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Kobalt

Amnesty International: Apple und Microsoft verwenden Batterien, die mit Kobalt hergestellt wurden, das von siebenjährigen Kindern in Kongo abgebaut wird

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Ein neuer Bericht von Amnesty International hat Apple und Microsoft vorgeworfen, Batterien zu benutzen, die mit Kobalt hergestellt wurden, das von minderjährigen Kindern in der Demokratischen Republik Kongo abgebaut wurde.

Die Ordnungszahl von Kobalt ist 27 und das Elementsymbol ist Co. Der schwedische Chemiker und Mineraloge Georg Brandt entdeckte es im Jahr 1735. Die Verwendung von Kobalt bei Batterien und bei der Galvanisierung ist weit verbreitet. Es wird geschätzt, dass mehr als 50% des weltweiten Kobalts in der Demokratischen Rebublik Kongo abgebaut werden.

In der Vergangenheit schätzte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), dass mehr als 40.000 Kinder in Kobalt-Minen der Demokratischen Republik Kongo arbeiten.

In diesem neuesten Bericht sagte Amnesty International, dass es Beweise sichergestellt habe, dass Kinder im Alter von sieben Jahren in Kobalt-Minen arbeiten. Die Kinder bauen Berichten zufolge Kobalt ab, das bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien verwendet wird. Apple und Microsoft sollen diese Batterien kaufen, ohne ordentliche Nachforschungen über ihre Herstellung anzustellen.

Der Bericht sagte, dass lokale Händler Kobalt aus Gebieten mit minderjährigen Arbeitskräften kaufen und es an Huayou Cobalt verkaufen, ein chinesisches Bergbauunternehmen, das in der Demokratischen Republik Kongo tätig ist. Huayou Cobalt verarbeitet daraufhin das Rohmaterial und verkauft das raffinierte Kobalt an drei Hersteller von Batteriekomponenten – Toda Hunan Shanshan New Material, Tianjin Bamo Technology und L&F Material. Diese Unternehmen verkaufen die verarbeiteten Produkte an Batteriehersteller, die ihrerseits die Batterien an die Technologiekonzerne Apple und Microsoft verkaufen.

Amnesty behauptete, dass die Bergbauunternehmen oft Kinder für nur zwei Dollar pro Tag beschäftigen. Die Unternehmen schützen die Angestellten nicht vor den offensichtlichen Gefährdungen für die Gesundheit, die von der Arbeit in den Minen herrühren. Als Amnesty mit einigen der minderjährigen Kinder sprach, die in den Minen arbeiten, fanden sie heraus, dass die Kinder manchmal 24 Stunden lang in den Minen arbeiten.

Amnesty sagte, dass sie 87 gegenwärtige und frühere Kobalt-Minenarbeiter befragten, von denen 14 minderjährige Kinder sein sollen, die in den Minen arbeiten.

“Ich verbringe 24 Stunden in den Tunneln. Ich komme morgens an und gehe am nächsten Morgen…Ich musste in den Tunneln meine Notdurft verrichten…Meine Pflegemutter hatte geplant, mich in die Schule zu schicken, aber mein Pflegevater war dagegen, er beutet mich aus, indem er dafür sorgte, dass ich in der Mine arbeite”, wurde ein Kind in dem Amnesty-Bericht zitiert.

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Der Bericht beschuldigte auch Samsung und Sony sowie die Autohersteller Daimler und VW, solche Batterien zu verwenden. Jedoch heißt es, dass Apple und Microsoft mehr Gebrauch davon machen als diese Unternehmen.

Laut Statistiken sind seit September 2014 ungefähr 80 Menschen in Kobalt-Minen der Demokratischen Republik Kongo gestorben. Amnesty sagte, dass die Sterberate in Wirklichkeit sogar noch höher ausfallen könne, weil die Unternehmen nicht jedes Opfer registrieren – und sogar bekannt dafür sind, manche Vorfälle zu vertuschen. Zurzeit sollen 16,9% der Kinder, die in der kongolesischen Bergbauindustrie arbeiten, zwischen 5 und 14 Jahre alt sein. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat erklärt, dass der Bergbau aufgrund der zahlreichen Gesundheitsrisiken, die damit verbunden sind, eine der schlimmsten Formen der Kinderarbeit darstellt.

Die Demokratische Republik Kongo ist ein in Zentralafrika gelegenes Land. Es verfügt über eine Fülle an Ressourcen an Mineralien. Das Land wird in Bezug auf natürliche Ressourcen allgemein als eines der reichsten Länder der Welt angesehen. Seit der Kolonialzeit wurde das Land durch französische und belgische Administratoren stark ausgebeutet.

Die unerschlossenen Vorkommen der Rohmineralien der Demokratischen Republik Kongo werden auf einen Wert von über 24 Billionen US-Dollar [knapp 22 Billionen Euro] geschätzt. Es verfügt über 70% der Koltan-Vorkommen der Welt, ein Drittel des Kobalts, mehr als 30% der Diamant-Reserven und ein Zehntel des Kupfers. Und aufgrund der hohen Nachfrage gegenüber diesen Ressourcen beteiligen sich Rebellen und die bewaffneten Truppen des Landes an abscheulichen Praktiken – so wie der Beschäftigung minderjähriger Kinder als Zwangsarbeiter – um an die Mineralien heranzukommen, mit deren Verkauf der Ankauf von Waffen bezahlt wird.

Die amerikanischen Technologie-Unternehmen, welche diese auf Ausbeutung basierenden Mineralien kaufen, sind laut eines Berichts der Vereinten Nationen von 2001 dafür verantwortlich, den Konflikt in der Demokratischen Republik Kongo zu schüren.

Die Wirtschaft des Landes ist seit Mitte der 1980er drastisch zurückgegangen. Seine Bürger gehören zu den ärmsten Menschen der Welt. Dem kongolesischen Volk wird regelmäßig das niedrigste oder beinahe niedrigste nominelle Bruttoinlandsprodukt der Welt pro Kopf zugeschrieben.

Verweise:

Übersetzt aus dem Englischen von http://anonhq.com/amnesty-international-apple-microsoft-using-batteries-made-cobalt-mined-7-year-old-children-drc/

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