Rechte deutsche Terrorgruppe wollte deutsches Stromnetz lahmlegen

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Neue Erkenntnisse zur Großrazzia im Landkreis Neumarkt: Sechs Männer wollten offenbar Stromversorgung in weiten Teilen Deutschlands lahmlegen.

Rund 300 Beamte durchsuchen mehrere Wohnungen in Bayern – und finden neben zahlreichen Waffen auch mehrere Zehntausend Schuss Munition. Ermittelt wird gegen sechs Männer der rechten Szene, die Anschläge auf das Stromnetz geplant haben sollen.

Bei der Razzia in der Oberpfalz gegen sechs Männer, die mutmaßlich in großem Stil die Stromversorgung sabotieren wollten, sind auch zahlreiche Waffen entdeckt worden. “Es wurden circa 70 Schusswaffen sichergestellt, darunter eine größere Anzahl mutmaßlich illegaler Kurz- und Langwaffen, sowie mehrere Zehntausend Schuss Munition”, teilte die Polizei mit.

Am frühen Mittwochmorgen hatten knapp 300 Beamte, darunter auch Spezialeinheiten, in Neumarkt in der Oberpfalz Durchsuchungen in mehreren Wohnungen durchgeführt. Die Aktion richtete sich gegen deutsche Verdächtige im Alter von 34 bis 59 Jahren. Sie sollen Anschläge auf Freileitungsmasten von großen Stromtrassen geplant haben, um die Stromversorgung in großen Teilen der Bundesrepublik lahmzulegen.

Zusätzlich zu den Waffen wurden auch diverse technische Geräte beschlagnahmt.
(Foto: dpa)

“Verfassungsfeindliche Absichten”

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Die Kripo ermittelt wegen Verdachts von Verstößen gegen das Waffengesetz. Außerdem wurden technische Geräte wie Laptops und Mobiltelefone beschlagnahmt. Diese werden nun von den Ermittlern ausgewertet. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hatte am Abend in einer ersten Reaktion gesagt, die bis dahin vorliegenden Ergebnisse zeigten “die bedenkliche Affinität zu Waffen und Verhaltensmuster der Prepper-Szene.” Den Ermittlern sei “ein empfindlicher Schlag gegen eine Gruppierung mit rücksichtslosen und verfassungsfeindlichen Absichten gelungen”, so der CSU-Politiker.

Der Begriff “Prepper” leitet sich vom englischen “to be prepared” ab, was so viel wie “vorbereitet sein” bedeutet. “Prepper” bereiten sich auf Katastrophenszenarien bis hin zum Weltuntergang vor. Dem Staat stehen sie oft ablehnend gegenüber, immer gibt es auch Verbindungen zu Reichsbürgern und ähnlichen Verschwörungsgläubigen sowie Rechtsextremen. Daraus können neben Untergangs- auch Umsturzfantasien und -pläne entstehen.

Laut Herrmann hat die Entwaffnung von Extremisten höchste Priorität: “Jeder Verdachtsfall wird geprüft und alle rechtlichen Möglichkeiten werden ausgeschöpft”, erklärte der Minister. Nach Herrmanns Worten haben bayerische Waffenbehörden 2021 insgesamt 189 erlaubnispflichtige Waffen wegen Verdacht auf Extremismus eingezogen, davon 125 bei Rechtsextremisten und 48 bei sogenannten Reichsbürgern.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/AFP

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