Tag archive

WikiLeaks - page 2

Eilmeldung: Sie haben gewonnen. Massenüberwachung ist da und wird bleiben (Julian Assange)

in Medien/Menschenrechte/Onlinewelt
TRETE UNSERER TG GRUPPE BEI
Loading...

Wir haben den Kampf um den Datenschutz verloren. Wir müssen nun lernen mit den Konsequenzen zu leben, jetzt da die Regierungen weltweit die Überwachungsmaßnahmen hochfahren. So lautete die Nachricht, die Julian Assange, der Gründer von WikiLeaks, übermittelte, als er bei einer Podiumsdiskussion sprach (die Teil einer Konferenz anlässlich des 10. Geburtstags von RT war).

Seit drei Jahre sitzt Assange in der ekuadorianischen Botschaft in London in der Falle und er wurde via Liveübertragung hinzugeschaltet.

Das Thema der Podiumsdiskussion war eindeutig: Sicherheit oder Überwachung: Können das Recht auf Datenschutz und effektive Anti-Terror-Sicherheit im digitalen Zeitalter koexistieren?

Assanges Laune war alles andere als gut.

“Wenn ich über diese Problematik nachdenke, dann möchte ich eine Perspektive einnehmen, die sich vielleicht von der unterscheidet, die Sie von mir erwartet hätten… Ich denke, wir sollten verstehen, dass das Spiel um den Datenschutz vorbei ist. Es ist vorbei. Die Massenüberwachung ist da und sie wird bleiben, sagte er.

Und nicht nur große westliche Länder sind davon betroffen; er glaubt, dass kleine und mittelgroße Länder ebenfalls mit der Überwachung ihrer Bürger beginnen.

“Das ‘Five Eyes’-Nachrichtendienst-Arrangement [bestehend aus Australien, Kanada, Neuseeland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten]… ist so schwer zu erfassen hinsichtlich der Massenüberwachung inländischer und internationaler Telekommunikation, dass es zwar einigen Experten für eine begrenzte Anzahl an Operationen möglich ist, Datenschutz zu gewährleisten… aber das gilt nicht für den Rest der Bürger.”

Zu den wenigen Experten mit dem notwendigen Know-How dafür, wie man den Überwachungsmaßnahmen der Regierung entkommt, gehören auch die internationalen Terroristen – genau die Organisationen, für deren Ergreifen die Regierungen ostentativ die flächendeckende Überwachung einführten.

Datenschutz “wird nicht mehr zurückkommen, mangels eines sehr regressiven ökonomischen Kollapses, der die technologischen Mittel der Zivilisation einschränken würde”, sagte Assange.

Warum? Assange stellt fest, dass die Kosten der Überwachung sinken. Er könnte entdeckt haben, warum George Orwell 30 Jahre zu früh dran war; es war damals einfach zu teuer, diese Big-Brother-Überwachungsgeräte einzuführen. Das ist jetzt allerdings nicht mehr der Fall:

Loading...

“Der Grund, warum er nicht mehr zurückkehren wird, ist dass die Kosten zur Beteiligung an Massenüberwachung alle 18 Monate um ungefähr 50 Prozent sinken, weil die zugrundegelegten Kosten von den Preisen der Telekommunikation, der Mobilität von Abhör-/Überwachungsmaßnahmen, der Computerisierung und des Speichers abhängen – all diese Preise sinken weitaus schneller mit einer geometrischen Rate als die menschliche Bevölkerung ansteigt“, erklärte er.

Da wir uns nicht gegen die Schnüffelei wehren können, merkt er an, dass wir die nachfolgenden Konsequenzen für die Gesellschaft verstehen und vorhersagen müssen.

In unserem Umfeld gibt es dafür bereits Beispiele:

“Wenn man sich das gesellschaftliche Verhalten in sehr konformistischen, kleinen, isolierten Gesellschaften mit reduzierten sozialen Räumen ansieht – so wie Schweden, Südkorea, Okinawa in Japan und Nordkorea – dann werden Sie feststellen, dass sich die Gesellschaft anpasst. Jeder ist äußerst zurückhaltend, man beginnt mit der Verwendung von Codewörtern; verwendet viel Subtext, um kontroverse Ansichten vorzubringen, sagte er.

Im Grunde genommen sagt er, dass Selbstzensur in unserer gemeinsamen Zukunft vorherrschen wird und dass alle gezwungen sein werden, sich den gesellschaftlichen “Normen” anzupassen, die von Autoritätsfiguren oktroyiert werden, im Normalfall von der Regierung.

Die moderne Welt entwickelt sich aktuell “in die Richtung von so einer Gesellschaft.”

Datenschutz ist einer der Werte, “die einfach nicht mehr erhalten werden können… Angesichts der Realität des technologischen Wandels; die Realität des Tiefen Staates mit einem militärisch-industriellen Komplex und der Realität des islamischen Terrorismus, der diesen Sektor durch sein Verhalten legitimiert“, erklärte er.

Es ist nicht bekannt, wie sein verlängerter Aufenthalt in der Botschaft seine Ansichten beeinflusst haben könnte; er ermutigte die Allgemeinheit auch dazu, den Kampf für den Datenschutz einzustellen und “auf die andere Seite der Debatte zu gelangen – nämlich wo die Reise hingeht.”

Die Debatte war Teil einer größeren RT-Konferenz mit dem Titel ‘Informationen, Botschaften, Politik: Die sich verändernden Mächte der heutigen Welt.’

Könnte Assange Recht haben?

Übersetzt aus dem Englischen von AnonHQ.com. Quelle: RT

Der “wahre” Grund, warum fast JEDER in Syrien agiert

in Politik
TRETE UNSERER TG GRUPPE BEI
Loading...

Die Syrien-Krise wie wir sie kennen, begann mit ein paar Protesten – mit gerade einmal hunderten Demonstranten. Wie konnte es sich in eine Flüchtlingskrise verwandeln, in der Kinder sterben.. die Mainstream Medien einen Informationskrieg gegen Russland angezettelt haben.. und ein Stellvertreterkrieg in Syrien tobt, in den Russland, die USA, die NATO und nun sogar China verwickelt sind… in einen Konflikt, der sich nun zu einem “Heißen Krieg gegen ISIS” entwickelt, nur einen “Unfall” von einem Krieg zwischen den unkooperativen “Partnern”?

Amerika hatte schon lange ein Auge auf Syrien, Jahre vor dem Zivilkrieg nach der “Revolution” 2011; WikiLeaks veröffentlichte nun ein Telegramm vom US-Botschafter Williams Roebuck, der zu dieser Zeit in Syrien stationiert war, indem diskutiert wird Assad aus seiner Position zu entfernen.

Das gesamte Dokument kann hier eingesehen werden – lesenswert.

Jullian Assange während eines Interviews:

Der Plan bestand darin, das syrische Regime mithilfe einiger Faktoren so paranoid zu machen, dass es überreagieren würde, zu befürchten, dass es eine Verschwörung gäbe… in der Theorie heißt es also “Wir haben ein Problem mit islamistischen Extremisten, die über die irakische Grenze kommen, und wir werden dagegen vorgehen” . Mithilfe dieser Informationen sollte die syrische Regierung als schwach hingestellt werden können, der Fakt, dass sie sich überhaupt mit den Extremisten befasst.

Aus dem Dokument:

Man könnte die Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten fördern. Konkret bedeutet dies, dass man falsche Gerüchte verbreiten sollte… oder Übertreibungen, die man voranbringt – beispielsweise, dass der Iran versucht Sunniten zu konvertieren und durch eine Zusammenarbeit mit Saudi Arabien und Ägypten könnte man diese Auffassung fördern und sicherstellen, dass der Iran keinen Einfluss auf die Gerüchte hat – und die syrische Regierung auf die Bevölkerung.

Andere geleakte Dokumente enthüllen, dass die USA CIA-Operationen in Syrien unterhielten, die die relativ kleinen Demonstrationen anregen sollten… es wurde sogar ein Propaganda TV-Kanal errichtet, die gegen das Regime gerichtete Sendungen zeigte. Der Sender heißt Barada TV und hat seinen Sitz in London – seine Gelder erhält er allerdings aus Washington. Saudi Arabien, die Türkei und Katar versorgten die Rebellen überdies seit 2012 mit Waffen.

Der Fakt, dass die finanzielle Unterstützung der syrischen Opposition zwar unter dem früheren US-Präsidenten George W. Bush anfing, aber von Obama fortgesetzt wurde, dürfte den Mythos entgültig zerstören, dass Obame alles als ein Bush-Klon ist (und die Vorstellung, dass US-Präsidenten selbst Entscheidungen fällen).

Aber WARUM geschieht all dies? Die Mainstream Medien waren ja scheinbar scharf darauf, dass das Gerücht entsteht, all dies geschehe wegen sektiererischer Dispritäten zwischen Sunniten und Schiiten – was wiederspiegelt, auf welche Weise US-Politiker versuchten, die syrische Bevölkerung fehlzuleiten – wie auch schon im Telegramm zu sehen ist. Dieses Märchen zerbricht, wenn man den Fakt in Anbetracht zieht, dass die große Mehrheit der Soldaten von Assad de facto Sunniten sind.


Es ist das erste Mal seit dem zweiten Weltkrieg, dass die USA gemeinsam mit den Russen DASSELBE Land zerbomben – und die Gründe sind größtenteils dieselben, wenn man hinter die Rhetorik schaut: es geht um die Kontrolle strategisch wichtiger Areale und Ressourcen – das ist der Grund für beinahe jeden Konflikt. Syrien befindet sich schlichtweg an einer strategisch sehr bedeutungsvollen Position.

Loading...

Wie man sieht, ist die Koalition zwischen den USA, der NATO, Katar und Saudi Arabien zu dem Zeitpunkt entstanden, als über eine Iran-Irak-Syrien Gaspipeline diskutiert wurde; eine Pipeline, die letztendlich auch Europa versorgen würde – was wiederum Europa erlauben würde seine Reserven unabhängiger von Russland zu machen – was wiederum Russlands Einfluss auf Europa mindern würde und den USA erlaubt, dieses entstehende Machtvakuum zu füllen. Eine weitere Pipeline nach Europa, die AUCH eine Zustimmung Syriens voraussetzen würde, war die Katar-Türkei-Pipeline.

QatarTurkeyGasLine_01

Assad weigerte sich allerdings, eine Erlaubnis für die Türkei-Katar-Pipeline über seine Grenzen zu erteilen, “um die Interessen [seines] russischen Verbündeten zu wahren, der Europas größter Versorger von Gas ist.” Die Türkei und Saudi Arabien waren stinksauer und finanzierten die “Rebellen” (ISIS). Putin erinnerte sich an diesen Freundschaftsakt und auch an das Monopol seines Landes auf dem europäischen Markt – und endsandte Kampfjets, um diese “Rebellen” zu bombardieren… und der Rest, nunja, ist, wie sie behaupten, Geschichte.

(Um fair zu sein, sollte man allerdings anmerken, dass dies nur der kurzfristige Grund sein dürfte; mittlerweile dürfte der langfristige Grund sein, die regionalen Hauptrivalen der Vereinigten Staaten [Iran, Syrien selbst, und, natürlich, Russland] um jeden Preis zu schwächen – was allerdings nicht die Interessen der anderen Beteiligten [Europa, Türkei, Katar und Saudi Arabien] einschließt: Vorteile durch ein großes Abkommen für die Versorgung mit Gas.)

Ein US-Army gestützter RAND (Research and Development) Bericht aus 2008 zeigt “das Offenlegen der Zukunft eines langen Krieges”, die Strategie, die wir gegenwärtig in Syrien umgesetzt sehen.

Das “Teile und Herrsche” Prinzip konzentriert sich auf die Ausbeutung der Verwerfungslinie zwischen den diversen salafistisch-dschihaddistischen Gruppierungen, um sie alle gegeneinander aufzuhetzen, damit sie ihre Energie für interne Konflikte verbrauchen. Diese Strategie ist sehr stark von verdeckten Operationen, Informations-Operationen (IO) und unkonventioneller Kriegsführung und der Unterstützung einheimischer Sicherheitskräfte abhänging […] Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten vor Ort könnten die nationalistischen Dschihaddisten [in Syrien die “moderaten” Rebellen] dazu benutzen, um IO-Kampagnen zu starten, um die transnationalen Dschihaddisten vor der Bevölkerung zu diskreditieren […] US Führungsmächte könnten auch versuchen einen Nutzen aus dem “anhaltenden Shia-Sunni Konflikt” zu ziehen, indem sie Partei für das konservative sunnitische Regime und gegen die schiitischen Bewegungen der muslimischen Welt ergreifen […] man könnte theoretisch auch die autoritäre sunnitische Regierung gegen einen fortwährend feindseligen Iran unterstützen.

Zusammengefasst bedeutet es, angewendet auf Syrien, dass die Strategie die mannigfaltigen dschihaddistischen Gruppierungen unterstützt, um die syrische Regierung zu schwächen. Um aber zu vermeiden, dass die Gruppierungen die Gebiete überrennen und einnehmen, müssten die “fremden” Gruppen einfach die “lokalen” bekämpfen. Zusätzlich müsse man die sunnitischen Regierungen gegen den Iran unterstützen. Genau dies können wir momentan anhand des ISIS beobachten, der die “moderaten” Rebellen als auch Assad bekämpft. Des Weiteren sehen wir es anhand der Türkei und Saudi Arabien, die dem Westen im Kampf gegen den Iran und Syrien beistehen.

Diese “teile und herrsche” ist altbekannt, am erfolgreichsten wurde sie vom britischen Empire angewandt – das ihre Herrschaft über SEHR viel größere Nationen weltweit etablieren konnte. Durch das Bereitstellen von Waffen (meist im Tausch gegen Ressourcen, Arbeit und echte Güter), das Vervielfachen von kleinen Gruppierungen, die sich selbst bekämpfen und schwächen, verblieben die Briten als einzige Instanz, die noch einflussreich genug war, um ihre eigene Herrschaft auf die lokale Bevölkerung auszuüben.

Der Eintritt Russlands in den Konflikt macht diesen Plan zunichte, denn sie sind fest entschlossen, ISIS aufzureiben. Das Entfernen einer einzigen Splittergruppe aus dem Gebiet würde es den wenigen verbleibenden “Moderaten”, speziell aber dem Assad-Regime, ermöglichen, wieder Kraft zu schöpfen – was wiederum verhindern würde, das andere Nationen ihre “kolonialen” Vorhaben mit Syrien zu verwirklichen.


Verfasst von CoNN @ anonhq.com

Ins Deutsche übersetzt von Murphy

Feature Image (C) AnonHQ

Gehe zu Top