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Verbraucherschutz

Pepsi gibt zu, dass sein Aquafina nur in Flaschen abgefülltes Leitungswasser ist – Coca-Colas Dasani ist als Nächstes dran

in Wirtschaft
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Der Pepsi-Konzern gab endlich zu, dass sein in Flaschen abgefülltes Wasser Aquafina kein gereinigtes Wasser oder Quellwasser ist, sondern einfach nur altes Leitungswasser. Das Unternehmen wird nun dazu gezwungen, das Etikett der Marke zu ändern, um zu berücksichtigen, dass es sich nur um Leitungswasser handelt.

Viele informierte Kunden griffen zu Wasser aus der Flasche, weil sie wegen der Qualität von Leitungswasser besorgt sind, welches vielfach mit Fluroiden und Pharmazeutika versetzt ist. Leider erfahren wir nun, dass in vielen Fällen Wasser aus der Flasche eigentlich überhaupt nicht besser als Leitungswasser ist.

Über die Jahre hat eine Interessengruppe namens Corporate Accountability International den Inhalt von abgefülltem Wasser überprüft und übt Druck auf Unternehmen aus, um ihre falsche Werbung zu stoppen.

Aquafina ist eigentlich eine der am meisten gekauften Wassermarken der Welt und könnte als Ergebnis der neuen Erkenntnisse mit Umsatzeinbußen rechnen.

PepsiCo-Repräsentantin Michelle Naughton sagte in einer kürzlichen Stellungnahme, dass “Wenn dies hilft, zur Klärung der Tatsache beizutragen, dass das Wasser öffentlichen Ursprungs ist, dann ist es vernünftig, das zu tun.”

Die Gruppe, die sich für die Rechenschaftspflicht von Konzernen einsetzt, überprüft nun, ob bei Coca-Colas abgefülltem Wasser Dasani ebenfalls mit falschen Angaben geworben wird. Allerdings verleugnet Dasani, dass ihr Produkt lediglich Leitungswasser sei.

“Wir glauben nicht, dass die Konsumenten über die Herkunft von Dasani-Wasser im Unklaren gelassen wurde. Das Etikett besagt eindeutig, dass es sich um gereinigtes Wasser handelt”, sagte Coca-Cola-Sprecherin Diana Garza Ciarlante.

Wie Anfang des Jahres berichtet, gab der wichtige Wasserlieferant Niagara Bottling kürzlich bekannt, dass eine ihrer Quellen mit E-Coli kontaminiert sei, was viele führende Unternehmen, die abgefülltes Wasser verkaufen, dazu veranlasste, ihre Produkte zurückzurufen.

Übersetzt aus dem Englischen von AnonHQ.com

Erneuter Lebensmittelskandal in Europa

in Gesundheit/Kriminalität
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Man mag sich vielleicht noch an den Lebensmittelskandal 2013 erinnern, nachdem Pferdefleisch in Lasagne entdeckt wurde. Gegen diese Liste wirkt das allerdings eher harmlos:

Illegal importiertes Affenfleisch, mehrere Tausend Liter gepanschter Alkohol, chemisch gefärbte Oliven, mit Dünger gestreckter Zucker. Dies ist nur eine Auswahl an mutwillig gefälschten Lebensmitteln, von denen mehr als 10.000 Tonnen im Rahmen der “Operation Opson V” durch Interpol und Europol zwischen November 2015 und Februar 2016 sichergestellt werden konnten. Laut eines Sprechers von Europol würden die betroffenen Lebensmittel “hohe Gesundheitsrisiken für die ahnungslosen Verbraucher” bergen. Die gefälschten Waren werden durch kriminelle Banden, teilweise sogar unter dem Label teurer Marken, mit hohem Profit verkauft. “Operation Opson V” waren bereits vier weitere vorausgegangen, allerdings wurde bisher noch keine so große Menge sichergestellt.

Affenfleisch - Credit: Focus.de
Affenfleisch – Credit: Focus.de

Um hier nur einiges zu nennen: In Italien wurden 85 Tonnen Oliven mit einer Kupfer-Sulfat-Lösung gefärbt, um sie optisch ansprechender zu machen; allerdings wurden sie dadurch für den Verbraucher gesundheitsschädigend. Am Brüsseler Flughafen Zaventem wurde Affenfleisch gefunden, über dessen Verwendungszweck allerdings nichts näheres in Erfahrung gebracht werden konnte. Im Sudan wurden ca. 9 Tonnen Zucker sichergestellt, der mit Dünger gestreckt worden war. Prekär ist dabei, dass auch Deutschlands Zuckerimporte teilweise aus dem Sudan kommen – durch eine EU-Verordnung müssen Bäckereien, die Süßwarenindustrie und Getränkehersteller 15% ihres Zuckerbedarfs aus Schwellenländern, darunter auch dem Sudan, beziehen.

Griechischer Wein: In Griechenland wurden 5.700 Flaschen gepanschten Alkohols beschlagnahmt. In Großbritannien wurden sogar 10.000 Liter gepanschter Wein, Whisk(e)y und Vodka gefunden – mitsamt Flaschen und gefälschter Etiketten von Markenprodukten. Last but not least wurden im ostafrikanischen Burundi 36.000 Liter gepanschter Alkohol sichergestellt, deren Flaschen ebenfalls mit Markenlabels versehen worden waren.

Wie genau wirkt sich das nun auf uns aus?

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Da Deutschland ja unter anderem Zucker aus dem Sudan importiert, mag sich die Frage stellen, ob tatsächlich auch Lebensmittel auf dem deutschen Markt betroffen sind. In einem Interview mit der Huffington Post sagte Isabella Mühleisen, Sprecherin der Verbraucherzentrale NRW, dass derzeit nicht nachvollzogen werden könne, welche Produkte in Deutschland betroffen seien.

Es lässt sich im Moment nicht nachvollziehen, welche Ketten und Marken Lebensmittel aus der von Interpol und Europol veröffentlichten Liste bezogen haben.

Daher sei es aus ihrer Sicht wichtig, dass die Hersteller die Ware ihrer Zulieferer genau überprüfen. Die Organisation “foodwatch” übt hier klare Kritik an der Politik. Die Politik beschränke sich auf Polizeiarbeit, Sammlung und Austausch von Informationen. Nicht nur hilfreich sondern notwendig seien deshalb aus ihrer Sicht gesetzliche Kontrollpflichten für Handelskonzerne und Hersteller – vor denen aber aus Angst vor der Lebensmittellobby zurückgeschreckt werde.

Christian Schmidt (CSU), Bundesernährnungsminister, sieht aber gerade im Fund der Lebensmittel den Beweis, dass das System der Lebensmittelüberwachung funktioniere. Vor dem europäischen Agrarrat schlug er nun allerdings vor, Referenzzentren für die Echtheit von Lebensmitteln zu gründen. Im Gegensatz zur Sprecherin der Verbraucherzentrale beschwichtigte der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) – Verband der deutschen Lebensmittelwirtschaft. So gebe es keine Hinweise auf Fälle auf dem deutschen Markt. Man dürfe das bestehende Kontrollsystem nicht infrage stellen; es liege im Interesse der Lebensmittelbranche, die Qualität und Sicherheit ihrer Rohstoffe sicherzustellen. […]


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