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Nie dagewesener Fall: Mann wird in 346 Fällen des Kindesmissbrauchs angeklagt

in Kriminalität/Menschenrechte
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Ein Mann aus Dänemark wurde angeklagt, weil er den sexuellen Missbrauch und die Vergewaltigung von hunderten philippinischer Kinder bestellt und gegen Bezahlung durchgeführt hat.

Im Verlauf der letzten Monate sind zahlreiche Erwachsene ihrer gerechten Straft dafür zugeführt worden, dass sie ungezügelt Kinder sexuell missbraucht haben. Dies ist gelungen, weil mehrere bedeutende Pädophilen-Ringe zerstört und aufgedeckt worden sind. Während die meisten Täter mit zahlreichen Fällen der Kindesvergewaltigung und des Kindesmissbrauchs überführt worden sind, hat ein dänischer Mann sie alle übertroffen: Er wurde am vergangenen Mittwoch dessen angeklagt, dass er in 346 Fällen sexuelle Übergriffe oder Vergewaltigungen an Minderjährigen angeordnet und daran teilgenommen hat. Der 70-Jährige, dessen Name von den Behörden unter Verschluss gehalten wird, hatte „auf Abruf“ („On-Demand“) Kindesvergewaltigungen und sexuellen Missbrauch per Livestream bestellt, die er dann auf seinem Computer abgespeichert hat. Die Opfer, manche sogar erst drei Jahre alt, stammten größtenteils von den Philippinen. Der Mann hat für jeden Akt ungefähr 40 US-Dollar (etwa 37,68 Euro) oder weniger gezahlt, der dann per Livestream auf seinen Computer übertragen wurde.

Die Anklageschrift gegen den namenlosen Mann umfasst 119 Seiten. Darin wird die verstörende und verdorbene Art der Akte beschrieben, in die er den Beschuldigungen zufolge involviert war. In einem Fall wurde ein vier Jahre altes Mädchen von ihrer eigenen Mutter auf Wunsch des dänischen Mannes hin sexuell missbraucht. In einem anderen Beispiel wurde ein drei Jahre altes Mädchen dazu gezwungen, Oralsex an einem fünf Jahre alten Mädchen durchzuführen.

Der Online-Täter wurde bereits im Februar letzten Jahres in Brøndby verhaftet, ein Vorort von Kopenhagen. Die Verhaftung erfolgte, nachdem die Kopenhagener Vestegn-Polizei einen Hinweis von ausländischen Strafverfolgungsbehörden erhalten hatte. Aufgrund des gewaltigen Umfangs des Beweismaterials arbeiteten die Strafverfolger und auch die Polizei jedoch mehr als ein Jahr daran, all die Informationen durchzugehen und um offizielle Anklage erheben zu können – sie nennen es einen „Fall von historischem Ausmaß“. Flemming Kjærside vom Cyber Crime-Zentrum der dänischen Nationalpolizei kommentierte den gigantischen und nie dagewesenen Umfang des Falles. Er sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau: „Soweit ich weiß, hatten wir weltweit noch keinen einzigen Fall, in dem ein einzelner Mensch so vieler Übergriffe angeklagt wird.“

Obwohl der Fall tatsächlich aufgrund der schieren Anzahl der Vorwürfe historisch ist, die gegen den beschuldigten Sexualstraftäter erhoben werden, ist es nicht das erste Mal, dass Pädophile in Dänemark dabei ertappt werden, wie sie online sexuellen Missbrauch und damit in Verbindung stehende Verbrechen online bestellen. In einem Fall wurde 2014 ein Mann aus Nordjütland zu dreieinhalb Jahren Haft im Gefängnis verurteilt, weil er die Vergewaltigung von mehreren philippinischen Kindern angeordnet hatte. Ein Jahr später wurden dann zehn Menschen festgenommen, die in Verbindung mit einem ähnlichen Fall standen. Allerdings wurden neun von ihnen aus Mangel an Beweisen dann wieder entlassen. Es ist bei der Untersuchung solcher Verbrechen oft schwer, an Beweise heranzukommen, da viele Täter die Aufnahmen der Livestreams nicht auf ihren Computern abspeichern. Dieser aktuelle Fall soll am 28. Februar in der Stadt Glostrup vor Gericht gehen; ein Urteil wird im Juni erwartet.

Bildquelle des Titelbilds: Reuters. Übersetzt aus dem Englischen von trueactivist.com.

Quellen:

Israel ruft zum Genozid an Palästinensern auf – und die Mainstream-Medien ignorieren es

in Medien/Menschenrechte
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Es ist schier unglaublich: Die sozialen Medien und die Mainstream-Medien ignorieren den Aufruf Israels zum Genozid an Palästinensern. Massive Proteste und Facebook-Kampagnen, die zum Genozid an Palästinensern aufrufen, werden von den westlichen Mainstream-Medien und von Facebook selbst ignoriert – und das, obwohl es große Bedenken und Zusammenarbeit mit dem Ziel gibt, solche „Aufrufe zur Gewalt“ zu stoppen.

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Dieses auf Facebook hochgeladene Bild zeigt einen Israeli, der eine Waffe auf den Betrachter richtet. Der Text lautet: „Mäht sie nieder“. Bildquelle: Facebook-Seite von „Das Volk Israels verlangt Rache“.

Seit Oktober letzten Jahres hat die israelische Regierung Palästinenser und ihre Verbündeten dessen beschuldigt, dass sie gegen Israelis „zur Gewalt anstacheln“; völlig ungeachtet der Tatsache, dass seitdem 34 Israelis zu Tode gekommen sind – im Vergleich zu 230 Palästinensern. Die Erhöhung der Gewaltakte wird auf einen international scharf verurteilten israelischen Übergriff auf palästinensische Ländereien im Westjordanland zurückgeführt. Die Bedenken der israelischen Regierung hinsichtlich der jüngsten Gewalttaten hat dazu geführt, dass Palästinenser dafür verhaftet wurden, dass sie Inhalte in sozialen Medien geteilt haben, die möglicherweise zu Verbrechen führen könnten. Bislang wurden dieses Jahr 145 Palästinenser für „Vorstufen von Verbrechen (pre-crime)“ durch „Anstachelung“ in sozialen Medien verhaftet. Diese Vorgehensweise führte letztendlich zu einer Kollaboration zwischen Facebook und der israelischen Regierung. Deren gemeinsame Bestrebungen zur Eindämmung der „Anstachelung“ in sozialen Medien haben dazu geführt, dass mehrere Facebook-Accounts von palästinensischen Journalisten und Nachrichtenagenturen gesperrt wurden (darüber hat derwaechter.net hier auf Deutsch berichtet).

Jedoch haben es die sozialen Medien und die westlichen Mainstream-Medien bislang versäumt, die „Anstachelung“ der Israelis gegen die Palästinenser zu verurteilen. Derartige Gewaltaufrufe treten nämlich überraschenderweise sehr häufig auf – wenn man bedenkt, dass sie wenig bis gar keine Aufmerksamkeit erregen. Diese anti-palästinensischen Posts, Bilder und Proteste strotzen oft nur so vor Aufrufen zum Genozid. Dazu gehören Parolen wie „Tod der gesamten arabischen Nation“ oder „Tötet sie alle“, die verblüffend häufig auftauchen.

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Sogar die Times of Israel veröffentlichte eine so genannten „Op-Ed“-Zeitungskolumne zum Thema „Wann Genozid zulässig ist“ und bezog sich darin auf die Art, wie Israel die Palästinenser behandelt. Obwohl der Post letztendlich wieder heruntergenommen wurde, deutet er auf eine allzu übliche und gefährliche Mentalität hin, die von den sozialen Medien, von der israelischen Regierung und von den westlichen Medien „aus Bequemlichkeit“ ignoriert wird. Eine israelische Nachrichtenagentur führte sogar einen Test in Bezug auf die damals nur mutmaßliche Vorzugsbehandlung durch: Sie fand heraus, dass Facebook und die israelischen Autoritäten mit den Forderungen nach Rache der Palästinenser und der Israelis sehr unterschiedlich umgingen.

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Ein auf Facebook gepostetes Bild zeigt zwei junge Frauen, die ein Schild hochhalten, auf dem steht: „Araber zu hassen ist nicht Rassismus; es ist Moral.“ Bildquelle: Facebook-Seite von „Das Volk Israels verlangt Rache“.

Sogar massive Proteste, die zum Genozid an den Palästinensern aufrufen, wurden vollständig von den sozialen Medien und den Presseunternehmen ignoriert. Im April dieses Jahres fand ein massiver anti-palästinensischer Protest in Tel Aviv statt. Dort forderten Tausende den Tod aller Araber. Der Protest war organisiert worden, um einen israelischen Soldaten zu unterstützen, der einen bereits verwundeten Palästinenser getötet hatte, indem er ihm in Exekutionsmanier in den Kopf schoss. Der Soldat namens Elor Azaria wurde für diesen Mord des Totschlags angeklagt. Der Vorfall hatte sich inmitten des palästinensischen Hoheitsgebiets in der Stadt Hebron ereignet. In Hebron befindet sich eine illegale jüdische Siedlung, die trotz ihrer unrechtmäßigen Existenz von den israelischen Verteidigungskräften (IDF) verteidigt wird. Das hat zu häufigen Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern in dem Gebiet geführt.

An dem Protest in Tel Aviv nahmen ungefähr 2.000 Menschen teil und mehrere israelische Popikonen sorgten für die Unterhaltung der Teilnehmer. Dazu gehörten die Sänger Moshik Afia und Amos Elgali, sowie der Rapper Subliminal. Gesänge wie „Elor [der Soldat] ist ein Held“ und die Forderung nach der Freilassung des Soldaten waren regelmäßig zu hören. Eine Frau wurde mit einem Schild fotografiert, auf dem stand: „Tötet sie alle“. Ein jüdischer Reporter vor Ort merkte an, dass die Aktion „mehr ein Freudenfest des Mordes zu sein schien als alles andere“. Trotz der offensichtlichen Feindlichkeit und der Anstachelung, die bei dem Protest deutlich sichtbar waren, ist es nicht schwer, sich vorzustellen, wie die Reaktion gewesen wäre, wenn es ein pro-palästinensischer Protest gewesen wäre, in dem nach dem Tod der Juden verlangt wird. Der deutliche Unterschied zwischen dem, was den Palästinensern erlaubt ist und was den Israelis erlaubt ist, sollte uns alle beunruhigen. Denn die weitverbreitete Voreingenommenheit der sozialen Medien, der Presse und vieler Regierungen drohen uns blind zu machen für die Realitäten des israelisch-palästinensischen Konflikts.

Von Whitney Webb für trueactivist.com. Übersetzt aus dem Englischen von AnonHQ.com.

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