Neuer Bericht: Die Welt raubt Afrika jedes Jahr über 36 Milliarden Euro
Laut dieses jüngsten Berichts “subventioniert” Afrika den Rest der Welt mit jährlich 36 Milliarden Euro.
Afrika ist nicht arm, sondern es wird vielmehr schlecht verwaltet. Besonders im Westen ist die übliche Darstellung verbreitet, dass die afrikanischen Länder arm sind und nur mithilfe westlicher Hilfe überleben können, was jedoch laut eines neuen Berichts nicht der Wahrheit entspricht.
Tatsächlich macht diese sogenannte “Hilfe” Afrika immer ärmer. 2014 enthüllte eine von einer Koalition von Nichtregierungsorganisationen durchgeführte Studie, die durch Guardian veröffentlicht wurde, dass westliche Länder Hilfe dazu benutzen, um die “fortgesetzte Ausplünderung” Afrikas zu verschleiern.
Grafik: “Aus Afrika fließendes Geld [umgerechnet in Milliarden Euro]: Schuldenzahlungen (18,7), Zunahme internationaler Währungsreserven (22,6), Profite multinationaler Konzerne (41,3), illegaler Abfluss von Kapital (31,5), auswärtige Geldtransfers (2,6), Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte (5,3), illegale Abholzung (15,1), illegaler Fischfang (1,5), Kosten für Anpassung an Klimawandel (9,4), Kosten für Schadensbegrenzung des Klimawandels (23,2).”
Die Studie zeigte, dass Afrika jährlich beinahe 53 Milliarden Euro durch Steuerhinterziehung, Schadensbegrenzung des Klimawandels und die Flucht von Profiten verliert, die durch ausländische Konzerne auf dem Kontinent erwirtschaftet wurden. Der Kontinent erhält zwar jedes Jahr 119 Milliarden Euro an Krediten, ausländischen Investitionen und Entwicklungshilfe von westlichen Ländern, aber 171 Milliarden Euro verlassen den Kontinent jedes Jahr, wie die Studie von 2014 ergab.
Ein neuer Bericht, der von Aktivisten für soziale Gerechtigkeit veröffentlicht wurde, hat bestätigt, was die Studie von 2014 bereits herausgefunden hatte. Laut dieses jüngsten Berichts “subventioniert” Afrika den Rest der Welt jedes Jahr in einer Höhe von 36 Milliarden Euro.
Die Studie mit dem Titel Honest Accounts [ehrliche Berechnungen] 2017 wurde von Global Justice Now, Jubilee Debt Campaign und anderen Aktivisten verfasst. Genau wie die Studie von 2014, verglichen die Forscher des jüngsten Berichts die Geldbeträge, die nach Afrika hinein- und wieder hinausgingen.
Sie entdeckten, dass der Gesamtbetrag, der nach Afrika südlich der Sahara geht (das aus 48 Ländern besteht), jedes Jahr 144,3 Milliarden Euro beträgt, während sich der Gesamtbetrag, der hinausgeht, auf 181,2 Milliarden Euro beläuft. Dies hinterlässt Afrika ein Defizit in Höhe von 36,8 Milliarden Euro.
Die Abflüsse beinhalteten Schuldenrückzahlungen durch Regierungen und den privaten Sektor, Profite multinationaler Konzerne, den Effekt der Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte, illegale Abholzung, illegalen Fischfang und Wilderei sowie Kosten, die mit dem Klimawandel in Zusammenhang stehen. Die Forscher sagten, dass all diese Aktivitäten, durch die Afrika gemolken wird, von Europäern, Amerikanern und den Reichen aus Asien durchgeführt werden.
Laut Einzelheiten des Berichts erhielten afrikanische Länder südlich der Sahara eine Gesamtsumme von 17,5 Milliarden Euro an Hilfsgeldern, zahlten jedoch 16 Milliarden Euro an Schulden zurück. Dies bedeutet, dass die Hilfe, die nach Afrika hineinkommt, nicht kostenlos ist, so wie es immer dargestellt wird.
Afrikaner, die in der Diaspora leben, senden ungefähr 28,5 Milliarden Euro an persönlichen Geldtransfers hinein, aber multinationale Konzerne nahmen 28,9 Milliarden an Profiten und “illegalem Abfluss von Kapital” mit – die mit falschen Angaben über den Wert von Importen und Exporten verknüpft sind – und zusammen 60,3 Milliarden Euro ergaben, wie der Bericht enthüllte.
Weiterhin kosten illegaler Fischfang in afrikanischen Gewässern, Abholzung und der Handel mit bedrohten Tieren und Pflanzen durch skrupellose Menschen aus dem Rest der Welt den Kontinent geschätzte 25,9 Milliarden Euro jedes Jahr.
Die Aktivistin Aisha Dodwell von Global Justice Now sagte, es sei an der Zeit, dass die Welt damit aufhört, die Ressourcen Afrikas zu plündern. Sie erklärte, die Plünderung habe in ganz Afrika die Entwicklung aufgehalten und die Armut erhöht:
“Es gibt ein solch machtvolles Narrativ in westlichen Gesellschaften, dass Afrika arm sei und dass es unsere Hilfe brauche. Diese Forschung zeigt jedoch, das was die afrikanischen Länder wirklich brauchen, ist, dass der Rest der Welt damit aufhört, sie systematisch auszuplündern”, sagte Aisha.
Professor John Weeks von der School of Oriental and African Studies an der Universtität London, der die Ausbeutung Afrikas durch Ausländer seit nunmehr 20 Jahren untersucht hat, sagte, der Bericht bestätige die seit Langem bestehenden Beweismittel, dass der Reichtum aus Afrika in andere Teile der Welt abfließt, besonders nach Amerika und Europa.
“Der größte Teil davon ist legal, zulässig aufgrund der Deregulierung ausländischer Devisenmärkte und schwachen Aufsicht und Kontrolle durch Zentralbanken, allzu sehr angespornt durch Kreditvergaberichtlinien durch den Internationalen Währungsfonds und die Weltbank”, schrieb er in einer E-Mail an The Independent.
Dem Bericht wurde in Afrika Aufmerksamkeit entgegengebracht. Viele Aktivisten auf dem Kontinent sagten, sie werden auf die Regierungen Druck ausüben, um politische Entscheidungen umzusetzen, die sicherstellen sollen, dass der Reichtum des Kontinents den eigenen Bürgern zugute kommt, und nicht den Ausländern.
Verweise:
- http://anonhq.com/not-doom-gloom-africa-just-misrepresentation-facts-media-video/
- https://www.theguardian.com/global-development/2014/jul/15/aid-africa-west-looting-continent
- http://www.globaljustice.org.uk/sites/default/files/files/resources/honest_accounts_2017_web_final.pdf?utm_source=Global+Justice+Now+press+release+list&utm_campaign=17a92094cc-EMAIL_CAMPAIGN_2017_05_17&utm_medium=email&utm_term=0_166972fef5-17a92094cc-288067069&mc_cid=17a92094cc&mc_eid=3420d878ce
- http://www.independent.co.uk/news/world/africa/africa-subsidises-world-billions-a-year-say-campaigners-a7754041.html
Übersetzt aus dem Englischen von http://anonymous-news.com/new-report-world-loots-africa-over-41-billion-each-year/