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Bankenkrise

Spanien bestraft 65 korrupte Banker und sperrt früheren IWF-Chef wegen Betruges ein

in Kriminalität
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Rodrigo Rato, früherer Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), wurde wegen der Zweckentfremdung von Finanzmitteln zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, als er Leiter zweier spanischer Banken war. Eine Gesamtzahl von 65 früheren Bankmanagern wurde dafür verurteilt, 12 Millionen Euro für weltliche Vergnügungen ausgegeben zu haben.

Das spanische Nationalgericht hat Rodrigo Rato, den früheren Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) wegen der Zweckentfremdung von Firmenkredikarten zweier führender spanischer Banken auf dem Höhepunkt der Finanzkrise des Landes für vier Jahre und sechs Monate hinter Gitter geschickt.

Zusammen mit 64 anderen Elite-Managern und Vorstandsmitgliedern bei den Banken Caja Madrid und Bankia, wurde Rato der Veruntreuung für schuldig befunden als er Caja Madrid und Bankia leitete. Die anderen wurde die Zweckentfremdung von insgesamt 12 Millionen Euro zwischen 2003 und 2012 vorgeworfen, indem sie “schwarze Kreditkarten” benutzten, um für ihren persönlichen Urlaub, Hotelpartys, Schmuck, Safaris und Luxustaschen zu bezahlen, ohne die verschwenderischen Ausgaben bei den Steuerbehörden zu deklarieren.

Laut der Anklageschrift behielt Rato das von seinem Vorgänger Miguel Blesa eingeführte “korrupte System” bei – der am gleichen Tag zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde – als er 2010 bei Caja Madrid das Zepter übernahm.

Rato, der immer noch darauf beharrt, dass die Kredikarten für Ermessensausgaben als Teil des Tarifabschlusses für Manager benutzt wurden, reproduzierte daraufhin das korrupte System, als er die Verantwortung für Bankia übernahm, eine Gruppe, die 2011 aus dem Zusammenschluss von Caja Madrid mit sechs anderen Sparkassen hervorgegangen ist. AFP berichtet:

Rato war von 1996 bis 2004 Wirtschaftsminister und Vizepremierminister in der konservativen Regierung von José María Aznar, bevor er bis 2007 die Leitung des IWF übernahm. Seine nachfolgende Karriere als Bankier war nur von kurzer Dauer – von 2010 bis 2012 – aber abgesehen von dem Kredikartenfall führte sie auch zu einem anderen Bankenskandal, der als größter aller Zeiten des Landes angesehen wird.

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Tausende von Kleininvestoren verloren ihr Geld, nachdem sie vor dem Börsengang von Bankia im Jahre 2011 dazu überredet wurden, ihre Ersparnisse in Beteiligungen umzuwandeln, während Rato die Zügel in der Hand hielt. Weniger als ein Jahr später trat er zurück, als  bekannt wurde, dass Bankia in einer ernsten Notage war.

Der massive Korruptionsskandal, der auf der Höhe einer schweren Wirtschaftskrise aufgedeckt wurde, löste in Spanien Unruhen aus, weil Bankia später verstaatlicht werden musste und eine Finanzspritze von mehr als 22 Milliarden Euro an öffentlichen Geldern erhielt.

“Obwohl es andere gerichtliche Fälle unter Beteiligung von Sparkassen gibt, bei denen das Ausmaß der Ausplünderung schlimmer war, wird die Episode der “schwarzen” Kredikarten zweifellos als Symbol einer Ära der Ausschweifungen angesehen”, schrieb die Zeitung El Mundo in einem Leitartikel.

Rato, der – wegen seines Status mit Verbindungen in höchste Kreise – bis zu einer möglichen Berufung auf freiem Fuß bleibt, ist der dritte IWF-Chef, der wegen moralisch verwerflicher illegaler Handlungen abgesetzt worden ist. Sein Nachfolger Dominique Straus-Kahn wurde 2015 wegen Vorwürfen der Zuhälterei in einem aufsehenerregenden Sex-Skandal vor Gericht gestellt. Obwohl er zugegeben hatte, bei “nur 12 Sex-Partys in drei Jahren” teilgenommen zu haben und sich bei einer Reihe von Orgien an illegalem Sex mit Prostituierten beteiligt zu haben, wurde er nach vier Jahren von Gerichtsverfahren gegen ihn freigesprochen.

Letztes Jahr wurde Christine Lagarde, die das Amt von Strauss-Kahn übernahm und die aktuelle IWF-Chefin ist, der “Fahrlässigkeit” für schuldig befunden, während ihrer Amtszeit als französische Finanzministerin einer Zahlung von 405 Millionen Euro durch die Regierung zugestimmt zu haben, die auf betrügerische Weise durch eine Bank in staatlichem Besitz an den Industriemagnaten Bernard Tapie geleistet wurde. Trotz ihrer nachgewiesenen Beteiligung in dem hochrangigen Korruptionsfall wurde sie weder für ihre Missetat verurteilt noch erhielt sie eine Geldstrafe für ihre “Fahrlässigkeit”.

Verweise:

Übersetzt aus dem Englischen von http://anonhq.com/spain-prosecutes-65-crooked-bankers-imprisons-former-imf-chief-for-fraud/

Rothschild verdoppelt Goldbestände, während der Bankenkollaps beginnt – Deutsche sollen Vorrat an Nahrungsmitteln und Wasser anlegen

in Wirtschaft
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Berlin, Deutschland – Der prominentesten Bank in Deutschland droht ein bevorstehender Zusammenbruch, mit potenziell tiefgreifenden Auswirkungen für die EU, die USA und den Rest der Welt. Seit der Pleite von Lehman Brothers im Jahre 2008, bestand bislang keine derartige Gefahr eines verheerenden Einbruchs des weltweiten Bankwesens.

Aber diese Ereignisse haben nicht in einem luftleeren Raum stattgefunden. So verlautbarte auch Anfang des Jahres der gerissene internationale Investor Lord Jacob Rothschild während einer halbjährlichen Ansprache bei RIT Capital Partners, dass sie ihre Exposition am Aktienmarkt und in Devisen reduzieren und ihre Goldbestände erhöhen werden, und er warnte, dass die Welt nun in “unbekannte Gewässer” hineingeraten sei und die Konsequenzen “unmöglich” verhersagbar seien.

Rothschild erklärte:

Die vergangenen sechs Monate haben gezeigt, dass Zentralbanker das sicher größte Geldpolitik-Experiment der Weltgeschichte fortsetzen. Folglich bewegen wir uns in unbekannten Gewässern und es ist unmöglich, die unbeabsichtigten Konsequenzen sehr niedriger Zinsen vorherzusagen. Rund 30 Prozent der weltweiten Staatsschulden werden negativ verzinst, dazu kommt eine quantitative Lockerung massiven Ausmaßes.

Der Zusammenbruch der Deutschen Bank würde sehr wahrscheinlich einen Dominoeffekt unter den westlichen Bankinstituten auslösen, indem eine die andere mit in den Abgrund reißt (wozu auch Barclays in London und die CitiGroup in den USA gehören könnten). Laut desselben Experten, der bereits Lehmans Wert bei dessen Zusammenbruch einstufte, liegt der momentante Wert der Deutschen Bank mit einer Billion Dollar deutlich höher als der von Lehman Brothers im Jahre 2008.

Bei einem Zusammenbruch dieser Größe könnte ein Übergreifen somit möglicherweise einen systemrelevanten Bankenkollaps auslösen, der in der Welt seinesgleichen sucht. Die EU würde fast sicher an einer Talfahrt dieser Größenordnung zerbrechen, da es sich bei der Deutschen Bank immerhin um die größte Bank Deutschlands handelt – wovon aus finanzieller Sicht auch das Herz und die Seele der EU betroffen wäre.

Wenn Jacob Rothschild sagt, dass er Gold aufkauft, weil die Zentralbanken außer Kontrolle geraten sind, beginnt man das Ausmaß und die Größenordnung dessen zu verstehen, was an die Öffentlichkeit gedrungen ist, da seine Familie schließlich seit Jahrhunderten de facto die Zentralbanken der Welt kontrolliert hat.

Infolge der Nachricht, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel der in Schwierigkeiten geratenen Bank nicht aus der Klemme helfen will, sind die Geschäftsanteile der Deutschen Bank Anfang der Woche um bis zu sechs Prozent gefallen, was ihr das schlechteste Ergebnis seit 1992 einbrachte. Erst seit Januar haben die Anteile der Bank über 52 Prozent ihres Werts eingebüßt.

Merkel hat sich laut des Nachrichtenmagazins Focus auch geweigert, staatliche Finanzhilfen für die Deutsche Bank in Bezug auf deren Rechtsstreit mit dem US-Justizministerium zur Verfügung zu stellen. Die Kanzlerin verdeutlichte ihre Position bei Gesprächen mit dem Vorstandsvorsitzenden John Cryan. Der Kreditgeber mit Sitz in Deutschland könnte, wegen seines hypothekarisch abgesicherten Wertpapiergeschäfts aus der Zeit vor der weltweiten Krise von 2008, mit einer Geldstrafe von bis zu 14 Milliarden Dollar belegt werden.

Die deutsche Kanzlerin äußerte auch, dass die Deutsche Bank keinen Bail-out von der Europäischen Zentralbank – dem Kreditgeber letzter Instanz für europäische Banken – zu erwarten hat.

Während er die wahrhaft gefährliche Bedrohung öffentlich machte, die die deutsche Megabank für das internationale Bankwesen darstellt, deutete ein Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom Juni an, dass die Deutsche Bank ein systemrelevantes Risiko für das globale Finanzsystem darstelle.

Ungeachtet anderer großer Banken der Welt, erklärte der IWF:

Die Deutsche Bank scheint in Bezug auf systemrelevante Risiken am wichtigsten zu sein.

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Bildüberschrift: “Ausstrahlungseffekt der Deutschen Bank auf weltweit systemrelevante Banken”

Viele befürchten, dass infolge von Merkels Weigerung, die Deutsche Bank zu retten, Deutschland nun stattdessen vielleicht einen “Bail-in” in Betracht ziehen könnte?

Laut Investopedia:

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Ein Bail-in ist die Rettung einer Finanzinstitution am Rande des Versagens, indem die Gläubiger und Anleger am Verlust ihrer Anteile beteiligt werden. Ein Bail-in ist das Gegenteil eines Bail-outs, welcher die Rettung einer Finanzinstitution durch externe Parteien beinhaltet, typischerweise Regierungen, die dafür auf das Geld der Steuerzahler zurückgreifen. Typischerweise waren Bail-outs bisher viel üblicher als Bail-ins, aber in den letzten Jahren verlangen Regierungen nach massiven Bail-outs nun von den Investoren und Einlegern der Bank, noch vor den Steuerzahlern einen Verlust in Kauf zu nehmen.

Im Wesentlichen bedeutet dies, dass die Bank angelegtes Kapital stiehlt, wobei die hiervon betroffenen Personen praktisch keinerlei Regressanspruch besitzen.

Dies ist durchaus im Bereich des Möglichen, indem dieser Fall in der jüngeren Vergangenheit bereits eingetreten ist. Um solvent zu bleiben, eignete sich die Bank of Cyprus fast 40 Prozent des Kapitals der Anleger an – wodurch den Kunden praktisch keine andere Wahl blieb, als sich ihr Geld stehlen zu lassen. Die Vermögen wurden eingefroren und die Geldautomaten wurden nicht mehr aufgefüllt.

Vielleicht erklärt dies, warum den Deutschen Mitte August von ihrer Regierung gesagt wurde, für zehn Tage Wasser- und für fünf Tage Lebensmittelvorräte für den Fall eines möglicherweise das Land treffenden “Staatsnotstands” zu lagern, wobei die Tschechische Republik dem Beispiel folgte und innerhalb weniger Tage eine ähnliche Warnung herausgab wie in Deutschland.

Das unglaublich riskante Portfolio der Deutschen Bank und ihre offenen Positionen an den Derivatemärkten, die sich auf über 40 Billionen Dollar belaufen, würden zweifellos exponenziell mehr Schaden anrichten als die Lehman Brothers-Pleite von 2008, welche die große Rezession von 2008 herbeiführte.

Dieses Risiko zu Versagen, wurde nun laut Bloomberg so bedrohlich, dass überschüssige Geldbestände und Positionen bei der Deutschen Bank reduziert wurden, wovon vor allem das Derivate-Clearing betroffen ist.

Während die überwältigende Mehrheit der über 200 Derivate-Clearing-Kunden der Bank keine Veränderungen vorgenommen haben, unterstreicht der Hedgefonds-Ansturm auf liquide Finanzmittel jedoch ernsthafte Bedenken. Die Paranoia eines bevorstehenden Kollapses dehnte sich am Donnerstag laut eines Bloomberg-Berichts auf die USA aus, als zehn Hedgefonds, die Deutsche Bank-Kunden sind, sich dazu entschieden haben, liquide Gelder und gelistete Derivate-Positionen von der Bank abzuziehen.

Millennium Partners, Capula Investment Management und Rokos Capital Management gehören zu ungefähr zehn Hedgefonds, die ihre offenen Positionen reduziert haben, sagte eine Person, die mit der Situation vertraut ist und die ihre Idenität nicht preisgeben wollte, indem sie sich über vertrauliche Kundenangelegenheiten äußert. Die Hedgefonds benutzen die Deutsche Bank, um ihre gelisteten Derivate-Transaktionen zu begleichen, weil sie keine Mitglieder von Verrechnungsstellen sind. Millennium, Capula und Roko lehnten Kommentare ab, als sie per Telefon oder E-Mail kontaktiert wurden.

Laut Bloomberg wird der Übertragungseffekt durch Nachrichten unterstrichen, dass sich einige Hedgefonds, die ihre Derivate-Geschäfte über die Deutsche Bank abwickeln, langsam zurückziehen, wodurch in den USA gehandelte Titel der Deutschen Bank schnell wieder einbrachen.

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Grafik: Tageshoch (gelb) und Tagestief (rot)

Genau wie Lehman Brothers unaufrichtigerweise behauptete, dass sie finanziell solvent seien, als sich 2008 der finanzielle Sturm zusammenbraute, jedoch wenig später Konkurs anmeldeten, hat die Deutsche Bank versucht, die Bedenken von Investoren durch Behauptungen zu zerstreuen, dass ihr finanzielles Fundament solide sei. Man tut gut daran, sehr argwöhnisch gegenüber jeglichen Äußerungen zu sein, die von einem sich im Niedergang befindlichen Bankinstitut stammen.

Wenn die Regierung zu warnen beginnt, kann man sicher sein, dass es bereits zu spät ist, indem die Verfügbarkeit von Nachschub nach einer Warnung im Notfall aufgrund der großen Anzahl von Leuten stark eingeschränkt wäre, die versuchen, einen Teil des extrem begrenzten Nachschubs zu beschaffen.

Wird Deutschland das Pulverfass werden, das die Weltwirtschaft zum Kollabieren bringt? Das wird sich zwar erst mit der Zeit zeigen, aber alle Anzeichen deuten auf eine sehr ähnliche Situation hin wie 2008 – allerdings ohne einspringende Zentralbanken, während negative Zinssätze und quantitative Lockerung einige der letzten Pfeile im Köcher waren, die dazu benutzt wurden, um die Weltwirtschaft zu stützen.

Für diejenigen, die auf der Suche nach einer Absicherung für sich selbst und ihre Familien sind, ist es am besten, vor einem möglichen Zusammenbruch Vorsicht walten zu lassen. Es ist von entscheidender Bedeutung, Nahrungsmittel, Wasser und andere notwendige Dinge im Vorfeld der sich tatsächlich manifestierenden Krise einzulagern. Eine minimale Anstrengung, die aufgebracht wird, um sich frühzeitig auf die Begleiterscheinungen einer großen ökonomischen Katastrophe vorzubereiten, könnte für Ihre Familie darüber entscheiden, ob Sie die Krise überstehen oder nicht.

Bitte leiten Sie diese äußerst wichtige Informationen weiter, um anderen zu helfen, auf diese potenziell gefährliche Krise vorbereitet zu sein, deren Schweregrad von den Mainstream-Medien weitgehend vertuscht wird!

Übersetzt aus dem Englischen von TheFreeThoughtProject.com

Banker frühzeitig aus Gefängnis entlassen: Islands Regierung bricht wegen Panama Papers zusammen

in Politik
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Eingesperrte Banker werden frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen, während Islands Regierung wegen der Panama Papers zusammenbricht.

Die Welt hat Islands Entwicklung im letzten Jahr mit großer Bewunderung verfolgt. Mehr als zwei Dutzend Banker, die eine Rolle bei der Ursache für die Finanzkrise im Jahr 2008 gespielt hatten, wurden damals zu Haftstrafen verurteilt. Weniger als ein Jahr später sind drei dieser Banker aus der Haft entlassen worden — mehrere Jahre früher als erwartet. Ihre Entlassung wurde mit einer Änderung am aktuell gültigen Gesetz bezüglich der Höchststrafen begründet. Mindestens einer der Gesetzmacher deutete jedoch an, dass die Unterstützer und Durchsetzer der Änderung diese exakt so “handgefertigt” hatten, dass sie den Bankern zugutekommt. Die Neuigkeit von der stark verkürzten Haftzeit überschneidet sich mit dem laufenden Skandal, der mit den Panama Papers vor kurzer Zeit an die Öffentlichkeit gedrungen ist. Den Erkenntnissen zufolge ist auch der isländische Premierminister darin verwickelt; seine zuvor geheimen Offshore-Beteiligungen an Banken, die am Finanzkollaps beteiligt waren, wurden bekannt.

Der isländische Medienkanal Stundin berichtete kürzlich — wie der englischen Übersetzung vom Icelandic Review zu entnehmen ist — dass drei Banker von der Kaupthing Bank nach ihrer Verurteilung im letzten Jahr nun wieder freigelassen wurden. Es handelt sich dabei um den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Sigurður Einarsson, um den ehemaligen Geschäftsführer der Kaupthing Luxemburg Magnús Guðmundsson und um den ehemaligen Investoren und Anteilseigner der Kaupthing mit 10% Ólafur Ólafsson. Die drei wurden letztes Jahr wegen ihrer Beteiligung an Marktmanipulation und Betrug verurteilt. Der Reykjavík Grapevine fasst den Fall so zusammen: “Sie haben den Wert der Bank künstlich aufgeblasen, dabei absichtlich Investoren und Einleger gleichermaßen getäuscht und wesentlich zum Kollaps des isländischen Bankensystems im Jahr 2008 beigetragen.”

Die drei haben jeweils grob ein Jahr ihrer Haftstrafen verbüßt, die sich insgesamt auf zwischen vier und fünf Jahre belaufen. Doch aufgrund einer Gesetzesänderung zu den Höchststrafen, die am 16. März verabschiedet wurde, konnten sie am Donnerstag, den 7. April entlassen werden.

Der Icelandic Review erklärt den Fall so:

“Hauptsächlich geht es in der Gesetzesänderung darum, dass es für Gefangene möglich ist, die Zeit ihrer Haft zu verdoppeln, die sie zu Hause unter elektronischer Überwachung verbringen (d.h. getaggt). Das Gesetzesvorhaben wurde im Ausschuss geändert; jetzt können Gefangene fünf Tage pro einem Monat ihrer Haftstrafe unter elektronischer Überwachung draußen verbringen. Bislang waren es 2,5. Das heißt, dass ein Strafgefangener, der zu einem Jahr im Gefängnis verurteilt worden ist, jetzt die letzten 60 Tage unter elektronischer Überwachung in seiner Gemeinde verbringen kann, anstatt wie aktuell 30 Tage. Die Regeländerung bedeutet, dass Kriminelle jetzt früher aus dem Gefängnis entlassen werden können.”

Stundin berichtete, dass die drei Verurteilten den Rest ihrer Haftstrafe in einem “Rehabilitationszentrum” werden absitzen können. Dort sollen sie die Nächte verbringen, ansonsten sind sie aber frei. Nachdem sie diese Phase abgeschlossen haben — Stundin erwähnte die exakte Dauer dieser Phase nicht — dürfen sie ihre Haftstrafe mit der elektronischen Überwachung beenden, wie es laut der neuen Fünf-Tage-Richtlinie möglich ist, die mit der Gesetzesänderung wirksam geworden ist.

Die Gesetzesänderung wurde laut der Quellen des Stundin mit Hilfe von Unnur Brá Konráðsdóttir verabschiedet. Er ist Vorsitzender des Generalkomitees im Alþingi (Parlament) und Unterhausabgeordneter der Unabhängigkeitspartei Sjálfstæðisflokkur.

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Jedoch begrüßen nicht alle Gesetzmacher diese Entscheidung.

“Ich denke nicht, dass es der richtige Moment für diese Gesetzesänderung ist, angesichts der Situation, in die genau diese Strafgefangenen verwickelt sind”, sagte der linksgrüne Unterhausabgeordnete Bjarkey Olsen Gunnarsdóttir zu dieser Änderung. “Die scheint wie für sie gemacht worden zu sein. Ich begrüße im Allgemeinen die vermehrte Nutzung von elektronischer Überwachung [im Gegensatz zum Gefängnis]. Aber wir müssen darüber sprechen, auf welche Straftaten sich dieses neue Gesetz anwenden lasen kann.”

Die Welt hat die Verurteilungen der Banker letztes Jahr gefeiert. Die für schuldig befundenen Finanztäter beklagten sich jedoch über unfaire Behandlung in ihrem Gefängnis mit niedriger Sicherheitsstufe. Der Grapevine sagte dazu: “Und das trotz aller Beweise für ihre Missetaten, trotz des milden Strafmaßes, der quasi idyllischen Lebensumstände und – was uns am meisten ärgert – sie behaupten immer noch, dass sie nichts falsch gemacht haben.”

In einem Fernsehinterview mit den Bankern, das vom Gefängnis aus im Januar durchgeführt wurde, äußerten sie ihre Fassungslosigkeit darüber, dass sie hinter Gittern gelandet sind.

“Wir haben einen großen Fehler begangen, das heißt unsere Anwälte und wir, indem wir auf das System vertraut haben. Wir haben den Richtern vertraut und unser Vertrauen in den Obersten Gerichtshof gesetzt, dass wir gemäß geltender Gesetze verurteilt werden. Das war unser Fehler”, behauptete Ólafsso. Der ehemalige Banker, der auch “Wikinger-Unternehmer” genannt wurde, beschwerte sich ebenfalls über die andauernden negativen Auswirkungen auf die Banker. “Die Gemeinschaft reagiert auf eine bestimmte soziale Gruppe. Sie setzen eine bestimmte soziale Gruppe dem Mobbing aus”, sagte er. Sechsundzwanzig Banker wurden letztes Jahr verurteilt; die Haftstrafe beträgt zusammengenommen insgesamt 74 Jahre — im Durchschnitt also etwas weniger als drei Jahre pro Banker.

Nichtsdestotrotz: die Kaupthing-Banker wurden jetzt aus dem Gefängnis entlassen. Die Neuigkeiten machen in derselben Woche die Runde, in der Islands Premierminister Sigmundur David Gunnlaugsson im Kreuzfeuer der Kritik steht. Grund dafür waren die Beweise für Korruption, die im Leak der Panama Papers deutlich wurden; dabei wurde enthüllt, dass Gunnlaugsson an einer Offshore-Firma beteiligt ist — und zwar eine, die mit den Banken in Verbindung steht, die in den ersten Finanzkollaps verwickelt waren, an dem die Banker die Schuld tragen. Zuerst weigerte er sich, offiziell zurückzutreten und wollte stattdessen “einen Schritt zur Seite treten für unbestimmte Zeit.” Sigurdur Ingi Johannsson, der stellvertretende Vorsitzende der Fortschrittspartei (Framsóknarflokkurinn), deren Vorsitz Gunnlaugsson führt, wird jetzt zum Premierminister. Gunnlaugsson bleibt indes Parteivorsitzender.

Die Enthüllungen der Panama Papers sorgten für massive Proteste in Island. 22.000 versammelten sich am Montagabend letzte Woche in der Hauptstadt Reykjaví, viele verlangten Neuwahlen, um den Staat reinzuwaschen, nachdem die Korruption bis ins höchste Amt vorgedrungen war. Die Proteste haben die ganze Woche lang angedauert, obwohl die Menschenmenge kleiner geworden ist.

Während die aktuelle Regierung weiterhin mit dem Schmutz der Korruption kämpft und versucht ihr Image reinzuwaschen, wirft die Nachricht der freigelassenen Banker Licht auf tiefsitzende Probleme mit der Verantwortlichkeit in Island, die schon vor dem Skandal der Panama Papers existiert haben; Stundin berichtete ebenfalls, dass die Banker in der Woche bevor sie entlassen worden waren ihre Haftanstalt verlassen durften, um sich draußen Eis zu besorgen.

Von Carey Wedler bei theantimedia.org. Übersetzt aus dem Englischen von AnonHQ.com.

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