Kampf der Giganten! EDEKA legt sich mit Nestlé an und nimmt 163 Produkte aus dem Regal!

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Von netzfrauen.org

Erst die Meldung, dass der Gewinn von Nestlé um 16 Prozent eingebrochen ist, und jetzt soll der Supermarkt-Marktführer Edeka seinen 4000 selbstständigen Edeka-Einzelhändlern bereits eine fünfseitige Liste mit 163 Nestlé-Produkten geschickt haben, die sie nach und nach aus den Regalen nehmen können, darunter auch Nestlés Mineralwasser San Pellegrino und Vittel. Und auch die Fertigsuppen von Maggi sucht der Verbraucher bei EDEKA in Zukunft vergebens. Grund: Ein Preiskampf! 

So hat sich sicher Ulf Mark Schneider sein erstes Geschäftsjahr als Chef von Nestlé nicht vorgestellt. Der Gewinn des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé ist im letzten Jahr um 15,8 Prozent auf 7,2 Milliarden Franken eingebrochen. Nach 13 Jahren bei Fresenius wechselte Ulf Schneider zu Nestlé. Er galt bis dato als der beste Konzernlenker seiner Generation. Erst gerade konnte Nestlé sein Süßwarengeschäft in den USA für 2 ,8 Milliarden Dollar an den Nutella-Hersteller Ferrero verkaufen.

  • Nestlé ist der größte Nahrungsmittelhersteller.
  • Ferrero ist der größte Süßwarenhersteller,  
  • Fresenius/Helios ist der größte private Krankenhausbetreiber Deutschlands und
  • EDEKA ist der größte Discounter in Deutschland.

Allein schon hier sehen Sie, dass wir es mit den Giganten zu tun haben. Doch was geschieht, wenn Giganten sich streiten?

Nestlé-Chef Schneider will das weltgrößte Nahrungsmittelunternehmen umbauen, um das Wachstum zu steigern. „Wir haben vier Wachstumsbereiche definiert. Bei Kaffee, Tierfutter, Babynahrung und Wasser sehe ich beste Chancen. Und zwar genau in dieser Reihenfolge“, sagte er noch im Juli 2017 laut Manager-Magazin.

Doch genau diese Produkte verschwinden aus zahlreichen Discountern, wie EDEKA, aber auch aus COOP in der Schweiz. Immerhin betrifft es mehr als 10 Prozent des Europa-Umsatzes von Nestlé, wie die «Lebensmittelzeitung» schreibt.

Betroffen sind etwa Marken wie Nescafé, Maggi, Thomy, Vittel und San Pellegrino.

Laut „Lebensmittelzeitung“ sind 160 Produkte von Nestlé betroffen. Darunter:

  • Bübchen (Pflegeöl, Shampoo, Sonnenlotion, Wundschutzcreme, Cremes)
  • Pizza Wagner (Salami, Hawaii)
  • Mineralwasser (San Pellegrino, Vittel)
  • Thomy (Mayo, Ketchup, Salatsauce)
  • Maggi (Fertigsuppen und -essen, Würzmischung, Würzflasche)

Die Macht der Lebensmittel-Giganten

Die Macht der Konzerne ist weitreichend. Wenn Unternehmen Marktmacht haben, werden sie politischen Einfluss suchen und erlangen und umgekehrt. Der enorme Reichtum und die Macht von Konzernen stehen im Zentrum vieler Probleme der Welt – wie Ungleichheit, Menschenrechtsverletzung und Umweltzerstörung. Der Drang nach kurzfristigen Profiten scheint heute die grundlegenden Menschenrechte für Millionen von Menschen auf dem Planeten zu übertrumpfen. Diese Zahlen zeigen, dass das Problem schlimmer wird.

Was wenn jeder der Giganten seine Macht ausspielen will? Alles hat seinen Preis und auch wenn die Preise in den Discountern günstig erscheinen, zahlt jemand den wahren Preis.

Welche Folgen haben die Billigpreise für Lieferanten und Konsumenten?
Wie leidet die Qualität der Waren unter dem Preisdruck der Supermärkte?
Warum bekommen Gemüsehändler, Milchbauern und Fleischproduzenten keinen fairen Preis für ihre Waren?

Die Nahrungsmittelindustrie ist eine knallharte Branche, ein Geschäftszweig zudem, in dem sich immer mehr wirtschaftliche Macht in der Hand von immer weniger Großkonzernen konzentriert. Der derzeit umsatzstärkste ist die Schweizer Firma Nestlé International und in Deutschland der Lebensmittelhändler EDEKA. Dazu auch: Die Macht der Lebensmittel-Giganten.

http://images.zeit.de/

Beim Einkaufen greifen wir fast unbewusst nach Produkten, die wir immer kaufen. Manch einer legt dabei vielleicht Wert auf Marken. Aber auf die Konzerne, die hinter den Produkten im Einkaufswagen stecken, achtet kaum jemand.

Beispiel Nestlé: Der Gigant ist der größte Mineralwasser- und Milchproduzent, der weltgrößte Anbieter von Babynahrung, der weltgrößte Konsumgüterhersteller und  Kaffeeproduzent. Nestlé ist zudem der größte Anbieter von Tiernahrung.

Wer das Geld hat, hat die Macht, und wer die Macht hat, hat das Recht! Stellen Sie sich vor, Sie wollen eine Flasche Wasser kaufen, und es gibt nur noch das von Nestlé. Wäre der Konzern der einzige Anbieter auf dem Markt, hätte er ein Monopol. Sie brauchen aber unbedingt das Wasser, und je teurer er das Wasser verkauft, desto mehr steigt sein Gewinn. Sie sind praktisch abhängig von dem Konzern, da es keine andere Alternative gibt.

Doch die Discounter sind schon längst nicht mehr auf Nestlé angewiesen, denn man findet bei den Discountern immer mehr Eigenmarken. EDEKA hat zum Beispiel – GUT&GÜNSTIG.

Genannt werden häufig die guten Margen, die sich mit Eigenmarken erzielen lassen, auch verschafft man sich gegenüber den Herstellern eine bessere Verhandlungsposition.

Immer entscheidender werden die Preise

Doch wer bestimmt, was wir essen und trinken? Wer bestimmt den Preis und was gesund ist?

Die Supermarktkette Edeka leistet sich auch einen Discounter: Netto  – gewusst?

  • Edeka mit Netto: Gesamtumsatz (netto) 2016 von rund 50 Milliarden Euro.

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    Längst hat EDEKA den Markt erobert, allerdings mit zig Zukäufen, zuletzt durch die teure Tengelmann–Akquisition

Die große Markenvielfalt im Supermarktregal täuscht über die konzentrierte Marktmacht einiger weniger Unternehmen hinweg. Viele Produkte, die Sie in den Regalen zum Beispiel bei EDEKA sehen, kommen von Nestlé, bislang, denn damit ist jetzt Schluss! So ist es auch bei Coop, auch hier sucht man in Zukunft etwa 150 Produkte von Nestlé vergebens.

«Unsere Kunden werden auf gute und preislich attraktive Coop-Eigenmarken ausweichen können», versichert Coop-Sprecher Urs Meier der «Handelszeitung». Wir haben einen Bestellstopp auf über 150 Artikel veranlasst» Der Grund: «Wir wollen, dass wir gegenüber dem Ausland und anderen Abnehmern nicht benachteiligt werden. Nur so können wir unseren Kunden weiterhin einen attraktiven Sortimentsmix bieten», sagt Meier. Coop verlange faire Einkaufspreise zu partnerschaftlichen Konditionen.

Eine massive Marktmacht haben auch die großen Einzelhandelsketten. In Deutschland etwa teilen sich fünf Konzerne über 80 Prozent des Umsatzes: Edeka, Rewe, die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) und Aldi. Entsprechend sind ihre Möglichkeiten, auf Lieferanten einen Preisdruck auszuüben. Der Verbraucher profitiert davon zwar durch günstige Preise. Allerdings nimmt er dabei in Kauf, dass die Konzerne alles tun, um ihre Gewinne weiter zu maximieren.

Nestlè gegen EDEKA, Coop und co.

Am 5. November 2015 wurde im Handelsregister des Kantons Genf die AgeCore SA eingetragen, dazu gehören auch EDEKA und COOP und vier weitere Mitglieder. Konkret verbirgt sich dahinter eine neue europäische Einkaufsallianz, mittels der neuen Einkaufsallianz wollen die sechs Händler vor allem Bündelungseffekte in Verhandlungen mit internationalen Herstellern erzielen, in diesem aktuellen Fall mit Nestlé, dem größten Nahrungsmittelkonzern der Welt.

Zu der europäische Einkaufsallianz gehören:

  • Edeka aus Deutschland,
  • Groupement des Mousquetaires/Intermarché aus Frankreich,
  • Eroski aus Spanien,
  • Conad aus Italien,
  • Colruyt aus Belgien und
  • Coop aus der Schweiz.

Gemeinsam kommen die sechs Händler auf einen Außenumsatz von rund 140 Mrd. Euro (Stand 2015) .

Im Jahr 2017 erlöste Nestlé weltweit rund 89,8 Milliarden Schweizer Franken, etwa 78,3 Milliarden Euro.

Sie sehen daran, die AgeCore SA macht mehr Umsatz als Nestlé. Jetzt ist es zu einem Streit zwischen Nestlé und europäischen Detailhändlern gekommen. Die Detailhändler, wie solche Konzerne wie EDEKA genannt werden, haben ein neues Problem: Sie müssen sich mit dem US-Giganten Amazon messen! Und vielleicht ist es das, was auch Nestlé gerade zu spüren bekommt. Es geht um Preise!

Schönere Läden, vielfältigeres Angebot und mehr Service, denn es geht auch darum, nicht Marktanteile an den Online-Handel, wie Amazon, zu verlieren. So investieren diese Ketten zurzeit Milliarden in ihre Geschäfte, um sich im harten Wettbewerb zu behaupten.

Siehe auch: Discounterkrieg – Supermärkte neuerdings als Wohlfühloasen und weitere Tricks, die Sie wissen sollten!

 Nestlé verlange zu hohe Einkaufspreise

Unter anderem erhebt Coop den Vorwurf: Nestlé verlange zu hohe Einkaufspreise. Die europäische Händlerallianz Agecore, zu der neben Coop etwa auch Edeka aus Deutschland und Intermarché aus Frankreich gehören, will mit einem Bestellstopp bessere Konditionen erzwingen.

Diese sechs Agecore-Mitglieder bestellen seit einigen Tagen verschiedene Nestlé-Produkte nicht mehr. Betroffen sind etwa Marken wie Nescafé, Maggi, Thomy, Vittel und San Pellegrino.

Nestlé will die Angelegenheit auf Anfrage der «Handelszeitung» nicht kommentieren. Nachgeben will der Weltkonzern offenbar nicht. Doch auch die Detailhändler wie EDEKA und Coop  bleiben hart.

50 Prozent für Nestlé-Produkte

Der Bestellstopp gelte seit dieser Woche für alle gekühlten Thomy-Salatsaucen. Am Montag folgen Cailler Perles, Nescafé Azera und Buitoni La Fina. Diese Produkte wird Coop mit einem Rabatt von 50 Prozent ausverkaufen.

Bedeutet: Einige Produkte von Nestle sollen verramscht werden, um den Marken zu schaden.

Im Handel sind Einkaufsgemeinschaften gang und gäbe, um durch größere Mengen bessere Einkaufspreise zu erzielen.

Es gibt außer Agecore, zu denen EDEKA und Coop gehören, noch Coopernic, Core, EMD oder AMS.

Mitte 2015 hat die REWE Group die Einkaufsgemeinschaft Core nach nur einem Jahr wieder verlassen, um stattdessen eine Kooperation mit dem ehemaligen Coopernic-Mitglied E.Leclerc einzugehen. E.Leclerc ist ein genossenschaftlicher Zusammenschluss von 529 selbständigen Einzelhändlern und der zweitgrößte Lebensmittelhändler in Frankreich, nach Carrefour. Mehr zur REWE Group finden Sie hier: Discounterkrieg – Supermärkte neuerdings als Wohlfühloasen und weitere Tricks, die Sie wissen sollten!

Zum Ende des Geschäftsjahres 2016 zählte E. Leclerc insgesamt 660 SB-Warenhäuser, Supermärkte und Nahversorgungsgeschäfte in Frankreich und 78 Märkte im Ausland (Polen, Slowenien, Spanien, Portugal und Andorra). Außerdem betrieb die Gruppe 1.619 Fachgeschäfte und beschäftigte insgesamt 123.000 Mitarbeiter.

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