7 berühmte Marken, die mit Kindersklaven eure Schokolade herstellen

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Kinder, die nicht einmal 15 Jahre alt sind – manche sind sogar erst 5 Jahre alt – arbeiten von 6 Uhr morgens bis zum Abend in Westafrika auf Kakaoplantagen, die in Verbindung stehen mit den Firmen Nestlé, Hershey, Mars, Kraft, ADM Cocoa, Godiva und Fowler’s Chocolate. Sie müssen dort knechten, um eure Lieblingsschokolade zu produzieren. Dazu gehören zum Beispiel Reese’s, KitKat, M&M’s, MilkyWay und Butterfinger.

Im September des Jahres 2015 wurden im Staat Kalifornien drei Sammelklagen eingereicht. Darin wurden Nestlé, Hershey und Mars dessen beschuldigt, dass sie ein Auge zudrücken bei den Menschenrechtsverletzungen durch Kakaolieferanten in Westafrika. Gleichzeitig stellen sich die Firmen selbst fälschlicherweise als sozial und ethisch verantwortungsbewusst dar. Nestlé, Cargill und ADM sind gleichzeitig mit einer weiteren Klage konfrontiert, die im Jahr 2005 von drei ehemaligen malischen Kindersklaven eingereicht wurde. Darin klagen sie die Firmen an, Kindersklaverei auf dem Kakaomarkt der Elfenbeinküste zu befördern und zu begünstigen.

Die schockierende Doku aus dem Jahr 2000 mit dem Titel Sklaverei. Eine weltweite Recherche (Originaltitel: Slavery: A Global Investigation) bringt die tiefgehende und dunkle Verbindung der Schokoladenindustrie zu Kakao, der von Kindersklaven geerntet wird. Der Vormund von 19 Kindern, die von den ivorischen Behörden aus der Kindersklaverei befreit wurden erzählte den Machern, wie sie vom Morgengrauen bis zur Abendröte jeden Tag arbeiten mussten, wie sie in der Nacht in einer Hütte eingeschlossen wurden, wo man ihnen einen Zinnbecher gab, in den sie hineinpinkeln mussten, wo sie bis auf die nackte Haut entkleidet wurden, regelmäßig gefesselt und verprügelt wurden. Und wie Tausende Kinder, die aus Ländern stammen wie Mali, Burkina Faso und Togo, von ihren Eltern für einen Hungerlohn weggekauft wurden, oder in manchen Fällen sogar regelrecht entführt wurden, um sie dann an die Elfenbeinküste zu schicken, wo sie auf den Kakaoplantagen versklavt wurden.

Sklaverei. Eine weltweite Recherche von Brian Woods und Kate Blewett

Um euch dabei zu helfen, wie ihr aktiv die Unterstützung von Sklavenarbeit verhindern könnt, zeigen wir euch hier die 7 berühmten Schokoladenmarken, die Kindersklaven ausbeuten und von den Früchten der Kinderarbeit profitieren…

Nestlé

Obwohl der Verhaltenskodex von Nestlé die Einbindung von Kinderarbeit in der Versorgungskette verbietet, haben Forschende von der Fair Labor Association (etwa: Assoziation für faire Arbeit) Beweise für die Zwangsarbeit gefunden und dafür, dass Kinder 14 Stunden lang unter gefährdenden Bedingungen arbeiten. Dabei führen sie gefährliche Aufgaben durch wie die Verwendung von Macheten und den Transport von schweren Gütern. Ein Sprecher von Nestlé erklärte gegenüber dem The Guardian:

„Bis heute haben wir 3.933 Kinder identifiziert, die auf den Farmen ihrer Familien arbeiten (ungefähr 10% der befragten Kinder), die dabei in gefährdende Tätigkeiten involviert waren, die zur Kinderarbeit zählen. Wir haben die Hälfte von ihnen in unser Child Labor Monitoring and Remediation System (etwa: System zur Überwachung und Behebung von Kinderarbeit) aufgenommen. Das System sieht die Bereitstellung von Schulpaketen vor, die Erstellung von Geburtsurkunden und die Entwicklung von einkommensgenerierenden Aktivitäten für die Familien der 312 identifizierten Kinder. Unglücklicherweise ist dieses Problem so groß und komplex, dass keine der Firmen, die Kakao von der Elfenbeinküste beziehen garantieren kann, dass sie das Risiko der Kinderarbeit vollständig aus ihrer Versorgungskette hätte eliminieren können.“

Nestlé hat im Jahr 2014 91,6 Milliarden Schweizer Franken (CHF) – also ca. 86 Milliarden Euro – Umsatz mit dem Verkauf von Schokolade gemacht.

Hershey

Der größte Schokoladenproduzent in den Vereinigten Staaten kauft die wichtigste Zutat für seine Produkte von der Elfenbeinküste. Diese Region ist berüchtigt für die schlimmsten Formen der Zwangsarbeit, für Menschenhandel, Kinderarbeit und Kindersklaverei. Im Jahr 2012 hat eine Pensionskasse aus Louisiana die Frage aufgeworfen, ob die Manager bei Hershey wissen, wie viel von dem Kakao der Firma, der in Westafrika produziert wird, wohl von Kindersklaven produziert worden sein könnte. Jeff Beckmann, der leitende Direktor der Firmenkommunikation bei Hershey, räumte die Missbrauchspraxis ein und erklärte Confectionerynews.com:

„Die Anschuldigungen aus der Klage sind nicht neu und stehen für langfristige Herausforderungen für die Länder, in denen Kakao angepflanzt wird. Viele der Beteiligten, darunter NROs, Firmen in der Kakaolieferkette und die US-amerikanische Regierung, arbeiten bereits seit vielen Jahren fleißig zusammen, um diese Herausforderungen zu meistern.“

Hershey hat einen Nettogewinn von 847 Millionen US-Dollar – knapp 798 Millionen Euro – im Jahr 2014 erwirtschaftet.

Mars

Im Jahr 2009 hat sich Mars dazu verpflichtet, bis 2020 nur zertifizierten Kakao als Produktquelle zu verwenden. Als der Examiner Mars allerdings fragte, warum es bis 2020 dauern würde, um sicherzustellen, dass die Schokolade ohne Kindersklaverei hergestellt wird, sagte die Firma: „Eine sehr geringe Anzahl von Kindern wird geschleust oder gezwungen, um auf Kakaoplantagen zu arbeiten“; und „es ist eine schwierige Aufgabe, jeden Einzelnen der Millionen Kakaobauern in Westafrika zu erreichen“; und dass es „komplex“ sei, sicherzustellen, dass die Schokolade ohne Kindersklaverei hergestellt würde; und dass sie glauben, „zehn Jahre sind ein realistischer Zeitrahmen“, um die Nachhaltigkeit zu garantieren.

Das Harkin-Engel-Protokoll ist ein die gesamte Kakaoindustrie umfassendes Übereinkommen. Es wurde im Jahr 2001 unterzeichnet, um die Kindersklaverei in der Schokoladenerzeugung zu regulieren und bis 2005 zu beenden. Diese Frist wurde dann bis 2008 verlängert und dann noch einmal bis 2010. Jetzt schreiben wir das Jahr 2017 [2016 zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des englischen Artikels] und es gibt immer noch Schokoladenhersteller, die schwören, dass sie die Kinderarbeit beenden werden, während sie mit der Missbrauchspraxis Millionen von Dollar Profit erwirtschaften.

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In der Zwischenzeit hat ein Bericht aus dem Jahr 2015 ergeben, dass die Anzahl der Kinder, die in der Kakaoindustrie arbeiten, von 2009 bis 2014 um 51% angestiegen ist – und jetzt handelt es sich insgesamt um 1,4 Millionen Kinder. Die Anzahl derjenigen unter ihnen, die in sklavenähnlichen Verhältnissen leben, hat sich um 10% seit 2009 erhöht – insgesamt sind es jetzt 1,1 Millionen.

Habt ein Herz. Stellt sicher, dass eure vegane Valentinstags-Schokolade nicht mit einer der schlimmsten Formen von Kinderarbeit hergestellt wurde. Verwendet die Liste und kostenlose App von F.E.P.!

@FoodIsPower: Habt ein Herz! Kauft keine Schokolade aus Gebieten, in denen die schlimmste Form von Kinderarbeit & Sklaverei praktiziert wird!

ADM, Kraft, Godiva und Fowler’s Chocolate

Im Jahr 2005 reichten drei malische Staatsangehörige, die dazu gezwungen worden waren auf Kakaoplantagen an der Elfenbeinküste zu arbeiten, eine Sammelklage bei einem Bundesgericht in Kalifornien ein. Sie behauptete, dass ADM, Cargill (im Jahr 2015 kaufte Cargill das weltweite Schokoladengeschäft von ADM auf – im Wert von 440 Millionen US-Dollar, etwa 414 Millionen Euro) und Nestlé – durch den Kauf von Kakao, der von Kinderarbeitern geerntet worden ist – Sklaverei, Kinderarbeit und Folter „begünstigt und befördert“ haben.

Während der bereits ein Jahrzehnt andauernde Prozess gegen ADM weitergeht, verkaufte einer der weltweit größten Verarbeiter von Kakaolikör, Kakaopuder und Kakaobutter sein Kakaogeschäft für 1,3 Milliarden US-Dollar (1,22 Milliarden Euro) an Olam International Ltd., eine Firma aus der Agrarindustrie in Singapur.

Im Jahr 2012 erklärte Mondelez International, der Eigentümer von Cadbury und Kraft Foods, 400 Millionen US-Dollar (376,84 Millionen Euro) zu investieren, um die Leben der Kakaobauern zu verbessern und um eine nachhaltige Kakaowirtschaft zu unterstützen. Aber die Bemühungen der Firma, die jahrelang damit gekämpft hat, die Zwangsarbeit aus ihrer Versorgungskette auszumerzen, sind bislang ohne Effekt geblieben.

Mehr als 60% des Kakaos weltweit – darunter auch der von Godiva verwendete – stammt aus Westafrika. Anders als andere große Schokoladenfabrikanten hat sich Godiva noch nicht dazu verpflichtet, seine Kakaolieferkette zu überwachen und mit Ortsansässigen zusammenzuarbeiten, damit sichergestellt werden kann, dass der Kakao nicht mit Kinderarbeit geerntet wird. Obwohl die Firma angekündigt hat, dass sie sich bis zum Jahr 2020 dazu verpflichtet, 100% ihres Kakaovorrats mittels nachhaltiger Ressourcengewinnung zu produzieren, ist noch unklar, welche konkreten Schritte die Firma unternimmt, um faire Bezahlung, sichere Arbeitsumgebung und die Vermeidung von Kinderarbeit zu garantieren.

Obwohl Fowler’s Chocolate Kindersklaverei verurteilt, nutzt die Firma weiterhin Kakao von der Elfenbeinküste und kann ihren Kunden nicht garantieren, dass die Schokoladenprodukte ohne Sklaverei erzeugt wurden.

Eine BBC-Investigation aus dem Jahr 2010 zur Versorgungskette, aus der ein großer Teil der Schokolade stammt, die im Vereinigten Königreich verkauft wird, hat nicht nur Beweise für Menschenhandel und Kindersklavenarbeit gefunden. Die Untersuchung ergab außerdem, dass es keine Garantie dafür gibt – trotz der Schutzmaßnahmen und auch wenn die Schokolade als Fairtrade-Produkt gekennzeichnet ist – dass im Verlauf der Lieferkette keine Kinderarbeit eingesetzt wurde.

Schokoladen-Sammelklage wegen des Vorwurfs der Kinderarbeit

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Titelbild-Text: Die wirklich dunkle Seite der Schokolade. Übersetzt aus dem Englischen von AnonHQ.com.

Quellen:

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