Deutscher Journalistenverband entschuldigt sich für Verbreitung von Fake News über RT Deutsch

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Von rt.com

Wutschnaubend echauffierte sich Hendrik Zörner, Pressesprecher des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) darüber, dass Matthias Platzeck (SPD) RT Deutsch-Chefredakteur Ivan Rodionov ein Interview gab. Dabei verbreitete der DJV-Vertreter auch Lügen über RT Deutsch. Nun wurde die Passage gelöscht. Der Verband entschuldigt sich.

 

 

Neben dem bereits erwähnten Norbert Häring haben auch noch weitere Mitglieder des DJV aus den Fake-News-Äußerungen ihres Sprechers Konsequenzen gezogen und ihre Mitgliedschaft in dem Verband gekündigt.

 

Eine skurrile Komponente hatte der Fall von Anfang an: Ausgerechnet der Pressesprecher des Deutschen Journalistenverbandes, Hendrik Zörner, nutzte so genannte Fake News als Aufhänger, um mit einiger Erregung auf dem offiziellen Blog des Verbandes gegen RT Deutsch zu agitieren. Anlass für Zörners Eifer war die Tatsache, dass der frühere SPD-Chef und Vorsitzende des Deutsch-Russischen Forums, Matthias Platzeck, RT Deutsch ein Interview gegeben hatte.

RT Deutsch – in Zörners sachlich-professioneller Wortwahl “Kreml-Propagandakanal” und “Putins Propagandaschleuder” – habe den Fall Lisa in die Welt gesetzt.

Doch die Behauptung, RT Deutsch habe den Fall in die Öffentlichkeit getragen, ist schlicht eine Lüge, für die sich der Deutsche Journalistenverband nun entschuldigen musste:

Die knappen Absätze sorgten unter kritischen Medien durchaus für Furore, ohne welche es wohl nicht zu der halbherzigen Entschuldigung gekommen wäre. “Eine Ohrfeige für den Journalismus” nannte etwa Jens Berger auf den NachDenkSeiten den Kommentar und bezeichnete die Tatsache, dass der Pressesprecher des DJV Fake News verbreitet, als “peinlich”:

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Ist dieser besonders peinliche Fall von unterlassener Recherche noch Fahrlässigkeit oder bereits Vorsatz? Im letzteren Fall wäre Zörners Artikel selbst ein Beispiel für Fake News.

Norbert Häring, Wirtschaftsjournalist und unter anderem für das Handelsblatt tätig, erklärte aufgrund der Causa gar seinen Austritt aus dem Berufsverband und kommentiert:

Wenn aber der Pressesprecher meines Journalistenverbandes meint, neben grenzwertigen Verunglimpfungen ein Medium und alle, die mit ihm reden, auch noch mit Falschbehauptungen verleumden zu dürfen, dann empfinde ich das als unerträglich. Das ist zu weit weg von meinem Verständnis von Journalismus.

Auch Boris Rosenkranz äußerte sich auf dem medienkritischen Portal Übermedien zu dem Fall. Auch hier wenig Verständnis für Zörner:

Man kann halten von RT, was man will, aber in diesem Fall hat der Sender recht.

Eine vorige telefonische Anfrage von RT Deutsch bei Hendrik Zörner beendete der Pressesprecher abrupt und bestand zu diesem Zeitpunkt noch darauf, Quellen zu haben, die seine Aussagen belegen. Auf weitere journalistische Anfragen hin, ob in diesem Fall nicht RT Deutsch, sondern er selbst etwas Falsches in die Welt gesetzt haben könnte, musste er dann kleinlaut einräumen:

Maybe – kann sein. Ich hatte das nicht nachgeprüft.

Es bleibt festzuhalten: Der Pressesprecher des zentralen deutschen Journalistenverbandes hat in seiner amtlichen Funktion auf der organisationseigenen Webseite eine sehr explizite und diffamierende Behauptung über RT Deutsch getätigt, ohne diese zuvor in irgendeiner Form zu recherchieren und gegenzuprüfen. Er hat damit gegen die einfachsten Grundlagen des Journalismus verstoßen. Dies sollte mehr Konsequenzen haben als eine halbherzige Entschuldigung auf dem DJV-Blog.

https://twitter.com/RT_Deutsch/status/837251256607440896?ref_src=twsrc%5Etfw

Neben dem bereits erwähnten Norbert Häring haben auch noch weitere Mitglieder des DJV aus den Fake-News-Äußerungen ihres Sprechers Konsequenzen gezogen und ihre Mitgliedschaft in dem Verband gekündigt.

3 Comments

  1. und wer glaubt das das ganze nur ein Versehen oder gar ein Einzelfall war ist naiv. In diesem Fall war es einfach zu dumm und ist aufgefallen, die “Qualitätsmedien” haben in der letzten Zeit einfach zu oft “mangelhaft recherchiert”. Möchte nicht alle Mitglieder dieses Verbandes über einen Kamm scheren, gibt sicher genug die genauso empört darüber sind das manche Kollegen derart karrieregeil Sensationsjournalismus betreiben, aber genau an dieser Stelle sind diese in der Pflicht zu agieren, fordert eine Entlassung vom diesen FakeNews-Verbreitern sowie eine lebenslängliche Sperre als Journalist!

  2. “The press is a gang of cruel faggots. Journalism is not a profession or a trade. It is a cheap catch-all for fuckoffs and misfits—a false doorway to the backside of life, a filthy piss-ridden little hole nailed off by the building inspector, but just deep enough for a wino to curl up from the sidewalk and masturbate like a chimp in a zoo-cage.” – Hunter S. Thompson – Fear and Loathing in Las Vegas

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