Netanjahu will Begnadigung für Soldat der Israelischen Armee, der wehrlosen Palästinenser per Kopfschuss tötete

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Der israelischen Soldat Elor Azaria wurde des Totschlags für schuldig befunden, nachdem er einen verwundeten, wehrlosen Mann aus kürzester Entfernung per Kopfschuss getötet hatte. Der Vorfall, der auf Film festgehalten wurde, hat einen internationalen Aufschrei ausgelöst, aber Israels Premierminister Benjamin Netanyahu hat sich an die Seite der rechtsnationalen Fraktionen gestellt, die Azaria als Helden feiern und seine sofortige Begnadigung fordern. (Foto: Pool / Reuters)

von Andrea Germanos bei commondreams

“Immer wieder haben wir Fälle erlebt, in denen die israelischen Streitkräfte scheinbar ungesetzliche Tötungen ausgeführt und dabei erschreckende Missachtung menschlichen Lebens gezeigt haben”, sagt ein Menschenrechtsaktivist.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu forderte sogleich die Begnadigung eines Soldaten der Israel Armee, der des Totschlags für schuldig befunden wurde, da er im vergangenen Jahr einen verwundeten Palästinenser in der besetzten Westbank-Stadt Hebron erschossen hatte.

“Sergeant Elor Azaria, 20 Jahre alt, versetzte dem 21-jährigen Abdul Fatah al-Sharif einen Schuss in den Kopf, während dieser unbeweglich auf der Straße lag”, wie BBC News schreibt. Al-Sharif war zuvor angeblich an einem Messerangriff gegen einen anderen israelischen Soldaten beteiligt, und man hatte ihn angeschossen, aber er blieb zunächst noch am Leben.

Das Video mit dem tödlichen Schuss durch Azaria, von einem Experten der Vereinten Nationen als “Hinrichtung und außerhalb des Gesetzes” verurteilt, wurde von der israelischen Menschenrechtsgruppe B’Tselem online gestellt. In dem Video ist al-Sharif, wie Common Dreams seinerzeit berichtetezu sehen, wie er verwundet und bewusstlos in der Mitte einer Straße in der Stadt Hebron liegt. Während al-Sharif fast bewegungslos – indes eindeutig noch am Leben – daliegt, machen zahlreiche Soldaten, Polizisten und medizinisches Personal keinerlei Anstalten, Hilfe zu leisten, und ignorieren weitgehend, dass er überhaupt da ist. Nach etwa zwei Minuten sieht man einen Soldaten, wie er nach vorne tritt, seine Waffe auf al-Sharif richtet und ihn aus nächster Nähe tödlich in den Kopf trifft. “Obwohl dies für die anderen Soldaten und Offiziere deutlich sichtbar passiert,” wie B’Tselem festhielt, “scheinen sie keine Notiz davon zu nehmen.”

Die Staatsanwaltschaft hatte argumentiert, dass al-Sharif “weder für den Angeklagten noch die anderen Anwesenden eine unmittelbare Bedrohung dargestellt habe.”

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Die Richterin Maya Heller sagte, sie und die beiden anderen Richter der Kammer hätten “keinerlei Spielraum, Azaria’s Argumente zu akzeptieren,” und fügte hinzu: “Sein Motiv für den Schuss war, dass er wohl meinte, der Terrorist verdiene den Tod.”

“Das Urteil ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung und bietet einen Hoffnungsschimmer, dass Soldaten, die ungesetzliche Tötungen begehen, möglicherweise nicht mehr ungestraft bleiben,” sagte Philip Luther, Direktor für Forschung und Unterstützung für den Nahen Osten und Nordafrika bei Amnesty International.

Für al-Sharif’s Vater, Yousri al-Sharif, ist “die Verurteilung des Soldaten eine anerkennenswerte Leistung des Gerichts.”

Netanjahu hingegen erklärte, dass die Verurteilung “für uns alle einen schwierigen und schmerzhaften Tag” kennzeichne. Er fügte hinzu: “Die Soldaten der Armee sind unsere Söhne und Töchter, und sie müssen unangreifbar bleiben.”

Das Strafmaß für Azaria soll am 15. Januar entschieden werden. Er könnte bis zu 20 Jahren bekommen.

Israel’ s Präsident Reuven Rivlin könnte auf Antrag eine Begnadigung prüfen, wie Associated Press bemerkt, aber selbst wenn Azaria seine Strafe absitzen muss, meint Luther von Amnesty: “Leider ist dieser Fall nur die Spitze des Eisbergs.”

“Immer wieder haben wir Fälle erlebt, in denen die israelischen Streitkräfte scheinbar ungesetzliche Tötungen ausgeführt und dabei erschreckende Missachtung menschlichen Lebens gezeigt haben. Das fortgesetzte Versagen der Behörden, Täter von eklatanten Rechtsverletzungen zur Rechenschaft zu ziehen,  hat eine Kultur gefördert, in welcher ungesetzliche Tötungen akzeptabel geworden sind”, fügte er hinzu.

Übersetzt aus dem Englischen von  AnonHQ.com   http://anonhq.com/netanyahu-wants-pardon-idf-soldier-shot-defenseless-wounded-palestinian-head/

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