nicht hart genug zu bekämpfen. Ihre Familienmitglieder stimmten ihr zu und klagten darüber, dass die syrische Regierung zu zaghaft mit den bewaffneten Gruppen umgehe, die sie für die Zerstörung ihrer Stadt verantwortlich machen.

Unter all dem Schmerz und der Forderung nach Rache war auch Erschöpfung zu spüren. Nach fünf Kriegsjahren waren diese Leute erschöpft. Ich habe nicht einen einzigen Syrer in den von mir besuchten von der Regierung gehaltenen Gebieten getroffen, der nicht seit Kriegbeginn Freunde bzw. jemanden aus der Familie verloren hätte. Aber ihr Leiden ist, mit ein paar kleinen Ausnahmen, aus den westlichen Medien weitgehend verschwunden, wahrscheinlich, weil die dafür Hauptverantwortlichen vom Westen unterstützt werden.

Selbst diejenigen, welche die Beteiligung Rußlands in ihrem Land ablehnten, erklärten, dass sie in erster Linie die USA und ihre regionalen Verbündeten – Saudi-Arabien, Katar und die Türkei – für den Zerfall ihres Landes verantwortlich halten.

Diese Gefühle widersprechen völlig einer der tückischsten Lügen der US-Medien – nämlich, dass Untätigkeit der USA die ungestrafte Fortsetzung des Blutvergießensin Syrien ermöglicht habe. “Viele Tausende von Menschen sind in Aleppo getötet worden … aber Washington zuckt mit den Schultern”, beklagte sich die New York Times (14. Dezember 2016). “Die Untätigkeit der Vereinigten Staaten in Syrien hat unser Land zu einem bloßen Zuschauer bei der größte Gräueltat unserer Zeit gemacht”, beschwerte sich Leon Wiesel in der Washington Post (15. Dezember 2016).

Jedoch hat Washington eingegriffen (FAIR.org. 1. Oktober 2015) – und dadurch das Blutvergießen verlängert sowie Al-Qaida gestärkt.

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Trotz aller Warnungen vor der extremistischen und heftig sektiererischen Ideologie, welche die syrische Opposition bereits im November 2011 dominierte, gab die Obama-Regierung, laut Washington Post (12. Juni 2015), die ungeheure Sume von jährlich 1 Milliarde Dollar dafür aus, Extremisten mit Verbindungen zu Al-Qaida zu trainieren und mit Waffen auszustatten, um die syrische Regierung zu schwächen.

In schriftlichen Zeugnis vor dem Senatsausschuss für auswärige Angelegenheiten warnte Brett McGurk, der US-Sonder-Präsidialgesandte für die Globale Koalition zur Bekämpfung von Al-Qaida, im Juni 2016: “Nusra ist jetzt der größte formale Partner von Al-Qaida.” Nach Erkenntnissen der US-Geheimdienste, beginnt die Al-Nusra Front damit, Angriffe gegen die USA auszuhecken.

Mit anderen Worten, die US-Regierung hat ihren Krieg gegen die syrische Regierung zu Al-Qaida ausgelagert, während die Amerikaner nichts wirklich darüber wissen, weil die Massenmedien weiterhin Lügen über Obama’s sogenannte Untätigkeit verbreiten.

Viele Konsumenten der US-Medien werden möglicherweise schockiert sein, wenn sie erfahren, dass der syrische Aufstand in Aleppo nie besonders populär war. Die Rebellen waren mit Hilfe ihrer amerikanischen Gönner im Jahr 2012 in die östlichen Viertel von Aleppo eingedrungen und besetzten sie. Manchmal belagerten sie die von der Regierung kontrollierten Gebieten Aleppos und schnitten dadurch den Zugang zu Trinkwasser, Strom und Lebensmitteln ab. Amerikanische Politiker bejubelten die territorialen Gewinne. Die damalige Außenministerin Hillary Clinton äußerte die Hoffnung, dass die Rebellen die den Osten von Aleppo einnahmen “eine Basis für weitere Aktionen der Opposition verschaffen könnten”.

Mit seinen Bodentruppen bereits durch Kämpfe gegen einen Aufstand im ganzen Land überfordert, hat die syrische Regierung, wie so oft, mit massivem und verheerendem Luftwaffeneinsatz reagiert, den die westlichen Führer regelmäßig angeprangerten. Das kriminelle Verhalten der Rebellen hat hingegen keine ähnliche Empörung hervorgerufen.

Viele, deren Viertel von Rebellen besetzt waren, sind schon früh in von der Regierung gehaltene Gebiete oder Nachbarländer geflohen. Ihre Häuser wurden in ihrer Abwesenheit geplündert und zu Einsatzstützpunkten umfunktioniert. Diejenigen, die blieben, wurden strenger Interpretation des islamischen Rechts ausgesetzt, was den brutalen Praktiken von ISIS ähnelte.

Die Massenmedien berichteten zunächst regelmäßig über diese Realitäten, damals, als westliche Journalisten sich noch in Rebellengebiete wagten.

“Wir warteten und warteten darauf, dass Aleppo sich erheben würde, aber das geschah nicht. Wir konnten uns nicht darauf verlassen, dass andere es von sich aus tun, und so mussten wir die Revolution zu ihnen bringen”, sagte ein Rebellen-Kommandeur im Juni 2012 gegenüber Reuters. Der Artikel fuhr fort mit der Feststellung, dass die Kämpfer “in einer Schule untergekommen waren, die sie von den Rebellen als vorübergehende Basis übernommen hatten” in einem Gebiet, dass “vollständig von den Bewohnern verlassen zu sein schien. Kämpfer benutzten Häusern als Basis, um darin zu schlafen.”

“Rund 70 Prozent der Stadt Aleppo hält zum Regime. Es war schon immer so. Die Landbevölkerung hält zu uns, die in der Stadt zu ihnen,” gestand ein anderer Rebellen-Kommandeur dem Guardian im August 2012.

“In Aleppo, hörte ich, wie Salafi-Jihadisten über das Erschlagen der Minderheit der Alawiten sprachen und sowohl nach unmittelbarer Unterstützung von Amerika als auch nach dessen baldigem Niedergang riefen”, berichtet die New York Times im Oktober 2012.

Tatsächlich wurden Schulen, medizinische Einrichtungen und Wohnhäuser in Militärbasen und Scharia-Gerichte verwandelt. Das Kinderkrankenhaus in Aleppo wurde ein berüchtigtes Gefängnis und zur Foltereinrichtung, wo mehrere westliche Geiseln gefangen gehalten wurden, einschließlich des Journalisten James Foley, der später vom Islamischen Staat enthauptet wurde.

Gegen Ende des Jahres 2013 waren Rebellen-Entführungen von Journalisten so weit verbreitet, dass die großen westlichen Medien gemeinsam die syrische Opposition drängten, den Entführungen ein Ende zu setzen.

Zur gleichen Zeit schütteten die westlichen Regierungen Millionen Dollar in Rebellen-Propaganda, die von authentisch wirkenden Rebellen-Medien kam, und Nichtregierungsorganisationen, wie etwa der UN, um die bewaffneten Gruppen zu lobpreisen und für stärkere militärische Intervention des Westens gegen den syrischenPräsidenten Bashar al-Assad zu werben.

Aus Angst, entführt zu werden oder noch Schlimmeres zu erfahren, begannen Journalisten, nicht mehr in die Rebellen-Gebiete zu reisen und wurden abgezogen, um stattdessen über den Krieg aus Beirut und aus Istanbul zu berichten. Dadurch enstand völlige Abhängigkeit von durch den Westen finanzierter Propaganda, um das Informationsvakuum zu füllen.

Die westlichen Massenmedien reihten sich hinter den geopolitischen Interessen ihrer Regierungen ein mit der Beschönigung und Romantisierung von Dschihad-Gruppen als von den unter ihnen lebenden Syrern verehrte Befreier und Bechützer, selbst dann noch als sogar ihre eigenen Reporter entführt, losgekauft und gar von durch den Westen unterstützten Rebellen erschossen wurden.

Nehmen Sie zum Beispiel Liz Sly von der Washington Post. In einem eigenen Bericht direkt aus dem Osten Aleppos (19. März 2013) schildert Sly in Details die Brutalität des syrischen Partners von Al-Qaida, der das Gebiet übernommen und die Augenklinik in sein Hauptquartiere umgewandelt hatte. Doch als die Regierung den Osten von Aleppo zurückeroberte, ließen Sly und ihre Kollegen jegliche Erwähnung von Al-Qaida aus, während sie die Forderungen der Rebellen-Aktivisten förderten, die unter ihrer Kontrolle operieren.

Wenn eine von den USA unterstützte Regierung wie diejenige im Irak eine Stadt zurückerobert, feiert NBC (17. Juni 2016) den Sieg über “ISIS Terror”, wohingegen wenn ein feindlicher Staat, in diesem Falle Syrien, eine Stadt einnimmt, wird die militante Gruppe, die sie besiegt hat – Al-Qaida – von NBC (14. Dezember 2016) nicht einmal erwähnt.

Die erkennungsmäßige Dissonanz ist wirklich erstaunlich angesichts der kriecherischen Berichterstattung in den US-Medien über ähnliche Militäroffensiven in von ISIS kontrollierten Städten in Syrien und dem Irak, wo die US-unterstützten Kräfte weitgehend die gleiche Taktik eingesetzt haben, die man, andererseits, in Aleppo verurteilt hat. In der syrischen Stadt Manjib, nicht weit von Aleppo, verhängten US-unterstützte Bodentruppen eine lähmende Belagerung, die Zehntausende von Zivilisten hungern ließ, während US-Luftangriffe auf die Stadt einhämmerten und bei einer einzigen Attacke 125 Zivilisten töteten. Im Irak setzten die USA ebenfalls Luftangriffe ein, um ISIS aus Ramadi und Falludscha zu vertreiben. Das Ergebnis waren in Trümmern liegende Viertel, die den Ruinen von Ost-Aleppo ähneln. In Falludscha sind, wie verlautet, 140 Personen verhungert und aufgrund fehlender Medizin während der Belagerung gestorben.

Nachdem ISIS aus Falludscha vertrieben worden war, titelte NBC News (17. Juni 2016) die Schlagzeile: “Irakische Kräft dringen in das Zentrum von Falludscha ein und befreien Schlüsselbereiche von ISIS.” Im krassen Gegensatz dazu erklärte NBC (14. Dezember 2016) während der Entfernung von Al-Qaida aus dem Osten Aleppo’s: “Aleppo fällt. Was bedeutet das für Assad, ISIS und Russland?”.

Nach dem 11. September 2001 haben die US-Massenmedien Al-Qaida als monströse Organisation geschildert, deren Existenz einen globalen Krieg ohne Ende rechtfertige. Wer hätte vorausgesagt, dass im Jahr 2016 die gleichen Medien zu Al-Qaidas eifrigsten Anfeuerern werden würden?

Verweise:

Übersetzt aus dem Englischen von  http://theantimedia.org/mainstream-media-al-qaeda-ally-syria/

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