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Iran verkauft Öl an BP, nimmt lieber Euro statt Dollar

in Wirtschaft
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Es ist ein Schachzug, der Washington und die US-amerikanischen Petrodollar-Deals der Nixon-Ära in den 1970er Jahren brüskieren soll: Der Iran, der wieder mit dem Verkauf von Öl begonnen hat, hat darum gebeten, in Euro bezahlt zu werden – nicht in US-Dollar.

 

Kurze Lageanalyse:

Die Frage lautet: Wieso haben die USA überhaupt die globale Handelssanktion auf den Iran aufgehoben? Gerade da, wo die US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton doch versprochen hat, dass, falls sie zur Präsidentin gewählt wird, eine ihrer ersten Amtshandlungen darin bestehen wird, den Iran militärisch anzugreifen. An dieser Stelle kann man nur Vermutungen anstellen.

Geopolitisch gedacht, macht aber nur eines Sinn: Um den Erzfeind Russland zu schwächen. Gerade jetzt wo die USA seit Monaten schon etliche Waffen, Munition, Militärfahrzeuge, Raketenstellungen, Soldaten in Europa und vor allem nah und in Richtung der russischen Grenzen positioniert hat und Russland daraufhin mit eigenen Militärmanövern daraufhin geantwortet, ist es von zentraler Bedeutung die ohnehin finanziell angeschlagenen Russen (durch den Ölpreisverfall 2016) noch mehr finanziell zu schwächen. Das größte Dorn im Auge für die USA ist aber der Militäreingriff Russlands in Syrien, um den verbündeten und demokratisch gewählten syrischen Präsidenten Bashar Al Assad  zu beschützen und ISIS und alle Gegner von Assad militärisch zu bekämpfen. Ob Russlands Behauptungen der Wahrheit entsprechen, dass die USA absichtlich keine ISIS Stellungen bombardiert und wissentlich syrische Stellungen bombardiert, die gegen ISIS kämpfen, um die ISIS zu stärken und als Waffe gegen Assad zu benutzen, sei mal dahingestellt. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, wem er glauben schenken mag.

Das was Fakt ist, ist, dass die USA zur Zeit des Afghanistankriegs gegen Russland, die Terrororganisation Al-Kaida aufgebaut und sowohl militärisch als auch finanziell unterstützt haben.

Und da wir wissen, dass die USA offiziell Assad als den Feind Nr.1 in Syrien einstuft, also weit vor ISIS, macht es aus geostrategischer Sicht sinn, dass die USA die ISIS und weitere Jihadistengruppen als Söldner gegen den “unkooperativen” Assad einsetzt.

Folglich war es also zwar ein geschickter Schachzug, die Sanktionen aufzuheben, sodass der Iran wieder Öl verkaufen darf und somit als Konkurrenz zu Saudi Arabien und vor allem Russland, die russische Wirtschaft noch weiter schwächt, jedoch war die strategisch kluge Wahl des Irans, Euro – statt wie üblich US-Dollar – für den Ölhandel zu benutzen, ein unerwarteter Schachzug für die USA. Dazu muss man wissen: Der Wert und die Stabilität des US-Dollars sind größtenteils vom Ölhandel abhängig, da dieser fast ausschliesslich in US-Dollar erfolgen muss (OPEC-Vertrag).

Iran verkauft wieder Öl – Aber nicht mit US-Dollar

Die Berichte dazu sind bereits früher dieses Jahr eingegangen, doch vergangene Woche hat der Iran damit begonnen, sein Kondensat an BP zu verkaufen. Dies geschieht in Folge auf Handelsabkommen, die Mitte des Jahres mit der Firma für ihr Rohöl abgeschlossen wurden. Es heißt weiterhin, dass Iran im Begriff dazu ist, über Rohöl-Verkäufe mit britischen Firmen zu verhandeln – und möglicherweise dadurch international für Tumult zu sorgen.

Die Verkäufe erfolgen nach einer vor kurzem erfolgten Aufhebung der Sanktionen. Damit ist es der Nation nun erneut möglich, wieder auf den Weltmarkt zuzugreifen und möglicherweise den Weg dafür zu ebnen, dass der Iran wieder eine Spitzenposition als Ölproduzent einnimmt.

Einige sagen, dass die Beteiligung des Iran rund 600.000 bis zu einer Million Fässer (Barrels) pro Tag ausmachen könnte.

Wenn der Iran – ein schwaches Mitglied der OPEC-Staaten –weiterhin darauf besteht, bevorzugt Euro statt Dollar als Bezahlung zu nehmen, dann werden sich die Spannungen mit Saudi-Arabien, sowie die Spannungen in der Beziehung zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Staaten wahrscheinlich weiter verstärken.

Iran ist nicht das einzige Land, das Öl verkauft und eine andere Währung anstatt des Dollars vorzieht. Syrien war das andere Land. „Iran hat seit Langem aus mehreren Gründen versucht, für seine Exporte zum Euro anstelle von anderen örtlichen Währungen zu wechseln. Dazu gehört auch die in Teheran tief verwurzelte Feindseligkeit gegenüber den Vereinigten Staaten.“, sagt Majid Rafizadeh, ein in Harvard ansässiger Wissenschaftler für den Nahen Osten.

An dieser Stelle soll noch angemerkt werden, dass es keinen Mangel an Interesse von anderen Nationen gibt, die nur allzu gerne mit Euro statt mit US-Dollar handeln würden; darunter auch Länder aus Europa und Asien. Die Ölpreise werden nun von den Verkäufen des Iran abhängen. Was Saudi-Arabien und Amerika in naher Zukunft zu tun gedenken, ist an dieser Stelle reine Vermutung.

Übersetzt aus dem Englischen von AnonHQ.com.

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