Mord an Frau führt zu Massenausweisung syrischer Flüchtlinge aus libanesischer Stadt

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Von rt.com – Bild: Quelle: Reuters © Omar Ibrahim
 
Die syrischen Flüchtlinge stellen ein Viertel der libanesischen Bevölkerung dar. Im Libanon begegnet den Syrern oft Diskriminierung und Ausgrenzung aus der libanesischen Gesellschaft. Der Mord an einer jungen Libanesin führt nun zu Kollektivschuld und der Ausweisung hunderter Syrer.

Die Gemeinde des libanesischen Dorfs Miziara, im Nordosten Libanons, verbannte Syrer mit Hilfe von Lastwagen aus ihrem Dorf. Die Ausweisung hunderter Syrer erfolgte nach dem Mord an der 26 Jahre alten Rayya Chidiac, für welchen ein syrischer Mann verantwortlich gemacht wird, der die Tat gestanden haben soll. Er war als Hausmeister des Hauses von Rayyas Verwandten tätig. Am 22. September wurde der leblose Körper der Libanesin aufgefunden. Ihr Körper wies spuren sexueller Misshandlung auf.

Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert Abu Khaled, einen von Hundert Syrern, die kurzfristig das libanesische Dorf Miziara verlassen mussten, nachdem Rayya Chidiac ermordet wurde:

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Sie gaben uns Bescheid, dass wir um 2 Uhr in der Nacht ausgewiesen werden. Ich weiß nicht, wie wir geflohen sind – wir trugen unsere Sachen auf der Straße und fanden uns in einem Warenlager wieder.

Den Schutzsuchenden wurde das Leben in den vergangenen Jahren erschwert. Einheimische sollten nicht mehr an Syrer vermieten, für Syrer galten Ausgangssperren. Der Mord heizte die Stimmung im Dorf an. Ein Priester des mehrheitlich christlichen Dorfs Miziara, Yousef Faddoul, gegenüber Reuters:

Wir geben ihnen Essen und sie fressen uns auf. Wir können die hier nicht mehr willkommen heißen. Lassen wir die für eine Weile woanders ihre Zelte aufschlagen.

Der UNHCR prangerte die Kollektivschuld an. Die Behörden des Dorfes gaben daraufhin bekannt, dass sich Syrer nur während der Tageszeit mit gültiger Arbeitserlaubnis in Miziara aufhalten können. Die Stadt Bsharri nutzte den Mordfall, um ihrerseits eine Ausgangssperre für Syrer nach 18 Uhr auszurufen und Versammlungen auf öffentlichen Plätzen für Flüchtlinge zu verbieten.

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