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Syrien - page 4

Dokumenten-Leak deutet auf US-gestützten IS hin

in Politik
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Die Weltaufmerksamkeit richtet sich auf Paris. Zur Zeit gleicht Frankreich einem Polizeistaat. Es gibt Bedenken, dass der IS radikalisierte syrische Flüchtlinge einschmuggelt. Und es steht selbstverständlich weiterhin die große Frage im Raum, wie man sich vom IS entledigen kann. Aber bevor wir auch nur einem einzigen Politiker zuhören, was wir zu unternehmen haben, sollte man wissen, was diese bereits vor drei Jahren wussten und inwiefern dies ihre Handlungen beeinflusst hat.

Es ist momentan wohl eine der angeregtesten Dikussionen im Internet – die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten müssen den IS stoppen. Nachdem die Terrorattacken von Paris einen Tribut von 129 Toten, mehr als 350 Verwundeten und einer gesamten Nation im Notstand gefordert haben, sollte kein Zweifel daran bestehen, dass der Islamische Staat aufgehalten werden muss.

Kurz nach den Pariser Anschlägen veröffentlichten Angehörige des IS ein Video, in dem sie behaupten, dass bald auch Anschläge in den USA folgen würden, speziell in Washington D.C.

Es steht außer Frage, dass ISIS eine ernsthafte Gefährdung für jedermann darstellt, vor allem für die Bevölkerung des Iraks und Syriens.

Alleine in Syrien sind bereits 9 Millionen Menschen vor dem IS geflohen – warum das, was ich mit euch teilen möchte so wütend macht.

Sieben Seiten eines geheimen Pentagon Dokuments wurden in diesem Jahr geleaked. Der Bericht ist von 2012 und behandelt die Gefahren, die durch das Handeln der US-Regierung in Syrien entstehen. Man rufe sich ins Gedächtnis, dass der IS, wie wir ihn heute erleben, 2012 noch nicht existierte.

Auf Seite 3 werden drei Fakten über die Situation in Syrien aufgeführt.

  1. Innenpolitisch weisen die Vorkommnisse sektiererische Züge auf
  2. Die Salafisten, die Muslimische Bruderschaft und AQI (Al-Qaida im Irak) sind die tragende Kräfte der Aufstände
  3. Der Westen, die Golfstaaten und die Türkei unterstützen die Opposition, während Russland, China und der Iran das Regime stützen

Um das klarzustellen: das US-Verteidigungsministerium (DOD) sagte bereits 2012, dass Russland, China und der Iran Assad unterstützen – und die Vereinigten Staaten und Partner wie Qatar und Saudi Arabien die Opposition Bashar Al-Assads. Aber das DOD stellte auch klar, dass die tragenden Kräfte der Opposition die Muslimische Bruderschaft, Al-Qaida und die Salafisten waren.

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Wem der Begriff Salafist nicht geläufig ist: die salafistische Bewegung ist eine ultra-konservative orthodoxe Bewegung innerhalb des sunnitische Islams. Die Doktrin kann man dahingehend zusammenfassen, dass eine “fundamentalistische Annäherung zum Islam” angestrebt wird.

Salafist ist der gebräuchliche Terminus, um diese Fundamentalisten zu umschreiben – der islamische Kult der Wahhabiten, von dem auch der IS seine radikalen, gewalttätigen und erbarmungslosen Ansichten bezieht.

Zurück zum Dokument; wenn man bis zur Seite 5, Absatz 8.C liest, warnt der DOD-Bericht: “Falls sich die Situation ausbreitet, besteht die Möglichkeit, dass ein erklärtes oder unerklärtes salafistisches Fürstentum im Osten Syriens entsteht – und genau das verfolgen die oppositionellen Kräfte, um das syrische Regime zu isolieren”

Was man wissen sollte ist, dass laut diesem DOD-Bericht die oppositionellen Kräfte, die Vereinigten Staaten, die Saudis, Jordanien, Qatar und weitere eine salafistische oder fundamentalistische islamische Gruppe das östliche Syrien einnehmen lassen wollten, um Assads Regime zu isolieren und zu stürzen.

Es handelte sich also um einen Plan, Assad zu stürzen. Drei Jahre später, ist Assad immer noch an der Macht und die wohl brutalste, radikalste Terrorgruppe, die die moderne Welt je gesehen hat, hat sich in Teilen Syriens und Iraks eingegraben – während es den Terror auch nach Europa trägt.

Hier also die wirkliche Frage – Warum sollten wir irgendeinem Politker Glauben schenken, der behauptet zu wissen, wie man gegen den IS vorgeht, wenn nicht einer bisher eingeräumt hat, weshalb diese Gruppe erst entstehen konnte?


Verfasst von Ben Swann @ theantimedia.org

Ins Deutsche übersetzt von Murphy

Feature Image (C) Ken Hammond

Der “wahre” Grund, warum fast JEDER in Syrien agiert

in Politik
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Die Syrien-Krise wie wir sie kennen, begann mit ein paar Protesten – mit gerade einmal hunderten Demonstranten. Wie konnte es sich in eine Flüchtlingskrise verwandeln, in der Kinder sterben.. die Mainstream Medien einen Informationskrieg gegen Russland angezettelt haben.. und ein Stellvertreterkrieg in Syrien tobt, in den Russland, die USA, die NATO und nun sogar China verwickelt sind… in einen Konflikt, der sich nun zu einem “Heißen Krieg gegen ISIS” entwickelt, nur einen “Unfall” von einem Krieg zwischen den unkooperativen “Partnern”?

Amerika hatte schon lange ein Auge auf Syrien, Jahre vor dem Zivilkrieg nach der “Revolution” 2011; WikiLeaks veröffentlichte nun ein Telegramm vom US-Botschafter Williams Roebuck, der zu dieser Zeit in Syrien stationiert war, indem diskutiert wird Assad aus seiner Position zu entfernen.

Das gesamte Dokument kann hier eingesehen werden – lesenswert.

Jullian Assange während eines Interviews:

Der Plan bestand darin, das syrische Regime mithilfe einiger Faktoren so paranoid zu machen, dass es überreagieren würde, zu befürchten, dass es eine Verschwörung gäbe… in der Theorie heißt es also “Wir haben ein Problem mit islamistischen Extremisten, die über die irakische Grenze kommen, und wir werden dagegen vorgehen” . Mithilfe dieser Informationen sollte die syrische Regierung als schwach hingestellt werden können, der Fakt, dass sie sich überhaupt mit den Extremisten befasst.

Aus dem Dokument:

Man könnte die Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten fördern. Konkret bedeutet dies, dass man falsche Gerüchte verbreiten sollte… oder Übertreibungen, die man voranbringt – beispielsweise, dass der Iran versucht Sunniten zu konvertieren und durch eine Zusammenarbeit mit Saudi Arabien und Ägypten könnte man diese Auffassung fördern und sicherstellen, dass der Iran keinen Einfluss auf die Gerüchte hat – und die syrische Regierung auf die Bevölkerung.

Andere geleakte Dokumente enthüllen, dass die USA CIA-Operationen in Syrien unterhielten, die die relativ kleinen Demonstrationen anregen sollten… es wurde sogar ein Propaganda TV-Kanal errichtet, die gegen das Regime gerichtete Sendungen zeigte. Der Sender heißt Barada TV und hat seinen Sitz in London – seine Gelder erhält er allerdings aus Washington. Saudi Arabien, die Türkei und Katar versorgten die Rebellen überdies seit 2012 mit Waffen.

Der Fakt, dass die finanzielle Unterstützung der syrischen Opposition zwar unter dem früheren US-Präsidenten George W. Bush anfing, aber von Obama fortgesetzt wurde, dürfte den Mythos entgültig zerstören, dass Obame alles als ein Bush-Klon ist (und die Vorstellung, dass US-Präsidenten selbst Entscheidungen fällen).

Aber WARUM geschieht all dies? Die Mainstream Medien waren ja scheinbar scharf darauf, dass das Gerücht entsteht, all dies geschehe wegen sektiererischer Dispritäten zwischen Sunniten und Schiiten – was wiederspiegelt, auf welche Weise US-Politiker versuchten, die syrische Bevölkerung fehlzuleiten – wie auch schon im Telegramm zu sehen ist. Dieses Märchen zerbricht, wenn man den Fakt in Anbetracht zieht, dass die große Mehrheit der Soldaten von Assad de facto Sunniten sind.


Es ist das erste Mal seit dem zweiten Weltkrieg, dass die USA gemeinsam mit den Russen DASSELBE Land zerbomben – und die Gründe sind größtenteils dieselben, wenn man hinter die Rhetorik schaut: es geht um die Kontrolle strategisch wichtiger Areale und Ressourcen – das ist der Grund für beinahe jeden Konflikt. Syrien befindet sich schlichtweg an einer strategisch sehr bedeutungsvollen Position.

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Wie man sieht, ist die Koalition zwischen den USA, der NATO, Katar und Saudi Arabien zu dem Zeitpunkt entstanden, als über eine Iran-Irak-Syrien Gaspipeline diskutiert wurde; eine Pipeline, die letztendlich auch Europa versorgen würde – was wiederum Europa erlauben würde seine Reserven unabhängiger von Russland zu machen – was wiederum Russlands Einfluss auf Europa mindern würde und den USA erlaubt, dieses entstehende Machtvakuum zu füllen. Eine weitere Pipeline nach Europa, die AUCH eine Zustimmung Syriens voraussetzen würde, war die Katar-Türkei-Pipeline.

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Assad weigerte sich allerdings, eine Erlaubnis für die Türkei-Katar-Pipeline über seine Grenzen zu erteilen, “um die Interessen [seines] russischen Verbündeten zu wahren, der Europas größter Versorger von Gas ist.” Die Türkei und Saudi Arabien waren stinksauer und finanzierten die “Rebellen” (ISIS). Putin erinnerte sich an diesen Freundschaftsakt und auch an das Monopol seines Landes auf dem europäischen Markt – und endsandte Kampfjets, um diese “Rebellen” zu bombardieren… und der Rest, nunja, ist, wie sie behaupten, Geschichte.

(Um fair zu sein, sollte man allerdings anmerken, dass dies nur der kurzfristige Grund sein dürfte; mittlerweile dürfte der langfristige Grund sein, die regionalen Hauptrivalen der Vereinigten Staaten [Iran, Syrien selbst, und, natürlich, Russland] um jeden Preis zu schwächen – was allerdings nicht die Interessen der anderen Beteiligten [Europa, Türkei, Katar und Saudi Arabien] einschließt: Vorteile durch ein großes Abkommen für die Versorgung mit Gas.)

Ein US-Army gestützter RAND (Research and Development) Bericht aus 2008 zeigt “das Offenlegen der Zukunft eines langen Krieges”, die Strategie, die wir gegenwärtig in Syrien umgesetzt sehen.

Das “Teile und Herrsche” Prinzip konzentriert sich auf die Ausbeutung der Verwerfungslinie zwischen den diversen salafistisch-dschihaddistischen Gruppierungen, um sie alle gegeneinander aufzuhetzen, damit sie ihre Energie für interne Konflikte verbrauchen. Diese Strategie ist sehr stark von verdeckten Operationen, Informations-Operationen (IO) und unkonventioneller Kriegsführung und der Unterstützung einheimischer Sicherheitskräfte abhänging […] Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten vor Ort könnten die nationalistischen Dschihaddisten [in Syrien die “moderaten” Rebellen] dazu benutzen, um IO-Kampagnen zu starten, um die transnationalen Dschihaddisten vor der Bevölkerung zu diskreditieren […] US Führungsmächte könnten auch versuchen einen Nutzen aus dem “anhaltenden Shia-Sunni Konflikt” zu ziehen, indem sie Partei für das konservative sunnitische Regime und gegen die schiitischen Bewegungen der muslimischen Welt ergreifen […] man könnte theoretisch auch die autoritäre sunnitische Regierung gegen einen fortwährend feindseligen Iran unterstützen.

Zusammengefasst bedeutet es, angewendet auf Syrien, dass die Strategie die mannigfaltigen dschihaddistischen Gruppierungen unterstützt, um die syrische Regierung zu schwächen. Um aber zu vermeiden, dass die Gruppierungen die Gebiete überrennen und einnehmen, müssten die “fremden” Gruppen einfach die “lokalen” bekämpfen. Zusätzlich müsse man die sunnitischen Regierungen gegen den Iran unterstützen. Genau dies können wir momentan anhand des ISIS beobachten, der die “moderaten” Rebellen als auch Assad bekämpft. Des Weiteren sehen wir es anhand der Türkei und Saudi Arabien, die dem Westen im Kampf gegen den Iran und Syrien beistehen.

Diese “teile und herrsche” ist altbekannt, am erfolgreichsten wurde sie vom britischen Empire angewandt – das ihre Herrschaft über SEHR viel größere Nationen weltweit etablieren konnte. Durch das Bereitstellen von Waffen (meist im Tausch gegen Ressourcen, Arbeit und echte Güter), das Vervielfachen von kleinen Gruppierungen, die sich selbst bekämpfen und schwächen, verblieben die Briten als einzige Instanz, die noch einflussreich genug war, um ihre eigene Herrschaft auf die lokale Bevölkerung auszuüben.

Der Eintritt Russlands in den Konflikt macht diesen Plan zunichte, denn sie sind fest entschlossen, ISIS aufzureiben. Das Entfernen einer einzigen Splittergruppe aus dem Gebiet würde es den wenigen verbleibenden “Moderaten”, speziell aber dem Assad-Regime, ermöglichen, wieder Kraft zu schöpfen – was wiederum verhindern würde, das andere Nationen ihre “kolonialen” Vorhaben mit Syrien zu verwirklichen.


Verfasst von CoNN @ anonhq.com

Ins Deutsche übersetzt von Murphy

Feature Image (C) AnonHQ

IS-“Vorzeigemädchen” totgeprügelt, als es ihren Fängen entkommen wollte

in Kriminalität/Welt
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Groß, dunkelhaarig und gutaussehend. Ein Mann, der für seinen Glauben gekämpft hat, der Leib und Leben riskierte und dieses feurige Glühen in den Augen hatte…

Natürlich hat jede Geschichte zwei Seiten. Sein Glaube steht nämlich zufälligerweise auch für das Enthaupten und das Vergewaltigen (in beliebiger Reihenfolge) von Frauen und Kindern, die ihm im Wege stehen. Klar, er riskiert Leib und Leben, aber dieses feurige Glühen in seinen Augen wird befeuert von 50% purem Wahn und 50% medikamenteninduzierten Größenwahn-Illusionen.

Ich bin eindeutig kein Romanschriftsteller.

Leider lesen Teenager selten das entscheidend wichtige Kleingedruckte, bevor sie sich aus dem Staub machen für ein Leben als Sexsklave und Kanonenfutter… Äh, ich meine für den “Dschihad”.

Insider-Zitaten in den österreichischen Boulevardblättern Kronen Zeitung und Österreich zufolge, ist eine österreichische Teenagerin ist von zuhause weggerannt, um dem Islamischen Staat beizutreten.

Samra Kesinovic, 17 Jahre alt, ist offenbar mit ihrer Freundin auf das Territorium des IS vorgedrungen. Für Kesinovic fand die Reise kein märchenhaftes Ende, denn die Boulevardblätter behaupten, dass sie zu Tode geprügelt wurde, als sie dem IS entkommen wollte.

Der UN-Anti-Terrorismus-Experte David Scharia sagte letztes Jahr aus, dass eines der Mädchen im Kampf getötet wurde, wohingegen das Schicksal des anderen weiterhin im Unklaren lag; eine Unklarheit, die gerade eben beseitigt worden ist, wenn die Boulevardblätter Recht behalten sollten.

Die österreichischen Innen- und Außenministerien konnten die Nachricht weder bestätigen noch dementieren.

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“Wir können keine Aussagen zu Einzelfällen machen”, erklärte der Sprecher des Außenministeriums Thomas Schöll der Austria Presse Agentur. Der Sprecher des Innenministeriums Karl-Heinz Grundböck sagte ebenfalls, er könne die Situation nicht kommentieren.

Als Kesinovic und Selimovic über die Türkei nach Syrien gelangten (wie üblich. Diese verdammten “durchlässigen” Grenzen!), wurden die zwei schnell zu “Vorzeigemädchen” für den IS (besser gesagt: Köder). Sie lebten ihren Teenager-Traum und posierten von Männern umringt mit Kalaschnikows.

“Sucht nicht nach uns. Wir werden Allah dienen und wir werden für ihn sterben”, so lauteten die Worte einer Notiz an ihre Eltern. Kurz nachdem sie Syrien im April 2014 erreicht hatten, wurden sie an IS-Kämpfer verheiratet.

Dazu ist übrigens noch ein Fun-Fact: Dem UN-Abgesandten für sexuelle Gewalt zufolge wurden vom IS entführte Teenagerinnen bereits ‘zum Preis von nur einer Schachtel Zigaretten’ verkauft.

Als sich ihr Wert vom “Vorzeigemädchen” auf den Wert einer “Schachtel Kippen” reduziert hatte, trat bei ihnen ein Sinneswandel hinsichtlich der ganzen Allah-dienen-und-sterben-Sache ein; Berichten zufolge wollten sie nur ein halbes Jahr später im Oktober 2014 nach Hause zurückkehren. Leider scheint es, als seien sie wirklich für Allah gestorben… Durch die Hände des IS und jener, die sie über die türkische Grenze gelassen haben, um genau zu sein.

130 Österreicher sind bislang nach Syrien gezogen, um dem IS zu dienen; ziemlich viele offene Stellen, 365 Tage Sonnenschein, Zusatzleistungen wie komplette zahnärztliche Versorgung und eine Enthauptung inklusive…

Quelle: RT

Autor: CoNN

Übersetzt aus dem Englischen von anonhq.com.

ISIS-Kämpfer fliehen vor Luftangriffen in Syrien – als Frauen verkleidet?

in Welt
ISIS forces prepare for battle in Iraq. Islamic State militants in Iraq Iraq_ISIS_Abu_Wahe_2941936b.jpg
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Es scheint kurios und grotestk zugleich: Schenkt man den Aufnahmen der Journalistin Hala Jaber, oder den russischen Medien (!) Glauben, sollen sich ISIS-Kämpfer aus Syrien den Bart abrasiert haben. Warum?

Zuerst einmal sollte zum Verständnis der Bedeutung dieser Rasur, die für uns Bewohner des Okzidents ja nichts außergewöhnliches darstellt, eines erwähnt sein: Nach der streng interpretierten Scharia-Lehre ist das Rasieren nämlich “haram”, also untersagt.

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Die angeblich von IS-Kämpfern abrasierten Bärte

Grund dafür sollen unter anderem die immer stärker zunehmenden Luftangriffe auf IS-Stellungen sein, an denen sich nun neben der NATO auch Russland beteiligt. Den Ausschlag für die Flucht in die Türkei soll nun die Offensive syrischer Truppen, unterstützt von iranischen und russischen, auf Alleppo, Homs und Hama gegeben haben. So seien es mittlerweile laut dem russischen Verteidigungsministerium etwa hundert Kämpfer pro Nacht, die als Flüchtlinge, laut anderer Quellen sogar als Frauen verkleidet, die Grenze überqueren. Wodurch nun zwischen einem “normalen” und einem “ISIS”-Flüchtling unterschieden werden kann wird nicht erörtert (…)

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Laut einem Hisbollah Kommandeur verfolge man nun das Vorhaben, die ISIS-Kämpfer, deren Vorherrschaft durch die starke russische und iranische Präsenz nun bedroht sei, in Richtung der irakischen Grenze zu treiben, um sie dort aufzureiben. Angst sei aber nicht der einzige Grund für die Flucht der Kämpfer – die Präsenz in Lybien solle aufgestockt werden. Auch dort “erleide” die militante Gruppe Rückschläge.

Wie schon am Anfang des Artikels  angedeutet, sollte man diese Neuigkeiten eher distanziert sehen. Stammen die Infos doch unter anderem auch aus russischen Medien. Und wer würde schon in den eigenen Medien kundgeben, dass der Einsatz seiner Luftwaffe keine Wirkung zeigt? Drastisch formuliert – potentielle Propaganda.


Feature Image (C) Dailymail

Am besten liest du das hier, bevor die Medien einen ertrunkenen Flüchtlingsjungen dazu benutzen, einen weiteren Krieg anzuzetteln

in Medien
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Von Dan Sanchez @ theantimedia.org

Übersetzt ins Deutsche von Murphy


Ein kleinkindlicher Junge wird zu Strandgut. Angespült an die Küste, das Gesicht vergraben im Matsch. Seine Familie, vor dem syrischen Zivilkrieg Flüchtende, versuchten Griechenland zu erreichen, allerdings kenterte ihr überfülltes Boot im Mittelmeer und er ertrank mitsamt seinem Bruder und seiner Mutter. Das lebhafte Bild des leblosen kleinen Körpers des 3-jährigen Aylan Kurdi an einem türkischen Strand hat das Gewissen des Westens erschüttert und Amerikas Aufmerksamkeit auf die Flüchtlingskrise gezogen, die im Moment Europa ins Schwanken bringt.

Eine Kurzmeldung an die unbewusste Bevölkerung der Machtprojektion der „Freien Welt“: So sieht Krieg aus. Nur etwa zehn Millionen Mal krasser. Das was für uns und unsere Regierung „Außenpolitik“ ist, ist für die, die diese erfahren müssen Verzweiflung und Tod.

Kinder, die genauso unschuldig und wertvoll wie Aylan sind, werden förmlich ins Meer bei Libyen getrieben, durch Drohnen verbrannt in Pakistan, oder verhungert in Jemen – und das permanent. Und jeder einzelne Vorfall lässt ein Bild entstehen, dass gleichsam unsagbar verlassen und schrecklich tragisch aussieht wie das oben abgebildete, selbst wenn es nicht fotografiert und dadurch von Millionen gesehen wird.

Aylan ertrank in den Armen seines Vaters, der verzweifelt versuchte, seinen Kopf über Wasser zu halten. Kurz vor dem Desaster dürfte es noch ähnlich wie auf dem Foto einer anderen syrischen Flüchtlingsfamilie ausgesehen haben.

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Allerdings zeigt dieses in Wirklichkeit die Ankunft und nicht die Abreise. Es bleibt, vor allem für jeden, der selbst Kinder hat, ein Schlag in die Magengrube. Es braucht nur einen Hauch von Mitgefühl, um sich vorstellen zu können, wie der Vater sich fühlen muss. Völlig überfordert und am Ende seiner Kräfte. Die Arme seiner Tochter um den Hals. Das Gesicht seines Sohnes in seiner Brust vergraben. Beide suchen Schutz und Fürsorge in ihm, welche er letztlich vielleicht nicht bereitstellen kann. Kein Wunder, dass sich auch dieses emotionale Foto virusartig verbreitet hat.

Eine weitere Kurmeldung: So sieht Kriegsvertreibung aus, sowohl im Meer und auf dem Festland. Das, was man in seinem Gesicht lesen kann ist die Qual, die in genau diesem Moment viele der Millionen Mütter und Väter plagt, die aus ihrer Heimat und Quelle des Lebensunterhalts hinaus und quer durch die Länder getrieben wurden, die durch die Waffen des Westens in Schutt und Asche gelegt worden sind: Irak, Syrien, Libyen, Afghanistan, Jemen, Somalia, Palästina, die Ukraine und viele mehr.

Es ist eine Schande, dass die Neugierde, das Mitgefühl und die Vorstellungskraft der meisten so verkümmert sind, dass ausdrucksstarke Bilder, wie diese in den Nachrichten auftauchen müssen, um über die Verwüstung, die durch die Politik ihrer Regierungen angerichtet wurde, nachzudenken.

Dann sind alle gerührt, zwar nicht genug, um endlich eine Lehre aus der Sache zu ziehen, sondern nur so viel, um dazu gebracht zu werden zu fordern – oder zumindest dazu zu ermuntern – dass mehr von genau der Art des Eingreifens geschieht, die die Tragödie in erster Linie verursacht hat.

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Kriegstreiber der Regierung und der Medien versuchen auf perverse aber voraussehbare Weise die Leiche von Aylan in ihren Marsch der Eskalation einzuberufen. Sie beharren darauf, dass Aylan gestorben ist, weil der Westen nicht gegen den Diktator Syriens, Bashar al-Assad, eingeschritten ist und es nun folglich tun muss, damit nicht noch weitere Kinder dieses Schicksal teilen müssen.

Ähm, nein. Aylans Familie waren kurdisch Flüchtlinge, die aus Kobani geflohen waren, das belagert wurde. Nicht von Assad, sondern seinem Feind: Dem islamischen Staat.

Doch ISIS agiert in diesem Teil Syriens nur ungezügelt, weil der durch Amerika dominierte Westen und ihre ortsansässigen Verbündeten ihnen Schutz gewährten – dadurch, dass sie sie im Aufbegehren gegen Assad unterstützten und die Gotteskrieger mit Waffen versorgten.

Der Westen greift seit spätestens 2012 stark in das Geschehen in Syrien ein. Tatsächlich führte das Eingreifen des Westens nur dazu, dass der Konflikt geschürt wurde, der mittlerweile eine viertel Million Menschenleben einforderte.

Weil das Eingreifen allerdings verdeckt war, und von anderen ausgeführt wurde, erfuhr es wenig mediale Berichterstattung und öffentliche Aufmerksamkeit. So kann der „Rückschlag“, der daraus entstand, den Tod von Aylan mitinbegriffen, überzeugend mit dem „Nicht-Eingreifen“ begründet und dazu verwendet werden, offener und direkter einzugreifen.

Auf diese Weise nutzen Regierung bereits seit langem die Unaufmerksamkeit und Leichtgläubigkeit der Öffentlichkeit aus, um ihre Kriege zu bekommen.

Wenn die Falken ihren Wunsch erfüllt sähen – Assad endlich gestürzt und seine Verbände aufgelöst – so gäbe es wohl keinen Widerstand gegen ISIS, die syrische Al-Qaida und die anderen dschihadistischen Gruppierungen, die Syrien momentan in Gänze überrennen.

So schlimm die Flüchtlingskrise im Moment auch sein mag, man stelle sich nur vor wie es aussähe, wenn alle religiösen Minderheiten Syriens vor diesen hyperbrutalen und -sektiererischen Sunniten fliehen würden, die bis an die Zähne mit den Waffen des Westens bewaffnet sind.

Das weitere Eingreifen würde nur noch mehr Tragödien fordern – weit gefehlt vom Verhindern solcher wie der Aylans.

Du bist wegen dieses Bildes auf Facebook besorgt? Gut. Das bedeutet, dass dein Herz noch nicht völlig durch nationalistische und fremdenfeindliche Indoktrination zu Stein geworden ist. Aber lass dich nicht vom Kriegstreiben einlullen. Und sorgen nicht einfach nur für „erhöhte Aufmerksamkeit“, dadurch, dass du die Tragödie likest und sharest, sie dann aber nach einem Monat wieder vergisst. Um wirklich zur Rechtschaffung von Aylan beizutragen, sorge dafür, dass die Dinge wieder richtiggestellt werden.

Der erste Schritt dazu ist, Dinge richtig zu verstehen. Mach es zu deinem Projekt, die Rolle fremden Eingreifens in den syrischen Zivilkrieg zu verstehen, das für so viele dieser Flüchtlinge verantwortlich ist. Genauso wie im Allgemeinen auch für die Kriege, die im Nahen Osten, Nordafrika und Südasien wüten. Und wenn du selbst zu einem Verständnis gelangt bist, sorge dafür, dass dieses sich auch auf andere ausbreitet.

 

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