Der selbsternannte „König von Deutschland“ kauft zwei Schlösser für mehrere Millionen € und will Reichsbürger-Siedlung gründen

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Peter Fitzek rief sich selbst zum “König von Deutschland” aus, der Mann steht seiner eigenen “Reichsbürger”-Bewegung vor. Nun sucht er für sein “Königreich Deutschland” Land, der Verfassungsschutz warnt davor, Fitzek Grund oder Geld zu überlassen. 2 Schlösser für jeweils mehrere Millionen Euro hat der “König von Deutschland” schon erworben. Beim Verfassungsschutz Sachsen läuten die Alarmglocken inzwischen auf höchster Stufe.

Bei den beiden Immobilien handelt es sich um das Schloss Bärwalde im Landkreis Görlitz sowie um das Wolfsgrüner Schlößchen im Erzgebirgskreis. Schloss Bärwalde hätten einige seiner 4400 Untertanen finanziert, sie sollen den Schlossbesitzern „schon rund eine Million Euro” für das Anwesen mit 5-Hektar-Park bezahlt haben, erzählt er im Gespräch mit „ Bild “.

Ein Personal.. ähem “Personenausweis” eines Reichsbürgers.

“Das ‘Königreich Deutschland’ sucht für seine extremistischen Aktivitäten speziell Grundstücke ab einer Größe von fünf Hektar mit Wald und Freiflächen für Landwirtschaft sowie Wasserzuläufen«, so LfV-Präsident Dirk-Martin Christian in einem Schreiben an die Landräte und Oberbürgermeister, die Landesdirektion Sachsen, den Sächsischen Städte- und Gemeindetag sowie den Sächsischen Landkreistag. Vor dem Hintergrund, dass die verfassungsfeindliche Gruppierung ‘Königreich Deutschland’ solche Grundstücke zumeist von Privatpersonen erwirbt, dabei aber den wahren Käufer durch die Einschaltung von Strohmännern verschleiert, richtet sich die Warnung des Verfassungsschutzes auch an private Grundstücksverkäufer.

In einer befremdlichen und ungewollt komischen “Szeremonie” ernannte sich der ehemalige Koch und Kampfkunstlehrer zum König von Deutschland.

»In den ‚Gemeinwohldörfern‘ soll den Mitgliedern des ‘Königreichs’ perspektivisch eine weitgehende Selbstversorgung abseits des nach ihrer Lesart ‘destruktiven Systems der Bundesrepublik Deutschland’ ermöglicht werden. Perspektivisch sollen sie dort nicht nur wohnen, sondern auch arbeiten und ihre Freizeit verbringen. Mithilfe der neu errichteten ‚Gemeinwohldörfer‘ sollen das ‘Staatsgebiet’ des sogenannten ‘Königreichs’ erweitert und dessen Strukturen weiter ausgebaut werden. Dies dient nicht nur der Anwerbung neuer Interessenten. Es besteht auch die Gefahr, dass sich weitere extremistische, sektenähnliche Siedlungsgemeinschaften herausbilden”, so Christian.

Auch die Errichtung weiterer “Gemeinwohlkassen” in den erworbenen Objekten kann nicht ausgeschlossen werden. Im Freistaat Sachsen trat das “Königreich Deutschland” erstmals im April 2021 mit der Errichtung einer solchen Reichsbürgerbank in einer Dresdner Bäckereifiliale auf.

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“Das ‘Königreich Deutschland’ leugnet die geltende Rechts- und Verfassungsordnung der Bundesrepublik Deutschland. Es will pseudo-legitimierte Parallelstrukturen zu real existierenden staatlichen und wirtschaftlichen Strukturen wie beispielsweise dem Steuer- und Finanzwesen sowie dem sozialen Sicherungssystem aufbauen. Peter Fitzek ist zur Erreichung seiner Ziele auf die Ersparnisse bzw. Finanzeinlagen seiner ‚Bewohner‘ zwingend angewiesen”, so Christian. «Bürgern, die sich von den Angeboten des ‘Königreichs Deutschland’ angezogen fühlen, droht womöglich der Verlust ihrer Ersparnisse, sollten sie in diese Parallelstrukturen investieren«, sagte Christian.

“Die Corona-Pandemie hat Verschwörungstheoretikern und damit auch Reichsbürgern einen ergiebigen Rahmen für das Ausleben ihrer kruden Theorien geboten. So verzeichneten wir im Jahr 2021 rund 1.900 Reichsbürger und Selbstverwalter im Freistaat Sachsen – 850 mehr als im Jahr 2020. Offenbar sieht Peter Fitzek hierzulande einen erfolgversprechenden Nährboden für die Verbreitung seiner verfassungsfeindlichen Agenda. Diese Entwicklung beobachten wir sehr aufmerksam und sehen es als unsere Pflicht an, die Öffentlichkeit hierüber frühzeitig zu informieren«, betonte der LfV-Präsident.

Zahl der Reichsbürger nahm durch Corona-Pandemie zu

Reichsbürger wie Peter Fitzek lehnen die Legitimität der Bundesrepublik Deutschland ab, die deutsche Verfassungs- und Rechtsordnung haben für sie keine Gültigkeit. Sie weigern sich oft, Steuern zu zahlen und haben ihre eigene Währung sowie ihr eigenes Krankenkassen- und Rentensystem. Zu den rund 30 überregional aktiven Gruppierungen zählt der Inlandsgeheimdienst unter anderem Gruppen mit Namen wie „Staatenbund Deutsches Reich“ oder „Königreich Deutschland“.

Die Zahl der „Reichsbürger“ ist laut des am heutigen Dienstag veröffentlichten Verfassungsschutzberichts für 2021 gewachsen: von rund 20.000 auf nunmehr 21.000 Anhänger. Hier spielten wohl die Proteste gegen Corona-Schutzmaßnahmen eine Rolle.

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