Wenn Verschwörungstheorien wahr werden: Die Ereignisse der Kölner Silvesternacht sollten wohl vertuscht werden
Wer im frühen Januar des noch relativ jungen Jahres 2016 ab und an mal den Verdacht hegte, dass es bei den polizeilichen Ermittlungen zu den Missbrauchs- und Vergewaltigungsattacken des alkoholisierten Sex-Mobs in der Kölner Silvesternacht so gar nicht mit rechten Dingen zuging, der wurde – ein beliebter, wenn auch strunzdoofer Volkssport hierzulande – schnell als dumpfer „Verschwörungstheoretiker“ diffamiert, der auf komplexe Fragen des Lebens nur einfache Antworten zu bieten habe. Doch mittlerweile dürfte sogar dem hartnäckigsten Kritiker die Puste ausgehen und die Spucke wegbleiben, denn allem Anschein nach soll das Innenministerium von NRW versucht haben, zu verhindern, dass die Angriffe von sexbesessenen Grapschern auf die feiernden Frauen von Köln in der Silvesternacht an die Öffentlichkeit kommen. Dies berichtet der Kölner Express, dem wir die Enthüllungen über diese äußerst brisanten Informationen zu verdanken haben. Und alles in allem zeichnet sich so ganz allmählich ein riesiger, handfester Skandal ab!
So soll am 01. Januar um 13:21 Uhr im Düsseldorfer Innenministerium und dessen Behörden eine Polizeimeldung der Polizei Köln mit dem Vermerk „WE“ eingegangen sein – Die Abkürzung „WE“ steht hier für „Wichtiges Ereignis“. Inhalt dieser Meldung waren u.a. die Schilderung der genauen Tathergänge sowie Informationen zu den Tätern, Details zu den Grapsch-Attacken etc., aber auch Sätze wie: „Die Ermittlungen dauern an. Von weiteren Anzeigenerstattungen im Laufe des Tages ist auszugehen. Es wird nachberichtet“. Ausdrücklich fiel in dieser Meldung auch das Wort „Vergewaltigung“, denn der volle Titel dieser polizeilichen Meldung lautete: „Vergewaltigung, Beleidigung auf sexueller Basis, Diebstahldelikte, Raubdelikte begangen durch größere ausländische Personengruppen“.
Nun der große Paukenschlag: Ein Beamter der Landesleitstelle – rief am 01. Januar nach Erhalt der Meldung wohl in Köln an und bat darum, den Begriff „Vergewaltigung“ aus der Meldung zu „stornieren“ bzw. zu „streichen“. Dies sei, so der Beamte „ein Wunsch aus dem Ministerium“. Die Landesleitstelle untersteht dem Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD NRW) in Duisburg und diese wiederum dem Innenminister von NRW, Ralf Jäger (SPD). Sollten die Vorwürfe also stimmen, hätte das Innenministerium von NRW gezielt versucht, auf die Ermittlungen der Kölner Polizei Einfluss zu nehmen. Ein Skandal sondergleichen also! Die Identität des Beamten, der um die „Stornierung“ bat, ist bisher noch ungeklärt. Sicher ist nur, dass es sich wohl um einen männlichen Beamten gehandelt haben soll.
NRW-Innenminister Ralf Jäger ist jetzt allerdings reichlich in Erklärungsnot geraten. Das Dementi aus dem Ministerium folgte natürlich umgehend: Es habe keinen „Auftrag zur Stornierung“ der Meldung gegeben, erklärte ein Pressesprecher des Ministeriums, sondern lediglich „Abstimmungsgespräche“ zwischen dem Landeskriminalamt und Köln, die die Darstellung und Einordnung der in Köln begangenen Straftaten der Silvesternacht ebenso zum Inhalt hatten wie die Frage nach den Maßnahmen der Polizei. *Ironie an* Na, dann sind wir ja mal so richtig beruhigt *Ironie off*. „Abstimmungsgespräche“ – so kann man’s natürlich auch ausdrücken …
Noch ist es natürlich viel zu voreilig, irgendwelche Schlüsse zu ziehen. Wir von “Der Wächter” bleiben auf jeden Fall an der Sache dran. Sollten sich die erhobenen Vorwürfe allerdings tatsächlich bewahrheiten, bliebe nur festzuhalten, dass sich in diesem Fall nicht etwa die Verschwörungstheoretiker, sondern diesmal ganz andere Herrschaften einen riesigen Alu-Hut aufsetzen dürfen.
Quellen:
[2] http://www.express.de/koeln/koelner-sex-mob-affaere-dokument-zeigt-den-vertuschungs-versuch-23842694
Foto: http://img.zeit.de