TORONTO, ON - JUNE 27: Interior of the Nestle candy factory in Toronto, where they produce Kit Kat, Smarties, etc. (Vince Talotta/Toronto Star via Getty Images)

Wegen Nestlé: Den Bewohnern von Vittel wird das Wasser knapp

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In der französischen Gemeinde Vittel sinkt der Grundwasserspiegel jedes Jahr drastisch. Die Ursache: Nestlé pumpt dort große Mengen Wasser für die Wassermarke „Vittel“ ab. Der Konzern will das Problem nun lösen – mit einer ziemlich absurden Maßnahme.

Vor allem in Deutschland gehört Vittel zu den bekanntesten Wassermarken von Nestlé. Das Wasser stammt von einer Quelle in Vittel, eine kleine Kurstadt im Nordosten Frankreichs. Nestlé besitzt Quellen und Teile des Landes rund um Vittel und füllt täglich mehrere Millionen Plastikflaschen Wasser ab.

Für den kleinen Ort hat das Konsequenzen: Wie das Reportage-Magazin „Frontal 21“ des ZDF berichtet, sinkt der Grundwasserspiegel stark – jedes Jahr um 30 Zentimeter. Es kann also nicht ewig so weitergehen, sonst bleibt irgendwann nicht mehr genug Wasser übrig.

Nestlé “sucht nach Lösungen”

Verschiedene Wassermarken: San Pellegrino und Vittel gehören zu Nestlé. (Foto: Utopia)

Schon jetzt wird das Wasser vor allem in den heißen Monaten knapp: Im Sommer sei der Bürgermeister gezwungen, Wasser mit einem Tankwagen von woanders zu holen, erzählt ein Schäfer aus Vittel in der Reportage.

Der Konzern weiß jedoch, dass sich etwas tun muss. Nestlé sucht deshalb nach Lösungen, um den Grundwasserspiegel nicht noch stärker abzusenken. Laut Frontal 21 gibt es auch schon konkrete Pläne – die jedoch das eigentliche Problem nicht lösen.

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Dem Magazin zufolge will Nestlé für die Einwohner Wasser aus benachbarten Dörfern und Regionen herbeischaffen. Dafür soll eigens eine neue Pipeline gebaut werden. Eigentlich wäre ja genug für die Bewohner vorhanden, das Wasser aus den natürlichen Quellen von Vittel ist jedoch vor allem Nestlé vorbehalten. „Das ist, als würde man Menschen am Atlantik vorschreiben, in einem Pool zu baden mit Wasser aus dem Mittelmeer“, sagt ein Anwohner in der ZDF-Reportage.

„Bürger zahlen, damit Nestlé Wasser exportieren kann“

Rund 20 Millionen Euro soll die Wasser-Pipeline kosten. Besonders ironisch: Finanziert werden soll die Pipeline über Steuergelder. „Das bedeutet im Klartext, dass die Bürger diese Pipeline bezahlen werden, … damit Nestlé das Wasser weiter exportieren kann“, sagt Odile Agrafeil, Berichterstatterin der Umweltkommission CESER Grand Est in dem Beitrag von Frontal 21.

Nestlé hat sich bereits zu einigen Vorwürfen aus der Reportage geäußert. „Freiwillig haben wir die Wasserentnahme schrittweise um 20 Prozent reduziert. Damit liegen wir bei 750.000 Kubikmeter pro Jahr, 1.000.0000 Kubikmeter sind uns von den Behörden genehmigt worden“, heißt es in einem Statement, das Focus online vorliegt. Außerdem überwache Nestlé kontinuierlich die Pegel der genutzten Wasserquellen.

Hier die Reportage von Frontal 21 im Video

2 Comments

  1. Die Verbrauche saufen das fremde Flaschenwasser, warum nur über Nestle herziehen?
    Und dann gibt es natürlich die Händler, die dieses Flaschenwasser verkaufen.
    Es gibt auch die örtlichen Regierungs-Organisationen, die verschiedenen Aktivitäten erlauben. Auch die Bürger, die diese Regierungs-Organisationen wählen und nicht maßregeln haben eine Teil-Verantwortung an diesen Zuständen mitzutragen.

    Es sind also viele Einzelaktionen an der Ausbeutung der nicht nur monetären Werte des Grundwassers beteiligt. Das muß ordentlich und übersichtlich aufgelistet werden und dann einzeln abgearbeitet werden. Wir dürfen auch nicht vergessen, daß durch das Auspumpen des Grundwassers dramatische Geologische Prozesse in Gang gesetzt werden können: Oberflächen können wegsacken und einstürzen, Platten können brechen, Erdbeben können entstehen, Bodensenkungen können entstehen. Quellen können versiegen, Flüsse können sich vielfältig verändern und sogar versiegen, das Mikroklima kann sich verändern, das Makroklima kann sich verändern, der Pflanzenbewuchs kann sich verändern, es kann zu unerwünschten Einflüssen auf die Landwirtschaft, Wirtschaft, Bevölkerung kommen.

    Was haben die Menschen eigentlich in ihrer Schulzeit gelernt?
    Wissen und verstehen die Menschen diese Zusammenhänge nicht?
    Sind die durchschnittlichen Menschen wirklich so dumm?

    • Hier fehlt echt ein Like Button. sonst hättest du schon Tausende davon für deine Antwort. Du hast einfach mal die Perfekte Antwort gefunden und herausgeschrien! Danke

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