Kolumbianische Stadt setzt Wohl des Planeten vor Profit und sagt NEIN zu Mammut 35-Milliarden-Dollar Goldmine

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98,8% der Bewohner in Cajamarca stimmten gegen die potenzielle Investition in Höhe von 2 Milliarden US Dollar, die 28 Millionen Unzen Gold (ca. 794 Tonnen) aus der dann größten Goldmine in Südamerika hätte liefern können.

Es besteht kaum irgendein ernstlicher Zweifel daran, dass die Menschheit einer enormen Umweltkrise gegenübersteht. Laut UNICEF leben über 300 Millionen Kinder in Teilen der Welt, in welchen die Umweltverschmutzung als giftig einzustufen ist. Mehr als 1,2 Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Jedes Jahr sterben mindestens eine Million Seevögel sowie 100.000 Haie, Schildkröten, Delfine und Wale, da sie Plastik zu sich genommen haben. Der Planet erwärmt sich in einem Tempo, welches es in den letzten 1.000 Jahren zusammen nicht gab.

Wissenschaftler warnen bereits seit Jahrzehnten, dass menschliches Handeln den Planeten geradewegs in das sechste Massenaussterben seit 440 Millionen Jahren drängt. 99,9% aller Pflanzenarten und Tiere, die je gelebt haben, sind mittlerweile ausgestorben.

Die Erde wird innerhalb der nächsten 300 Jahre ohne Bäume sein. Und es kommt noch schlimmer – die Biene ist mittlerweile offiziell auf der Liste der gefährdeten Arten (um es in den Zusammenhang zu stellen: ein Drittel aller unserer Lebensmittel hängt von Bienen ab).

Trotz der grimmigen Realität, einer düsteren Zukunft und des Klimawandels, welcher aktives Handeln für die Ziele nachhaltiger Entwicklung verlangt, sind die Weltführer nicht bereit, die Belange der Umwelt über Gewinn und Unternehmensrechte zu stellen.

Allerdings ist eine kleine Stadt namens Cajamarca in Kolumbiens Tolima-Provinz führend bei der Umsetzung, den Planeten vor Profit zu setzen – nämlich durch seine Wahl, sauberem Wasser und grünen Bergen den Vorzug zu geben gegenüber La Colosa, einem riesigen 35-Milliarden-Dollar Goldminen-Projekt des südafrikanischen Unternehmens AngloGold Ashanti.

In einem Referendum stimmten neulich 98,8% der Einwohner in Cajamarca gegen den Vorschlag, eine der weltweit größten Tagebauausgrabungen – mehr als doppelt so groß wie der New Yorker Central Park – zu beginnen, und zwar wegen Bedenken bezüglich der Umwelt und drohender Wasserverschmutzung.

Nur 76 Einwohner von Cajamarca stimmten für das Bergbauprojekt, während 6.165 der 19.000 Einwohner der Stadt gegen die potenzielle Investition in Höhe von 2 Milliarden US Dollar waren, die 28 Millionen Unzen Gold (ca. 794 Tonnen) aus der dann größten Goldmine in Südamerika hätte liefern können.

Die Bewohner der landwirtschaftlich geprägten Stadt Cajamarca möchten lieber weiterhin ihre Bohnen, Bananen und Arracachas pflegen, das karottenähnliche Gemüse, welches sie als ihr eigenes “Gold” bezeichnen, so der Bericht des Wall Street Journal. In einem verbindlichen Referendum entschieden sie sich, alle Bergwerke zu verbieten, da sie fürchten dass sie das Wasser verunreinigen, die Berge zerstören und ihrer Gemeinde Schaden zufügen würden

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Robinson Mejia, ein 28-jähriger Forstwissenschaftler, der eine Aktivisten-Gruppe in Cajamarca leitet, welche die Kampagne gegen die Mine führte, sagte gegenüber der Zeitung: “Ich verstehe, dass die Idee ist, Reichtümer zu erzeugen, aber zu welchem Preis? Der große Fehler hier ist, dass sie versuchen, eine Bergbau-Operation in einem Gebiet zu beginnen, wo die Menschen ihr Land wirklich schätzen.”

Die nationale Regierung hat das Goldbergbauprojekt gefördert, da es lebenswichtig sei, um sich nach seinem langen Krieg mit den marxistischen Rebellen wirtschaftlich zu erholen. Sogar als Cajamarcas Kampagne gegen die Mine und das Referendum einen außerordentlichen Präzedenzfall schaffen, spielt die Regierung die Auswirkung der Abstimmung vom 26. März herunter, indem der Minister für Minen und Energie, German Arce, darauf besteht, dass die Entscheidung der Stadt nicht rückwirkend angewandt werden könne – da AngloGold Ashanti bereits eine Lizenz zur Gewinnung erhalten habe.

“Während das Land unter der Kontrolle der lokalen Behörden war, waren alle unterirdischen Reichtümer unter der Kontrolle der nationalen Regierung. Wenn AngloGold Ashanti die Umweltlizenz erhielt, muss es mit dem Projekt fortfahren. Die Gerichte oder der Kongress Kolumbiens müssten entscheiden, ob die Entscheidung der örtlichen oder der nationalen Behörden vorgeht.

Das Referndum würde die Auslandsinvestitionen in Kolumbiens Bergbau nicht beeinträchtigen. Wir reden hier nicht über ein Tagebau-Bergwerk. Es gibt auch keine hundert Flüsse, die etwa bedroht wären. “

Arce’s Stellvertreter, Carlos Cante, drängte die Bürgermeister zu Unterstützung für Bergbau-Projekte, weil sie Lizenzgebühren und Steuereinnahmen schüfen. “Es gibt keine Gemeinden in Kolumbien, die gegen Bergbau wären, nur erschrockene Menschen, die durch den politischen Aktivismus gegen den Bergbau falsch informiert wurden.”

AngloGold, das seit 2002 etwa 900 Millionen Dollar in Kolumbien investiert hat, behauptet, das Projekt werde das Grundwasser nicht verschmutzen: “Wir bedauern, dass das Land und die Region wegen einer schlecht geführten Debatte über den Bergbau in Kolumbien jetzt in Gefahr sind, nicht in den Genuss der Vorteile eines gut durchdachten und verantwortungsvollen Bergbaus zu kommen. ”

Obwohl die Regierung sowie AngloGold argumentieren, dass La Colosa besser für Kolumbien wäre als die unlizenzierten Bergleute, welche der Schaffung von Umweltschäden beschuldigt werden, beschreibt ein Bericht aus dem Jahre 2013 mit dem Titel ‘LaColosa: Eine Tödliche Vorhersage’ die alarmierenden Ergebnisse des Bergbauprojekts im Detail. Auszug:

“La Colosa würde ein Potenzial von 100 Millionen Tonnen unverarbeiteter Gesteins-Abfälle während seiner Betriebsdauer schaffen, die in an die Mine grenzenden Tälern, und wenn nicht dort, dann woanders entsorgt werden könnten. Es ist höchstwahrscheinlich, dass der Abfallstein Sulfide enthalten würde und daher ein hohes Risiko der Freisetzung von sogenannter Acid Mine Drainage in die Umwelt darstellen würde – das sind saure Gewässer mit hohen Konzentrationen an gelösten toxischen Schwermetallen. “

Verweise:

Übersetzt aus dem Englischen von  AnonHQ.com http://anonhq.com/colombian-town-puts-planet-before-profit-votes-no-to-mammoth-35-billion-gold-mine/

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