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Bolivien

Boliviens Präsident erklärt “totale Unabhängigkeit” von Weltbank und IWF

in Wirtschaft
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Boliviens Präsident Evo Morales hat die Unabhängigkeit seiner Regierung von internationalen Kreditinstitutionen und ihren nachteiligen Auswirkungen auf die Nation hervorgehoben, wie Telesur TV berichtete.

“An einem Tag wie heute im Jahre 1944 endete die Bretton-Woods-Konferenz (USA), bei der der IWF und die Weltbank etabliert wurden”, twitterte Morales. “Diese Organisationen diktierten das ökonomische Schicksal Boliviens und der Welt. Heute können wir sagen, dass wir die totale Unabhängigkeit von ihnen erreicht haben.”

Morales hat gesagt, dass die Abhängigkeit Boliviens von den Institutionen so groß war, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Büro im Hauptquartier der Regierung hatte und sogar an ihren Sitzungen teilnahm.

Bolivien ist nun im Begriff, ein Mitglied des Gemeinsamen Markt des Südens (Mercosur) zu werden, und Morales besuchte letzte Woche das Gipfeltreffen der Vereinigung in Argentinien.

Boliviens Volksaufstand des Jahres 2000, der als “Cochabamba-Wasserkrieg” gegen den in den USA ansässigen Bechtel-Konzern um die Wasserprivatisierung und die damit verknüpften Weltbank-Vorgaben bekannt ist, warf ein Schlaglicht auf einige der Schuldenprobleme, mit denen die Region konfrontiert ist.

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Einige der größten Widerstandskämpfe Boliviens in den letzten 60 Jahren richteten sich gegen die ökonomischen Vorgaben, die vom IWF und der Weltbank ausgingen.

Die meisten der Proteste konzentrierten sich auf eine Widersetzung gegenüber Privatisierungsvorgaben und Sparmaßnahmen, einschließlich Kürzungen bei der öffentlichen Versorgung, Privatisierungsverordnungen, Lohnsenkungen und der Schwächung von Arbeiterrechten.

Seit 2006, einem Jahr, nachdem Morales an die Macht gekommen war, haben die Sozialausgaben für Gesundheit, Bildung und Armutsbekämpfungsprogramme um über 45 Prozent zugenommen.

Die Morales-Regierung hat in dem Andenstaat enorme Veränderungen bewirkt. Die Zahlen sprechen für sich: die Verstaatlichung von Kohlenwasserstoffen und die Armutsbekämpfung von 60% auf weniger als 40%, eine Abnahme bei der Analphabetenrate von 13% auf 3%, die Verdreifachung des BIP mit einem durchschnittlichen Wachstum von jährlich 5%, die Vervierfachung des Mindestlohns, die Erhöhung der staatlichen Versorgung auf allen Gebieten und die Entwicklung der Infrastruktur bei Kommunikation, Transport, Energie und Industrie.

Und vor allem: Stabilität, ein ungewöhnliches Wort in der aufgewühlten politischen Geschichte Boliviens, die heute angesichts der Konjunkturabschwächung, die viele Länder in der Region erfahren, ein echtes Privileg ist.

Verweise:

Bolivien verabschiedet “Gesetz von Mutter Erde”, das unserem Planeten als lebendes System Rechte einräumt

in Umwelt
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Das Gesetz von Mutter Erde (“Ley de Derechos de La Madre Tierra”) erklärt den Planeten als heilig und erhebt ihn zu einem lebenden System, welches das Recht darauf hat, vor Ausbeutung beschützt zu werden. Darin enthalten sind 11 deutlich erklärte Rechte der Umwelt. Es wurde der Plurinationalen Legislativen Versammlung Boliviens verabschiedet. Das aus 10 Artikeln bestehende Gesetz stammt aus dem ersten Teil eines längeren Gesetzentwurfes, der vom Vereinigungspakt (“Pacto de Unidad“) im November 2010 entworfen und verabschiedet wurde. Können wir dieses Gesetz bitte weiter verbreiten? Es muss eine Möglichkeit für die freie Marktwirtschaft geben, als System zu funktionieren und gleichzeitig diesen Planeten mit Achtung zu behandeln. Punkt.

In Übereinstimmung mit der Philosophie der “Erdmutter”-Göttin Pachamama heißt es dort: “Sie ist heilig, fruchtbar und die Quelle des Lebens, die in ihrem Mutterleib alle Lebewesen ernährt und sich um sie kümmert. Sie ist in stetiger Balance, Harmonie und Kommunikation mit dem Kosmos. Sie besteht aus allen Ökosystemen und Lebewesen und ihrer Selbstorganisation.”

“Hier wird Weltgeschichte geschrieben. Die Erde ist die Mutter von allen”, sagte der Vizepräsident Alvaro García Linera. “Dadurch wird eine neue Beziehung zwischen dem Menschen und der Natur hergestellt, deren Harmonie zur Garantie ihrer Regeneration bewahrt werden muss.”

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Das Gesetz benennt sieben spezifische Rechte, auf die Mutter Erde und die Lebenssysteme, die Bestand von ihr sind, ein Anrecht haben:

  • Ein Recht auf Leben: Damit ist das Recht gemeint auf die Aufrechterhaltung der Integrität von Lebenssystemen und von natürlichen Prozessen, die sie unterstützen. Dazu gehören ebenfalls die Kapazitäten und die Konditionen für ihre Erneuerung
  • Ein Recht auf die Vielfalt des Lebendigen: Damit ist das Recht gemeint auf die Erhaltung der Unterscheidung und Vielfalt der Lebewesen, aus denen Mutter Erde besteht; und zwar ohne, dass sie genetisch verändert werden oder dergestalt künstlich in ihrer Struktur verändert werden, dass es ihre Existenz, ihre Funktionsweise und ihr zukünftiges Potenzial bedroht
  • Ein Recht auf Wasser: Damit ist das Recht auf den Erhalt der Qualität und der Komposition des Wassers gemeint, um die Lebenssysteme zu erhalten und sie insbesondere vor Verunreinigung zu beschützen, um das Leben von Mutter Erde und all ihrer Bestandteile zu erneuern
  • Ein Recht auf saubere Luft: Damit ist das Recht auf den Erhalt der Qualität und der Komposition der Luft gemeint, um die Lebenssysteme zu erhalten und sie insbesondere vor Verunreinigung zu beschützen, um das Leben von Mutter Erde und all ihrer Bestandteile zu erneuern
  • Ein Recht auf Balance: Damit ist das Recht auf den Erhalt oder die Wiederherstellung der Wechselbeziehungen, der wechselseitigen Abhängigkeit, sowie der Fähigkeit zur Ergänzung und Funktionalität der Komponenten von Mutter Erde unter einander; dies soll in einer ausgewogenen Weise erfolgen, so dass sich die Zyklen fortsetzen können und so dass sich ihre überlebenswichtigen Prozesse erneuern können
  • Ein Recht auf Wiederherstellung: Damit ist das Recht auf die effektive und rechtzeitige Wiederherstellung der Lebenssysteme gemeint, die direkt oder indirekt durch menschliche Aktivitäten beeinflusst werden
  • Ein Recht auf ein Leben ohne Kontamination: Damit ist das Recht auf die Bewahrung von Mutter Erde und all ihrer Komponenten gemeint, insbesondere in Bezug auf den Schutz vor toxischem oder radioaktivem Abfall, der durch menschliche Aktivitäten generiert wird

Quellen:

Von Bill Ottman bei minds.com. Übersetzt aus dem Englischen von AnonHQ.com.

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