Putin: Russland und Türkei schaffen notwendige Voraussetzungen für Rückkehr zur Normalität in Syrien

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Von rt.com

Bei seinem Staatsbesuch in der Türkei lobte Präsident Wladimir Putin die Fortschritte bei der friedlichen Lösung der syrischen Krise als gemeinsamen Erfolg Moskaus und Ankaras. Ein Frieden sei greifbar. RT Deutsch sprach mit russischen und türkischen Experten.

von Ali Özkök

Bei seinem Staatsbesuch in der Türkei hat der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, die Fortschritte hin zu einer friedlichen Lösung der syrischen Krise nach Gesprächen mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan als einen gemeinsamen Erfolg “zwischen Moskau und Ankara” bezeichnet. Er sagte, die Vereinbarungen, die beide Parteien miteinander treffen konnten, schafften Bedingungen, um das Blutvergießen im kriegszerrütteten Staat zu beenden.

Die Deeskalationszonen “haben de facto die notwendigen Voraussetzungen für das Ende des Bruderkrieges in Syrien und die endgültige Niederlage der Terroristen sowie für die Rückkehr des syrischen Volkes zum normalen Leben geschaffen”, sagte Putin auf der Pressekonferenz in der türkischen Hauptstadt Ankara.

Er fügte hinzu, dass Frieden nicht nur für das syrische Volk und den Nahen Osten, sondern auch für die ganze Welt ein “Thema von entscheidender Bedeutung” sei. Die Befriedung des Landes schaffe das notwendige Klima für syrische Flüchtlinge, um wieder nach Hause zurückzukehren.

Erdogan: Auf vertrauensbildende Maßnahmen setzen

Der Politikexperte Dmitri Stefanowitsch vom Forschungszentrum “Russischer Rat für internationale Angelegenheiten” (RIAC) betonte die Bedeutung konstruktiver russisch-türkischer Beziehungen für die weitere Region. Gegenüber RT Deutsch erklärte er:

Zuerst begannen die Beziehungen zwischen beiden Staaten mit einer Wirtschafts- und Energiezusammenarbeit. Mit dem Abschuss eines russischen Kampfjets in Syrien erlitten diese einen gewaltigen Schlag. Aber nach dem gescheiterten Staatsstreich und der offensichtlichen Unterstützung Russlands für die rechtmäßige Regierung der Türkei erleben wir eine weitere scharfe Wendung. Die Phase nach der Verhängung wechselseitiger Sanktionen kann Vorbildcharakter für andere zwischenstaatliche Konflikte einnehmen. Heute sehen wir ein beeindruckendes Maß an Kooperation zwischen beiden Staaten in Syrien. Die Teilnahme des russischen Generalstabschefs Gerasimow an den Treffen unterstreicht die Bedeutung.

Auch der türkische Präsident Erdogan bewertet den syrischen Friedensprozess positiv. Er sagte, er ist “glücklich” über die Fortschritte bei den Gesprächen in Astana. Erdogan fügte hinzu, dass diese Verhandlungen “den Frieden stärken”.

Erdogan erklärte weiter, dass die Garanten des Astana-Prozesses, zu denen auch die Türkei und Russland gehören, sich jetzt noch stärker auf vertrauensbildende Maßnahmen konzentrieren sollten. Moskau und Ankara “sind der politischen Lösung der syrischen Krise verpflichtet”.

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Der russische Präsident wies darauf hin, dass der Deeskalationsprozess “schwierig” ist, sowohl für die Parteien des syrischen Konflikts als auch für die Garanten des Friedensprozesses von Astana. Die beteiligten Seiten konnten aber trotz aller Hindernisse Fortschritte erzielen.

Politikanalyst Stefanovich ergänzte:

Die Deeskalationszone in Idlib könnte eine große Leistung werden, aber es wird eine harte Aufgabe. Die Situation ist sehr kompliziert, weil das Vertrauen zwischen Rebellen und Regierung fehlt, aber es scheint so, als ob die Rebellen mit den türkischen und russischen Streitkräften mehr oder weniger klarkommen werden. Idlib könnte ein Meilenstein bei der Beendigung des Bürgerkrieges sein.

Bisher positive Bilanz in Deeskalationszonen

Der Vorschlag zur Einrichtung von vier Deeskalationszonen wurde von Russland, Iran und der Türkei unterzeichnet und von der syrischen Regierung im Mai 2017 in der kasachischen Hauptstadt Astana genehmigt. Die Initiative zielt darauf ab, extremistische Gruppen wie den “Islamischen Staat” und Dschabhat al-Nusra, heute als Hayat Tahrir al-Scham bekannt, von der gemäßigten Opposition zu trennen.

Das Abkommen sieht die Einrichtung von vier Deeskalationszonen in Ost-Ghouta, Teilen der Provinzen Homs, Hama, Latakia, Aleppo und Idlib sowie Gebieten im Süden Syriens vor.

Außerdem wird ein Mechanismus zur Überwachung des Waffenstillstands in diesen Regionen gefordert. Sechs Monate lang nach Inkrafttreten des Abkommens werden in jeder Zone russische, iranische und türkische Streitkräfte die Lage in diesen Gebieten überwachen, um zur Aufrechterhaltung des Waffenstillstands und zur Bekämpfung des Terrorismus beizutragen. Am 15. September wurde der Vertrag über die letzte Deeskalationszone in der Provinz Idlib unterzeichnet.

Laut Putin vereinbarten Moskau und Ankara, ihre Zusammenarbeit in diesem Bereich fortzusetzen. Putin lobte auch die Rolle, die Erdogan im Deeskalationsprozess spielt. Der russische Präsident nannte Erdogan einen der Initiatoren des Abkommens.

Auf die Frage nach dem Unabhängigkeitsreferendum irakischer Kurden antwortete Putin, dass die offizielle Haltung Russlands zu diesem Thema bereits in einer Erklärung des Außenministeriums dargelegt wurde. Am Mittwoch sagte das russische Außenministerium, dass Moskau die Souveränität und territoriale Integrität des Irak und anderer Staaten des Nahen Ostens unterstützt.

 

3 Comments

  1. Obwohl es nicht so toll ist in Diktaturen zu leben, finde ich es sehr erfreulich, wenn sich auf dieser Welt Kräfte neben USA und ihren Vasallenstaaten entwickeln

  2. Russland als ewiger Feind: Russophobie als Bestandteil der westlichen Identität

    https://deutsch.rt.com/gesellschaft/55915-russland-als-ewiger-feind-russophobie/

    RT Deutsch sprach mit dem Historiker Oleg Nemenski. Er arbeitet am Institut für Strategische Studien und erforscht die Geschichte der slawischen Völker. Russophobie stellt seiner Meinung nach ein tief verwurzeltes Phänomen dar, das dem Antisemitismus ähnelt.

    Herr Nemenski, was ist das – die Russophobie? Welchen Ursprung hat diese Erscheinung?

    Die Russophobie wird in jüngster Zeit besonders oft erwähnt, darunter auch von unseren Politikern. Zu Zeiten der Sowjetunion war es hingegen nicht angebracht, darüber zu sprechen. Das Wort an sich stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Am häufigsten wird darunter bloß eine Abneigung gegenüber den Russen und Russland verstanden.

    Relevant – Russisches Außenministerium: Warschau zeigt unverhüllte Russophobie

    Hat die Russophobie eine reale Grundlage?

    Die Russophobie hat überhaupt nichts mit der Erforschung Russlands und den realen Kontakten zu dem Land zu tun. Sie ist nur ein negativer Abdruck der westlichen Bedenken: Alles, was der Westen in sich mag, projiziert er in umgekehrter Weise auf Russland. All das hat mit Russland überhaupt nichts zu tun. Es sind nur reine Fantastereien…..ALLES LESEN !!!!!

    Neithard kommentiert

    Ich glaube, daß Herr Nemenski die Dinge zu negativ sieht.

    Die HEUTIGE, von den Transatlantikern gewünschte bzw. gewollt herbeigeredete “Russophobie” ist ein relativ junges Kunstprodukt der im Westen inzwischen zunehmend gleichgeschalteten Medien, die aber im überwiegenden Teil der westlichen Bevölkerung keine tatsächliche Entsprechung findet.

    Da ich mich seit über fünfzig Jahren mit Politik und Geschichte beschäftige, kann ich meine Einstellung auch fundiert sachlich begründen und stoße in meinem gesamten Umfeld auf sehr großes Interesse.

    Vorurteilen gegenüber Russland und den Russen begegne ich nur sehr selten, allenfalls mangelhafte Information.

    Undead kommentiert

    yes,die Russen haben uns mit offenen Armen empfangen und als ihre Brüder angesehen !!

    Das British und US-Empire hatte aber leider was dagegen.

    Deutschland so nach dem Motto, willst du nicht mein Vasalle sein, dann hau ich dir den Schädel ein……. und das ist heute noch gültig !!!

    Meister kommentiert

    Russenhass; von den USA und den Nazis erfunden und umgesetzt und von den Nachkommen der Nazis den sogenannten Demokraten und angeblichen Gutmenschen perfektioniert.

  3. Ein dickes DANKE an Russland für die Wiedervereinigung Deutschlands und Osterweiterung Europas.

    https://www.facebook.com/Danzig.Gdansk/posts/10153567370624638

    12. November 2014 …DAS GILT HEUTE UND IMMER

    Auch Polen wurde in die Freiheit entlassen, nur die Danziger Nation wartet noch auf ihre Befreiung.

    Vor 25 Jahren fiel die Berliner Mauer. Deutschland wurde wiedervereinigt. Während die friedliche Revolution auf das Konto der DDR-Bürger geht, wäre die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten ohne die Großzügigkeit der Russen womöglich bis heute nicht Realität.

    Als Michail Gorbatschow sich damals überzeugend ließ, die DDR aus dem Warschauer Pakt zu entlassen, damit sie mit dem NATO-Staat BRD fusionieren könne, versprach man ihm im Gegenzug, dass die NATO sich “um keinen Inch” ausbreiten würde.
    25 Jahre nach Mauerfall hat sich das größte Militärbündnis der Welt um 12 Staaten erweitert und damit Russland faktisch über den Tisch gezogen.

    Nach nur 25 Jahren der Wiedervereinigung ist die Dankbarkeit, die Deutschland gegenüber Russland haben sollte, vollständig verschwunden und die aktuelle Regierung schließt sich Sanktionen gegen Russland an und hetzt gegen den größten Flächenstaat der Erde.

    Die treibenden Kräfte hinter dem Russland-Bashing im wiedervereinigten Deutschland sind ausgerechnet zwei Personen, die ohne Wiedervereinigung gar nicht in der Bundesrepublik leben könnten, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Gauck.

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