NRW steckt Flüchtlingskinder in separate Schulen – Kritiker fürchten „Ghettoisierung“

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In Nordrhein-Westfalen sollen Kinder aus Zuwandererfamilien künftig nicht nur in eigenen „Flüchtlingsklassen“ sondern sogar ganzen „Flüchtlingsschulen“ unterrichtet werden. Entsprechende Projekte laufen. Lehrer in NRW halten die völlige Trennung von den deutschen Schülern für fatal und fürchtet eine „Kasernierung“ und „Ghettoisierung“ der Migranten.
 
„Diese Art der Kasernierung von Flüchtlingskindern spricht jedem Integrationsgedanken Hohn. Wie soll Integration funktionieren, wenn Zuwandererkinder per Ratsbeschluss nur unter sich bleiben dürfen?“, fragt Brigitte Balbach, Vorsitzende des Verbands „Lehrer NRW“, in einer Pressemitteilung. Der Verband reagierte auf Pläne in Hagen, wo eine Schule nur für Flüchtlingskinder entstehen soll.

Ein ähnliches Projekt gibt es demnach bereits in Mülheim. Dieses sei offiziell als „Übergangslösung“ ins Leben gerufen worden, gehe aber inzwischen ins zweite Jahr. „Offenbar entdecken die Schulträger gerade eine pädagogische Minimallösung zur zentralen und kostengünstigenBeschulung von Flüchtlingskindern“, so Balbach. Es drohe eine „Ghettoisierung von Zuwandererkindern“.

Kein Kontakt zu anderen Kindern

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Unter der Betreuung der Realschule Hagen-Halden sollen den Plänen zufolge 110 Flüchtlingskinder ab zehn Jahren, vor allem Sinti und Roma, getrennt unterrichtet werden. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in NRW kritisierte das Vorhaben. „Die Kinder werden ghettoisiert, nicht mal in den Pausen gibt es Kontakt zu anderen“, zitierte die „WAZ“die Vize-Chefin Maike Finnern.

Nach Angaben der Zeitung gibt es auch ein drittes, ähnliches Projekt: In Duisburg sollen an einer Gesamtschule 60 Zuwanderer-Kinder in einem separaten Gebäude unterrichtet werden. Dabei gehe es um „Willkommensunterricht“ für Kinder, die noch keine Schule besucht hätten, erklärte der Schulleiter Christoph Hönig der „WAZ“.

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